Hallo liebe Frau Welters,
ich habe nochmal eine Frage:
Meine Tochter ist jetzt genau 15 Wochen alt und ich möchte sie sechs Monate stillen. Seit Samstag habe ich plötzlich meine Periode bekommen.Hat das Einfluss auf die Muttermilch? Kann es sein, das ich meine Periode bekommen habe, weil die Kleine nachts duchschläft und ich nicht stillen muss? Meine nächste Frage wäre: Ab wann merke ich, dass sie von der Milch nicht mehr satt wird und ich zufüttern muss? Tagsüber kommt sie alle zwei Stunden (Ausser wenn sie schläft).Kann ich davon ausgehen, wenn sie duchschläft, das sie auch satt wird?
Vielen Dank schon mal für die liebe Antwort.
Gruß Sabine
Mitglied inaktiv - 04.04.2005, 11:14
Antwort auf:
Stillen und Periode
Liebe Sabine,
es gibt keine allgemeingültige Regel, wie lange es dauert, bis die Menstruation wieder einsetzt. Bei vielen Frauen setzt die Menstruation innerhalb von etwa zwei Monaten nach dem Abstillen wieder ein. Es gibt auch Frauen, deren Menstruationszyklus bereits während der Stillzeit wieder beginnt. Das Wiedereinsetzen der Menstruation steht auch in Zusammenhang mit dem Anteil an Körperfettgewebe der Frau. Bei Frauen mit einem sehr niedrigen Fettgewebsanteil bleibt häufig auch die Regelblutung aus.
Es hängt auch davon ab, wie lang der Zwischenraum zwischen zwei Stillmahlzeiten ist. Ist dieser kürzer als 4 Stunden, ist ein langes Ausbleiben der Periode wahrscheinlich; das Stillen ist dann eine sichere Verhütung.
Wenn die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten variieren, kann die Monatsblutung auch bereits früh, z.B. nach einigen Monaten, wieder stattfinden.
Es kann sein, daß der Geschmack der Muttermilch sich verändert. Viele Kinder stillen dann entweder besonders gerne oder eben nicht. So lange ein Kind voll gestillt wird, wird es die Brust kaum ablehnen, bei älteren Kindern gibt es da manchmal eher Probleme.
Wie die Blutung sich entwickelt, kann man nicht genaus sagen, viele Frauen berichten, daß die ersten paar Regelblutungen sehr schmerzhaft, stark und sehr unregelmäßig kamen, aber die meisten berichten, daß sich sogar Zyklusstörungen gebessert hätten.
Manchmal ändert sich der Zyklus nach jeder Geburt ganz.
Ob Ihr Kind gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen:
o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.).
o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal)
o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme),
o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut,
o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs
o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen.
Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein.
Selbst wenn Ihr Baby nicht durchschlafen würde, würde das niucht automatisch bedeuten, dass die Milch nicht reicht.
Vermehrtes nächtliches Aufwachen ist ab etwa vier bis sechs Monaten ein normales Verhalten bei Babys und zwar nicht, weil das Kind nicht mehr satt würde, sondern entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht.
Sollten Sie noch Fragen haben, bin ich gerne für Sie da.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 04.04.2005