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An die Langzeitstillenden

Thema: An die Langzeitstillenden

Hallo Liebe Mamis . Wir stillen jetzt schon 2.5 Jahre und ich wollte so langsam Richtung 3ten Lebensjahr ans abstillen denken .. Ja warum sage ich nicht abstillen? Weil ich damals ein Jahr stillen wollte , dann sagte ich bis 2 Jahre und jetzt nehme ich mir nichts festes vor , weil wir machen es ja gerne . Aber die Nächte , die würde ich doch gerne ändern. Er schläft halt nicht ohne mich ein , egal ob ich da bin oder nicht , die Nächte sind manchmal noch recht unruhig , wwürde gerne das einschlafstillen abgewöhnen und das nächtliche danach .. Fange gerade an , einen wecker beim stillen und alle paar Tage eine Minute weniger und dann vorher anspreche , wenn der Wecker klingelt , ist Schluss und es wird geschlafen .. Das klappt gut .. Was habt ihr noch für tips? Ich denke , wenn die Nächte besser werden , dann bin ich auch viel lockerer mit dem endgültigen still Ende .. Da wir beide es ja noch so gerne machen , will ich uns gar kein Ultimatum setzen .. Ich bedanke mich schon mal für eure Tips

von Hatot am 25.11.2018, 20:57



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Liebe Hatot, Du ringst ja schon einige Zeit mit diesem Problem und hast offensichtlich schon einiges erreicht, vor allem Dein persönliches Gefühl dazu von Fremdeinwirkungen befreit gefunden. :-) Ich hab seinerzeit schon meine möglichen Hinweise geschrieben. Hier noch ein Kommentar von meiner Tochter vor einiger Zeit, als ich WIRKLICH langsam deutlich weniger also in Richtung abstillen kommen wollte (Wir stillten seit Jahren gaaaaanz laaaangsam immer mehr ab, waren aber immer noch bei mindestens 2x am Tag stillen.): Sie: "Wenn du das wirklich möchtest, musst du das machen, Mama!" Ich: "Aber dann bist du sehr traurig, und es gibt ein Riesenkrakeel." Sie: "Das stimmt, aber dann musst du das eben so machen." (Implizit sagte das kluge Kind mir, dass ich aber nicht von ihr erwarten dürfe, dass sie diese Entscheidung für mich träfe und durchziehe. Es sei dann meine Entscheidung. Sie habe das Recht zu krakeelen, zu weinen, zu bitten, zu jammern.) Und genau das müssen wir uns wohl bewusst machen: Sie trauern, sie jammern, sie wollen es anders. Wir wollen es aber so. Wir müssen den Frust zulassen und aushalten. Mein Kind und ich haben zusammen getrauert. Erst ging es ein paar Tage ganz gut, nur morgens zu stillen - das war die Vereinbarung - aber dann kam der Moment, an dem mein Kind echt schlecht drauf war und es nicht akzeptieren wollte. Ich blieb fest, sie weinte, am Ende weinten wir zusammen und trauerten zusammen. Uns hat das stärker gemacht. Wenn Du jetzt stillfreie Nächte haben möchtest, erzähl es Deinem Kind. Sag ihm, er kann kuscheln, frag ihn, ob er dann eine Wasserflasche haben möchte oder was anderes als Trost, frag ihn, was ihm helfen könnte bzw. das Ganze erleichtern, lass ihn spüren, Du bist bei ihm und hilfst ihm durch den Frust und die Trauer, und dann schafft Ihr das ganz sicher! Und wenn er dann weint und schreit und krakeelt, und wenn er Dir mit all seinen Mitteln versucht, klarzumachen, dass er das Stillen in der Nacht braucht und sonst nicht leben kann, dann begleite ihn, versichere ihn, dass es auch so gehen wird, er das schaffen wird, aber nun nicht gestillt wird. Ich würde das zu einer Zeit machen, in der Urlaub ist, wenig Verpflichtungen und viel gute, gemeinsame Zeit.

von Schniesenase am 25.11.2018, 22:29



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Vielen dank für deine Antwort . Auf deine Erfahrungen und tips gebe ich immer sehr viel und ja du hast recht . Die Sache , dass die Kinder es nicht von sich aus machen und es nicht leicht werden wird . Mein Problem ist ja , Dass ich aus dem Grund auch nicht komplett abstillen kann , weil ich zum einen diese Zweisamkeit genieße und diesen Protest gar nicht aushalten kann , momentan .. Deswegen will ich es nachts ganz ganz langsam ausschleichen lassen ..ihm dann aber das stillen tags über noch längere Zeit lassen .. Ja ich stand schon öfter vor einigen Situationen , bei denen ich versuchte , es zu schaffen , nachts abzustillen und am Ende , war mir das stillen dann doch wichtiger als das Problem .. Ein mal war es die Nacht vor der op im April .. Wir haben die Nacht dann mit tränen und viel Müdigkeit überstanden , um 4.30 Uhr Schlief er dann auch .. Und dass ich arbeiten muss immer wieder mal bis 22.30 Uhr und der kleine ja nicht von jemand anderen ausser mir ins bett gebracht werden will .. Jetzt ist unsere Weihnachtsfeier der Firma um 20.30 Uhr erst und ich würde eine Stunde fahren , deswegen fahre ich nicht Da hin weil ich ihm das nicht zumuten will , dass er dann bis 0 Uhr wach bleibt oder so . Ich habe die Hoffnung , dass wenn wir wenigstens nachts nicht mehr stillen , er sich evtl auch mal vom Papa ins bett bringen lässt . Ja ich denke, die Wahrscheinlichkeit ist größer , dass er dann immer noch nur Mama will , aber versuchen möchte ich es .. Ist gar nicht so einfach .. Und ich bin auch noch mit mir selbst am Ringen .. Denn mein Kopf sagt mir , nachts langsam abstillen aber mein Herz sagt mir , dass das doch auch so schön ist.. Vor allem wenn man frei hat , morgens nach dem wach werden erst mal noch liegen bleiben und ausgiebig stillen . Ach jetzt habe ich so viel geschrieben .. Noch mal danke für deine Antwort :-)

von Hatot am 25.11.2018, 22:46



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Übrigens... ... gehört der Abstillkonflikt zur Entwicklung eines Menschen dazu. Der heutige Trend, das Kind bestimmen zu lassen, wann Schluss ist, entspricht nicht dem was in der Evolutionsbiologie beschrieben wird. Eigentlich würde eine Mutter ihr Kind abstillen, wenn das nächste kommt, durchschnittlich mit 4 Jahren. Das ältere Kind findet das immer blöd, es wird entthront. Es gibt einen (natürlichen) Bruch mit der Mutter und ein Hinwenden zu Gleichaltrigen. Hab ich mal bei Renz-Polster gelesen. Nun ist dein Kind ja erst 2.5. Erfahrungsgemäß ist das ein echt schwieriges Alter zum Abstillen. Zu klein, um eine klare Ansage inhaltlich wirklich zu verstehen. Aber zu groß, um sie einfach hinzunehmen. Meine wird 2. Ich will abstillen wegen einer OP. Sie plärrt das ganze Haus zusammen, es geht gar nicht.

von Ottilie2 am 26.11.2018, 06:16



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Hallo:-) Leider kann ich dir keine guten Tips geben, nur den Trost dass du nicht alleine bist. Meiner ist auch 2,5j alt und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Ich glaube auch, was meine Vorschreiberin gesagt hat, stimmt : es ist ein dummer Zeitpunkt zum abstillen da sie in diesem Alter zwar alles verstehen aber trotzdem impulsiv reagieren. Mein Sohn würde auch toben wenn ich ihn nachts nicht mehr stillen würde und zur Zeit ist es für mich einfacher, dem nachzugeben. Bei uns ist es so dass wenn ich mal nicht da bin abends, mein Mann ihn in der Trage zum einschlafen bringt. Einfach so hinlegen funktioniert bei uns auch nicht. Hat dein Mann das schon mal versucht? Ich wünsche dir alles Gute und lass dich nicht von Aussen bestimmen. Wenn du jedoch für dich sicher bist, dass du nachts nicht mehr möchtest, musst du konsequent sein und den Protest aushalten. Aber wenn ich es richtig rauslese, bist du dir nicht 100% sicher;-) Liebe Grüsse

von Noraa6102 am 26.11.2018, 12:32



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Danke euch für die antworten .. Ja vielleicht sollte ich wirklich noch ein kleines bisschen warten ,ich habe selbst gemerkt , dass es seinerseits nicht viel Verständnis für gewisse Dinge gibt .. Man erklärt etwas , was passieren wird und euphorisch wird zugestimmt und wenn es soweit ist , ist er gar nicht mehr einverstanden und er weint dann .. Wenn ich mir dann auch nicht hundert Prozent sicher bin , kann ich es sowieso vergessen .. Ich bin mal gespannt , was die Zukunft noch so bringt

von Hatot am 26.11.2018, 16:31



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Das wird funktionieren, wenn Du es wirklich willst. Vorher macht es auch keinen Sinn. Dein Sohn muss Dir nicht abnehmen, diese Entscheidung zu treffen und zu leben. Er möchte ja. So lange Du erwartest, dass es ohne reellen Protest gehen muss, kannst Du nur so weitermachen. Das ist dann ehrlicher und für Dein Kind klar. Übrigens kenne ich ein Kind, das sich selbst genau mit dem 5. Geburtstag abgestillt hat. Es geht auch von allein, aber niemand kann sagen, wann das sein wird. Was Termine abends anbetrifft, fand ich es schon hilfreich, irgendwann auch mal weg zu können. Die Frage ist, ob Du das Deinem Mann und Sohn zutrauen kannst, die Zeit miteinander gut hinzubekommen. Sie können daran ja echt auch wachsen. Auch hier wäre für mich wichtig, ob ICH dann an so einem Termin Freude hätte. Dann hätte ich es auch gemacht. Ich wünsch Dir innere Klarheit!

von Schniesenase am 26.11.2018, 22:34



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Hallo, Ich habe 4 Kinder gestillt- allerdings "nur" jeweils 16-18 Monate. Meine Erfahrung war, dass bei mir der Punkt für einen Schlußstrich erreicht sein mußte! Ich musste es wirklich wollen! Meine Kinder waren bis zum Abstillen alle 1,5 - 2 Stunden wach! Ich habe dann jeweils zum abstillen an den Papa übergeben- ja, natürlich haben sie geweint. Aber: jedes Kind hat nur eine Nacht Theater gemacht. Danach haben sie von heute auf morgen mind. 5 Stunden am Stück geschlafen. Weiterhin in meinem Bett- aber ohne stillen. Keine Flasche- nichts. Ich habe dann auch komplett abgestillt. Ich denke, die Kinder werden verunsichert, wenn sie mal dürfen und mal nicht. Bei 4 Kindern habe ich für mich gelernt, dass es reines Nuckeln war & absolut kein Hunger. Das Bedürfnis nach Nähe bekommen sie auch im Arm gestillt. Da kommt die Frage auf- wollte ICH nicht abstillen, weil ICH es so schön fand? Habe ICH meine Kinder vom schlafen abgehalten? Warum schlafen sie plötzlich durch? Kind 4 war nur an mich gewöhnt- rund um die Uhr. 2 Monate nach dem Abstillen war ich 3 Nächte im Urlaub. Ich habe ja noch mehr Kinder, die mal Mama alleine brauchen. Es gab überhaupt kein Problem. Papa war da, hat einiges anders gemacht & mein Kind hat es trotzdem gemeistert. Nur Mut, es wird schon- aber nur, wenn Du hinter deinem Handeln stehst und Du innerlich den Schlußstrich gezogen hast. Kinder haben feine Antennen. Ich hatte jedes Mal ein Schlüsselerlebnis für mich. Danach war Schluß. Alles Gute!

von babyno2 am 28.11.2018, 23:12