Schwanger mit 35 plus

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Geschrieben von Unglaubliches Wunder, 18. SSW am 24.08.2014, 11:17 Uhr

Wieso kann man sein Kind nicht einfach annehmen so wie es ist ?

Wir haben uns hier all ein den meisten Fällen die SS gewünscht. Und kurz darauf liest man dann immer wieder, solche Sachen wie im vorherigen Post? Wieso sind Menschen , zumindest sehr sehr viele, unfähig, sein Kind so anzunehmen, wie es ihnen geschenkt wird, es war doch so sehr erwünscht. Was gibt uns das Recht über Leben und Tod zu entscheiden oder darüber, welches Leben lebenswert ist und welches nicht?Ich finde das echt schlimm, was die Zeit gemacht hat, welche Rechte der Gesetzgeber den Müttern gibt, es ist einfach unglaublich und nicht nachvollziehbar. Wieso trachtet fast jeder nach dem perfekten Kind? Aus Scham vor der Umwelt, der Familie ? Wieso hat man von vornherein Angst es nicht zu schaffen mit einem besonderen Kind, die wenigsten wissen, wie es wirklich ist. Ich werde bald 43, bin in der 18. Woche schwanger aber Tripletest, Fruchtwasseruntersuchung und ähnliches war nie ein Thema, denn unser Kind wird geliebt und angenommen, so wie es ist. Das Einzige was wir machen ist die Feindiagnostik, aber nicht um dann eventuell noch eine SS abzubrechen, sondern weil mein 2. Sohn einen sehr seltenen schweren Herzfehler hat und wir auf Eventualitäten vorbereitet sein wollen. Selbst eine Trisomie13/18 wäre für uns kein Grund, die SS vorzeitig zu beenden. Wir würden unser Kind begleiten so lange es eben geht und sei es nur für 2 einzige Atemzüge. Das ist unsere Einstellung zu diesem Thema, die auch nicht jeder teilen muss.

 
91 Antworten:

Re: Wieso kann man sein Kind nicht einfach annehmen so wie es ist ?

Antwort von Einstein-Mama am 24.08.2014, 11:25 Uhr

Genau, und eben weil deine Einstellung niemand teilen muss, solltest du das auch nicht erwarten! Tust du aber indem dein Text eine einzige Anklage ist, gegen Mütter die für SICH und ihr EIGENES Leben eine Entscheidung treffen.

Du kommst mit deiner klar und bist glücklich damit. Warum kannst du es nicht dabei belassen und dich freuen?

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Re: Wieso kann man sein Kind nicht einfach annehmen so wie es ist ?

Antwort von Leena am 24.08.2014, 11:31 Uhr

Eben - das ist Deine Einstellung zu diesem Thema, die auch nicht jeder teilen muss.

Ich hatte mal ein Gespräch mit meinem Schwager, zu genau diesem Thema. Mein Schwager ist streng katholisch, nebenbei bemerkt. Allerdings weiß er, wovon er spricht, eines seiner Kinder war ein "besonderes Kind", körperlich und geistig schwerstbehindert und erreichte ungefähr den Entwicklungsstand eines vielleicht 10 Monate alten Kindes, mit Anfang 20 ist mein Neffe dann nach einem Darminfarkt gestorben.

Er weiß also, wovon er spricht, und was das für die Familie, die Eltern, aber auch für die anderen lebenden Kindern, bedeutet. Er redet nicht wie ein Blinder von der Farbe.

Mein Schwager sagte mir, er liebt seinen Sohn unbedingt, aber er versteht jeden, der sagt, DAS schafft er nicht, und im Falle eines Falles die Schwangerschaft abbricht.

Das hat nichts mit dem "perfekten Kind" zu tun, aber ich finde es gut, dass Eltern / Mütter die Möglichkeit haben, auf eine entsprechende Diagnose ggf. auch mit einem Schwangerschaftsabbruch reagieren zu können.

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Re: Wieso kann man sein Kind nicht einfach annehmen so wie es ist ?

Antwort von Unglaubliches Wunder, 18. SSW am 24.08.2014, 11:47 Uhr

Leena und trotzdem wird dein Schwager sein Kind geliebt haben oder war er etwas froh, als es endlich vorbei war ??? Würde es dein Schwager in nächsten Leben anders machen??? Ich glaube nicht, denn ein krankes Kind groß zuziehen ist eine Herausforderung fürs Leben ohne Frage, aber wahrscheilich möchte man diese Herausforderung nicht missen, denn das was ein pflegender Mensch leistet, verdient Respekt und Achtung und ganz bestimmt kein Mitleid. Zumindest wollen die wenigsten das. Ein ist trotz allem ein Mensch, ein Lebewese, welches geliebt werden möchte.

Für mich hat es doch etwas mit dem perfekten Kind zu tun, denn sonst würde es solche Möglichkeiten nicht geben. Da gebe ich aber keinesfalls den Eltern die schuld, sondern eher der Politik, die es den Eltern so einfach macht und nicht einmal fordert sich mit dem Thema in irgendeiner Form zu arangieren.

Diese Möglichkeiten gibt es erst seit gar nicht allzu langer Zeit, für mich ein Zeichen, das es der Menschheit darum geht, den perfekten Menschen zu züchten. Früher musste man sein Kind auch so nehmen wie es kommt und konnte es nicht einfach aussortieren.

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deine meinung, deine entscheidung

Antwort von Leewja am 24.08.2014, 12:01 Uhr

dein leben.

und andere leute (entscheidungen/meinungen/leben) haben die gleiche freiheit, es genauso zu machen, wie sie wollen.

es ist sehr schön, dass ihr so stark udn mutig seid und offenbar mit so guten körperlichen/finanziellen/seelischen ressourcen ausgestattet seid, dass das geht. Herzlichen Glückwunsch!

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Re: Wieso kann man sein Kind nicht einfach annehmen so wie es ist ?

Antwort von Leena am 24.08.2014, 12:01 Uhr

Ja, mein Schwager hat sein Kind geliebt. Er war am Boden, als sein Sohn gestorben ist - und gleichzeitig z.T. auch froh, dass es "vorbei" war. Mal wieder nachts durchschlafen, nach über 20 Jahren, mal Ruhe, mal "nichts machen müssen", ... lauter solche stinkbanale Sachen.

Ob er im nächsten Leben etwas anders machen würde..? Kann man so sicherlich schlecht sagen, zumal sein Kind aufgrund einer Sauerstoffunterversorgung während der Geburt behindert war, es also nichts war, was man vorgeburtlich hätte feststellen können und dann - so oder so - ggf. entscheiden. Ich glaube aber, nach den Äußerungen meines Schwagers, wenn in einer Folgeschwangerschaft eine schwere Behinderung festgestellt worden wäre, hätten sie diese Schwangerschaft abgebrochen - weil sie wussten, dass sie für die gesamte Familie hinreichend an ihrem Limit waren und mehr nicht wirklich verkraftet hätten, auch die gesunden Geschwister nicht. Wem gegenüber hat man die größere Verpflichtung - den bereits geborenen, lebenden Kindern oder einem Ungeborenen?

Bei Sätzen wie "da gebe ich aber keinesfalls den Eltern die Schuld, sondern eher der Politik, die es den Eltern so einfach macht und nicht einmal fordert, sich mit dem Thema in irgendeiner Form zu arrangieren" möchte ICH dagegen am liebsten kotzen. Niemand macht es den Eltern "einfach", es ist verdammt noch mal nicht einfach und wird es auch nie!!! Und Forderungen, sich "damit zu arrangieren" erheben meistens nur Menschen, die sich selbst noch nie mit diesem Thema auch nur ansatzweise arrangieren mussten.

"Früher" war es übrigens gesellschaftlich akzeptiert, behindert geborene Säuglinge auszusetzen und sterben zu lassen... mit "der Gesellschaft heute geht es um die Züchtung des perfekten Menschen" hat das Thema an sich für mich genau gar nichts zu tun,

Mich macht die rosa Brille, mit der manche Menschen durchs Leben gehen, und andere meinen beurteilen zu dürfen, teilweise einfach nur wütend.

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Früher ?

Antwort von Sternenschnuppe am 24.08.2014, 12:04 Uhr

Früher gab es Hebammen die sich dem Kind "angenommen" haben.
Oder Heime, in denen diese besonderen Kinder grundversorgt wurden, mehr aber auch nicht.

"Früher" ist ein wahrlich schlechtes Argument.

In meiner Kindheit gab es eine Familie mit besonderem Kind, die diesem absolut nicht gewachsen war. Zwei weitere Kinder gingen den Bach runter, die Mutter würde schwerst depressiv, der Alkohol wurde ihr Begleiter.

Stehst Du diesen Familien dann bei ? Redest Du nur oder bist Du aktiv solche Familien zu unterstützen? Nimmst Du die gesunden Kinder dieser Familie mit in den Freizeitpark, ins Schwimmbad, in den Urlaub ?
Sottest Du das kranke Kind damit die Familie in den Freizeitpark gehen kann, ins Schwimmbad , in den Urlaub ?

Jeder muss für sein Leben alleine entscheiden und keiner hat das Recht zu urteilen.
Und keine der Frauen die sich für den Abbruch entscheiden machen das mal eben so.

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Re: Wieso kann man sein Kind nicht einfach annehmen so wie es ist ?

Antwort von Einstein-Mama am 24.08.2014, 12:07 Uhr

Ja, früher war eh alles besser! Früher wurden solche besonderen Kinder meist lebenslänglich in abgedunkelten Zimmern versteckt und wurden nicht gefördert. Ich arbeite in der Psychiatrie und kenne die Generation behinderter Kinder von "damals". Heute hat man viel mehr Möglichkeiten ein krankes Kind zu fördern und viele Eltern, die sich für so ein Kind entscheiden, machen diese Sache HEUTE viel professioneller und suchen sich Unterstützung!

Die Mütter, die das nicht leisten können, haben die Möglichkeit sich dagegen zu entscheiden.

Ein schwerstkrankes Kind bedeutet auch für das Kind selbst oftmals ein Leben mit Schmerzen und Qual. Jede Frau würde auch ein so behindertes Kind lieben und dadurch sicher stetige Glücksgefühle dabei haben, wenn das Kind sich quält....

Du sprichst solchen Frauen die Liebesfähigkeit ab und das ist mies!

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Re: Wieso kann man sein Kind nicht einfach annehmen so wie es ist ?

Antwort von Jana287, 14. SSW am 24.08.2014, 12:52 Uhr

... SO EIN QUATSCH.

Von wegen die meisten behinderten leiden ein Leben lang und als Mutter hat man dieses Leid stets vor Augen.

Das stimmt nicht. Grad Menschen mit Down Syndrom leiden nicht, sondern fuehren ein gutes und erfuelltes Leben. Meine Tochter ist ein glueckliches kleines Maedchen und ich bin nicht jeden Tag traurig, im Gegenteil.

Ich finde halt, man sollte ehrlich sein. Nicht dieses Gejammer, von wegen " ich musste mein Kind zu den Sternen gehen lassen. Es war fuer alle das Beste."
Sondern warum sagen die Frauen dann nicht, "ich wollte das nicht fuer mein Leben und habe deswegen dem Leben meines ungeborenen Kindes ein Ende gesetzt? "

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Re: Wieso kann man sein Kind nicht einfach annehmen so wie es ist ?

Antwort von Einstein-Mama am 24.08.2014, 13:05 Uhr

Bei dieser Diskussion sich ausschliesslich aufs Downsyndrom zu beschränken, ist auch beschränkt.....

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es gibt aber nunmal schweres leid

Antwort von Leewja am 24.08.2014, 13:08 Uhr

und sehr schwere ausprägungen der verscheidenen Krankheiten und behindwerungen, auch bei trisomie 21.

außerdem finde ich es grausam und ekelhaft, frauen, die eine enstcheidung zu treffen haben, die wohl kaum einem mennschen leicht fällt nun moralinsauer abzuverlangen, wie sie das sagen/zugeben/begründen sollen.

in unserer nachbarshcaft wohnte ein "kind" mit trisomie 21.

vielelicht hatte er noch was anderes, das weiß ich nicht, er schrie sehr viel und die eltern sahen grauenhaft aus, vollkommen erschöpft.

Und als sie alt wurden (und das "kind" 30 war), KONNTEN sie es nicht mehr und mussten ihn ins heim geben und er wird keinerlei angehörige haben, wen sie mal sterben.

ich bin sehr froh, dass mein kind gesund ist und ich wäre sehr erschüttert und in meinen grundfesten durcheinander gewesen, wen in der schwangerschaft (oder unter der geburt) eine schwere behinderung eingetreten wäre.

so zu tun, als sei das alles killefit und für jeden ohne seelische schäden zu überstehen, ist fast boshaft!

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Das sowieso...und ich kene NIEMANDEN

Antwort von Leewja am 24.08.2014, 13:16 Uhr

der jemals sagt: "ach ich hätte so gern ein kind mit Downsyndrom, die sind so liebenswert"...man liebt sie dan, ja, genau wie jedes andere kind und man tut alles für sie, auch klar (auch wie für jedes andere kind), aber wer wünscht sich denn eine Krankheit oder Einschränkung für sein kind`? das ist mir immer zu rosa.

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Re: es gibt aber nunmal schweres leid

Antwort von Unglaubliches Wunder, 18. SSW am 24.08.2014, 13:29 Uhr

Wenn jemand von vornherein Panik schiebt mit Ängsten und Sorgen, der sie ein behindertes Kind bekommen könnte, der hat seine Entscheidung im Vorfeld getroffen. Alles, was nicht der Norm entspricht wird entsorgt. Sorry, aber es ist so. Ich möchte nicht wissen, wieviele gesunde Kinder entsorgt werden, aufgund irgendwelcher statistischen Werte.

Sicherlich sagt niemand, er möchte unbedingt ein krankes Kind, aber es treffen viele schon vorher eine Entscheidung., in den meisten Fällen weil man mit den persönlichen Einschränkungen nicht leben möchte. Und letztens der Bericht bei Stern TV hat mir mal wieder gezeigt, das meine Einstellung nicht falsch sein kann. Und jeder der behauptet, die Beziehung wäre daran zerbrochen, das ist Quatsch, die wäre auch ohne behindertes Kind zerbrochen, das sind für mich alles nur Ausreden.

Aber eigentlich wollte ich nur wissen, warum viele Mütter nicht bereit sind, dieses Schicksal anzunehmen, wobei es für mich auch nicht wirklich Schicksal ist, sondern eine Einstellungssache gegenüber dem Gut "Leben".

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Ok...du bist in einer art und weise selbstüberzeugt und absolutistisch

Antwort von Leewja am 24.08.2014, 13:46 Uhr

die mich leider von weiteren diskussionen darüber mit dir abhält.

Ich wünsche einen guten tag.

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Re: Wieso kann man sein Kind nicht einfach annehmen so wie es ist ?

Antwort von khadi, 19. SSW am 24.08.2014, 13:47 Uhr



Was bin ich froh, dass ich nicht die Einzige bin, die so denkt.

Werde nun auch gar nichts weiter dazu schreiben, habe alles gesagt.


Lg
Khadi

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Re: Wieso kann man sein Kind nicht einfach annehmen so wie es ist ?

Antwort von mami9 am 24.08.2014, 13:57 Uhr

Ich bin nach einer ICSI mit Zwillingen in der 15. SSW. Wir haben auch kein Ersttrimesterscreening machen lassen. Für uns war klar, dass ein Abbruch nicht infrage käme. Natürlich hoffen wir, wie alle, dass alles gut geht und die Babys gesund sind.

Wir sagen halt immer, dass bei den Untersuchungen alles in Ordnung sein kann und dann kann immer noch bei der Geburt oder auch später etwas sein. Und dann kann man auch nicht sagen: "Jetzt will ich dieses Kind nicht mehr".

Aber dazu hat natürlich jeder seine eigene Meinung und diese Entscheidung muss sicher jedes Paar für sich treffen.

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meiner meinung nach ist da die ausgangslage schon ganz anders

Antwort von Leewja am 24.08.2014, 14:15 Uhr

als bei dem streitigen AP

Zitat:

Ich bin 39 J, in 8 ssw, völlig ungeplant und in sehr schwieriger privater Situation.


nach ICSI (ind ja dann vermutlich entsprechend haltbarer Partnerschaft) und mit somit 100% geplanten Kindern, die ja extrem erwünscht waren (ich gratuliere wirklich sehr!!!) steht man einer eventuellen Chromosoenabberation doch anders ggü.als in der oben zitierten.

Und dann trifft man entscheidungen nun mal auf indivisuell ganz unterscheidlicher ebene udn kommt auch zu individuell ganz unterscheidlichen ergebnissen.

und ICH kann beide völligst gut nachvollziehen.

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Re: Wieso kann man sein Kind nicht einfach annehmen so wie es ist ?

Antwort von Schlafschnegge am 24.08.2014, 14:21 Uhr

Ich kriege echt das Ko....., wenn ich immer dieses Gutmenschgeschreibsel hier lese.
Hat schon einer von auch mal an das Kind gedacht? Ich arbeite in einem großen KH und habe da leider schon genug mehrfach schwerst behinderte Kinder bzw Erwachsene gesehen und ich finde es einfach nur egoistisch seinem Kind so ein "Leben" anzutun. Gefesselt ans Bett, beatmet, ernährt durch Sonden. Sich nicht mal die Nase kratzen zu können, wenn die juckt. Die Schreie dieser Kinder werde ich auch nie vergessen. Aber warum schreien sie? Schmerzen? Hunger? Oder einfach nur so? Keiner weiß es, siw können sich nicht mitteilen. Nichts selbstständig machen. Dann noch die unzähligen KHaufenthalte aufgrund von Infektionen, da die Kinder dafür anfälliger sind. Das hat für MICH nichts mit einem Leben zu tun.
Tiere schläfert man auch ein, damit sie nicht mehr leiden. Aber beim Menschen heiß es wieder "Nein, das ist ein super erfülltes Leben". Das sehe ich nicht so. Manchmal muss man sein Kind einfach gehen lassen. Das heißt nicht, dass mir das leicht fallen würde. Aber ich könnte so ein Leben meinem Kind nicht antun!

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Re: es gibt aber nunmal schweres leid

Antwort von Leena am 24.08.2014, 14:24 Uhr

"...und jeder der behauptet, die Beziehung wäre daran zerbrochen, das ist Quatsch, die wäre auch ohne behindertes Kind zerbrochen, das sind für mich alles nur Ausreden."

Verdammt noch mal, das ist doch Quatsch mit Soße, Du weißt doch gar nicht, wovon Du redest, und wenn Du x-mal irgendeinen netten Bericht bei Stern TV gesehen hast!

Zumal der junge Mann, der bei Stern TV gezeigt wurde, ja nun in gewisser Weise schon "eigenständig" sein konnte. Ich habe bei solchen Diskussionen immer meinen Neffen vor Augen, der praktisch nicht sitzen konnte, lebenslang gewickelt werden musste, sowieso nicht stehen oder gehen konnte, nicht reden konnte, sich nur eingeschränkt gezielt bewegen konnte... und, verdammt noch mal, Du hast offenbar keine Ahnung, was für eine Belastung das für die Eltern in ihrem stinknormalen Alltag Tag für Tag darstellt. Wenn da Beziehungen zerbrechen,

Meine Schwägerin erzählte übrigens, in ihrer Selbsthilfegruppe für betroffene Eltern wären die meisten Ehen über der Behinderung und dem Tod der Kinder zerbrochen. Da zu unterstellen, mei, die Beziehungen wären halt auch so zerbrochen, finde ich widerlich und arrogant.

Und die Unterstellung "es treffen viele schon vorher eine Entscheidung, in den meisten Fällen, weil man mit den persönlichen Einschränkungen nicht leben MÖCHTE", finde ich mehr als daneben. Hast Du Dir mal eine einzige Sekunde darüber Gedanken gemacht, dass nicht jeder damit leben KANN? Nee, oder?!? Offensichtlich nicht!!!

"Aber eigentlich wollte ich nur wissen, warum viele Mütter nicht bereit sind, dieses Schicksal anzunehmen, wobei es für mich auch nicht wirklich Schicksal ist, sondern eine Einstellungssache gegenüber dem Gut "Leben"."

Vielleicht, WEIL sie verantwortungsbewusst sind, weil sie wissen, sie könnten dem Kind nicht das Leben bieten, was es verdienen würde, weil sie wissen, dass sie es nicht schaffen würden und weil sie gegenüber bereits vorhandenen, lebenden Kinder ihre elterliche Verantwortung verdammt noch mal ernst nehmen?!?

Und dabei geht es MIR definitiv nicht um Kinder mit Trisomie 21, die durchaus unglaublich fröhliche, vergnügte und lebensbejahende Menschen sein können, die wirklich gerne leben, sondern um wirklich schwerbehinderte Kinder.

Aber auch bei Trisomie 21 denke ich - wer bin ich, dass ich meine, meinen persönlichen Wertmaßstab an die Entscheidungen anderer Leute anlegen zu dürfen, in deren Schuhen ich nie gegangen bin?

Lauter Sachen, die Du Dir bisher offensichtlich gar nicht vorstellen kannst...

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Re: Wieso kann man sein Kind nicht einfach annehmen so wie es ist ?

Antwort von Einstein-Mama am 24.08.2014, 14:25 Uhr

Tja, diese Verfechterinnen hier werden wohl nie in einem KH arbeiten, geschweige denn ein behindertes Kind haben. Mit anderen Worten, sie können gefahrlos Gutmenschen sein....

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aber auch das ist einseitig

Antwort von Leewja am 24.08.2014, 14:25 Uhr

denn nicht jede art der behinderung ist gelich, nicht jede ist so schlimm und es GIBT ja viele T21-Kinder, die ein gutes leben haben und eben fröhlich und gesund und liebenswert sind.


ein schwerer sauerstoffmangel unter der geburt ist ja oft für viel "schlimmere" behinderungen ursächlich und diese kinder darf man (jnd will man) ja auch nicht öten.

ich finde durchaus, dass es immer sehr individuelle abwägungsasache ist (und ich finde es NICHT verwerflich, wenn man sagt "ich traue mir das nicht zu, ich habe zuviel angst, ich möchte so nicht leben", auch wenn das hier weitgehend abgesprochen wird).

aber einer frau, die Angst, panik und verscheidene Überlegungen äußert sofort zu verurteilen und niederzumachen und als monster hinzustellen, ist in meinen augen armselig.

Ich glaube nämlich tatsächlich, dass leben und wohlbefinden einer frau AUCH wichtig ist....

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aber auch das ist einseitig

Antwort von Leewja am 24.08.2014, 14:25 Uhr

denn nicht jede art der behinderung ist gelich, nicht jede ist so schlimm und es GIBT ja viele T21-Kinder, die ein gutes leben haben und eben fröhlich und gesund und liebenswert sind.


ein schwerer sauerstoffmangel unter der geburt ist ja oft für viel "schlimmere" behinderungen ursächlich und diese kinder darf man (jnd will man) ja auch nicht öten.

ich finde durchaus, dass es immer sehr individuelle abwägungsasache ist (und ich finde es NICHT verwerflich, wenn man sagt "ich traue mir das nicht zu, ich habe zuviel angst, ich möchte so nicht leben", auch wenn das hier weitgehend abgesprochen wird).

aber einer frau, die Angst, panik und verscheidene Überlegungen äußert sofort zu verurteilen und niederzumachen und als monster hinzustellen, ist in meinen augen armselig.

Ich glaube nämlich tatsächlich, dass leben und wohlbefinden einer frau AUCH wichtig ist....

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Genau darum geht es !!!

Antwort von Kleeblatt45 am 24.08.2014, 14:36 Uhr

Wenn ein Angehöriger oder ein Mensch den man gut kennt krank ist, dann leidet man doch immer mit. Man spürt doch die Qualen die er erleidet. Gern würde man Schmerzen usw. abnehmen. Sehenden Auges soll ich mein mir am nächsten des Herzen liegendes Kindes in solch ein ungewisses Schicksal entlassen. Bei einer Diagnose steht doch schon ( vieles )fest, wie hoch der Grad der Behinderung sein wird. Viele Down Kinder haben eben schwere Herzfehler usw.. Diese Kinder sehen wir eben sehr selten fröhlich auf der Straße hüpfen. Ich denke es geht schon um schwerst behinderte Kinder.
Unglaubliches Wunder du gehst doch bestimmt regelmäßig zur Vorsorge, lässt US machen usw..Warum?? Hat man denn bei dir Unregelmäßigkeiten entdeckt, dass du so locker hier diskutieren kannst. Wo bringst du dich in Schicksale von anderen ein ? Stellst du dich politisch auf die Seite von Schwerstbehinderten ? Gibst du von deinem Geld ab um spezielle Rollstühle usw. zu spenden ?? usw.....

Kleeblatt

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Re: Wieso kann man sein Kind nicht einfach annehmen so wie es ist ?

Antwort von katschnuffel am 24.08.2014, 14:41 Uhr

Auch wenn es provokativ ist und alle auf mich einprügeln. Ein behindertes Kind beim ersten nach kiwu-Behandlung hätten wir genommen, allerdings nicht zu jedem Preis, wenn es nicht alleine lebensfähig gewesen wäre oder schwere Behinderungen hätten wir es gehen lassen. Beim zweiten war klar, dass dies nicht mit unserer Einstellung zu unserem ersten Kind gepasst hätte, denn den Preis zahlen meistens die gesunden Familienmitglieder. wenn nun etwas passieren würde, dann wäre es so und es müssten Lösungen her. Keine Gottheit und keine Besserwisser sind dann vor Ort und helfen. Dementsprechend ziehe ich den Hut vor denen, die eine Entscheidung treffen müssen, da es immer die falsche und richtige Entscheidung sein wird, je nach Standpunkt.
Merkwürdig ist nur jeder gibt sein Kommentar zu diesem Thema ab, wie sieht es denn bei Behandlung schwerer Krankheiten aus? könnte man diese im Vorfeld eliminieren würde man es tun oder bedeutet es,dass z.b. Krebs gar nicht erst behandelt werden muss? Komische Welt.
Im Bezug auf den Glauben liegt mir noch etwas auf dem Herzen. Jeder entscheidet selbst wann und wieviel er glaubt und sollte dies mit sich ausmachen.Jedoch ist jeder fanatische Glaube (nicht nur der Glaube....) sehr gefährlich und wenn man sich das Weltgeschehen ansieht und kurz überlegt, merkt man, dass wir hier in Deutschland sehr sehr gemäßigt mit dem Glauben umgehen und sehr tolerant sind.nun einen schönen Sonntag!

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Re: Wieso kann man sein Kind nicht einfach annehmen so wie es ist ?

Antwort von Schlafschnegge am 24.08.2014, 14:44 Uhr

Ich habe mich auch größtenteils auf die Aussage bezogen, dass "selbst Trisomie 13/18 wäre für uns kein Grund, die SS vorzeitig zu beenden".
Das ist einfach so stark durch die rosarote Brille gesehen und hat mit der Realität nichts zu tun.

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Es ehrt euch ....

Antwort von Unglaubliches Wunder, 18. SSW am 24.08.2014, 15:58 Uhr

das ihr mit dem Gewissen Leben könnt und ganz bewusst wollt, ein Kind getötet zu haben. Ich kann und will das auch nicht.

Nicht einer von euch hat auf meine Fragen wirklich geantwortet, sondern nur wieder altes aufgegriffen aus vorherigen Postings.

Das Problem ist doch nicht die Akzeptanz gegenüber Frauen, die ihr Kind töten, das scheint ja völlig legitim und normal zu sein. Sondern das Problem ist die Akzeptanz den Frauen gegenüber, die das bewusst nicht tun .

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Re: Wieso kann man sein Kind nicht einfach annehmen so wie es ist ?

Antwort von Kate32 am 24.08.2014, 16:01 Uhr

Es ist immer ganz leicht von außen betrachtet seine Meinung kund zu tun. Jedes Leben ist anders, jede Situation ist anders. Es steht niemandem zu, zu urteilen oder zu verurteilen.

Jeder muss seine Entscheidungen treffen und mit dem Ergebnis leben.

Respekt vor Familien die vor schwierigen Entscheidungen stehen. Ich wünsche dafür viel Kraft.

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Re: Es ehrt euch ....

Antwort von Kate32 am 24.08.2014, 16:16 Uhr

Du bist echt ohne Worte.....

Unfassbar.

Schön das es bessere Menschen wie dich gibt, sonst könnten alle anderen nichts lernen.

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doch

Antwort von Jana287, 14. SSW am 24.08.2014, 16:34 Uhr

Ich diskutiere hier mit und habe ein behindertes Kind. Und kenne auch einige Familien mit behinderten Kindern.
Keiner davon sagt, das das Kind besser gestorben oder abgetrieben waere, und keins der Paare ist getrennt. Also die Statistik Behinderung als Beziehungskiller will ich gerne sehen.

Aber ich denke, viele von denen, die hier so pro Abtreibung reden, kennen keine Behinderten. Oder nur vom Hoerensagen. Soviel zum Mitreden.

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Das stimmt nicht

Antwort von Leewja am 24.08.2014, 16:37 Uhr

zu 1.: deine fragen mal eben zu beantworten, dürfte wohl keinem schwer fallen. Hier geht es aber bnicht im gherinsgten um "welches Leben ist es wert, gelebt zu werden", sondern um "wie schaffe ich es, ein Kind mit einer behinderung großzuziehen, und zwar finanziell, seelisch, körperlich, organisatorisch"...deine weihevollen Fragen sind wichtig udn sicher diskussionswürdig, aber HIER geht es

2. gar nicht um eine frau, die ihr Kind gewünscht und gewollt hat, im gegenteil.

3. ob man damit leben kan, ein Kind bewusst getötet zu haben, kan wohl jede bnur benatworten, wenn sie es getan hat.

Alle "ich könnte/würde NIE---"-postings finde ich so gut wie IMMER quatsch, und zwar nicht nur bei diesem thema sondern auch bei "ich würde NIE meinen man betrügen, ich würde NIE meine eltern ins heim geben, ich würde NIE eione Chemotherapie machen".

ich würde7könnte NIE bedeutet IMMER, dass diejenige schlicht nur noch nicht in der Lage war, das wirklich entscheiden zu müssen.

4. Die Frauen, die diese Kinder bekommen, werden doch mit keinem wort auch nur im geringsten angegriffen???? wie kommst du darauf?

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aber das ist doch gerade der punkt:

Antwort von Leewja am 24.08.2014, 16:44 Uhr

du hast dieses kleine mädchen vermutlich gewünscht UND in einer sicheren privaten situation bekommen? und sie ist nicht schwertskrank?

ich finde, dass man sich, wen schon die ersten beiden Gegebenheiten NICHT zutreffen, wie bei dem ursprungsposting, über die möglichkeit, DASS es ein schwer eingeschränktes, schwer herzkkrankes, wirklich rundum pflegebedürftiges kind sein könnte durchaus gedanken machen! Die Frau macht sich doch erstmal bloß GEDANKEN....ist das per se verboten?

Niemand spricht doch (von den meisten hier jedenfalls) deiner Tochter ihr lebensrecht udn dir dein glück ab, aber vollkommen absolutistisch zu sagen "ich bekäme (sic!!!) auch ein Kind mit trisomie 13 oder 18 (oder eines mit anenzephalie oder ohne nieren oder was weiß ich)" ist doch eine ganz andere sachlage und DAGEGEN richtet sich doch der tenor.

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Re: Das stimmt nicht

Antwort von Jana287, 14. SSW am 24.08.2014, 16:46 Uhr

Doch, Frauen die sich fuer ein behindertes Kind entscheiden, werden angegriffen.
" Habt ihr das nicht vorher gewusst ?"
" Konnte man da gar nichts dagegen machen ?
" Aber diesmal macht ihr doch eine Fruchtwasserpunktion, oder ?"
( 2. Schwangerschaft )
" Also ich haette so ein Kind nicht bekommen " ( im Beisein meiner Tochter )

Reicht Dir diese Auswahl?

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aber nicht in diesem thread

Antwort von Leewja am 24.08.2014, 16:52 Uhr

ich sage natürlich nicht, dass es KEINE schlimmen oder auch nur dummdreitsen angriffe überhaupt gibt, aber doch nicht in dieser diskussion!

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Re: aber das ist doch gerade der punkt:

Antwort von Jana287, 14. SSW am 24.08.2014, 16:54 Uhr

Die aktuelle Diskussion richtet sich gegen Behinderte im Allgemeinen und wenige Zeilen weiter unten speziell gegen Down Syndrom.

Und ich finde weiterhin, dass viel zu leichtfertig mit ungeborenem Leben umgegangen wird ( auch gesunde Kinder werden ja munter abgetrieben ).
Und ja, ich finde, es muss moeglich sein, dass wir darueber diskutieren.

Und wenn hier falsches ueber Leid und Lebenssinn geschrieben wird, moechte ich das nicht so stehenlassen.

warum werden Frauen hier angegriffen, die sagen ich wuerde auch ein behindertes Kind bekommen ? Das ist doch nicht rosarot, sondern mutig und lebensbejahend.

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die frauen WERDEN nicht angegriffen

Antwort von Leewja am 24.08.2014, 16:58 Uhr

hier werden die frauen angegriffen, die eine verzweifelte Mit-frau beschimpfen, ihr widerliche beweggründe und ein armseliges menschenbild unterstellen, die IN VERZWEIFLUNG UND ANGST eine Frage stellt, die selbst mit kühlem kopf durchaus gestellt werden DARF!

und die Diskussion richtet sich nicht im geringsten gegen behinderte, sondern dagegen, so zu tun, als sei es alles völlig easypeasy und NICHT eine Belastung, die man als wenig stabiler oder gar selber kranker mensch vielelicht nicht SCHAFFT, ein behindertes kind GGUT großzuziehen.

je nach Grad der behinderung und Ausmaß der Krankheit ist es das nämlich DOCH.

Ich habe hier zumindest noch NIE eine frau gelesen, die "§muunter gesunde Kinder abtreibt" und diese abwertende verallgemeinerung finde ich ähnlich bescheuert, wie ich ebenfalls die "Leid und Lebenssin"-Aussage finde, an der du dich ja zu recht auch störst.

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Danke Jana

Antwort von Unglaubliches Wunder, 18. SSW am 24.08.2014, 17:28 Uhr

Wenigstens eine, die versteht, was das Anliegen ist.

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Re: die frauen WERDEN nicht angegriffen

Antwort von Jana287, 14. SSW am 24.08.2014, 17:42 Uhr

Sei mir nicht boese, aber Du solltest nochmal nachlesen.
Nix fuer ungut, meine Meinung ist gesagt, ich bin raus aus der Diskussion.

Falls es Dich interessiert, google mal nach der Abtreibungstatistik vom statistischen Bundesamt. Sehr aufschlussreich. Vor Allem die medizinisch indizierten Abbrueche NACH der 22. SSW.

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Re: Das stimmt nicht

Antwort von Leena am 24.08.2014, 17:59 Uhr

Ja, Eltern mit einem behinderten Kind bekommen sicherlich immer wieder solche und ähnliche bescheuerte Sprüche zu hören. Aber Deine Antwort ist doch "ja, wir WOLLTEN genau dieses Kind und lieben es!".

Aber warum gestehst Du anderen nicht zu, in ihrer individuellen Situation zu sagen: "Nein, ich käme damit nicht zurecht"..?

Und es gibt ja nun nicht nur Kinder wie Deine Tochter, sondern wirklich schwerstbehinderte Kinder mit Leid und Schmerzen. Kinder, die schreien und im Bett angeschnallt werden müssen... Kinder, die mehr Zeit im Krankenhaus verbringen müssen als sonstwo. Und Eltern, die über Jahre / Jahrzehnte immer wieder im Krankenhaus am Bett ihres Kindes stehen müssen und nicht wissen, ob sie es dieses Mal noch einmal mit nach Hause nehmen dürfen... oder ob sie das Krankenhaus mit leeren Armen verlassen müssen.

In meinem persönlichen Umfeld haben bei leichtbehinderten Kindern gut 70% der Beziehungen gehalten. Bei den Kindern, die wirklich schwerstbehinderten waren, sind etwa 80% der Beziehungen irgendwann zerbrochen. Und oft die Eltern gleich mit... :-(

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ich denke die meisten können ihr kind vielleicht schon annehmen wie es ist, aber....

Antwort von Zwillingsmama04 am 24.08.2014, 18:10 Uhr

es gibt für das kind auch ein leben nach der familie?

irgenwann sind mama und papa nicht mehr da.

was dann? unsere welt ist leider nicht so, das überall und von jedem, jeder so agenommen wird wie er ist.

das würde mir als mutter das herz brechen was ist wenn die familie weg fällt.

ich habe gelernt über nichts und jemanden zu urteilen, weil ich nie in der situation des anderen war, ncht verstehen kann warum und wieso.

egal welche entscheidung jemand trift, ich glaube keiner trifft sie leichtfälltig.

ich denke man darf froh sein nie vor so einer entscheidung tehen zu müssen.

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nee...ich hab alles noch einmal durchgelesen

Antwort von Leewja am 24.08.2014, 18:11 Uhr

und genau ein posting gfefunden, in dem es sinngemäß heißt "so ein leben würde ich meinem kind nicht antun wollen"....was aber sehr explizit auch die art leben, die nicht angetan würde, darstellt und mit deinem kind nichts zu tun hat (hoffe ich).

Ansonsten fand ich bitterböse worte ggü. frauen, die sich für den anderen weg entscheiden.

man darf die ja scheiße finden, diese frauen....aber ob man eine panisch-verändgtigte Frau, die noch KEINE entscheidung getroffen hat, so angehen sollte....das muss wohl jeder mit sich und seinen moral- und ethikvorstelungen ausmachen....ICH kann es nicht gut haben, wenn menschen, die verzweifelt um rat, fragen mit so wenig mitmenschlichkeit udn empathie über den "kindermörderinen, denen das bequeme leben und das maßgeschneiderte kind wichtiger sind, als ein unschuldiges leben"-kamm geschoren werden.

ich denke aber, wir haben alle unsere standpunkte jetzt klar dargestellt.

ich muss dazu noch sagen: ich habe, in aller demut und in der hoffnung, niemals diese frage beantworten zu müssen, keine ahnung, was ich den dan täte....

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Ich musste diese Frage beantworten

Antwort von pflaumenbaum am 24.08.2014, 18:24 Uhr

denn uns wurde aufgrund einer vergrößerten Nackenfalte eine Wahrscheinlichkeit von etwa 10% für ein Downsyndrom ausgerechnet. Wir haben uns für das Kind entschieden und der Kleine ist jetzt drei Monate und ist nicht behindert. Darüber bin ich sehr sehr froh. Aber, ich habe mich nun monatelang, also während der Schwangerschaft, mit dem Thema beschäftigt, und was mich wirklich erschüttert hat, ist, dass es wirklich auch die mögliche negative Reaktion der Umwelt ist, vor der man Angst hat. Also nicht "ich schaffe das nicht", sondern "was denken die Leute?". Und ich glaube das haben ganz viele, und das ist ganz ganz schlimm. Und wenn ihr alle schreibt, ihr wolltet "so ein Kind" nicht haben, dann kann ich verstehen, dass es Jana verletzt, die nunmal "so ein Kind" hat und lieb hat.

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Re: Ich musste diese Frage beantworten

Antwort von Leena am 24.08.2014, 18:36 Uhr

Bei uns stellte sich die Frage auch, in gewisser Weise, weil sich bei Untersuchungen in der 14. SSW eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Trisomie 21 ergeben hatten.

Ja, ich habe mich damals im Internet die einschlägigen Seiten rauf- und runtergelesen, und - ja, für uns war damals auch absolut klar (gerade WEGEN unserem Neffen), dass wir ein Kind mit Down-Syndrom bekommen wollten, sofern es keinen wirklich schwerwiegenden Herzfehler hätte. Bei Trisomie 13 oder Trisomie 18 hätte unsere Entscheidung anders ausgesehen, ja. Ich traue mir nicht zu, eine Schwangerschaft durchzustehen in dem Wissen, mein Kind stirbt noch im Mutterleib oder mehr oder weniger unmittel nach der Geburt. Das traue ich mir nicht zu - und diese Trauer will ich auch meinen vorhandenen Kindern nicht zumuten. Und ich habe definitiv Respekt vor jedem, der in dieser Frage anders entscheidet - aber meine Entscheidung wäre es nicht gewesen.

Und das ist meine ganz persönliche Meinung, nach den Erfahrungen und Eindrücken, die ich in knapp 40 Jahren Leben auch mit "besonderen Kindern" gesammelt habe...

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Re: Das stimmt nicht

Antwort von Jana287, 14. SSW am 24.08.2014, 18:55 Uhr

Ich gestehe es jedem zu, sich dagegen zu entscheiden.
Das habe ich auch weiter oben geschrieben.

Aber ich darf dazu auch meine Meinung haben, oder?

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wer hat den geschrieben "ich wollte so ein kind nicht haben"?

Antwort von Leewja am 24.08.2014, 19:03 Uhr

ich habe gelesen, dass viele anzweifeln ob SIE dem gewachsen wären, ob sie als Mutter /eltern dem Kind gerecht werden könnten....und das kann doch jeder nur für sich entscheiden.

Wahrscheinlich liegt es daran, dass mir diese Gedanken (Warum haben die den so ein kind bekommen"? oder "Wusstet ihr das nicht vorher?") so unfassbar fremd sind (und ich finde sie grausam, schrecklich, bescheuert, unemnschlich, absolut daneben und ekelhaft!!!)....ich denke so nicht.

ich denke aber: "würde ICH das schaffen, könte ICH so leben, Wäre ICH bereit dies oder jenes dafür aufzugeben, was würde aus MEINEM schon vorhandenen Kind, wie würde ICH den alltag und das leben organisieren, wie käme ICH damit zurecht, ein evtl. schwerstbehindertes Kind zu haben."

und ich denke, dass man diese gedanken nicht nur haben darf, sondern SOLLTE.

Ich verstehe, dass man sich als Mutter eines T21-Kindes sicher leicht angegriffen fühlt von diesen Diskussionen, aber ich finde auch, dass man Dinge sachlich und höflich und fair diskutieren kan, wenn man emotional betroffen ist, dass ist Jana ja auch meistenteils sehr gut gelungen...nur Interpretationen des geschriebenen und erfahrungen AUSSERHALB dieses stranges spielen rein udn das finde ich persönlich schade, denn HIER vorzuwerfen, man würde Mütter behinderter Kinder angreifen, obwohl einem dass im RL passiert ist und nicht hier, bringt einen aspekt der feindseligkeit rein, für den hier keiner was kann.

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Re: Das stimmt nicht

Antwort von Einstein-Mama am 24.08.2014, 19:37 Uhr

Hier geht's es doch darum dass man eine Meinung haben DARF.

Ich war nie in der Situation und ich werde auch nie mehr in diese Situation kommen, so eine Entscheidung treffen zu müssen. Ich könnte also jeder betroffenen Mutter raten, dass sie das Kind ruhig bekommen soll, weil sie sonst ne Egosau ist, aber ich mach es nicht, weil ich in einer sicheren Position bin und es anmassend finde!

Und was mich noch ganz arg stört. Einer der ganzen grossen und nicht betroffenen Verfechterinnen von "Abtreibung ist Mord", bekommt es nicht mal gebacken für sich selbst, geschweige denn für ihre (gesunden!!!!) Kinder adäquat zu sorgen und ist mit Dingen wie Einschulung/in den Kindergarten gewöhnen heillos überfordert, weil sie dauerschwanger ist und nicht weiter als bis Schwangerschaft, Geburt und Kinderwagenmarken denken kann und woher man sich das alles finanzieren lässt ... Ab geistiger Entwicklung der Kinder wird's ihr zu anstrengend. So jemand erzählt mir nicht, dass er ein schwerstbehindertes Kind so versorgen kann, dass es lebenslang zufrieden sein wird!

Sorry, das musste echt mal gesagt sein!

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Du schreibst beleidigend und wirst persönlich.

Antwort von Jana287, 14. SSW am 24.08.2014, 20:16 Uhr

Und da behaupten hier andere, die Diskussion sei sachlich und es werde keiner angegriffen, selektive Warnehmung

Aber wenigstens stalkst Du mich nicht, sondern hast Dir ein anderes Opfer gesucht.

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Re: Du schreibst beleidigend und wirst persönlich.

Antwort von Einstein-Mama am 24.08.2014, 20:19 Uhr

Jaja...

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Re: Wieso kann man sein Kind nicht einfach annehmen so wie es ist ?

Antwort von Fredda am 24.08.2014, 20:38 Uhr

Da kannst ja noch nicht mal in neutraler Sprache mit Menschen diskutieren, die nicht haargenau deiner Meinung sind, soviel zu Norm und Annehmen...

Gerade in so einem Zusammenhang finde ich die Abkürzung SS übrigens skandalös unpassend.

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Re: Wieso kann man sein Kind nicht einfach annehmen so wie es ist ?

Antwort von Sume76 am 24.08.2014, 20:39 Uhr

Ich hab jetzt gar nicht alle Beiträge gelesen und habe eigentlich keine Lust nochmal was dazu zu sagen, muss aber jetzt doch mal meine Erfahrung schreiben.

Ich selbst habe drei gesunde Kinder und bin sehr dankbar. Gerade auch deshalb weil ich beruflich jahrelang tagtäglich mit schwerstmehrfachbehinderten Kindern gearbeitet habe - und ich spreche nicht von Trisomie 21. Nebenbei habe ich auch noch einen geistigbehinderten Cousin der mittlerweile 45 Jahre alt ist.

In meiner Arbeit habe ich auch ganz viel aus den Familien mitbekommen, weil gerade die Eltern oft großes Redebedürfnis hatten. Zudem gab es bei uns regelmäßig Angebote für Geschwisterkinder, die ich mitgestaltet habe.

Ich kann nur sagen, dass die Argumentationen hier teilweise äußerst naiv sind. Es ist ja total legitim keine zusätzlichen Untersuchungen machen zu lassen, um sich eine Entscheidung zu ersparen - habe ich auch so gemacht. Ich hätte nicht über Leben und Tod entscheiden wollen, weil ich denke, dass ich ein Leben mit einem behinderten Kind eher meistern würde als mein Leben mit der Entscheidung für Abtreibung.

Ich kann aber alle Eltern verstehen, die das anders sehen. Denn täglich habe ich erlebt, dass Familien am Limit waren. Die Pflege eines schwerstbehindertes Kind, vielleicht bettlägrig oder in der Beweglichkeit sehr eingeschränkt geht nicht nur an die Psyche, sondern auch an die körperliche Gesundheit. Das Kind muss gelagert werden, transportiert werden, gewaschen werden usw. Ich habe fast täglich Eltern gesehen die vollkommen am Ende waren mit ihren körperlichen Kräften, aber auch nervlich, wenn der medizinische Dienst mal wieder ein Hilfsmittel nicht genehmigt hat oder das Kind auf Grund eines eigentlich banalen Infekts mal wieder auf die Intensivstation musste.

Ich habe Geschwisterkinder erlebt, die sich vollkommen vernachlässigt gefühlt haben, viele, die ich kenne waren in psychologischer Behandlung und es gab auch wirklich einen Suizidfall in meiner Zeit in dieser Einrichtung.
Ich selbst habe nach 5 Jahren, als ich selbst schwanger war, einen Antrag auf Versetzung gestellt, weil ich körperlich und psychisch einfach das Gefühl hatte, es geht nicht mehr.

UND: Vier schwerstbehinderte Kinder, die ich kannte sind in den 5 Jahren verstorben und ALLE Eltern haben ihr Kind geliebt, aber ALLE haben auch zugegeben, dass sie nach einiger Zeit auch wieder aufatmen konnten.

Was mich nach diesen Erfahrungen extrem nervt, sind Menschen die als einzige Form offensichtlich nur die Trisomie 21 kennen und meinen dann urteilen zu können. Nimmt man die Gesamtheit aller Menschen mit Behinderung, ist der Anteil von Menschen mit Down-Syndrom doch verschwindend gering.

Ich persönlich habe den höchsten Respekt vor Eltern die sich für ein Leben mit einem schwerstbehinderten Kind entscheiden. Ich habe aber auch Verständnis für Eltern, die ehrlich zugeben, dass sie solch ein Leben nicht stemmen können.

Jede Behinderteneinrichtung hat einen Tag der offenen Tür! Einfach mal hingehen. Oder es gibt die sogenannten familienentlastenden Dienste. Die kümmern sich stundenweise um behinderte Kinder, dass die Eltern mal entlastet werden und Zeit mit Geschwisterkindern verbringen können. Da kann jeder mitmachen. So kommt man dann auch in Kontakt mit den unterschiedlichsten Familien - und kann sich ein breitgefächertes Bild machen.

Nicht nur gut reden - gut machen ist gefragt!

Mehr sag ich nicht, war eh schon genug!
LG Sanne

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Unglaublich unverschämt

Antwort von Unglaubliches Wunder, 18. SSW am 24.08.2014, 20:39 Uhr

Traurig, das eine sachliche Fragestellung so aus dem Ruder läuft.

@Einsteinmama Was du hier vom Stapel lässt, das ist ja unglaublich, eine riesen Frechheit. Nicht nur, wie du eine Mama hier grundlos beleidigst( die Meisten wissen, wen du wohl meinst), auch bei Jana bist du eindeutig weit übers Ziel hinaus. So eine mutige Mama verdient Respekt, Achtung und Anerkennung.

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Re: Wieso kann man sein Kind nicht einfach annehmen so wie es ist ?

Antwort von WG_6972 am 24.08.2014, 20:40 Uhr

Hallo Unglaubliches Wunder,

ich bin voll und ganz Deiner Meinung. Ich finde wir haben nicht das Recht über Leben und Tod zu entscheiden. Wenn ich mich für ein Kind entscheide, dann muss ich auch "ja" dazu sagen können dass es behindert ist. Ich habe ebenfalls keine Nackenfaltenmessung, Fruchtwasseruntersuchung usw. machen lassen (trotz meines Alters), weil es an meiner Entscheidung nix geändert hätte. Die Feindiagnostik habe ich nur gemacht um ggf. bei Erkrankungen oder Fehlbildungen rechtzeitig eingreifen zu können (sprich schon im Mutterleib bzw. bei der Geburt). Außerdem sind unauffällige Test noch lange kein Garant, dass das Kind gesund zur Welt kommt (Probleme bei der Geburt, Defekte die nicht durch Tests erkennbar sind). Und selbst wenn das Glück hat ein gesundes Kind zur Welt zu bringen, kann dieses später erkranken (so wie bei unserer Tochter die mit 2 Jahren schwer krank wurde, glücklicherweise nun geheilt ist). Außerdem können wir beurteilen, ob das Leben für so ein Kind wirklich nicht lebenswert ist??? Ich glaube nicht!

LG
Winnie

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Re: Wieso kann man sein Kind nicht einfach annehmen so wie es ist ?

Antwort von Foxi23 am 24.08.2014, 20:45 Uhr

Ich kann aber beurteilen, ob ich einem Leben mit einem solchen Kind gewachsen bin oder nicht.

Es gibt heutzutage Möglichkeiten und jedem steht frei, diese zu nutzen. Wenn man alles als Gottgeschenk hinnimmt und damit glücklich ist, bitte. Müssen aber nicht alle mitmachen.

Hätte es früher solche Möglichkeiten gegeben, wären viele Kinder nicht zur Welt gekommen.

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Re: Unglaublich unverschämt

Antwort von Einstein-Mama am 24.08.2014, 20:54 Uhr

Jeder Mensch verdient Respekt und Anerkennung! Auch solche, die anders denken als ihr. Anders denken ist meiner Meinung nach, noch immer erlaubt! Entscheiden auch.

Und ich wüsste nicht wann ich Jana angegriffen hätte. Aber das weisst du selbst wohl auch nicht.

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Re: wer hat den geschrieben "ich wollte so ein kind nicht haben"?

Antwort von pflaumenbaum am 24.08.2014, 21:00 Uhr

Das Thema ist ungeheuerlich komplex, das ist klar. Aber wenn man meint, man sei einem behinderten Kind nicht gewachsen (und man weiß ja vorher gar nicht, wie schlimm es werden kann) und es dann abtreibt, sprich tötet, dann sagt man, dass man dieses Kind nicht haben will. Nicht gewachsen sein ist einfach netter formuliert. Die häufigste Behinderung ist nunmal T21. 90% der Eltern, die T21 in der Schwangerschaft diagnostiziert bekommen, treiben ab. Ich finde das sehr sehr schlimm, und meiner Meinung ist das nicht nur eine individuelle Entscheidung. Vielmehr sollte ein so reiches Land wie Deutschland in der Lage sein, behinderte Menschen in die Gesellschaft aufzunehmen. Das würde unser aller Leben reicher machen. Ich finde die Postings von Khadi und UnglaublichesW zwar auch grenzwertig, aber es steckt was Wahres drin. Wir können unsere Kinder heute nicht mehr so nehmen wie sie sind und therapieren an ihnen rum, wie es nur geht.

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Re: Wieso kann man sein Kind nicht einfach annehmen so wie es ist ?

Antwort von vieremami am 24.08.2014, 21:51 Uhr

Wer Lust hat zu lesen:
Im Mai 2014 Bus...hausgeburt arya

So sehe ich das und so lebe ich es.

Jedem das Seine

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Re: Wieso kann man sein Kind nicht einfach annehmen so wie es ist ?

Antwort von Unglaubliches Wunder, 18. SSW am 24.08.2014, 22:13 Uhr

Es ist doch wohl mehr Bequemlichkeit und die Angst , sein bisheriges Leben aufgeben zu müssen, zumindest aber zu ändern.

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Was heißt hier annehmen?

Antwort von Caitryn am 24.08.2014, 22:57 Uhr

Ich kann und will die Welt, in der ich lebe, nicht ausschalten. Ich muss nicht alles an Diagnostik mitmachen, aber wo es ernsthaft ist, mache ich es mit. Und dann entscheide ich, wenn ich entscheiden muss, mit guter Beratung. Und das mache ich mit meinem Mann zusammen. Dabei habe ich mich, meinen Partner (Partnerschaft) und meine Kinder zu bedenken. Ich habe meine Kräfte (physisch, psychisch, finanziell) zu bedenken.

Ich schreibe "ich". Das ist entscheidend. Ich und kein anderer von euch ist die Ethikkommision. Gerade hier ist es nicht "einfach" eine Schwangerschaft zu beenden.

Ich kenne:
- eine Frau, die ein Kind mit Trisomie 18 bekam - ohne vorherige Tests. Das Kind verstarb 2 Monate später. Eine starke physische und psychische Belastung für die gesamte Familie (2 Kinder waren schon da).
- eine Frau mit Trisomie 21; früh diagnostiziert, viel Arbeit, aber alles in Ordnung, das erste Lebensjahr viele Operationen
- eine Frau, die ein Kind in der 19. SSW gebar, weil es Trisomie 18 hatte.
- eine Frau, die ihr Kind in der 27. SSW gebar, weil es massive Störungen beim Kind gab - ein Test wurde im Nachhinein nicht gemacht, daher weiß man nicht, was die Ursache war - und schließlich verstarb das Kind einige Stunden später.

Es geht nicht um "das Perfekte Kind", sondern um Kinder mit Krankheiten. In den Jahren meiner Großmutter liefen übrigens noch viel mehr Kinder mit Down Syndrom um. Warum heute nicht mehr? Das schlimme an dieser Fragestellung ist eher: Kann ich die Eltern ohne Bewertung diese Entscheidung nicht selber treffen lassen? Ansonsten kommen wir dazu:
a) Wieso gibt es überhaupt noch DS Kinder? Hätten das die Eltern nicht wissen müssen? Warum haben die nichts gemacht? (UND DASS ist ganz schlimm!!!!)
b) Alle Kinder werden geboren, egal was kommen mag. Diagnostik brauchen wir eigentlich nicht unbedingt (überspitzt gesagt). Da hängst du nun mit deinem Kind. (Arbeiten geht meistens nicht unbedingt nach kurzer Elternzeit wieder, weil es nicht viele I-Plätze gibt, auch nicht in der Schule oder Hort). Also, dann seh' mal zu, wie du dich organisieren kannst. Und deine anderen Kinder sollen mal schön ihre gesellschaftlichen Kompetenzen zeigen. (Hatte eine Freundin, die eine behinderte Schwester hat. Sie fand sie absolut anstrengend. Die Woche über war sie im Heim, aber am Wochenende kam sie nach Hause. Da war dann für meine Freundin überhaupt keine Zeit. Selbst das Schlafen war außerordentlich schwierig, weil die Schwester nachts schrie.)

Egal, ob man das Kind austrägt oder die Schwangerschaft beende - es ist SCHMERZHAFT!
Und das Thema ist extrem komplex.

Noch zur Glaubenssache unten: Ich maße es mir nicht an, über Leben und Tod zu entscheiden. Aber ich denke, Gott hat uns die Medizin gegeben hat sie gut zu nutzen. Bei einem solchen Schwangerschaftsabbruch - massive Behinderung - minimiere ich das Leiden für alle Beteiligten. Ich mache das Leiden nicht weg - es ist noch da, aber evtl. in einem ertragbaren Rahmen.

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@ sume76

Antwort von Caitryn am 24.08.2014, 23:04 Uhr

Guter Beitrag mit konkreten Beispielen und nicht nur theoretisches Geschreibe.

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Re: @ sume76

Antwort von moflsis am 24.08.2014, 23:43 Uhr

Sehe ich auch so. Danke für den gut fundierten und ideologiefreien Beitrag.

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Und?

Antwort von mf4 am 25.08.2014, 0:44 Uhr

Es ist doch wohl mehr Bequemlichkeit und die Angst , sein bisheriges Leben aufgeben zu müssen, zumindest aber zu ändern.

Ist das verwerflich?
Ist es nicht legitim auch noch etwas für sich haben zu wollen?
Für die anderen Kinder möglichst viel Zeit zu haben?
Wenn man ein Baby bekommt gibt man ganz viel auf, es wird einfacher und irgendwann sind die Kinder erwachsen, selbstständig und man kann sich zurücklehnen...
ist es nicht legitim sich sein Leben so zu wünschen?

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der Preis

Antwort von Jana287, 15. SSW am 25.08.2014, 7:51 Uhr

Na klar ist der Wunsch legitim. Jeder wuenscht sicht gesunde Kinder und ein entspanntes Leben.

Die Frage ist doch, um welchen Preis?
Ein krankes Kind abtreiben und ein neues machen, in der Hoffnung dass das dann gesund ist? Das Kind zahlt den Preis dafuer. Und da ist doch die ethische Frage ob das eben ok ist, den Tod des eigenen Kindes gegen ein entspanntes Leben abzuwiegen. Verstehst Du was ich meine?

Ich tu mich da auch schwer, wo ich persoenlich meine Grenze ziehen wuerde.
Aber ich finds gut, dass mal drueber diskutiert wird.

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Also doch ....

Antwort von Unglaubliches Wunder, 18. SSW am 25.08.2014, 8:20 Uhr

nur das "perfekte" Kind zählt....weil esso schön bequem ist und im Normalfall nicht mehr Arbeit als nötig macht.

Sicherlich wünscht sich wohl jeder ein gesundes Kind, aber es ist eben sehr traurig, das nicht jeder bereit ist, es auch anzunehmen, wenn es nicht perfekt ist. Und so wie Jana schon schrieb, wenn man sich für ein Kind entscheidet, gibt man nunmal viel auf, auch mit gesundem Kind. Für mich erweckt es hier langsam den Eindruck, das viele gar nicht bereit sind zu Verzichten und sein eigenes Leben in den Hintergrund zu stellen. Frage ich mich nur, warum bekommt man dann Kinder? Weils dazu gehört? Weil es einfach erwartet wird?

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Re: Wieso kann man sein Kind nicht einfach annehmen so wie es ist ?

Antwort von pflaumenbaum am 25.08.2014, 8:49 Uhr

Ich möchte gerne mal wissen, wie viele dieser Eltern vorher wussten, obdas Kind schwerbehindert ist oder nicht. T21 ist eine der häufigsten Behinderungen, die man im Mutterleib diagnostizieren kann. Außerdem die anderen Trisomien und evtl Fehlbildungen. Wie schwer die Behinderung tatsächlich ist und wie sich das Ganze entwickelt, das kann man oft einfach nicht wissen. Das ist doch das Dilemma. Die Eltern, die sich für eine Abtreibung entscheiden, entscheidensich somit immer auch gegen einLeben mit einem behinderten Kind, welches eben doch sehr schön hätte sein könnnen.
Eltern müssen also in kurzer Zeit eine Entscheidung treffen, die man gar nicht treffen kann. Und da kommen eben auch Gedanken der Scham ins Spiel. Man denkt dann vielleicht doch, dass man so ein Kind außer der Norm nicht will. Eben weil man sich nur ein Bild machen kann, z.B. in so einem Forum - aber wissen kann man es eben nicht...

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Re: Also doch ....

Antwort von Einstein-Mama am 25.08.2014, 9:07 Uhr

Also, meine beiden gesunden Kinder haben schon mein komplettes Leben verändert! so wie es bei fast jeder Mutter ist/sein sollte.

Mit Kindern steckt man meistens zurück und gibt Dinge auf, muss Verantwortung übernehmen und stellt sich selbst erstmal für einige Jahre zurück.

Und wir reden hier nicht vom "perfekten" Kind, sondern hier geht es um kranke Kinder, die eventuell Null Lebensqualität haben.

Wenn es darum ginge nur perfekte Kinder haben zu wollen, dann würden wir hier von Haarfarbe, Geschlecht etc nach Wunsch sprechen.
DAS wäre verwerflich und nicht diskutabel.

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Re: Also doch ....

Antwort von Leena am 25.08.2014, 9:07 Uhr

Den Quatsch mit dem "perfekten Kind" kann ich nicht mehr hören!!!

Es geht NICHT um das "perfekte Kind". Aber kannst Du auch nur ansatzweise ermessen, wie es vielleicht sein könnte, ein Kind zu haben, das NIE wird sprechen können, das nie sitzen kann, das nie einen Schritt selber gehen kann, das nie selber essen kann, das Du wirklich Zeit seines Lebens jeden Tag tragen und füttern und wickeln musst?!? Nie eine Nacht durchschlafen, nie mal Luft holen können...

Die erste Zeit mit einem Säugling ist verdammt anstrengend, oder? Aber bei "normalen" Kindern geht diese Zeit um, irgendwann wird es "einfacher", das Kind kann manche Dinge selbst, wird selbständiger und entwickelt eine gewisse "Vernunft". Toll.

Aber was ist mit den Kindern, die all das NIE werden tun können, und den Eltern, die so lange ihr Kind tragen und füttern und wickeln müssen, bis sie selbst körperlich nicht mehr in der Lage dazu sind? Oder - bis eben das Kind vorher stirbt.

Und von den ewigen Krankenhausaufenthalten, wo es jedes verdammte Mal wieder um Leben und Tod geht, reden wir jetzt noch nicht mal.

Und dann wirfst Du Eltern, die ehrlich sagen, das traue ich mir und meiner Familie nicht zu, dem kann ich nicht gerecht werden, das schaffe ich nicht!, denen wirfst Du vor, sie würden aus "Bequemlichkeit" handeln?!?

Klar, man ist nicht "bereit, zu verzichten und sein eigenes Leben in den Hintergrund zu stellen"...

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Re: Wieso kann man sein Kind nicht einfach annehmen so wie es ist ?

Antwort von Aramia am 25.08.2014, 9:39 Uhr

Ich bin 39 und mit dem 2. Kind schwanger. Unsere Tochter habe ich mit 35 bekommen. Schon damals habe ich keinerlei Tests gemacht und werde das auch jetzt nicht machen. Ausser, der FA würde bei den normalen Untersuchungen Anzeichen einer Störung finden. Aber auch dann würde ich keinesfalls abtreiben lassen. Sondern mich einfach dementsprechend drauf vorbereiten.

Jeder muss selber mit seinen Entscheidungen klar kommen. Denn ob man nun abtreibt oder ein behindertes Kind hat, die Entscheidung begleitet einen sein ganzes Leben lang. Natürlich wäre ein behindertes Kind eine grosse "Belastung" aber ein Leben lang jedesmal, wenn man ein Baby sieht von seinem Krümel träumen, den man nicht mehr hat macht es auch nicht leichter.

Eine Bekannte hat mit 16 abgetrieben, das kann man ja auch iwi verstehn. Ohne Eltern im Heim grossgeworden und dann sowas. Mittlerweile ist sie 28 und weder Mann noch Familie in Sicht. Sie spricht oft davon, dass sie es nun bereut und Angst hat, nie wieder die Chance zu bekommen. Und ganz oft passiert es ihr dass sie ein Kind ansieht und denkt, ihre Kleine müssste jetzt etwa im gleichen Alter sein.

Meine Schwester ist da anderer Meinung wie ich. Sie wollte zu ihren 2 anderen Kindern kein behindertes haben, weil sie der Meinung ist, dass sie ihnen dann nicht mehr gerecht werden kann. Das ist halt ihre Meinung und dann muss man das so auch akzeptieren.

Das ist doch ein ewiges Streitthema bei dem man nie auf einen Nenner kommen wird. Wieso also immer sooo viel Energie darin aufwenden.

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Re: Also doch ....

Antwort von Jana287, 14. SSW am 25.08.2014, 9:42 Uhr

Hab ich was verpasst?

Ich hatte nicht mitbekommen, dass es hier ausschließlich um schwerstmehrfachbehinderte Kinder geht - die nicht sitzen / essen / sich mitteilen können.

Für meinen Teil, ich spreche hier in der Diskussion eben auch von Kindern mit Herzfehlern, Down Syndrom, Turner Syndrom etc - die eben tatsächlich zum Großteil abgetrieben werden, obwohl da eine gute Chance auf ein erfülltes Leben ist.

2013 wurden in Deutschland ( ich beziehe mit auf Zahlen des Stat. Bundesamtes ) 562 Kinder nach der 22. Schwangerschaftswoche abgetrieben, wegen medizinischer Indikation. Das erschreckt mich schon, und ich frage mich ob das wirklich alles so schwer körperlich und geistig behinderte Kinder sind - derartige Fehlbildungen fallen in der Regel eher auf. Man könnte also weiter mutmaßen, ob das dann die sind, die erst in der Feindiagnostik auffallen mit Herzfehlern und anderen Softmarkern.

Und es handelt sich dabei um Kinder, die Sehen / Hören / Mamas Stimme erkennen / Berührung fühlen / am Daumen nuckeln ... 562 Kinder in einem Jahr, die wegen einer Diagnose plötzlich nicht mehr gewollt waren.

Ich bin sehr für die Autonomie von Frauen. Und ich diskutiere auch gern weiterhin sachlich mit Euch.

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Re: Also doch ....

Antwort von Leena am 25.08.2014, 10:33 Uhr

Sicherlich geht es nicht nur um schwerstmehrfachbehinderte Kinder (wie meinen Neffen), sondern auch um Kinder mit Down Syndrom (wie Deine Tochter).

Aber genau das macht diese Diskussion so schwierig - die vehementen "nehmt Eure Kinder in Liebe an"-Befürworter hier im Thread verurteilen JEDEN medizinisch indizierten Abbruch und alle, die sich kein Leben mit einem behinderten Kind vorstellen können, sind egoistische, faule Moralschweine, die nur ihre eigene Bequemlichkeit nicht gefährden möchten - mal überspitzt formuliert.

So einfach ist es eben nicht. Aber da mal erstens zu sehen, wie unterschiedlich die Einzelfälle sind, und zweitens auch zu sehen, wie unterschiedlich die betroffenen Menschen sind - dazu reicht es bei manchen anscheinend nicht.

Die Schwangerschaftsabbrüche wegen Anenzephalie oder T13, von denen ich persönlich mitbekommen haben, waren übrigens auch nach der 22. Schwangerschaftswoche. Vieles fällt halt schon früher auf, Softmarker und co., aber eine solide Diagnose, aufgrund derer dann agiert wird, wird oft eben doch erst relativ spät gestellt. Zumindest war das vor ein paar Jahren noch so... als ich meine Kinder bekommen habe (das letzte 2010).

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was so schlimm an der Situation ist, ....

Antwort von Unglaubliches Wunder, 18. SSW am 25.08.2014, 11:10 Uhr

.... das es oftmal die Ärzte sind, die die Eltern dazu drängen, so ein Kind nicht zu bekommen.Sie erzählen den natürlich geschockten und zuerst einmal logischer Weise überforderten Eltern die allerschlimmsten Hortorgeschichten.Die wahrscheinlich auch schon so vorgekommen sind, aber niemand kann sagen, ob es auch wirklich so kommt. Keiner der Ärzte zeigt den Eltern Wege auf, wie man sich arrangieren kann, wo man sich Hilfe holen kann.Nein, auch diese wollen den Nichtnormalfall schnell entsorgen. Selbst ich wurde von so einem Deppen von Arzt angemacht ( ich war damals 37) , weil ich sämtliche Diagnostik abgelehnt habe.Ich musste mir sagen lassen, das es unverantwortlich wäre, weil man heutzutage keine behinderten Kinder mehr in die Welt setzen müsse. Und sowas darf die Bezeichnung Arzt tragen :-(.

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Tja

Antwort von Einstein-Mama am 25.08.2014, 11:33 Uhr

Ich finde auch, alle Ärzte sind brutale und skrupellose Arschgeigen, die nur das Schlechteste für alle Menschen wollen.

Ja, ganz sicher ist das so! Ahnung haben sie auch keine, da wissen die Patienten meist alles viel besser.
Ich frag mich nur, warum gerade solche, die derart über Mediziner schimpfen, überhaupt noch zum Arzt gehen!?!? Kann man sich doch komplett sparen, oder?

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Re: was so schlimm an der Situation ist, ....

Antwort von pflaumenbaum am 25.08.2014, 11:37 Uhr

Das kann ich nicht bestätigen. Der Feindiagnostiker, bei dem wir waren, war sehr sachlich und zurückhaltend und dabei aber auch einfühlsam und hat uns auch eine Beratungsstelle empfohlen. Insgesamt haben wir uns sehr gut betreut gefühlt.

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Re: da gibt es auch andere Ärtze

Antwort von mara76 am 25.08.2014, 12:03 Uhr

Ich denke nicht, dass alle Ärzte die Patienten in eine Richtung drängen wollen.
Ich war beim 2. Kind 37 und wollte gern zur Feindiagnostik. Meine Ärztin hat mich schließlich auch überwiesen, aber sehr ungern.
Ist strikt gegen Untersuchungen, selbst die 3 von der KK bezahlten US macht sie nur widerwillig.
Zum Ersttrimesterscreening bin ich von mir aus hin.
Das lehnte meine Ärztin total ab.
Ich glaube da gibt es solche und solche Ärzte.

Ich denke jeder muss für sich entscheiden was für ihn das richtige ist und nur wenige können zu 100% sagen was er tun würde wenn er in der Situation wäre.

Was das Down Syndrom betrifft, in der Kita meiner Tochter ist ein Mädchen mit Down Syndrom, ist ein süßes liebes Mädchen, sie hat, soweit ich weiß, keine wirklichen Beeinträchtigungen. Sie ist halt etwas anders.

Aus meiner Kindheit weiß ich aber von einem Kind was zusätzlich einen schweren Herzfehler hatte und sehr krank war.
Sie saß im Rollstuhl, war ständig in der Klinik.
Mit 16 Jahren ist sie gestorben.
Die ganze Situation war für die Familie nicht leicht, sie hatten immer Angst, bei jedem Klinikaufenthalt fürchteten sie, dass sie nun stirbt.
Damit will ich nicht sagen, dass ihr Leben nicht lebenswert war.
Das kann kein Außenstehender beurteilen.

Nur zu sagen, ist doch nicht schlimm wenn das Kind Downs Syndrom hat, ist etwas naiv.
Bei der Kita Freundin meiner Tochter mag das stimmen.
Aber es gibt leider auch sehr kranke Kinder mit Down.
Mancher würde trotz dieses Wissens das Kind nicht abtreiben, aber ein schwerkrankes Kind zu haben ist schlimm und traurig.
Selbst wenn man so stark ist alle Belastungen zu meistern, die Angst um das Kind ist allgegenwärtig.
Es sagt ja auch niemand, dass es völlig egal ist ob das Kind Mukoviszidose, kaputte Nieren,..... hat.

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Re: was so schlimm an der Situation ist, ....

Antwort von Häsle am 25.08.2014, 14:01 Uhr

Ich war bei Nr. 2 36. Mein Arzt sagte, er müsse mich wegen meines Alters über die Möglichkeiten der Diagnostik aufklären, würde sich aber nicht weiter dazu äußern.

Ich hatte eigentlich vor, alles, was nicht invasiv ist, machen zu lassen. Nachdem ich die ersten Bewegungen im US gesehen hatte, habe ich mich gegen weitere Untersuchungen entschieden. Nicht mal die Nackenfaltenmessung wurde gemacht. Ich bin mir aber sicher, dass mein Arzt mich auf Anomalien, die beim normalen US entdeckt worden wären, aufmerksam gemacht hätte. Wegen Blutungen und vorzeitigen Wehen wurden mehr US-Untersuchungen gemacht als üblich. Die Schwangerschaft war von Anfang bis Ende ein Kampf. Ich glaube nicht, dass ich zwischendurch aufgeben hätte können.

Es werden anfangs ja eh nur die Trisomien ausgeschlossen. Bei T21 hätte ich es garantiert nicht geschafft, das Leben meines Babys zu beenden. Die Chance auf ein halbwegs gesundes, glückliches Leben wäre mir dabei zu groß. Ich weiß nicht, ob ich stark genug gewesen wäre, ein Baby mit T13/18 auszutragen, wenn es sich im Laufe der Schwangerschaft rausgestellt hätte. Das weiß man erst, wenn man drinsteckt.

Das Gleiche gilt aber auch für ein Leben mit einem behinderten Kind. Keine Ahnung, ob wir das schaffen würden. Aber zumindest halten wir es nicht (mehr) für ausgeschlossen. Sonst hätten wir uns nicht doch noch für das zweite Kind entschieden. Vor dem ersten Kind haben wir uns darüber gar keine Gedanken gemacht...

Eine Bekannte hat ein Kind, das scheinbar kerngesund zur Welt kam. Ein paar Tage nach der Geburt bekam das Baby Krampfanfälle. Es ist jetzt vier Jahre alt, kann nicht sitzen, essen, sich verständigen etc. Die Mutter denkt, das ist die Strafe dafür, dass sie sämtliche Untersuchungen machen ließ und ein behindertes Kind abtreiben lassen hätte. Das ist natürlich Blödsinn, aber wahnsinnig hart für die ganze Familie. Vor allem, weil die Mutter sich selbst so fertig macht.

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Re: was so schlimm an der Situation ist, ....

Antwort von khadi am 25.08.2014, 15:13 Uhr

Den letzten Absatz finde ich sehr interessant, denn es spiegelt genau das wieder was ich meine.
Die meisten Behinderungen treten erst nach der Geburt auf, und dann muss man auch damit klar kommen.
Niemand sagt, dass es einfach ist und keine Belastung für die Familie.

Und das kann man salopp mal als Schicksal bezeichnen. Es kommt wie es kommt, und so soll es dann sein und man muss damit klarkommen.

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Frage dazu

Antwort von Foxi23 am 25.08.2014, 20:00 Uhr

Würdest du ein krankes Kind auch auf Biegen und Brechen in die Welt setzen, wenn du alleine bzw. die Familie sämtliche Pflege-/Arznei-/sonstige mit dieser Krankheit zusammenhängenden Kosten alleine tragen müsstest?

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lebenswertes Leben?

Antwort von Foxi23 am 25.08.2014, 20:11 Uhr

oooh, du entscheidest hiermit also, welches Kind Chancen auf ein erfülltes Leben hat? Du ziehst die Grenze, mit welcher Krankheit man gut leben kann und mit welcher nicht? Welche Kinder abgetrieben werden dürfen und welche nicht?

DAS ist zum Kotzen.

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Re: Frage dazu

Antwort von Jana287, 15. SSW am 25.08.2014, 21:15 Uhr

Diese Frage finde ich total daneben. Wir haben ein Soldidarsystem.

Da könnte ich jetzt auch verlangen, dass Dicke abnehmen und Raucher aufhören zu rauchen - oder eben die Kosten selber tragen.

DAS ist echt ein Armutszeugnis, zu unterstellen, die Behinderten würden zuviel Geld kosten. Sei froh, wenn Du gesund bist.


"Nicht behindert zu sein ist wahrlich kein Verdienst, sondern ein Geschenk, das jedem von uns jederzeit genommen werden kann." Richard v. Weizsäcker

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meinst Du mich?

Antwort von Jana287, 15. SSW am 25.08.2014, 21:20 Uhr

Falls sich Deine Übelkeit auf mein Post bezieht, ich beziehe hier die ganze Zeit Stellung kontra Abtreibung - insbesondere auch bei "leichteren" Behinderungen. Lies doch bitte genau, bevor Du so agressiv wirst.

Hier wird die ganze Zeit von schlimmen Fällen berichtet, die angeblich keinerlei Chance auf ein erfülltes Leben haben. Und ich beziehe mich zusätzlich auf die Kinder, die wegen viel geringeren Diagnosen abgetrieben werden.

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Re: Wieso kann man sein Kind nicht einfach annehmen so wie es ist ?

Antwort von Rosie99 am 25.08.2014, 21:47 Uhr

Das Ausgangsposting ist wirklich das furchtbarste was ich hier jemals gelesen habe... wahnsinn dieses gutmensch-gehabe, und wie erhaben sie sich fühlt, gegenüber Frauen, die sich Gedanken machen, ob sie einem behindertem Kind gewachsen wären...das ist sowas von zum kotzen...ganz schlimm!

"Unglaubliches Wunder" sollte sich echt in Grund u.Boden schämen...ich selbst war gottseidank nie in so einer Situation, kann die Bedenken aber durchaus nachvollziehen...

Frauen, die Angst vor einer Behinderung bzw.. sogar an eine Abtreibung denken, deswegen zu verurteilen finde ich "unglaublich und nicht nachvollziehbar"!!!

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Re: Wieso kann man sein Kind nicht einfach annehmen so wie es ist ?

Antwort von Unglaubliches Wunder am 25.08.2014, 23:07 Uhr

Ich weiß nicht, wofür ich mich schämen müsste. Allerdings muss ich mich schämen , für Leute wie dich.Die bewusst zum Mörder ihres Kindes werden, nur weil es so nicht in deinen Lebensplan passt.
Ich muss nicht mit so einem Gewissen leben, wenn du das kannst, ist das deine persönliche Entscheidung.

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Re: Wieso kann man sein Kind nicht einfach annehmen so wie es ist ?

Antwort von Einstein-Mama am 26.08.2014, 4:56 Uhr

Was halt echt unmöglich ist, ist die Tatsache dass das unglaubliche Wunder überhaupt nicht betroffen ist!

Würde sie ein behindertes Kind erwarten/ haben, könnte man sie ja ernst nehmen...
Vom hohen Ross predigen und keine Ahnung haben, das kann ich absolut nicht ab!

Und ja, es ist eine persönliche Entscheidung, womit die gesamte Diskussion auch schon fertig wäre!

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Re: Frage dazu

Antwort von Foxi23 am 26.08.2014, 6:14 Uhr

Die Frage ist, würde man selbst ein schwerkrankes Kind erst in die Welt setzen, wenn man von vorne herein wüsste, dass man selber für alles aufkommen muss.

Wenn man ein Kind bekommt, weiß man, dass man sich einschränken muss, in jeder Beziehung. Man weiß auch, dass immer was passieren kann, auch schwere Krankheiten.

Man muss aber nicht diejenigen Eltern als schlechte Menschen hinstellen, die ein schwerstbehindertes Kind, aus welchen Gründen auch immer, gar nicht erst auf die Welt kommen lassen wollen.

Umgekehrt könnte man ja auch hergehen und alle verpflichten, für ihre schwerkranken Eltern/Großeltern sorgen zu müssen. Da ist man dann meist nicht so großherzig. Da sagt man schon eher mal, dass man ja nicht seinen Job und sein bisheriges Leben aufgeben kann und will, dass man keinen Platz hat etc.

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Re: meinst Du mich?

Antwort von Foxi23 am 26.08.2014, 6:21 Uhr

Ja genau das meine ich.

Denn wo ist denn die Grenze? Wer entscheidet, welche Diagnose nun schlimm genug ist, um eine Abtreibung zu rechtfertigen? Wer weiß, was welches Kind fühlt? Was ist eine leichte Behinderung, was eine schwere?

Vor allem finde ich, dass kein Außenstehender für die betreffenden Eltern entscheiden kann und darf.

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Re: Wieso kann man sein Kind nicht einfach annehmen so wie es ist ?

Antwort von Unglaubliches Wunder, 18. SSW am 26.08.2014, 8:16 Uhr

Und woher willst du wissen, das ich nicht betroffen bin? Kennst du mich? Kennst du meine Kinder? So ein blöder Kommentar zeigt mir, das du nicht lesen kannst.
Und jetzt lass mich in Ruhe.Musst dir ja jetzt offensichtlich ein neues Opfer suchen, welches du stalken kannst.

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Re: Wieso kann man sein Kind nicht einfach annehmen so wie es ist ?

Antwort von Leena am 26.08.2014, 8:46 Uhr

Für mich ist die Diskussion "gesteh mir zu, dass ich an diesem Punkt anders denke als du, ohne mich deshalb als egoistischen, faulen, verachtenswerten Mörder zu beurteilen".

Du entscheidest für Dich - ich entscheide für mich. Und das gesteh mir zu!!!

Es ist schwer genug, ohne dass Moralapostel drauf hauen...

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Re: Wieso kann man sein Kind nicht einfach annehmen so wie es ist ?

Antwort von mara76 am 26.08.2014, 13:43 Uhr

Oh weh!
Es ist doch so, dass jeder für sich entscheiden muss.
Diese Entscheidung finden andere vielleicht nicht gut, oder sogar schlimm, aber sie müssen schließlich nicht damit leben, sondern derjenige, der entschieden hat.

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Re: Wieso kann man sein Kind nicht einfach annehmen so wie es ist ?

Antwort von Einstein-Mama am 26.08.2014, 16:43 Uhr

Nö ich kenn dich nicht! Ich weiß nur dass du schwanger bist und die letzte Schwangerschaft ein Schock für dich war, weil es statt versprochenem Mädchen, dann doch ein junge wurde! Nö, da geh ich mal nicht davon aus dass du jemals mit so einer, wirklich dramatischen ärztlichen Auskunft konfrontiert wurdest! Aber du neigst ja gerne mal zum Drama, wenn du schon Kritik in einer Diskussion mit stalking gleichstellst!

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Re: Wieso kann man sein Kind nicht einfach annehmen so wie es ist ?

Antwort von Nikas am 31.08.2014, 12:55 Uhr

du unglaubliches wunder, du ;) sag mal, kommst du dir nicht irgendwann selber bescheuert vor, frauen, die sich fuer einen abbruch entscheiden, hier unablaessig als moerderinnen zu bezeichnen? du scheinst komplett merkbefreit zu sein.
du wirkst so kalt und unbeugsam und empathielos auf mich, dass ich mir dich irgendwie auch nicht als liebevolle mutter vorstellen kann. was wuerdest du denn mit einer tochter tun, die abtreibt? zum teufel jagen?

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das ist doch nicht dein Ernst oder???

Antwort von Sayososa am 31.08.2014, 21:23 Uhr

Du findest es kalt und empathielos, dass es Frauen gibt, die gegen Abtreibung wahrscheinlich behinderter Föten sind????

Schon mal darüber nachgedacht, dass es dem Kind gegenüber auch kalt und emphatielos ist, wenn man es tötet aus egoistischen Motiven??? Nach meinem Verständnis sehe ich eine Frau, die ihr eigenes Kind tötet als mehr als lieblos an. Hingegen eine Mutter, die ihr Kind annimmt wie es ist, gibt alles für ihr Kind was sie hat.

All ihre Liebe, Aufmerksamkeit, Fürsorge - und genau das ist es was alle Kinder verdienen, egal ob gesund oder nicht. Und egal ob vor oder nach der Geburt.

Verkehrte Welt, ehrlich. Das Unmoralische und Schlechte ist gesellschaftlich akzeptiert und das Gegenteil verwerflich. Wo soll das noch hinführen???

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Nä Khadi, neuer Nick?

Antwort von Einstein-Mama am 31.08.2014, 22:05 Uhr

Wer bist du denn noch?

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Re: Nä Khadi, neuer Nick?

Antwort von Sayososa am 31.08.2014, 23:02 Uhr

Ja klar, wird doch sonst langweilig......immer der gleiche Name.

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Moralkeule

Antwort von Leena am 02.09.2014, 15:19 Uhr

"Verkehrte Welt, ehrlich. Das Unmoralische und Schlechte ist gesellschaftlich akzeptiert und das Gegenteil verwerflich. Wo soll das noch hinführen???"

Wieso, zum Teufel, ist es "unmoralisch und schlecht", sich in gewissen Situationen FÜR einen Schwangerschaftsabbruch zu entscheiden?

Jetzt pack ich auch mal die Moralkeule aus und werde polemisch - eine wirklich gute Mutter will ihrem Kind nicht nur ihre Liebe und Aufmerksamkeit und Fürsorge geben (das reicht übrigens manchmal nicht!), sondern handelt verantwortungsbewusst im Sinne des Kindes und der bereits vorhandenen Kinder. Und da kann es sehr wohl die erwachsenere, verantwortungsvollere und weisere Entscheidung sein, in bestimmten Situationen ein bestimmtes Kind eben NICHT zu bekommen.

Aber das scheint die Mörderruf-Fraktion offenbar nicht zu kapieren...

Schema F funktioniert nun mal nicht, das Leben ist nicht nur schwarz oder weiß - aber auch das scheinen manche nicht zu kapieren.

Argh...

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