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Frust an der Brust

Thema: Frust an der Brust

Hallo! Meine Kleine ist noch nicht ganz 3 Wochen alt und ich habe das Gefühl, dass es immer schlechter klappt mit dem Stillen.. Sie trinkt eigentlich gut, so lange bis sie satt wird und schläft oftmals dabei ein oder über der Schulter, wenn wir auf das Bäuerchen warten. Aber manchmal, ich weiß nicht, ob ihr irgendwas im Bauch kneift, stößt sie sich plötzlich mit Beinen und Händen von der Brust ab und schreit. Sie sieht dabei richtig wütend aus. Dann nehme ich sie wieder über die Schulter weil ich denke, da klemmt noch was. Manchmal lässt sie sich damit beruhigen und sie pennt ein, als wenn nichts wäre. Manchmal jedoch schreit sie weiter, gestern erst eine halbe Stunde am Stück.. Ich wechsel dabei sämtliche Position mit ihr (über der Schulter, auf den Bauch, schaukeln in den unterschiedlichsten Variationen) und sobald sie sich etwas beruhigt hat, versuche ich wieder, sie anzulegen. Dann trinkt sie hastig 2-3 Schluck, dann verzieht sie das Gesicht und fängt wieder an zu schreien.. So fängt der Kreislauf wieder von vorne an. Irgendwann ist sie knülle und schläft ein, ganz selten lässt sie sich insofern beruhigen, dass sie sich in den Schlaf trinkt. Wir sind ratlos, was ihr fehlt. An meiner Ernährung kann es meiner Meinung nach nicht liegen. Meine Milch schmeckt auch süßlich, das mögen Babys doch. Ich möchte sehr gerne weiter stillen aber ich bin zunehmend gestresst und kann oftmals Tränen bei diesen Attacken nicht unterdrücken. Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Ich hoffe, dass es nur eine Phase bei ihr ist.

von Ivy Schmidt am 28.05.2014, 09:15



Antwort auf Beitrag von Ivy Schmidt

Hallo. So blöd das klingt, aber es handelt sich vermutlich nur um die berühmten Dreimonatskoliken. Baby hat Bauchweh und möchte an die Brust, weil das das einzige ist, von dem es weiß, dass es helfen könnte. Und weil nicht schlagartig eine Besserung eintritt und womöglich auch noch Milch kommt obwohl es einfach nur nuckeln möchte, wird es wütend. Da hilft nur Geduld bewahren, Fliegergriff, viel rumtragen, Bauchmassage im Uhrzeigersinn (=Verlaufrichtung des Darmes), manche geben Lefax oder Sab Simplex und/oder in der Footballhaltung stillen (Baby von hinten unter den Arm geklemmt; drückt auf den Bauch und man hat zappelnde Babys besser im Griff) Und es kann auch sein, dass sie an der Brust von der plötzlich rausschießenden Milch "überschwemmt" wird. Also, dass du einen starken Milchspendereflex hast. Wenn sie dann wieder loslässt, spritzt dann die Milch raus? Dem kann man vorbeugen, indem man den MSR vorher auslöst (ausstreichen oder anpumpen) und das Baby dann anlegt (gleiches hilft bei ungeduldigem Baby, das den MSR gar nicht erwarten kann). Das ist was mir grad so einfällt. Du machst das schon richtig, keine Sorge. Deine Kleine weiß wie lieb du sie hast, ihre Wut hat nichts mir dir zu tun. lg Nachtwölfin

von Nachtwölfin am 28.05.2014, 10:24



Antwort auf Beitrag von Nachtwölfin

Hallo Nachtwölfin, danke für die Antwort :) Ja die Befürchtung habe ich auch, dass es sich dabei um die "berühmten" Koliken handelt. Heute morgen hatte ich jedoch den Eindruck, dass sie einfach nur frustriert war. Da hatte sie Schluckauf, den haben wir beide erstmal auf meinem Arm ausgehalten. Irgendwann fing sie an zu quengeln (hatte ja eigentlich Hunger) und ich hab sie sofort angelegt. Da kam natürlich wieder der Frust; Schluckauf kontra Hunger und sie brüllte genauso. Allerdings konnte ich sie schneller beruhigen. Ja an einer Brust habe ich anscheinend einen starken Milchspendereflex (aber nur, wenn sie sehr hastig trinkt) - wenn sie manchmal Pause macht und die Brust loslässt, tropft (nicht schießt) Milch ziemlich schnell hinterher. Den Football-Griff werde ich öfter mal ausprobieren, vielleicht kann ich dadurch schon etwas vorbeugen. Und wenn Milch kommt, obwohl sie einfach nur nuckeln möchte, sollte ich ihr da einen Nuckel/Schnuller etc. anbieten? Darauf habe ich bis jetzt nämlich verzichtet, hat auch ganz gut geklappt. Ja, ich versuche ihr beizustehen und sie meine Liebe statt den Frust und der Versagensangst spüren zu lassen. Danke nochmal und liebe Grüße.

von Ivy Schmidt am 28.05.2014, 10:56



Antwort auf Beitrag von Ivy Schmidt

Nö, Schnuller brauchst du nicht, wenn du nicht willst. Irgendwann lernen sie ihr Saugbedürfnis so zu stillen, also "nur" Beruhigungsnuckeln, falls das der Fall sein sollte.

von Nachtwölfin am 29.05.2014, 21:24



Antwort auf Beitrag von Nachtwölfin

Ist zwar schon etwas her, ich möchte dennoch Neuigkeiten zu meinem "Problem" berichten (ich bin ja bestimmt nicht die Einzige). Und zwar hat meine Kleine anscheinend keine Koliken sondern ist beim Schreien an der Brust einfach nur müde und findet aus (bisher noch ungeklärten Gründen) nicht in den Schlaf (sie schläft gern an der Brust ein). Wenn ich dann den Punkt verpasse, sie rechtzeitig zu beruhigen, schreit sie sich fest und lässt sich lange nicht beruhigen. Sobald sie an der Brust auch nur ansatzweise das Gesicht zum Weinen/Schreien verzieht, nehme ich sie in der Wiegehaltung, schaukel sie hin und her und rede leise (aber nicht zuviel wg. Ablenkung) mit ihr. Da kann sie mich anschauen, sieht mein Lächeln und beruhigt sich recht schnell wieder. Manchmal dauert es nur 5 min. und sie schläft so auf meinem Arm ein, manchmal aber auch um die 20 min. Dann schläft sie entweder ihren Nachtschlaf (sie schreit ja nur abends) oder macht ein kurzes Beruhigungsschläfchen, wacht auf, trinkt anschließend in Ruhe und mit geschlossenen Augen ihre Nachtration und schläft dann ihren Nachtschlaf. In 80 % der Fälle funktioniert das so ganz gut; ansonsten hilft nur Geduld, irgendwann hört sie eh auf zu schreien (sie ist ja bei Mama oder Papa, wir wechseln und dann ab mit dem beruhigen). Hauptsache viel Körperkontakt geben, gut zureden und hin- und herschaukeln. :) Und wie ich schon oft gelesen habe, hören diese abendlichen Schreistunden irgendwann so plötzlich auf, wie sie angefangen haben.

von Ivy Schmidt am 16.06.2014, 11:30