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Baby trinkt wenig und zu häufig

Thema: Baby trinkt wenig und zu häufig

Hallo, mein Sohn, jetzt 1 Woche alt, meldet sich immer, wenn er Hunger hat ziemlich vehement. Wenn er dann aber gefüttert wird, mit Brust anlegen oder Fläschchen, trinkt er nur ca 30ml, dann schläft er ein. Da ihm das aber bei Weitem nicht genug ist, kommt er dann nach 20min wieder für die nächsten 20ml... Dieses Verhalten ist aber erst seit 2-3 Tagen so, davor hat er schon seine 70-130ml pro Mahlzeit getrunken. Ich mach mir Sorgen, weil man dann so googelt und ganz schlimme Dinge über Kinder, die zu schwach zu Saugen sind, liest D: Hier habe ich aber viele Mamis gefunden, die ähnliche Probleme hatten. Kann mir jemand was dazu sagen? Oder einen Rat geben?

von miezekatze142 am 24.12.2017, 23:16



Antwort auf Beitrag von miezekatze142

Woher weißt du, wieviel er an der Brust trinkt? Machst du die Wiegeprobe? Davon rate ich ab, die Macht in erster Linie Stress und den kannst du nicht brauchen! Aus welchem Grund bekommt dein Baby Fläschchen? Je nachdem, wie wichtig dir das Vollstillen ist, würde ich Fläschchen komplett weg lassen und ausschließlich nach Bedarf stillen. Das muss sich nämlich erst einpendeln (also, die Brust sich dem Bedarf nach und nach anpassen). Auch hat dein Baby einen winzig kleinen Magen. Das von dir beschriebene Trinkverhalten ist total ok so kurz nach der Geburt, lass dein Baby einfach machen und vertraue ihm. Meine zweite Stillzeit verlief ab Geburt deshalb so entspannt, weil ich NIEMALS auf die Uhr gesehen, sondern mich komplett nach meinem Kind gerichtet habe beim Stillen. Weder die (Länge der) Stillpausen noch die Häufigkeit des Stillen Wollens noch die Dauer des Stillens oder zwischendurch-Schlafens brauchen irgendeinem Schema zu folgen. Es gibt ja auch phasenweise das Dauerstillen (Clustern), das du ja auch beschreibst, mit dem die Milchproduktion angekurbelt wird. Das kommt auch später immer wieder mal vor, zB bei Wachstumsschüben. Mache es dir mit dem Baby gemütlich, genieße das Wochenbett und stille fröhlich drauf los - natürlich auch tagsüber mit dem Baby schlafen, ganz wichtig! Ob dein Baby satt wird erkennst du daran, dass es genügend nasse Windeln pro Tag hat ( 5 - 7 nasse Windeln in 24 Stunden) und normal zunimmt. Alles Gute, C.

von chrpan am 25.12.2017, 01:41



Antwort auf Beitrag von chrpan

Schließe mich an. Manche Babys haben einfach so ein Trinkverhalten. Mein großer hat immer ewig getrunken, dreiviertel Stunde oder Stunde, und war danach ne Weile zufrieden. Der kleine dagegen immer nur kurz dafür aber auch gerne mal alle 10 Minuten. Alles gute euch!

von faenny am 25.12.2017, 08:11



Antwort auf Beitrag von chrpan

Danke sehr, daß beruhigt mich schon mal! Ich gebe Fläschchen, weil ich noch zu wenig Milch habe. (Er hat zu Beginn schneller mehr verlangt als meine Brust produzieren konnte) ich kenne seine trinkmenge nur wenn ich abpumpe (das tue ich weil meine Brust wund ist und ich ihn nicht jedes mal anlegen kann) und ihm dann die Milch gebe (und noch reicht meine Milch für eine Mahlzeit nicht nicht). Mein Ziel ist es auch nicht auf die uhr zu schauen und ihn einfach anzulegen wenn er hunger hat, das wird noch kommen :) danke euch!!!

von miezekatze142 am 25.12.2017, 09:05



Antwort auf Beitrag von chrpan

beim abpumpen kommt aber normal nie so viel milch wie die kleinen aus der brust bekommen. daran kann man die milchmenge nicht messen

Mitglied inaktiv - 25.12.2017, 20:32



Antwort auf Beitrag von miezekatze142

Hey! Also, dieses häufige Stillen kann durchaus normal sein..ein "zu oft" gibts nicht. Fläschchen geben würde ich nur nach Rücksprache mit der Hebamme oder dem KiA, wenn es Gewichtsprobleme gibt. Meine Kleine habe ich ca. 3,5 Monate alle 20 Minuten und öfter gestillt. Ich bin fast wahnsinnig geworden - das KANN doch nicht normal sein..aber das war es. Sie brauchte es so und ich konnte es dann auch geniessen. Wir haben nichts unternommen, viel Zuhause geblieben und haben gestillt, gestillt, gestillt. Mein Mann hat mal mitgezählt...27 mal in 24 Stunden! Oft hatten wir nur mal 10 Minuten Pause zwischendurch. Nach etwa 3 Monaten haben sich die Abstände auf halbstündlich, dann stündlich verlängert. Jetzt ist sie 7 Monate und wir stillen so alle 2 Stunden...mal mehr, mal weniger. Und sie ist das entspannteste, zufriedenste Baby aller Zeiten! Und sie LIEBT ihre Brust. Der Beste und zuverlässigste Tröster. Halte durch, es lohnt sich. Es gibt fürs Baby kein zu oft oder zu viel beim Stillen. Manche haben ein ganz intensives Bedürfnis nach dieser Nähe.

von FräuleinMotte am 26.12.2017, 17:31



Antwort auf Beitrag von FräuleinMotte

Ps.: man kann seine Milchmenge gar nicht messen. Keine Pumpe der Welt kriegt das raus, was dein Baby rauskriegt. Erspare dir den Stress mit dem Pumpen, und lass dein Baby die Führung übernehmen. Sprech nochmal mit deiner Hebamme darüber!

von FräuleinMotte am 26.12.2017, 17:34



Antwort auf Beitrag von miezekatze142

Danke für eure Antworten! PS: ich weiß, dass aus der Pumpe weniger kommt und ich messe die Trinkmenge auch nicht. Ich weiß dank der Pumpe nur wieviel ich mindestens habe. Anlegen würd ich nur zu gerne, aber meine Brust ist so wund :( hat da jemand noch einen Tipp? Stillhütchen ginge zwar, aber ich glaube das strengt meinen Sohn zu sehr an - da stille ich ne Stunde durchgehend, er schläft immer ein und ist dann nach 10min immer noch extrem hungrig :/

von miezekatze142 am 27.12.2017, 08:20



Antwort auf Beitrag von miezekatze142

ich hatte auch wunde brustwarzen bis mein kleiner 3 monate alt war. dann wars von einem tag auf den anderen gut

Mitglied inaktiv - 27.12.2017, 11:18



Antwort auf Beitrag von miezekatze142

Hallo, ich hatte auch mit wunden, sogar leicht rissigen und blutigen Brustwarzen zu tun... Geholfen haben mir: 1. Richtiges Anlegen (wobei meine kleine wirklich den Kiefer nicht all zu weit auf bekam, hat sogar die Hebamme kontrolliert). 2. Panthenol Salbe zu Beginn, später Brustpflegecreme aus der Bahnhofsapotheke. 3. Brust nackt an der Luft lassen (mach es dir schön warm und sitze oder liege oben ohne im Wochenbett, mein Mann hat immer geschmunzelt). 4. Stilleinlagen aus Baumwolle und Seide. 5. Multimam Kompressen. Und Geduld, es wird besser. Ich habe es auch nicht geglaubt und hatte teilweise Horror vor häufigem Anlegen. Gutes Gelingen!

von Missesfluffy am 30.12.2017, 16:34



Antwort auf Beitrag von miezekatze142

Die ersten Wochen hatte ich auch wunde Brustwarzen, das hat soo weh getan Habe dann einiges gegoogelt und bin draufgekommen, dass es eben echt sehr aufs Anlegen ankommt, ich konnte dann in der 2. Woche trotz Brustentzündung stillen, wenn er richtig angelegt war. 2 Tage lang habe ich auch Stillhütchen verwendet, das hat die Brust in der schlimmsten Phase sehr entlastet und die Schmerzen wurden gleich erträglicher. Psychisch war es auch gleich viel besser, weil ich nicht so Angst vorm Stillen hatte, wenn ich wusste, falls es zu sehr weh tut, nehm ich halt das Stillhütchen. Mittlerweile habe ich schon lange gar keine Schmerzen mehr. Aber ich kann verstehen, dass man dann gar nicht mehr stillen mag! Die Lanisoh-Salbe half mir besser als andere Cremes. Ich war auch kurz davor, Silberhütchen zu kaufen - einer Freundin von mir haben die angeblich sehr geholfen, aber da wurde es dann bei mir schon von alleine besser. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft er da gekommen ist, aber grad am Anfang habe ich darauf nicht geachtet, sondern einfach sehr oft gestillt. Er ist auch meistens dabei eingeschlafen, hat aber trotzdem weiter genuckelt, ich musste ihm in den ersten 2 Wochen einfach oft über die Wange oder das Ohr streicheln, damit er ein bisschen weiter gesaugt hat. Mittlerweile ist er drei Monate alt und hält tagsüber locker auch mal 3-4 Stunden durch, obwohl er fast immer kürzer als 10 min lang trinkt. Bis jetzt weiß ich übrigens nicht, wie viel er trinkt.

von venice am 27.12.2017, 19:13



Antwort auf Beitrag von miezekatze142

Glückwunsch zum gesunden Baby! Du bist manchen Irrtümern bzw. falschen Infos auferlegen: 1. Die Brust produziert Milch nach Bedarf des Kindes. Den "weiß" sie nur, wenn das Baby immer stillen darf, wann es sich meldet und so lange, wie es will. In dieser Zeit kann das Stillen fast nonstop bedeuten. Keine Pumpe kann so anregen wie das Kind. 2. Babys haben in regelmäßigen Zeiten Wachstums- und Entwicklungsschübe. Während dieser Schübe verändert sich das Stillverhalten oft drastisch. Sie bekommen scheinbar nur genug. Nach in der Regel maximal 72 Stunden hat sich die Brust dem Bedarf angepasst, und das Baby erhält nun mehr Milch. Das klappt aber nur reibungslos, wenn das Baby selbst so viel und so lange stillt, wie es das braucht. 3. Schmerzende Brustwarzen in der Anfangszeit sind relativ normal. Wunde Brustwarzen deuten darauf hin, dass entweder das Kind nicht korrekt angelegt wird oder es aus anderen Gründen nicht richtig saugt. Die Flasche verschlimmert dieses Problem, weil das Kind die falsche Flaschensaugtechnik an der Brust abwendet und frustriert ist, weil so nichts kommt. Stillen ist anfangs für das Baby anstrengend, da es die dafür notwendigen Mundmuskeln entwickeln und trainieren muss. Darum schlafen so kleine Babys auch oft beim Stillen ein und wachen nach ca. 1/2 Std. wieder auf, um weiter zu trinken. Das zuzulassen und zu unterstützen ist dann auch wichtig, damit Brust und Kind sich aufeinander einstellen können. Bei wunden Brüsten solltest Du dringend sofort eine Stillberaterin konsultieren, die Euch mal ansieht. 4. Das Baby muss in der ersten Zeit keine großen Mahlzeiten trinken. Es brauch in der Regel viele kleine Mahlzeiten. Die Kommentare oder Erwartungen, dass Stillfrequenzen verlängert werden müssen, sind gerade in diesem ersten Monaten nicht selten schädlich. 5. Bei schmerzenden Brüsten kann helfen: - Lanolinsalbe - Heilwolle dünn ziehen und nach dem Stillen auf die Brustwarze legen - Brust nach dem Stillen an der Luft trocknen lassen - keinen BH verwenden, am besten nur Seide, z.B. ein großes Seidentuch, so gebunden, dass es über der Brust ist, und drüber eine Baumwolljacke - Kind korrekt anlegen (frag mal bei Biggi und Kristina im Stillexpertenforum nach) - Kind stillen, sobald die ersten Hungerzeichen kommen (geschlossene Fäuste u suchende Kopfbewegungen sowie Schmatzen sind z.B. erste Hungerzeichen), denn dann ist es noch ruhiger und nicht so hektisch. Das kann auch nach 15 Minuten nach Ende des letzten Stillvorgangs so sein. ;-) - Stress vermeiden! Wochenbett heißt Entschleunigung, und das muss Mama auch lernen. Mehr als wickeln, Stillen, schlafen, Klo und etwas Körperpflege sowie Essen und Trinken wird in dieser Zeit nicht gehen und muss auch nicht. Wenn Du das beherzigst, beugst Du damit Brustentzündungen und Milchstaus vor. Besucher sind potentielle Nahrungsbringer und Fensterputzer. Du musst niemandem außer dem Baby und Dir selbst gerecht werden. Die vermutlich einzige Zeit im Leben einer Frau, in der sie sich das WIRKLICH nehmen darf, kann und soll. Der Papa kann Jäger und Sammler und Versorger sein. Da ist er dann auch wichtig. So, dann kuschelt mal schön, werft die Flasche weg und findet schön und Stillen! Zufüttern nur, falls das Kind nicht gut genug zunimmt (Hebamme und Arzt kontrollieren das), und dann auch nur mit einer alternativen Fütterungsmethode (Becher, Fibgerfeeder, Brusternährungsset). Alles Gute für Euch!

von Schniesenase am 29.12.2017, 14:12