Stillen

Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Steffi80 am 12.03.2008, 12:56 Uhr

Hebammenbesuch heute

Heute war die Hebamme wieder da, Gott sei Dank! Die letzten beiden Tage ging es mir ja bescheiden, vor lauter Stillprobleme.
Noah hat ja leider eine kleine Saugschwäche, d.h. er hängt teilweise ewig an einer Brust und trinkt aber fast nichts und döst ständig. Nimmt man ihn weg schreit er weil er Hunger hat. Die letzten beiden Tage hatte ich 2 und 3 Stunden Stilleinlagen dabei. D.h. ich hab ihn 3 Stunden am Stück gestillt und danach hatte er immer noch Hunger und hat fürchterlich geschrien. Da habe ich ihm dann ein Milchfläschchen zugefüttert. So habe ich es die letzten beiden Tage gemacht. Heute Nacht komischerweise ist er nach einer Brust selig und satt eingeschlafen. Ist komisch zu sagen, ob ich jetzt zu wenig Milch hatte oder er inzwischen bzw. zeitweise besser mit dem Saugen klar kommt.
Auf alle Fälle hatte mich das sehr mitgenommen und ich hab ständig nur geheult und war fix und fertig. Da ich ja eigentlich eher der Planungs- und Organisationsmensch bin, fällt es mir wirklich schwer aktuell einfach das Chaos zu akzeptieren. Selbst kleine Pläne wie etwa – nach dem Stillen jetzt esse ich erst mal was, oder leg mich mit ihm hin – funktionieren einfach nicht. Entweder das Stillen dauert ewig, oder er ist danach total quengelig oder hat Bauchweh, es ruft wieder jemand an, oder es kommt jemand vorbei – auf alle Fälle kriegt man nicht mal so was auf die Reihe. Das ist zwar völlig normal, belastet mich aber total, ich hab voll den inneren Druck und kann einfach nicht aus meiner Haut.
Die Hebamme meinte ich hätte fast ne beginnende Wochenbettdepression und ich müsse unbedingt lockerer werden und das Chaos akzeptieren, auch wenn mir das schwer fällt. Denn diese Phase kann gut ein Vierteljahr dauern bis sich alles eingespielt hat. Und sie und mein Mann müssen jetzt genauer aufpassen, dass ich nicht in ein Loch falle.
Wir haben jetzt besprochen, dass ich ihn weiterhin anlege und pro Brust 20-30 Minuten trinken lasse, schon alleine wegen der Mutter-Kind-Bindung. Danach dann weg von der Brust und wenn er Hunger hat soll ich ein Fläschchen zufüttern.
Wir sehen dann was meine Milchproduktion macht und wie er drauf reagiert. Falls er gar nicht trinken will oder kaum trinkt, dann kann ich mit ner Handpumpe Muttermilch abpumpen und ihm diese dann so geben. Das soll mir den Druck nehmen und die Hauptsache ist er ist fit und gesund und nimmt schön zu.
Sie meinte ihr selbst ging es damals genauso und obwohl sie Hebamme ist, konnte sie sich selbst auch nicht mehr helfen und hat nach 6 Wochen abgestillt. Es geht nicht immer so einfach wie wir das im Kopf haben.
Ich fühle mich jetzt schon etwas entlastet und hoffe, dass diese Vorgehensweise funktionieren wird. Solange ich noch zusätzlich abpumpen kann, bekommt er ja Muttermilch und den besten Schutz.
Ist schon alles nicht so einfach, wie ich mir das vorgestellt hätte.
Aber noch versuche ich alles, damit es klappt!

LG Steffi

 
12 Antworten:

Re: Hebammenbesuch heute

Antwort von Melody1 am 12.03.2008, 13:13 Uhr

Hallo Steffi,

die Empfehlung deiner Hebamme finde ich ehrlich gesagt absolut unverschämt und unangebracht. Sorry aber stillen ist doch nicht nur Nahrungsaufnahme vielleicht will Noah solange an die Brust um deine Nähe zu spüren, um sich sicher zu fühlen.
Klar ich bekomme es ja nicht live mit, aber professionel klingt das nicht gerade was sie dir empfiehlt.
Noah lernt so vielleicht das es leichter ist aus der Flasche zu trinken und will dann gar nicht mehr an die Brust oder kommt total durcheinander einmal Brust einmal Flaschensaugen.
Die Hebamme ist aber keine prof. Stillberaterin oder?
Erkundige dich doch mal ob es eine richtige Stillberaterin in deiner Umgebung gibt oder eine Stillgruppe.

Sorry Steffi das ich das so crass schreibe, ich hoffe du weißt das das nicht gegen dich gerichtet ist, aber jedes Kind ist anders und wenn ich schon Zeiten höre auf die sich das Kind zum essen begrenzen muss steigt mein Blutdruck an.

Ich drück dir die Daumen das es bald besser klappt und hoffe es geht dir bald wieder besser.
Bestell dir ein Stillbuch damit du wenigstens weißt warum manche so komische Empfehlungen abgeben aus welcher Zeit sowas kommt.

Liebe Grüße Elke

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Hebammenbesuch heute

Antwort von Melody1 am 12.03.2008, 13:15 Uhr

Wieso bist du dir denn so sicher, dass er Hunger hat wenn er weint?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Hebammenbesuch heute

Antwort von Felis am 12.03.2008, 13:32 Uhr

Ich würde mich der Empfehlung deiner Hebamme nicht anschliessen (außer vielleicht den Teil, dass du das Chaos akzeptieren lernen musst), denn wie ich unten schon schrieb, für mich klingt das ganz normal alles.
Ja, viele stellen sich das Stillen einfacher vor, als es ist. Das liegt zum großen Teil daran, dass es von den Medien so romantisiert wird. Die Tatsachen sehen anders aus, ein Baby ist sehr anstrengend und verändert alles.

Ich würde dir sehr ans Herz legen, dich an eine richtige Stillberaterin zu wenden.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Hebammenbesuch heute

Antwort von o-tanja am 12.03.2008, 13:37 Uhr

elke, ich stimme dir mit jedem wort zu!

noah ist noch sehr,sehr jung und muss sich erst dran gewöhnen auf der welt zu sein! er braucht auch einfach deine nähe!

steffi, lass die flasche sein!!!
denn damit wirst du das dauerstillen nicht los, sondern verursachst, dass die mumi zurück geht!

du musst da einfach durch! Such dir ne stillgruppe/beraterin!

lass dich drücken!

LG,Tanja
(die den 4.tg wieder am dauerstillen ist bei Merlin 3 Mon + 3 Wo + 1 Tg.)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

zum "chaos"

Antwort von o-tanja am 12.03.2008, 13:41 Uhr

lass es liegen und dir von deinem menne helfen, denn du bist auch noch im wochenbett und das stillen strengt schon genug an, besonders, wenn man einen marathon hinlegt.
schonen ist noch angesagt und vermehrter stress sorgt für nochmehr unruhe bei dir und deinem kleinen und babyblues..

lg

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@tanja

Antwort von Melody1 am 12.03.2008, 13:53 Uhr

Danke Tanja :-)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@Steffi

Antwort von Melody1 am 12.03.2008, 14:06 Uhr

Mensch Steffi wenn ich nur in deiner Nähe wohnen würde. Dann wäre ich jetzt echt bei dir, und würde dich mal richtig bekochen, aufräumen und gut zureden schade ...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Hebammenbesuch heute

Antwort von Himbeere2002 am 12.03.2008, 14:22 Uhr

und beim fläschchen geben kann man nicht kuscheln.. man.. Steffi ist froh das ihr jemand hilft und du machst die hilfe nieder... das ist was ich unverschämt finde.. und es gibt nunmal eben wirklich kinder die nicht gestillt werden KÖNNEN aus welchen gründen auch immer.. was is denn da immer so schlimm dran.. Es heisst doch nicht umsonst: wenn die mutter glücklich ist, ist das kind auch glücklich...
wenn mama nur stress hat, dann gehts doch meisstens nach hinten los mit stillen.. und wenn dann noch depressionen dazukommen, dann muss man halt schon mal etwas aufpassen.. kuscheln kann man auch ohne dabei zu stillen..

YvonneV MI USA

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Von Steffi zu Steffi !

Antwort von steffi+paul+nina am 12.03.2008, 15:33 Uhr

Liebe Steffi,

Ich habe lange überlegt, ob ich mich zu Deinem Beitrag äußere oder nicht. Ich finde es blöd Leuten was vorzuschreiben und die moralische Keule zu zücken,wenn die Entscheidungen treffen, die ich nicht optimal finde .

Aber ich habe mal eine Entscheidung getroffen, die ich heute bereue und hätte sie vielleicht nicht so getroffen, wenn mir jemand mögliche Nachteile aufgezeigt hätte.

Ich kann Dich gut verstehen, aber trotzdem möchte ich Dich bitten, noch mal zu überlegen, ob Du das wirklich so machen möchtest.Vielleicht könntest Du ja alternativ eine Stillberaterin kontaktieren ?

Hier mal kurz meine Geschichte:

Ih ärgere mich noch heute, daß ich bei meinem Großen zu früh aufgegeben habe. Er war ein sehr schlechter Trinker und schlief immer wieder beim Stillen ein .
Als er dann nur langsam zunahm, habe ich mich verunsichern lassen und mal "abgepumpt um zu schauen, wieviel er denn so trinkt".

Na ja, das bequeme Bürschchen hat seine erste Flasche (mit Mumi) bekommen und war nicht mehr an die Brust zu bekommen Also habe ich mehrere Monate abgepumpt und irgendwann dann auch Premilch zusätzlich gegeben, da ich mit Pumpen bei seinem Mordsappetit nicht nachkam.

Als ich dann ein Rückenproblem hatte, habe ich auf Anraten des Arztes wegen der Medikamente abgestillt(oder besser gesagt mich aus der Abpumperei rausgeschlichen). Heute weiß ich, daß das nicht nötig gewesen wäre, aber damals habe ich dem Arzt geglaubt.

Das Stillen seiner kleinen Schwester und mittlerweile auch seines kleinen Bruders lief von Anfang an problemlos.Die waren einfach wacher und (besonders Henri )wohl einfach Naturtalente .

Paul ist seit Jahren in logopädischer Behandlung, weil er sprachverzögert ist.
Unter anderem hat er eine schlechte Mundmotorik und da mache ich mir oft Vorwürfe, daß ihm die vielleicht durch langes Stillen erspart geblieben wäre...


Liebe Grüße egal wie Du Dich entscheidest!

Steffi

P.S.: An Chaos mußt Du Dich als Mutter sowieso gewöhnen (grins)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Hebammenbesuch heute

Antwort von berita am 12.03.2008, 18:47 Uhr

Hallo,

es tut mir leid, dass du Stillprobleme hast. Aber auch wenn die Tipps deiner Hebamme dir den Druck nehmen, hilfreich sind sie nicht! Und wenn sie selbst schon nach wenigen Wochen auf die Weise abgestillt hat, solltest du lieber nicht genauso vorgehen.

Jedes Mal, wenn du die Flasche gibst, steigt das Risiko, dass dein Baby das Saugen an der Brust ablehnt oder zumindest schlechter beherrscht. Und wie lange willst du das Abpumpen durchziehen? Irgendwann landet man dann doch ausschliesslich bei Flasche und Säuglingsmilch.

In der Anfangszeit heisst es vor allem Durchhalten. Ständiges Stillen ist normal und nötig, da der Magen der Babys klein ist und die Brust sich erst auf den Bedarf einstellen muss. Wenn zufüttern wirklich nötig ist (selten), dann am besten per Brusternährungsset, Softcup, Glas etc. Dabei kann dir eine Stillberaterin helfen! Du findest eine z.B. auf www.lalecheliga.de. Deine Hebamme ist sicher eine nette, aber in dieser Frage offenbar überfordert. Später tut es dir vielleicht leid, wenn das Stillen so schnell vorbei war, das wäre doch schade. Von den Nachteilen für dein Kind mal ganz abgesehen.

LG
Berit

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Kann dich verstehen!

Antwort von happyjule am 12.03.2008, 19:45 Uhr

Ich kann dich so gut verstehen und kann dir sagen das es dich auf jeden fall entlasten wird und du dich besser fühlen wirst.
Du mußt dich nicht unnötig stressen!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Danke für eure Sorgen!

Antwort von Steffi80 am 13.03.2008, 21:30 Uhr

Ich weiß zu schätzen, dass ihr euch Sorgen macht.
Aber ich habe mich jetzt entschieden wie folgt vorzugehen:
Wenn Noah Hunger hat, dann wird er gestillt an der Brust - wenn er will gerne 30 Minuten pro Brust! Wenn er danach noch Hunger hat (was vorkommt aber nicht immer so ist!) dann bekommt er ein Fläschchen zusätzlich und zwar Muttermilch! Weil ich nachdem er getrunken hat, den Rest der MuMi abpumpe und ihm gebe!
Er hat durchaus auch Stunden bzw. Mahlzeiten, in denen er nur an der Brust trinkt und glücklich und zufrieden ist und einschläft. Und manchmal reicht das eben nicht aus.
Woher ich weiß dass wenn er weint das er noch Hunger hat? Also wenn es Bauchweh ist, dann merke ich das deutlich weil er dann anders heult und sich ständig verkrampft. Wenn er noch Hunger hat ist das ne andere Art zu heulen und sobald ich den Finger-Test mache fängt er an zu saugen wie verrückt.

Also ich finde meine Hebamme super toll und ich fühle mich bei ihr sehr sehr wohl. Sie kennt mich einigermaßen gut, bzw. kann mich gut abschätzen. Die letzten Tage war ich wirklich wie in einer leichten Depression und seitdem ich gestern mit ihr gesprochen habe und weiß, dass ich so vorgehen kann und das ok sein kann, geht es mir besser! Ich habe heute nicht einen Heulkrampf gehabt und fühle mich wirklich erleichtert.
Ich will stillen und ich will, dass er am besten MuMi bekommt! Aber das muss nicht heißen, dass ich dafür über meine Gesundheit (psychisch) gehe. Ich versuche jetzt meinen Weg und sehe ja von Tag zu Tag ob es so funktioniert oder nicht. Notfalls kann ich dann ja immer noch eingreifen und was ändern, oder es zumindest versuchen.
Und auch Kinder die nur per Flasche groß gezogen werden sind gesund und glücklich!
Ich versuche mein Bestes, aber eben auf meinem Wege, den ich wirklich täglich prüfe und überwache!
Ich habe neues Vertrauen und Hoffnung in mich aufgebaut, bitte versucht das auch für mich!

Danke!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.