Geschrieben von Thea0121, 6. SSW am 03.02.2021, 16:27 Uhr

WIE dem Arbeitgeber sagen

Hallo ihr Lieben,

mein Problem ist nicht so sehr wann ich es meinem Arbeitgeber sagen soll, dass ich schwanger bin, sondern eher wie.... Ich bin mehr oder weniger in der Pflege tätig (aber kein klassisches Krankenhaus sondern eher eine Kurklinik) und natürlich herrscht auch bei uns Personalmangel... Ich bin Vollzeitkraft, bin jetzt etwa ein Jahr da und wenn ich jetzt gehe wo ich in alle Bereiche eingearbeitet bin... Das Thema Schwangerschaft war gerade heute Thema bei uns, es sind Sätze von Kolleginnen gefallen wie "wer jetzt schwanger wird macht es sich leicht mit Corona", "Babys in dieser Zeit auf die Welt zu bringen ist echt so eine Sache, sie werden wie Roboterbabys" usw... Ich gebe da nicht viel drauf, weil ich es nicht so sehen, aber die Stimmung wenn es um dieses Thema geht ist einfach so negativ im Moment. Ich habe auch nie offen über meinen Kinderwunsch gesprochen, erst wegen der Probezeit und dann eben weil ich nicht so etwas gesagt bekommen wollte wie "kaum hast sie einen Festvertrag ist sie weg weil sie schwanger ist"......

Ich weiß nur ich kann an meiner Einstellung was ändern und ich muss an mich und mein Kind denken, aber ich mache mir echt viele Gedanken wie ich es sagen soll, schlafe deswegen die letzten Tage auch sehr schlecht.

Vielleicht könnt ihr ja einfach mal von euch erzählen....

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6 Antworten:

Re: WIE dem Arbeitgeber sagen

Antwort von Ninou, 7. SSW am 03.02.2021, 16:59 Uhr

Hi
Hmm verzwickte Situation, wenn da so Sprüche kamen.... letztendlich ist es vmtl am besten, wenn du es ganz offen ansprichst und ggf den Wind aus den Segeln nimmst. Im Sinne von : Leute ich weiß wlr sind knapp besetzt und das ist richtig doof. Und gleichzeitig ist es so wie es ist und ich hoffe, ihr freut euch auch ein bisschen mit mir (falls das Verhältnis grundsätzlich so ist, dass du das dazu sagen magst)
Was besseres fällt mir auch nicht ein

Ich steh vor dem Dilemma dass meine Chefin in meiner 13.SSW eine große OP hat. Nach ihrer Krankschreibung sagen ist blöd weil dann schon zu spät. Wir sind ein Mini Team und es wird eh orgatechnisch schwer. Vor der OP hat sie 14 Tage Urlaub. Und eigentlich wollte ich es in der 12. sagen...

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Re: WIE dem Arbeitgeber sagen

Antwort von maeusezahn, 14. SSW am 03.02.2021, 17:19 Uhr

Hallo,
ich bin PFK und habe es in der 10. SSW gesagt, nachmittags bin ich zum Arzt. Bekam ein BV vom Arzt. Sie hatten noch mit mir gerechnet, ich selbst auch. Wäre auch noch gerne gegangen. Kam halt anders . Ich sage immer: wir arbeiten in einem Beruf wo die Mehrzahl der Mitarbeiter weiblich sind, dann müssen Arbeitgeber und Kollegen damit rechnen, dass jemand schwanger wird. War damit auch offen, dass ich nochmal ein Kind möchte.... Kein Chef und keine Kollegen sind es wert, dass ein schlechtes Gewissen entsteht. Dann ist es nicht der richtige Ort zum arbeiten. Personalmangel gibt es überall, ist aber nicht seit gestern bekannt!!!
Bin eigentlich auch Vollzeitkraft (3 Kinder), nach der Elternzeit (mind. 1 Jahr, bin mir nicht sicher... könnten auch 2 werden; müssen wir erstmal noch ordentlich durchrechnen) mit 5 Kindern wird es schwierig/unmöglich Vollzeit zu arbeiten.
Also entweder wartest noch die „kritische“ Zeit, oder legst jetzt Karten offen auf den Tisch - wirklich OHNE schlechtes Gewissen.
Viele Grüße und alles Gute

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Re: WIE dem Arbeitgeber sagen

Antwort von KätheS. am 03.02.2021, 17:49 Uhr

Ich bin zwar nicht in der Pflege sondern im Einzelhandel, aber im Management eines Kaufhauses. Wir sind aktuell zu zweit im Management und meine Chefin geht diese Woche in Krankheit, wegen einer kleineren OP. DH als nächste Instans müsste ich mich um alles kümmern. Da bei mir aber eine Zwillingsschwangerschaft (in einer Fruchthöhle) im Raum steht, bin ich erst mal krank geschrieben, bis zum nächsten Termin u.A. bei einem Spezialisten. Damit wäre das Management komplett nicht anwesend. Zu dem sollte ich ursprünglich in eine andere Filiale, um dort eine geplante Eröffnung mit zu betreuuen.

Dennoch habe ich direkt bei meiner Chefin und im Anschluss bei unserem gemeinsamen Chef angerufen und die Situation geschildert. Einerseits wurde sich gefreut, klar, andererseits ist es natürlich ne blöde Situation und es muss vieles umorganisiert werden. Normalerweise bin ich immer diejenige, die einspringt und macht und tut, jetzt geht es mal um mich und ich habe keine Sekunde gezögert, mich auch mal in den Vordergrund zu stellen... Und so blöd es klingt: Ohne Rücksicht auf Verluste...

Solche Sprüche zu hören ist natürlich richtig blöd und zieht einen runter, das verstehe ich voll und ganz. Meistens spricht da aber noch etwas ganz anderes aus den Kollegen heraus, als "nur" Unmut. Von Neid bis allgemeiner Unzufriedenheit ist alles dabei und dann wird einfach ein Ventil gesucht.

Ich verstehe auch, das Pflegekräfte im Moment mehr gebraucht werden denn je und ich bin jeder Frau und jedem Mann dankbar, der diesen Job ausübt, gerade in dieser Zeit...

Aber vielleicht kannst du es ja ganz Diskret mit deinem Vorgesetzten sprechen. Die anderen Kollegen müssen es ja gar nicht direkt mitbekommen. Erkläre ihm die Situation und bitte ihn darum, es nicht an die große Glocke zu hängen.. Wenn du einen guten Vorgesetzten hast, wird er sich mit dir Freuen und deinen Wunsch berücksichtigen... So war es zumindest bei mir und darüber bin ich wirklich dankbar. Und wenn nicht: Drauf geschissen, auf gut deutsch gesagt. ;-) Wenn jetzt aber was passiert und du sagst nichts, wirst du dir immer Vorwürfe machen. Du hast deine Probezeit hinter dir und bist seit fast einem Jahr dort, richtig? Ich finde, dass ist schon lang genug, um ohne schlechtes gewissen zu sagen, dass du dich jetzt auf dich konzentrieren kannst. Irgendjemand hatte hier ja auch schon gesagt: Wenn man hauptsächlich weibliche Mitarbeiter hat, muss man damit rechnen, dass der ein oder andere wegen Familie weg fällt.

Jetzt hab ich sehr viel geschrieben, hoffe aber, ich konnte dir irgendwie eine Idee geben, wie du dich an deinen Vorgestezten wenden könntest... :-)

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Re: WIE dem Arbeitgeber sagen

Antwort von Jule0688, 37. SSW am 03.02.2021, 17:50 Uhr

Hallo , ich kann deine Situation sehr gut nachvollziehen .Ich hatte so eine Angst bzw. Bedenken es auf der Arbeit zu erzählen, hatte Angst das man es mir übel nimmt,das ich Kollegen und Chef im Stich lasse etc. Ich musste meinen ganzen Mut zusammen nehmen bin zu meinem Chef und habe es Ihm einfach gesagt.
Du solltest immer im Hinterkopf haben das deine Vorgesetzten überhaupt nichts negatives zu deiner Schwangerschaft sagen dürfen, geschweige den dir irgendwelche Vorgaben machen dürfen. Ganz im Gegenteil, du musst jetzt geschützt werden und und hast so viele Freiheiten wie noch nie in deinem Leben. Nachdem ich es gesagt hatte habe ich noch ein paar Wochen gebraucht um wirklich zu realisieren was jetzt eigentlich los ist und welche Möglichkeiten ich in der Schwangerschaft habe.
Als meine restlichen Kollegen es dann auch erfahren haben war es wie eine Befreiung. Es wurde von Woche zu Woche für mich viel einfacher und es hat auch nie irgendeiner was schlechtes zu mir gesagt ,ganz im Gegenteil Kinder sind was tolles und werdende Mamis werden immer betüddelt.

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Re: WIE dem Arbeitgeber sagen

Antwort von Maroulein am 03.02.2021, 18:26 Uhr

Einen richtigen oder falschen Zeitpunkt gibt es glaube ich nie.
Ich habe meine Jüngste 12 Jahre nach meiner Mittleren bekommen,meine Chefin war stinksauer auf mich ,zum einen ist sie auf jede Eifersüchtig weil ihre Uhr tickt,sie aber immer die falschen Kerle erwischt,zum anderen hat sie gedacht ich sei damit durch(ich hab es nie offen kommuniziert,nach so langer Zeit vergeblichen Übens mag man da einfach nicht mehr drüber sprechen).
Sie hat bis ich ins BV ging(und ich hab im Gegensatz zu den jungen Kolleginnen bis zum 6.Monat gearbeitet anstatt sofort zu gehen,ich arbeite in der häuslichen und hab leichte Touren mit Medikamenten und ATS bekommen,eben was ich schaffen konnte)nicht mit mir gesprochen.
Als ich wieder kam war wieder alles wie vorher und sie hat sich auch gefreut.War halt auch ein unglücklicher Zeitpunkt,ihr Vater,der Besitzer bekam Krebs,sie musste von einen auf den anderen Tag den Laden allein schmeissen,und dann sind wir zu viert innerhalb von 3 Monaten schwanger geworden.

Ich bin nicht nachtragend und bin gern wieder hingegangen,jetzt bin ich noch ungeplanter mit dem 4.schwanger(ich bin eigentlich sterilisiert),diesmal gab es nicht soviel Trubel.

Im Endeffekt darf man nicht alles auf sich beziehen,wenn es wirklich unerträglich wird zurück zu gehen hat man in der Pflege ja zum Glück inzwischen die Wahl wo man hinmöchte.

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Re: WIE dem Arbeitgeber sagen

Antwort von Brini2023 am 04.02.2021, 9:09 Uhr

Die meisten Chefs sind nicht begeistert wenn man seine Schwangerschaft preis gibt. Meist entspannen sie sich wieder. Am Ende ist es so das es dein Leben ist und deine Schwangerschaft und dein Glück. Niemand also kein Chef dankt dir in 20 Jahren weil du dich dazu entschieden hast noch 1 Jahr zu warten. Nein! Du bist eine schwangere Frau, hast ein Recht darauf schwanger zu werden, und jetzt bist du es und es ist was schönes, und nichts wo man sich für schämen muss nur weil da jemand sagt das es dämlich ist jetzt schwanger zu werden (finde ich eh ne Frechheit). Gehe einfach mit deinem Vorgesetzten ins Gespräch wenn du bereit bist. Erzähle erst die guten Dinge, das es dir Spaß macht dort zu arbeiten, das du gern dort bist, das du dich wohl fühlst. Und dann haust du raus das du nun unter dem Mutterschutzgesetz deine Arbeit vollrichten wirst und gibst die Bestätigung deiner Schwangerschaft vom Arzt ab. Das muss dir überhaupt nicht unangenehm sein.
Ich drücke dir die Daumen.

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Stichwort: Arbeitgeber

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