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Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von M. Nik. 1992 am 24.02.2020, 16:09 Uhr

Highneed baby abstillen

Hallo ihr lieben,
Wir haben das klassische Bild von einem high need Kind (kann man gerne Googlen, würde hier jetzt den Rahmen sprengen)
Sie ist aktuell 16 Monate alt und klebt mir, seit Geburt, non stop an der Brust! Schnulli und Flasche hat sie noch nie akzeptiert.
Nun bin ich in der 12 Woche schwanger und habe mittlerweile wirklich richtige Angst wie es, später mit zwei Kindern, ablaufen wird.
Ich bekomme kaum noch schlaf, habe aber große Bedenken und schuldgefühle wenn ich ans abstillen denke. Sie benötigt die Brust scheinbar noch so sehr! Stillen ist ja viel mehr als Nahrung!
Sie ist auch nicht eine sie sich schnell beruhigt. Sie kämpft bis aufs Blut für das was sie möchte und schreit sich in rage! Was wirklich für alle Beteiligten sehr schlimm ist einschließlich für sie!
Hat irgendjemand Erfahrung mit meiner Situation und könnte mir helfen?

 
5 Antworten:

Re: Highneed baby abstillen

Antwort von emilie.d. am 24.02.2020, 19:39 Uhr

Leider nicht wirklich. Mein Ältester war auch noch Schreikind. Ich habe ihn 3 Jahre gestillt (dann aber wirklich komplett stressfrei abgestillt) und meine beiden Kinder haben 4 Jahre Abstand. Lange habe ich gedacht, Kind 1 bleibt definitiv Einzelkind.

Bei uns wurde es mit 18 Monaten deutlich besser, er schlief dann z.B. durch. Ich weiß nicht, wie es ist, schwanger zu stillen, aber ich würde, wenn machbar, dem Kind diese Art von Beruhigung noch möglixhst lang zukommen lassen. Die Zeit arbeitet für Dich.

Und auf jedenfall die Beziehung zum Vater stärken. Das fängt dann eine Menge auf, weil Du mit Baby einfach besetzt sein wirst.

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Re: Highneed baby abstillen

Antwort von Nachtvogel am 24.02.2020, 23:39 Uhr

Ich kann dich und deine Ängste verstehen, weil eines meiner Kinder ein extremes High Need Baby war und jetzt mit 9 Jahren nach wie vor hoch sensibel und immer noch high Need ist.

Kind 1 habe ich auch während der Schwangerschaft gestillt. Da ich eine komplikationslose Schwangerschaft hatte, war das kein Problem. Auch die ersten Monate mit Baby waren vergleichsweise unkompliziert. Mein zweites Kind war nicht high Need sondern nur durchschnittlich anspruchsvoll, war in der Babytrage zufrieden und weinte tagsüber nicht viel.
Nur abends hatte es lange seine Schreiphasen, war durch nichts zu beruhigen und wahrscheinlich einfach fertig vom Tag. Da war ich heilfroh, wenn mein Mann zuhause war und sich um den Großen kümmern konnte.

Ihr werdet da schon reinwachsen in die neuen Rollen, nur Mut.

LG,
Nachtvogel

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Vielleicht einen neuen Blick wagen... (Achtung, lang)

Antwort von Bela66 am 25.02.2020, 11:34 Uhr

Hallo,

meine Tochter war auch ein Baby mit sog. starken Bedürfnissen. Und ich habe in dieser Zeit ein paar Sachen gelernt, die ich Dir gern weitergeben möchte, wenn Du magst:

Es ist so, dass wir Eltern von High Need-Babys oft in eine klassische Falle rutschen: Wir unterschätzen unser Kind nämlich. Und zwar sehr. Weil es sensibel ist, halten wir es zum Beispiel zugleich auch für schwach und verletzlich. Doch High Need-Babys sind keineswegs Babys, die man ununterbrochen schonen muss. Man darf ihnen altersgemäße Entwicklungen wie die Loslösung von Mama zutrauen.

Wenn wir unserem Kind unbewusst und aus Angst nicht zutrauen, dass es die normalen Ablöse-Schritte schafft, dann halten wir es - ohne das zu wollen - selbst klein und eher abhängig. Es gibt hier immer eine Wechselwirkung zwischen Mama und Kind.

Der nächste Punkt ist: Wir sehen unser Kind zu statisch. Wir glauben, es werde immer wahnsinnig empfindlich bleiben, weil es schließlich „von Anfang an“ so war. Doch ich selbst habe erlebt, welch riesiges Potential unsere Kinder haben, wie sehr sie sich verändern, über sich hinauswachsen, oft plötzliche und große Entwicklungsschritte machen.

Heißt jetzt konkret: Natürlich protestiert Deine Tochter vehement, wenn Du sie einfach so abstillen willst. Das ist auch ihr gutes Recht, wieso sollte sie bereitwillig und von sich aus auf eine so liebgewonnene Sache verzichten? Dein Job ist es jetzt, ihr zu vertrauen, dass sie das schafft. Das heißt nicht, dass Du sie weinen lassen solltest. Sondern nur, dass Du ihr das Abstillen zutrauen darfst. In der Praxis würde ich jetzt das sog. sanfte Abstillen anwenden, das habe ich auch gemacht. Es dauert etwa acht Wochen und geht so:

- Biete die Brust nicht mehr von Dir aus an. Wenn Deine Tochter trinken will, halte sie ein bisschen hin: Lenke sie ab, singe ihr was vor, mach‘ ein bisschen Quatsch, schinde ein paar Minuten. So lockert sich der Automatismus - Trinkwunsch-> Brust kommt - schon ein wenig, es entsteht eine erste kleine Lücke, die sie aber gut aushalten kann.

- Biete immer wieder - also nicht 5 mal, sondern locker 50 mal Folgemilch oder verdünnten Saft (süß macht es leichter) in einer Trinklerntasse an, aber nur ein paar Tropfen, zum Probieren. Immer wieder, aber nur winzigste, spielerische Mengen, mach‘ keinen Act daraus. Ein paar Tropfen blitzschnell auf die Unterlippe, dann wieder was ganz anderes machen.

- Dehne die Stillabstände generell aus. Gib immer zuerst Beikost und erst anschließend die Brust, und auch nur, sofern Deine Tochter energisch danach verlangt, sonst erstmal wieder warten, auch Beikost enthält viel Flüssigkeit. Zaudere, zögere, ziere Dich mit der Brust also generell ein bisschen.

- Bei uns war es so, dass meine Tochter acht Wochen nach Beginn dieses sanften Weges entschied: Ich will jetzt eigentlich keine Brust mehr. Sie guckte ein bisschen in der Gegend herum, nahm die Brust, ließ sie wieder los, guckte wieder umher, nuckelte nochmal, ließ wieder los - die Sache war sichtlich uninteressant geworden. Und ich wusste: Das war unsere letzte Stillmahlzeit. Ganz ohne Kampf und Weinen, einfach so.

Noch etwas zum Schluss: Kinder in diesem Alter wissen schon, dass Mamas Wünsche und ihre eigenen nicht immer identisch sind, das gehört zum Autonomie-Alter dazu. Sie halten erste Konflikte aus. Konflikte zwischen Kinder- und Elternwünschen sind jetzt normaler Teil der Entwicklung. Du musst sie nicht um jeden Preis vermeiden, sie sind jetzt nicht mehr schädlich.

Traue Deiner Tochter wirklich zu, dass sie den nächsten Ablöse-Schritt hinbekommt, selbst wenn sie anfangs hier und da kurz weinen sollte, bis Du die Brust zückst. Ihr jetziges Weinen ist nicht mehr das Weinen eines Säuglings, der noch symbiotisch mit der Mutter verbunden war. Sondern es ist das Weinen eines Kleinkindes, das sich durchsetzen will.

Und: Halte auch Du den nächsten Entwicklungsschritt aus. Es ist nämlich auch als Mutter eines Kindes mit starken Bedürfnissen nicht ganz leicht, die super-enge Beziehung ein bisschen zu lockern, das Kind einen kleinen Schritt weiter in die Welt zu entlassen, die innige Stillbeziehung aufzugeben. Nimm diese Gefühle bei Dir selbst wahr. Und dann erlaube Dir auch selbst, nun abzustillen. Traue Deiner starken Tochter, die Dank Deiner Liebe auf einer wunderbaren, stabilen Basis steht zu, dass sie das schafft.

LG

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Re: Vielleicht einen neuen Blick wagen... (Achtung, lang)

Antwort von M. Nik. 1992 am 25.02.2020, 11:53 Uhr

Vielen Dank für diese Nachricht. Meine Angst ist auch wie es nachts ablaufen wird sobald sie abgestillt wäre.
Aktuell kommt sie mir zwischen 5 und 10 mal nachts, das war noch nie anders, sie sucht die Brust und beruhigt sich sehr schnell wenn sie die wieder hat.
Meine Angst wäre wies ist wenn ich sie eben nicht mehr mit der Brust beruhigen kann? Wie läuft es dann ab?
Liebe grüsse

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Re: Vielleicht einen neuen Blick wagen... (Achtung, lang)

Antwort von glücksbärchen89 am 25.02.2020, 17:04 Uhr

Hi.
Schläft sie nur mit Brust weiter, oder kannst du sie wieder abdocken?
Meine 2. Tochter hat nachts lange die Brust gebraucht um zu schlafen. Habe vor ein paar Monaten angefangen sie abzudocken wenn sie fast eingeschlafen war. Wir haben viele Versuche gebraucht aber irgendwann hat es funktioniert.
Oft war sie dadurch aber ganz wach, dann war auch viel Geschrei.
Habe ihr auch erklärt das ich sie nicht ständig an der Brust nuckeln haben will und mit ihr gekuschelt. Stundenlang.
Aber irgendwann haben sich die Stillabstände vergrößert und sie schläft fast immer ohne Brust ein.
Heute ist sie 19 Monate und trinkt nachts 2 mal. Damit kommen wir beide momentan gut zurecht.
An manchen Tagen verlangt sie noch öfters ihr "namnam" aber ich erkläre ihr dann immer, das wir das nachts machen und momentan nicht.
Sag nicht das sie sich beruhigen soll, sondern das du verstehst das sie traurig und wütend ist.
Du verweigerst ihr ja etwas, was sie momentan braucht. Wovon sie glaubt es ist das einzige was ihr hilft. Sie kennt keine Alternative. Aber du musst auch auf sich selbst achten. Und irgendwann sind 10mal Stillen zu anstrengend. Gerade wenn du wieder schwanger bist.
Weiß nicht ob für dich was brauchbares dabei ist. Es braucht alles Zeit und geht oft auch nicht ohne Tränen
LG und alles Gute

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