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Angewachsenes Zungenbändchen

Thema: Angewachsenes Zungenbändchen

Hallo ihr Lieben, ich brauche euren Rat, es hat aber nur indirekt etwas mit dem Stillen zu tun. Bei der Kleinen meiner Freundin ist das Zungenbändchen angewachsen (ich glaube, das bezeichnet man so). Hat hier jemand Erfahrung damit und kann mir bzw. ihr vielleicht weiterhelfen? Sie ist sehr verunsichert, wie sie jetzt handeln soll - durchtrennen lassen oder nicht? Die Einen (die meisten) raten ihr es nicht machen zu lassen, sehr wenige raten ihr dazu, es durchtrennen zu lassen. Ich würde rein vom Gefühl her sagen - sie sollte den Eingriff vornehmen lassen. Die Kleine tut sich anscheinend auch schwer mit dem Trinken, was mich aber nicht wundert. Sie ist gerade mal 5 Tage alt. Danke und liebe Grüße Rayden

von Rayden am 12.12.2011, 00:51



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Guten Morgen, bei meiner Schwester war das Zungenbändchen auch sehr kurz. Es hat sie nicht eingeschränkt. außer das sie die Zunge nicht raus strecken konnte. Es wurde dann im Grundschulalter (ich glaube auch auf anraten des Zahnarztes) durchtrennt. Das Problem war allerdings, dadurch das sie ja schon "etwas älter" war und man ihr erklärt hat, wie es gemacht wird (örtliche Betäubung etc.) hat sie mega Angst gehabt. Schöne Grüße Jana

von NellyPirelli am 12.12.2011, 08:20



Antwort auf Beitrag von Rayden

Wenn das Zungenbändchen so kurz ist, daß die Zunge herzförmig eingekerbt ist und nicht rausgestreckt werden kann sollte es durchtrennt werden. Das ist in diesem Alter problemlos möglich: ein kleiner Schnitt mit der Schere, ein Tropfen Blut(wenn überhaupt), und gut ist. Von "Eingriff" kann man da kaum reden; ein fähiger Kinderarzt macht das quasi nebenbei.

von Andrea6 am 12.12.2011, 09:48



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Hallo Rayden, stillt deine Freundin ihren Sohn? Klappt das Stillen problemlos? Wenn es keine Probleme gibt, dann würde ich nichts machen lassen. Meine Kinder hatten beide ein zu kurzes bzw. angewachsenes Zungenbändchen. Beim Großen war das Stillen von Anfang an schwierig, er hatte erst große Schwierigkeiten, die Brust überhaupt zu erfassen. Ich konnte ihn nur mit großen Schmerzen stillen, so dass ich ihn nach fünf oder sechs Wochen nur noch mit Stillhütchen gestillt habe, weil wir keinen Arzt gefunden haben, der das Zungenbändchen durchtrennen wollte und uns auch jeder etwas andere riet. Nach fast fünf Monaten reichte meine Milch dann leider nicht mehr aus und ich musste abstillen. Bei ihm wurde das Zungenbändchen durchtrennt, als er sechs Jahre alt war, weil es die unteren Schneidezähne nach innen gezogen hat. Beim Kleinen war das Zungenbändchen auch wieder zu kurz, er hatte schon im Krankenhaus große Schwierigkeiten beim Stillen und auch bei ihm war das Stillen wochenlang schmerzhaft. Wir haben diesmal allerdings eine tolle Stillberaterin gefunden, die uns das richtige Anlegen noch einmal gezeigt hat. Leider brachte das nicht den gewünschten Erfolg, so dass wir das Zungenbändchen durchtrennen lassen haben (diesmal haben wir mit Hilfe der Stillberaterin einen Arzt gefunden, der es gemacht hat). Er war zu dem Zeitpunkt schon fünf Wochen alt und es wurde unter einer Kurznarkose gemacht. Anschließend konnte er vier oder fünf Tage nicht an der Brust trinken und dann ging es langsam wieder. Es war also kein "kleiner" Eingriff, der mal eben durchgeführt wurde und er war für unseren Kleinen auch mit etwas Schmerzen verbunden. Nach einer Woche oder so ging das Stillen aber völlig problemlos und war nach einiger Zeit auch für mich absolut schmerzfrei. Unser Kleiner ist nun fast fünf Monate alt und wird noch voll gestillt. Deiner Freundin würde ich raten, sich erst mal eine gute Stillberaterin zu suchen, vielleicht können sie es auch so hin bekommen. Vielleicht ist der Eingriff bei so kleinen Babys noch nicht so aufwändig, ich weiß es nicht. Wenn du noch Fragen hast, dann beantworte ich sie dir gerne. Viele Grüße Macim

von Macim am 12.12.2011, 11:02



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Wenn das Zungenbändchen in den ersten Lebenstagen durchtrennt wird ist es tatsächlich nur ein Scherenschlag: das Zungenbändchen ist kaum durchblutet und fast ohne Nerven. Kinderärzte können es bei der U2 durchtrennen ("kommen Sie mit dem hungrigen Kind") und natürlich kann (und soll!) unmittelbar darauf gestillt werden. Bei älteren Kindern sieht das leider dann schon wieder anders aus, und die Stillproblematik hat sich dann schon oft manifestiert.

von Andrea6 am 12.12.2011, 12:42



Antwort auf Beitrag von Andrea6

Heute habe ich mit meiner Freundin gesprochen und ihre Kleine trinkt in der Tat sehr schlecht. Sie haben sich dafür entschieden, das Zungenbändchen durchtrennen zu lassen. Es ist wohl tatsächlich so, dass ganz kleine Babys kaum etwas davon mitbekommen und die Wunde (sofern man überhaupt davon sprechen kann ;) ) teilweise nicht mal blutet. Bei älteren Kindern 1. ist eine Narkose notwendig und 2. können sich schon Sprachprobleme entwickelt haben 3. kann das Zungenbändchen immer wieder anwachsen, so dass wiederholte OPs nötig sind. Ich danke euch für eure Antworten! Morgen gehe ich endlich die kleine Maus und ihre Mama besuchen und freue mich schon total :) LG

von Rayden am 12.12.2011, 15:26



Antwort auf Beitrag von Rayden

Wollte nur noch kurz melden, wie es ausgegangen ist. Heute wurde bei der kleinen Maus das Zungenbändchen durchgeschnitten und sie hat danach zum ersten Mal richtig ordentlich getrunken! Meine Freundin ist auch sehr erleichtert und das Stillen tut gar nicht mehr weh, Zitat: "Jetzt ist es einfach nur noch schön!" ;) LG

von Rayden am 13.12.2011, 22:23



Antwort auf Beitrag von Rayden

*kicher*

von Rayden am 14.12.2011, 01:20



Antwort auf Beitrag von Rayden

Das ist toll! Schön, dass du nochmal kurz bescheid gesagt hast.

von Macim am 14.12.2011, 12:26