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Mädchen-Freundschaften mit 7 Jahren

Thema: Mädchen-Freundschaften mit 7 Jahren

Ihr Lieben... meine Tochter geht jetzt in die 2. Klasse. Sie hatte eine beste Freundin aus der Kita, mit der sie gemeinsam eingeschult wurde. Erst dachte ich sie wird sich nur an ihr orientieren, aber zum Glück hat sie auch mit 1-2 anderen Kindern sowas wie Freundschaft geschlossen - vor allem mit einem Mädchen was direkt gegenüber von uns wohnt. Seit ein paar Monaten haben sich ausgerechnet dieses Mädchen und die Kita-Freundin zusammen getan und treffen sich sehr oft nach der Schule. Zu dritt klappt es ab und zu mal, aber wir wissen ja alle wie es sich mit 3 Kindern verhält, meist ist einer eher ausgeschlossen. Ich habe sie jetzt schon öfter gefragt ob sie sich nicht mal mit jemand anderem verabreden möchte. Aber sie sagt nein, nur mit einem von den beiden. Klappt ja auch manchmal, aber ich hab Angst dass sie sich da zu sehr an die beiden hängt und nachher ganz allein da steht. Heute dachte sie die beiden kommen auf den Spielplatz und sie hat immer aus dem Fenster gesehen und war ziemlich traurig dass keiner kam. Jetzt sitzt sie auch allein im Zimmer und spielt schön, aber das macht mich auch traurig. Deswegen bitte mal eure Erfahrungen. "Müssen" sich Kinder in dem Alter schon regelmäßig nach der Schule mit Freunden treffen? Sie geht in der Woche 1-2 Mal zum Schwimmtraining und einmal zum Tanzen und hat dort immer irgendwie Anschluss, aber eben nix für Außerhalb sondern nur dort. Mach ich mir unnötig nen Kopf? Ich bin grad einfach irgendwie durch (vielleicht auch nur die Schwangerschaftshormone^^) und meine Tochter tut mir so leid. Danke euch fürs lesen :)

von Jennifer_1987 am 07.09.2022, 18:38



Antwort auf Beitrag von Jennifer_1987

Nein, Kinder müssen sich nach der Schule nicht regelmäßig mit anderen Kindern treffen. Und es klingt nicht danach als hätte deine Tochter ein Problem. Deine Gedanken und Gefühle sind nicht die deines Kindes. Bitte mache sie auch nicht dazu. Nicht jedes Kind ist mit vielen Freunden glücklich. Und 3 ist auch nicht immer einer zuviel. Ich selbst hatte als Kind eine 3er Mädchenklicke, also 2 andere und ich. Und mal waren die zwei anderen öfter und länger beisammen hielten enger zusammen. Mal eines der Mädels und ich. Aber ganz oft auch einfach wir 3. Manchmal wechselte das täglich, manchmal wöchentlich und ja auch mal erst nach 2 Monaten. Meine Mutter versuchte immer wieder mir diese Mädels schlecht zu reden. Ich sollte mir immer andere oder gar bessere Freundinnen suchen. Mich hat das als Kind einfach nur genervt. Auch spielte ich mal ganz gern allein. Meine Mutter konnte das nie verstehen. Hat mich dann auch öfters rausgeschickt. Dann habe ich heimlich irgendwo allein gespielt. Was du tun kannst, lass dein Kind erzählen, wie ihr Tag war. Was sie schön fand, was weniger schön. Nehme teil an dem was sie erzählt. Aber werte das gesagte nicht und mische nicht deine Meinungen mit hinein. Erst wenn dein Kind von alleine anfängt zu erzählen, dass sie traurig ist weil keiner mit ihr spielen mag. Erst dann ist das Thema bei ihr und dann kannst du sie fragen, was sie machen kann, was ihr machen könnt. Auch hier nicht aufdrängen sondern ihre Ideen anhören. Auch muss kein Kind Freunde in der Schule finden oder haben. Manchmal ist es viel leichter Freunde durch ein gemeinsames Hobby zu finden. Die meisten Kinder haben ganz tolle Ideen, wie sie anfangen könnten ihre Probleme zu lösen. Oft braucht es nur jemanden der zuhört und Fragen stellt. Fragen sind oft viel hilfreicher um auf eigene Ideen zu kommen. Denn nur das Kind erlebt die Situationen genau. Nur das Kind weiß und fühlt wo der Kummer sitzt. Leider neigen Erwachsene öfters dazu eigene Lösungen aufzudrängen, aber unsere Kinder sind nicht genau wie wir. Sie sind vielleicht ähnlich, aber fühlen und denken doch ganz allein.

von LeLuFe21 am 07.09.2022, 22:20



Antwort auf Beitrag von LeLuFe21

Vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort. Ich hab mir sowas in die Richtung ja selbst schon gedacht. Ich rede nie über meine Meinung/Einschätzung dazu mit ihr, sondern - wie du schon schreibst - ich frage sie und lasse erzählen. Wir hatten es eine Zeit lang, dass sie von sich aus gesagt hat dass es im Hort nicht schön war, weil keiner mit ihr spielen wollte. Aber das hat sich zum Glück meist am nächsten Tag dann schon wieder erledigt. Nein, wahrscheinlich hat sie wirklich kein Problem, eher ich Aber nein, das lasse ich sie ziemlich sicher nicht merken. Ich beobachte nur. Und rede natürlich mit ihr bzw. lasse sie sprechen. Das hat mir jetzt tatsächlich sehr geholfen, ich danke dir :)

von Jennifer_1987 am 08.09.2022, 11:50



Antwort auf Beitrag von Jennifer_1987

Das Thema ist ja nicht, ob sich Kinder mit anderen treffen „müssen“. Sondern das Thema ist, ob sich Deine Tochter nach der Schule verabreden WILL. Und ich denke, das will sie, sonst hätte sie nicht traurig aus dem Fenster geschaut, als die beiden anderen gespielt haben. Bei uns war es zeitweise ähnlich, gerade Dreierclübchen funktionieren oft schlecht. Deshalb habe ich neue Freundschaften gefördert. In diesem Alter läuft das noch sehr über die Mütter, weniger über die Kinder selbst. Ich habe meine Tochter gefragt, welche Mädchen in der Klasse noch so ganz nett sind. Dann habe ich die entsprechenden Mütter beim Abholen angesprochen und gefragt, ob ihre Tochter nachmittags mal zu uns zum Spielen kommen will. Das hat immer gut geklappt, andere Eltern freuen sich, wenn ihr Kind Verabredungen hat. Ich würde mich also da etwas hineinhängen, auch wenn Du dafür über Deinen Schatten springen musst, es lohnt sich wirklich sehr. Auf diese Weise sind bei uns zwei, drei neue Freundschaften entstanden, und meine Tochter wurde von den zwei anderen Mädels unabhängiger. LG

von Banu28 am 08.09.2022, 09:13



Antwort auf Beitrag von Banu28

Falsch, das Mädchen hat nicht traurig aus dem Fenster geschaut, weil die anderen zusammen gespielt haben. "... ich hab Angst dass sie sich da zu sehr an die beiden hängt und nachher ganz allein da steht. Heute dachte sie die beiden kommen auf den Spielplatz und sie hat immer aus dem Fenster gesehen und war ziemlich traurig dass keiner kam. Jetzt sitzt sie auch allein im Zimmer und spielt schön, aber das macht mich auch traurig. ..." Ich sehe hier die Möglichkeit, dass die Mutter ihre Traurigkeit aufs Kind überträgt. Das Mädchen spielt schön. Und die Mutter ist darüber traurig, weil die Kleine allein spielt. Dabei ist es eher gut, wenn Kinder auch allein spielen können. Das macht unabhängiger. Und mit 7J. gehen hier die meisten Kinder allein zur Schule. Meine Kinder hätten sich sehr beschwert, wenn ich mitgegangen wäre um dort zu schauen ob andere Mütter da sind. Einige werden mit dem Auto gebracht, aber die Mütter steigen nicht aus. Mit 7J. findet noch einiges an Veränderung statt. Da können noch einige Freundschaften kommen. Zu viel sollte man sich da als Mutter nicht mehr einmischen. Schon gar nicht, wenn das eigene Kind gar nicht will, da wäre es falsch gezielt andere Kinder zu Spieltreffen einzuladen. Oder das eigene Kind zu etwas zu drängen.

von Reh77 am 08.09.2022, 10:26



Antwort auf Beitrag von Banu28

Ja sie möchte sich nach der Schule gerne verabreden, aber das klappt nun mal nicht jeden Tag. Eins der anderen Mädchen (oder besser gesagt die Mutter) ist sehr spontan und hält nicht viel von festen Verabredungen. Sie können sich ja nach der Schule einfach gegenseitig besuchen und zusammen raus gehen oder oben spielen... Bei ihrer anderen Freundin ist es meist recht einseitig, dass wir öfter nachfragen wegen einem Spieletreff. Da ist aber auch noch ein großer Bruder mit vielen Terminen und die Mama, die immer nur die Kinder zu sich nehmen möchte um alles im Blick zu behalten. Ich habe sie schon gefragt ob sie sich nicht mal mit jemand anderem Treffen mag, aber die Antwort ist nein. Daher kann ich (noch) niemanden weiter fragen. Aber ich werd wohl jetzt einfach etwas lockerer an die Sache rangehen und weiterhin die beiden Mütter fragen, wo sie gern hingeht. Lieben Dank für deine Antwort.

von Jennifer_1987 am 08.09.2022, 11:55



Antwort auf Beitrag von Reh77

Hey und lieben Dank für deine Antwort! Ich hab mir schon gedacht dass es eher mein Problem ist als ihres. Übertragen tu ich glaub ich nichts, zumindest wirkt sie nicht so. Mein Sohn ist mit 6 auch schon allein zur Schule gegangen, meine Tochter möchte gern gebracht werden. So lange es mir möglich ist, werd ich ihr den Wunsch auch erfüllen. Du hast recht was das Unabhängige angeht. Sie spielt wirklich sehr schön alleine. Ich werd es einfach mal lockerer angehen, einmischen sowieso nicht. Einfach mit ihr im Gespräch bleiben :)

von Jennifer_1987 am 08.09.2022, 11:59



Antwort auf Beitrag von Jennifer_1987

Vorab: Ich find‘s unsympathisch, die Beiträge anderer mit einem arroganten „Falsch“ abzutun. Weißt Du, hier werden Ideen gesammelt. Und es ist nicht so, dass das Universum Dich auserwählt und Dir allein unfehlbare Weisheit übertragen hat, auch wenn Du davon überzeugt bist. Sondern jeder hier hat Erfahrungen und kann etwas beitragen. Vielleicht kannst Du das zulassen und weniger rechthaberisch sein, Deine Art liest sich wirklich unangenehm. Ist nicht böse gemeint, nur ehrlich. @die AP: Ich denke, Deine Tochter ist keine Eigenbrötlerin. Solche Kinder gibt es ja, und sie brauchen niemanden zum Spielen. Aber ich glaube, Deine Tochter hätte es schon gern, wenn jemand kommt, das schreibst Du ja auch selbst. Bei uns war es so ähnlich wie bei Banu20: Weil meine Tochter eher zurückhaltend war, habe ich ihr geholfen, Verabredungen zu treffen, und so machen es eigentlich die meisten Mütter, die ich kenne. Es läuft schon stark über die Eltern, auch wenn man das oft nicht so mitkriegt. Manche Kinder sind selbstbewusst und kommunikativ, sie brauchen keine Schützenhilfe, sondern machen das alles selbst. Aber manche können das eben allein noch nicht so gut, und da reicht es manchmal nicht, nur zuzuschauen und zu sagen, sie soll das selbst lösen. In dem Alter darf man schon noch helfen. Übrigens sind auch Sportvereine prima Gelegenheiten, neue Kinder kennenzulernen, das half bei uns sehr. Es gibt da so ein riesiges Angebot an Sportarten, vielleicht wäre das auch noch etwas für Deine Tochter. LG

von Bonnie am 08.09.2022, 15:41



Antwort auf Beitrag von Bonnie

Liebe Bonnie, vielen Dank für deine Antwort! Ja, sie ist wirklich eher zurückhaltend. Ich werd sie weiterhin immer mal wieder fragen, ob sie sich mit jemandem treffen möchte und auch mit wem und schauen was passiert. Sie hat ja nun auch noch einen Bruder zu Hause mit dem sie gut spielen kann. Oder eben allein. Wir sind schon im Schwimmverein und beim Tanzen, da fühlt sie sich auf jeden Fall wohl :) Ich glaube Auslöser für meinen Post war einfach, dass der Bruder wieder mit Freunden unterwegs war und sie meinte "es ist unfair dass er sich jeden Tag mit seinen Freunden treffen darf". Und dann hatten die Mädels in der Schule abgesprochen, dass sie auf den Spielplatz gehen und keiner kam. Das fand sie doof. Aaaaaaber die Mädels besprechen oft Dinge von denen die Eltern gar nix wissen und es KANN gar nicht stattfinden^^ Da waren die Hormone schneller als der Kopf ;) Liebe Grüße!

von Jennifer_1987 am 08.09.2022, 16:27



Antwort auf Beitrag von Bonnie

Der Beginn der Antwort war aber falsch. Denn es ist ein himmelweiter Unterschied, ob ein Kind aus dem Fenster sieht, weil es hofft die Freundinnen zu sehen und enttäuscht ist, sie nicht zu entdecken und dann alleine schön spielt. Oder ob es enttäuscht rausschaut, weil die Freundinnen gemeinsam spielen und sie nicht dabei ist. Ist da für dich kein Unterschied? Mir ist klar, dass hier Ideen, Gedanken und Meinungen gesammelt werden. Aber dabei sollten die Fakten nicht verdreht werden. Und selbstverständlich sollte jede Mutter ihrem Kind helfen, aber nicht aufdrücken, sondern zuhören, was das Kind möchte und braucht. So ganz nebenbei, du musst mich nicht lesen, wenn ich dir zu rechthaberisch bin.

von Reh77 am 08.09.2022, 21:51



Antwort auf Beitrag von Bonnie

Wenn ich richtig verstanden habe, dann führt die AP mit ihrem Kind Gespräche, bietet Hilfe an. Das Kind will aber nicht. Ich finde es in einem solchen Fall genau richtig wie die AP es macht. Weiter da sein, reden, Hilfe anbieten. Aber das Kind (mit)entscheiden lassen.

von Reh77 am 08.09.2022, 21:53