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Geschrieben von cbarker am 10.10.2021, 10:57 Uhr

Zwangsstörung?

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und dies ist mein erster Beitrag. Selbstverständlich haben wir auch bereits einen Termin beim Kinderarzt zu unserem Anliegen aber mich interessiert einfach sehr, ob hier ijemand etwas vergleichbares kennt bzw. gehört hat oder einfach sonst in einer konstruktiven Art und Weise mit diskutieren kann.

Unser Sohn ist fünf Jahre alt und wir haben vor Wochen bemerkt das er immer wieder blinzelt und die Augen verdreht.

Beim Kinderarzt und den U-Untersuchungen kam nie etwas verdächtiges raus und er sieht sehr gut mit seinen Augen.

Dann haben wir Tropfen zur Befeuchtung probiert, aber auch das hat nichts gebracht.

Nun hat mir mein Sohn aber gestern während der Autofahrt "gestanden", dass er quasi im Geiste immer iwelche Formen mit seinen Augen verbinden muss. Er kann gar nicht anders und das nervt auch manchmal sagt er, aber er muss das einfach manchmal machen.

Er hat mir dann auch auf einem Parkplatz ganz konkrer erklärt was er meint:

Dort standen so etwa einen Meter hohe Begrenzungsstangen, mindestens 50 Stück über den ganzen Parkplatz und er erklärte mir, dass er quasi mit seinen Augen jetzt um diese Stangen herum in seinem Kopf "Schlangenlinien" vom Anfang bis zum Ende der Stangen machen muss.

So ist das dann fast überall, an Gebäuden Linien um die Fenster machen, bei einer Jalousie zwischen den Ritzen "Linien machen" etc...

Ich hoffe, ihr versteht was ich meine? Das ist so schwer zu beschreiben, dass ich auch im Internet nichts dazu finde...

Was sagt ihr dazu, kam sich ijemand hier iwas dazu denken?

 
8 Antworten:

Re: Zwangsstörung?

Antwort von Mugi0303 am 10.10.2021, 20:26 Uhr

Hallo, das mit dem tic mit dem Augen verdrehen hatte mein jüngster auch mit 5 bis 6. Wir waren dann im KH zur Abklärung. Blutbild, EEG... War nur zur Sicherheit. Es war nichts, war nur ein tic.es hat dann kurze Zeit später auch von selbst aufgehört. Kam später noch ein bis zweimal abgeschwächt kurz wieder und seitdem nicht mehr.
Gibt Kinder die zu solchen tics neigen.
Einfach abklären lassen . Könnte halt im schlimmste eine Fall eine Art Epilepsie sein.

Mugi

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Re: Zwangsstörung?

Antwort von Lavendel79 am 11.10.2021, 7:16 Uhr

Tics wie Augen verdrehen oder "Zwangsstörungen" , was ja schlimm klingt aber auch nur umfangreichere Tics sein können, wie Zupfen an Kleidung, Haare drehn, Finger ausstrecken und betrachten uvm. ist bei 5-7 jährigen sehr weit verbreitet.
15 % der Kinder entwickeln zeitweise solche Tics, v.a. wenn die Familie vom Typus her Richtung Perfektionismus tendiert.

Dahinter steckt eine Art Anspannung. Vielleicht ist auch etwas passiert in letzter Zeit. Wechsel im Kindergarten, Bezugsperson, Freund, oder Tod eines Großelternteils, Verlust des Haustiers...

Wie gesagt, in diesem Alter sehr typisch und wenn es innerhalb eines Jahres wieder verschwindet und das Leben nicht weiter beeinflusst (z.B. ständiges Händewaschen ), dann kann man das auch locker abwarten bzw eben versuchen, Anspannung zu vermeiden, Traumreisen am Abend mit dem Kind zu machen oder progressive Muskelrelaxatiin nach Jacobsen (gibt genug CDs oder Apps zum Ausprobieren) . Aber eben auch ohne Druck.

Augen verdrehen könnte auch nach Absencen klingen, einer leichten Stufe der Epilepsie, allerdings sind die Kinder in der Zeit wie weggetreten, nicht richtig ansprechbar bzw brauchen kurz, bis sie wieder "da" sind.

Wenn Dein Sohn aber sogar erklären kann, was er mit den Augen tut, dann ist es ja sicher keine Absence.

Ich würde es mal 2,3 Wochen ganz konkret ignorieren, oft verliert es sich allein dadurch.

Wenn es schlimmer wird, Dein Sohn selbst darunter leidet (aber erst nach 2,3 Wochen ignorieren nochmals fragen...) , dann wäre der nächste Schritt der KiA, der dann ggf eine Therapie in die Wege leitet. Auf solche Plätze wartet man aktuell aber lange und ausser Entspannungsübungen bzw. Spannungsabbau unter Einbezug der ganzen Familie wird auch vermutlich erst mal nichts gemacht werden.

Dein Sohn wird vielleicht einfach ein Kopfmensch sein und das Thema positiv wie manchmal auch negativ seinen Lebensweg begleiten.

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Re: Zwangsstörung?

Antwort von cbarker am 11.10.2021, 7:54 Uhr

Danke für den sehr interessanten Beitrag. Ich habe mich mittlerweile auch etwas in das Thema reingelesen und war ganz erstaunt. Bzgl. dem angesprochenen "Perfektionismus" und damit verbundenen Druck bzw. Anspannung würde ich sagen, dass dies bei uns eher weniger der Fall ist.

Wir erziehen, so empfinde ich es subjektiv, sehr liebevoll und unsere vierjährige Tochter hat sowas überhaupt nicht.

Große Ereignisse in der Familie oder im Umfeld gibt es nicht und gab es nie.

Wir haben auf jeden Fall zur Sicherheit und Abklärung diese Woche einen Termin bei der KiÄrztin und schauen einfach mal was sie sagt.

Es ist unglaublich wie viel man von seinen Kindern auch über sich selbst lernt bzw. erfährt denn, was ich komplett vergessen/verdrängt hatte ist, dass auch ich als Kind so etwas ähnliches im Kopf gemacht habe. Irgendwann war es dann einfach weg.

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Re: Zwangsstörung?

Antwort von Luna Sophie am 11.10.2021, 11:46 Uhr

Ich hatte das als Kind auch.
Ich bin gedanklich immer von Pfosten zu Pfosten gesprungen. Immer im hohen Bogen.
Gerade beim Autofahren waren meine Augen und teilweise auch mein Kopf immer am hin und her flippen. Weil ich jeden Markierungspfeiler mitnehmen musste.
Für außenstehende muss das teilweise erschreckend ausgesehen haben, mit Augenzucken, Augen verdrehen. In der schlimmen Phase musste ich das auch bei jedem Gebäude, Trafokasten, parkenden Auto,... machen.
Es hörte ganz von allein wieder auf.

Sicher ist es gut, dass du zu Ärzten gehst und sicherheitshalber das abklären lässt.
Von deiner Schilderung gehe ich allerdings nicht davon aus, dass etwas gefunden wird.
Es klingt nach einem Gedanken-Tic.
Und wird nichts mit eurer Erziehung zu tun haben.

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Re: Zwangsstörung?

Antwort von Lavendel79 am 11.10.2021, 17:06 Uhr

Mh, das kam vielleicht falsch rüber. Damit wollte ich nicht die Erziehung kritisieren.
Es gibt eben Typen, die eher Kopfmenschen sind und auch eher zu Perfektionismus neigen. Das findet sich dann über Generationen, oft auch im direkten Umfeld wieder.
Heisst ja nicht, dass es weniger herzlich zugeht. Man macht sich eben mehr Gedanken und das scheint solche Ticks zu begünstigen.

Sensibler, bedachter, vorausschauender, früher hätte ich gesagt "querdenkender" aber das Wort wurde ja verunstaltet.

Meine Kinder haben diese Ticks in unterschiedlicher Ausprägung. Eins von recht klein bis heute noch, zwei vor allem zwischen 5 und 7 und hier z.B. nach dem Tod des Opas gehabt.
Ich selbst hatte es als Kind und auch meine Mutter wurde wohl darauf hingewiesen, als sie klein war .

Der Tick ist dann zwar irgendwann weg, aber das "Verkopfte" ist schon noch da und steht hier und da auch im Weg. (Ich merke es gerade wieder bei meiner Teenie-Tochter)
Entspannungstechniken helfen ganz gut.

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Re: Zwangsstörung?

Antwort von Jomol am 11.10.2021, 21:24 Uhr

Klingt eher nach Tic. Bei einer Absence könnte er sich nicht wirklich erinnern. Ich habe das mit dem "Hopsen" als Kind auch gemacht und auch manchmal als nervig empfunden, mich aber grundsätzlich normal entwickelt und für Abi und Studium hat es auch gereicht. Gröbere neurologische oder psychiatrische Auffälligkeiten habe ich meines Wissens nicht. Irgendwann hat sich das "Hopsenmüssen" verloren. Wie lange es ging, weiß ich nicht.
Grüße,
Jomol

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Ich auch!

Antwort von Schneewittchen123 am 12.10.2021, 23:24 Uhr


Das mit dem Autofahren habe ich als Kind nie erzählt, weil ich dachte, dass meine Eltern mich dann für verrückt erklären... aber tatsächlich habe ich mich letztens zufällig mal mit ein paar Freundinnen über so "mini-Zwangsstörungen", also so komische Ticks die man früher hatte unterhalten, und das mit dem Autofahren und den Pfosten hatten zwei andere auch Die anderen, die das nicht hatten, haben es überhaupt nicht verstanden.

Das mit den Linien am Boden nicht berühren haben auch viele...

Also für mich klingt das erstmal alles nicht komisch, vor allem nicht in dem Alter. Aber wenn es nicht besser wird, vielleicht vorsichtshalber zum Arzt gehen.

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das ist ein tic. nicht reagieren geht von alleine weg

Antwort von mellomania am 13.10.2021, 13:52 Uhr

kenne das auch. unserer kniff die augen zusammen. ging ca ein jahr. mir wurde gerate nicht reagieren, nicht ermahnen, einfach machen lassen, und normal mit ihm umgehen. also nicht sagen hör auf etc. dann geht das weg

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