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Abstillen - wer hat Erfahrung?

Thema: Abstillen - wer hat Erfahrung?

Hi ihr lieben, Ich habe am Freitag sehr schweren Herzens aufgehört zu stillen. Es war wunderbar zu stillen und ich hätte bestimmt noch lange nicht damit aufgehört wenn es nicht hätte sein müssen. Meine Tochter ist 7 Monate und eine Woche alt. Ich bin chronisch krank und habe eine Behandlung soweit es ging herausgezögert. Am Freitag hab ich mit einer sehr wirksamen aber auch sehr agresieven Therapie angefangen bei der ich nicht stillen darf. Seit Monaten hab ich Muttermilch eingefroren und meine kleine ans Fläschchen gewöhnt. Trotzdem konnte ich es nicht lassen und hab sie bis zum letzten Tag gestillt - umsomehr eingefrorene Milch blieb mir dadurch. Meine Brust macht mir jetzt am 3. Tag immer weniger Probleme. Ich habe mehr emotional ein Problem damit und meine kleine leider auch. Sie hat es erst gut mitgemacht aber heute 3 mal bitterlich geweint und da sie jetzt Mama sagen kann dabei laut nach mir gerufen und dabei verzweifelt versucht an meine Brust zu kommen. Das bricht mir echt das Herz. Hab dann mit ihr weinen müssen und bin jetzt ganz durch den Wind. Ich habe es erst mit herumtragen und wiegen probiert weil sie eingendlich schon satt war. Es hat dann alles nichts geholfen und ich hab ihr noch etwas mumi aufgetaut und sie wie beim einschlafstillen hingelegt. Das macht mich ehrlich fertig und mein Mann versteht mich nicht. Er denkt das ich meine Gesundheit lange genug vernachlässigt habe und ich mich nur selbst bemitleide. Reagiere ich echt übertrieben? Ich hab das Gefühl durch das hormomdurcheinander bin ich nicht objektiv. Wie ging's euch denn emotional? Habt ihr auch das Gefühl gehabt eure kleinen zu vernachlässigen? Lg Melanie

von MamiJuni2013 am 26.01.2014, 23:34



Antwort auf Beitrag von MamiJuni2013

Ach Gott! Ich kann dir da gar nichts passendes aus eigener Erfahrung sagen, das ist natuerlich ein hartes Schicksal. Was ich jedenfalls weiss, und das aus Erfahrung, du reagierst nicht uebertrieben, aber die Hormone steuern natuerlich die Emotionen sehr und sind leider wenig beeinflussbar. Also sowas wie: "Na da aendere ich mal schnell meine Einstellung!" ist leider nicht wirklich moeglich. Versuch dir nur zu sagen, dass dein Kind keinen Schaden davon tragen wird. Es weiss, dass es von dir geliebt wird und dass du es gut versorgen kannst. Und damit wird es perfekt aufwachsen. lg niki

von niccolleen am 27.01.2014, 00:40



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Hallo! Das tut mir sehr leid. Gute Besserung. Geht evtl ein Brustfeedingsystem? Meine haben sich selbst abgestillt. Alles Gute Jolly

von Jollygirl29 am 27.01.2014, 08:52



Antwort auf Beitrag von MamiJuni2013

Nein, du reagierst nicht übertrieben! Es ist eine sehr weit verbreitete Einstellung vieler Menschen, daß Abstillen der Mutter schwerer fiele, als dem Kind. Ich lese gerade ein sehr gut recherchiertes Buch, das u.a. die Hintergründe dessen beleuchtet, warum in unserer westlichen Gesellschaft das Weinen von Babys und kleinen Kindern oft bagatellisierend hingenommen wird. Da ist dein Mann leider nicht sehr mitfühlend. Aber: deine Tochter braucht dich mehr als das Stillen. Von daher ist es natürlich unvermeidbar, dass sie das Abgestillt-Werden durchmacht. Mit deiner Einfühlsamkeit wirst du ihr Trost geben können. Vielleicht hilft es dir und ihr, immer wieder in positiv formulierten Worten zu erklären,vzB: deine Milch gibt es jetzt auf eine neue Art und Mama ist immer für dich da, bis du getröstet bist.oder so. LG, Chris

von chrpan am 27.01.2014, 10:57



Antwort auf Beitrag von chrpan

@ Chrpan: Welches Buch ist das, das Du liest? Interessiert mich. @ MamiJuni2013: Das ist so traurig für Dich und Deine Kleine. Wenn die Therapie es nun so erfordert, sorgst Du dafür, dass die Kleine Mama noch lange genießen kann, und das möglichst gesund. Das ist letztendlich wichtiger als das Weiterstillen. Aber dieses Wissen macht die aktuelle Situation nicht leichter. Es würde mir auch das Herz brechen. Lass Dein Kind mit allen Sinnen wissen, dass Du es sehr liebst, dass es alles richtig gemacht hat und sehr erwünscht ist, dass es kuscheln kann, mit Dir schlafen, die neue Milch ganz kuschelig mit Dir zusammen trinken. Erkläre ihm, dass Du auch traurig bist, aber dass Deine Milch leider nicht mehr gut für Dein Kind ist und das darum nicht mehr geht. Die Kinder verstehen uns! Du bist dann wie immer der Fels in der Brandung, aber auch der darf weinen, wenn Du dabei immer wieder deutlich machst und dieses Gefühl rüberbringst, dass alles so sein muss und richtig ist, wie es nun gehen muss. Dass Dein Mann kein Verständnis hat, ist für Dich schlimm. Ich würde Dich am liebsten auch fest in den Arm nehmen! Hast Du jemand anderen, wo Du Dich auch mal ausweinen kannst? Du übertreibst kein Stück, es ist so schwer, und die Hormone machen ein Weiteres dazu. Ich wünsch Dir ganz viel Kraft für alles, was noch auf Dich zukommt und Deinem Mann wünsche ich einen geeigneten "Boten", der ihm mal den Kopf wäscht. ;-) Alles Liebe und Gute! Sileick

Mitglied inaktiv - 27.01.2014, 13:32



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Hi, danke für eure lieben Worte. Tut richtig gut :-) Heute morgen war es wieder entspannter bei uns. Meine Maus hat gut geschlafen und mein Mann hat auch mal ein bisschen nachgedacht und hat gesagt das er ja weiß das es für uns schwer ist. Naja, getröstet hat's mich nicht, aber wahrscheinlich ist es für Männer auch einfach schwer nachzuvollziehen wie man sich als Mama fühlt wenn die Hormone durchdrehen. Ich Kuschel ganz viel mit meiner Maus und versuche sie abzulenken wenn sie sich reinsteigert. Ich fühl mich bisschen wie nach der Entbindung. Weinen auf Knopfdruck und das Baby weint weil es ( damals den Bauch ) jetzt die Brust vermisst und die Nähe. Lg Melanie

von MamiJuni2013 am 27.01.2014, 13:49



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Hallo Melanie, ich könnte auch gleich losheulen wenn ich Deine Zeilen lesen, aber das hilft Dir leider wenig :-) Deine Situation ist echt hart ... seit mein Sohn (9,5 Monate) auf der Welt ist, habe ich gelernt nur auf meinen Instinkt und nicht auf andere zu hören die mir immer versuchen wollen ein schlechtes Gewissen zu machen in Bezug auf langes Stillen, Familienbett und Co. ... Ich finde es sehr schön das Du versucht hast so lange wie es geht zu stillen, viele gesunde Frauen in unserer Kultur tun dies leider nicht, aufgrund von sogenannten Experten die der Meinung sind, dass Flaschenmilch bzw. maximal 6 Monate Mumi ausreichend sind. Übertrieben ist Deine Reaktion mit Sicherheit nicht, es geht hier um das Kostbarste was Du hast und das ist DEIN BABY, so etwas wundervolles, dass nicht 100 Mal in Deinem Leben vorkommt und wenn ihr zusammen etwas schönes wie das Stillen erleben durftet, ist es doch nur verständlich, das es euch beide traurig macht. Das die Kleine das nicht verstehen kann ist verständlich und sollte somit mit viel Verständnis und Liebe deinerseits konfrontiert werden. Aber so wie Du es beschreibst, mache ich mir bei Dir keine Sorgen, dass Du das kannst :-) Mein Sohn wird bis heute noch fast vollgestillt und sehr übergewichtig, der Arzt hat mir geraten mit dem Stillen komplett aufzuhören, aber nur der Gedanke daran bricht mir das Herz, also Hut ab! Ich versuche ihn aber etwas abzulenken um es hinauszuzögern und ich habe gemerkt, dass wenn ich ihn auf dem Arm habe und er an die wirklich interessanten Sachen herandarf (an diese er ja sonst vom Boden aus nicht rankommt), das Stillbedürfnis erstmal vergessen scheint. Es hilft auch oft ihn in den Manduca zu nehmen oder Familie zu besuchen, da ist er immer abgelenkt. Vielleicht hilft Dir das ja weiter? Beschäftigung lenkt ab Ich wünsche Euch beiden eine stressfreie Zeit, viel Kraft, einen verständnisvollen Mann (wobei das bei meinem auch 50:50 ist) und denk dran, in einem Jahr ist alles vergessen! Liebe Grüße Susanne

von Sunshine2502 am 27.01.2014, 15:46



Antwort auf Beitrag von MamiJuni2013

Hallo MamiJuni2013, mir ging es ähnlich - . Mein kleiner Mann (6 Monate) musste von einem Moment auf den anderen seine geliebte Brust hergeben. Hab am 7.1. um 15 Uhr noch gestillt - das letzte Mal, wie sich eine halbe Stunde später beim Arzt herausgestellt hat... musste sofort starke Medikamente einnehmen und auch sofort Abstilltabletten besorgen - ich durfte ab sofort nicht mehr stillen - für meinen Kleinen brach seine Welt zusammen, er kannte ja nichts anderes ausser seit ein paar Tagen vorher ein paar Löffel Mittagsbrei. Ja und für mich natürlich auch - ich liebte es ihn zu stillen. Die erste Woche danach war die härteste: Er trank nur ein paar Schlucke Tee am Tag und sonst nix. Er nahm da ca. 2Kilo ab und als ich kurz davor war ins Krankenhaus zu fahren, da aß er plötzlich. .. aber er trank keine Milch - die Nächte der folgenden 3 Wochen kannst du dir sicher vorstellen. Seit Freitag trinkt er nun endlich sein Aptamil Pre-ich war so glücklich dass ich heulen musste! In der Nacht schläft er aber trotzdem nicht besser, aber ich weiß zumindest, dass er nicht hungert..Mein Mann unterstützt mich ganz toll und leidet auch mit, allerdings glaube ich kann kein Mann verstehen wie wundervoll es ist zu stillen und was in uns Müttern vorgeht unsere Kinder leiden zu sehn, weil wir ihnen die Brust nicht mehr geben dürfen! !! Ich wünsch dir ganz viel Kraft und alles Gute! Dani

von Dani10 am 28.01.2014, 22:16



Antwort auf Beitrag von MamiJuni2013

Hallo MamiJuni2013, mir ging es ähnlich - . Mein kleiner Mann (6 Monate) musste von einem Moment auf den anderen seine geliebte Brust hergeben. Hab am 7.1. um 15 Uhr noch gestillt - das letzte Mal, wie sich eine halbe Stunde später beim Arzt herausgestellt hat... musste sofort starke Medikamente einnehmen und auch sofort Abstilltabletten besorgen - ich durfte ab sofort nicht mehr stillen - für meinen Kleinen brach seine Welt zusammen, er kannte ja nichts anderes ausser seit ein paar Tagen vorher ein paar Löffel Mittagsbrei. Ja und für mich natürlich auch - ich liebte es ihn zu stillen. Die erste Woche danach war die härteste: Er trank nur ein paar Schlucke Tee am Tag und sonst nix. Er nahm da ca. 2Kilo ab und als ich kurz davor war ins Krankenhaus zu fahren, da aß er plötzlich. .. aber er trank keine Milch - die Nächte der folgenden 3 Wochen kannst du dir sicher vorstellen. Seit Freitag trinkt er nun endlich sein Aptamil Pre-ich war so glücklich dass ich heulen musste! In der Nacht schläft er aber trotzdem nicht besser, aber ich weiß zumindest, dass er nicht hungert..Mein Mann unterstützt mich ganz toll und leidet auch mit, allerdings glaube ich kann kein Mann verstehen wie wundervoll es ist zu stillen und was in uns Müttern vorgeht unsere Kinder leiden zu sehn, weil wir ihnen die Brust nicht mehr geben dürfen! !! Ich wünsch dir ganz viel Kraft und alles Gute! Dani

von Dani10 am 28.01.2014, 22:16