Hallo,
ich bin echt am Ende, ich kann kaum noch in Ruhe schlafen, weil mein Sohn mir die ganze Nacht noch am Busen hängt. Auch tagsüber verlangt er immernoch danach.
Ich bin so genervt davon und hab keine Lust mehr. Aber alle Abstillversuche sind bislang gescheitert.
Ich hatte mir sogar schon Schwarzkümmelöl auf die Brustwarzen geschmiert, was ja sehr bitter schmeckt. Das hat nur kurz funktioniert, danach hat er das bittere in Kauf genommen, weil er wußte, dass die Milch selber immernoch lecker schmeckt.
Wenn ich mich verweigere, dann fängt er an zu beißen und schreit fast so dolle, dass ihm die Luft wegbleibt.
Ich fühle mich so ausgelaugt und müde vom Stillen, ich möchte meinen Körper endlich wieder für mich haben.
Daher dringend gute Tipps gesucht, wie ich meinen Zwerg endlich abstillen kann.
lg
Khadi
von
khadi
am 08.10.2012, 09:09
Hallo Khadi. Mein Sohn ist auch 31 Monate alt (März 2010 geboren) und ich kann dich verstehen. Mit anderthalb hab ich ihm gesagt dass wir nur noch zu Hause stillen, Mit zwei hab ich ihm gesagt dass wir nur noch zum Schlafen stillen (nachts tausend Mal mit inbegriffen...) und dann hat ich ihn schonmal soweit, dass er verstanden hat, dass ich nachts schlafen will und wir nur noch einmal, also zum Einschlafen stillen. Das hat ein paar Tage geklappt, dann hat ers wieder nachts versucht und ich war zu weich (dachte, das ist ja jetzt nur ne Ausname...) seit dem kommt er nachts auch wieder, aber nur ein oder zwei Mal.
Wie hab ich das gemacht: Man muss sehr sehr überzeugt sein, von seiner Idee, abzustillen. Das hab ich echt gemerkt. Nur wenn man wirklich selbst überzeugt ist, dann merkt das Kind auch dass es Ernst gemeint ist. Ich habs nämlich schon früher ein oder zwei mal versucht, ohne wirklich richtig überzeugt gewesen zu sein. Ich wusste natürlich dass er es ganz schlimm finden wird und weinen wird. Mit draußen nicht mehr stillen war nicht ganz so schlimm. Er hat an einem Tag geweint. Tagsüber war auch nicht sooo schlimm wie ich gedacht hätte und nachts war eigentlich auch nur eine Nacht richtig schlimm. Ich habs ihm halt erklärt. Wir stillen nur noch zum Schlafen oder ich mag draußen nicht mehr stillen.
Natürlich hat er geweint (nachts hab ich sogar mit geweint), aber dadurch dass ich so überzeugt war und wirklich konsequent geblieben bin (was sonst nicht so meine Stärke ist) hat er sehr schnell verstanden. Ich hab ihn natürlich hoch genommen, getröstet, gehalten, er durfte weinen, wütend sein und sauer. Ich hab ihm gesagt: "Ja, ich versteh dich. Du bist sehr traurig, dass wir kein Mimi mehr machen, ich bin auch traurig, aber es geht nicht mehr..." Ich hab ihn halt in seinen Gefühlen bestätigt und gesagt "Ja, du bist sehr wütend, das darfst du auch sein" und sowas, aber ich bin konsequent geblieben.
Tut mir Leid, sicher hast du einen anderen Tip erwartet, aber ich denke bei so "großen" Kindern geht es nicht anders, als es ihnen zu erklären dass man jetzt nicht mehr will und dann auch konsequent zu sein. Natürlich wird er weinen, aber das ist auch sein Recht und ganz natürlich. Austricksen kann man zweijährige nicht mehr. Es ist hart, aber es wird klappen. Vielleicht könntest du es auch so schrittweise machen, oder dass du sagst nur noch zum Schlafen und wenn das klappt, dann nur noch zum Einschlafen. Vielleicht fühlst du dich ja damit schon wieder wohler..
Ich bin jetzt zwar schwanger (32.ssw) aber ich hab mir gedacht, dass ich so wie es jetzt ist, zufrieden bin und er zum Einschlafe so lange nuckeln darf, wie er möchte.. (Im Kindergarten einschlafen zu Mittagsschlaf klappt übrigens wunderbar! Da hatte ich echt vorher meine Sorgen ganz umsonst).
Rede mit ihm und sei konsequent. Wenn er beißt, schreit, tobt, dann sag ihm er darf wütend sein, du bist auch traurig, aber er bekommt die Brust jetzt leider nicht mehr (oder halt zum schlafen nur noch oder so).
Achso, vielleicht ist es am besten ihn schon drauf vorzubereiten bevor er die Brust will, also zu sagen "das ist jetzt das letzte mal" und danach "das war das letzte Mal, wir stillen jetzt tagsüber nicht mehr" oder so, dann wird er natürlich trotzdem wieder kommen, aber dann ist er schon etwas vorbereitet.
Ich wünsch dir ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen. Lass dein Kind spüren dass du ihn trotzdem sehr liebst, er nichts falsch gemacht hat,und er alles Recht auf seine Gefühle hat, die dadurch entstehen werden.
Liebe Grüße
Ray
von
RayJay
am 08.10.2012, 11:11
Der Tip kommt nicht von mir, jemand im Forum (Morgen?) hatte mal vorgeschlagen, das Abstillen damit zu beginnen, dass nur noch gestillt wird, wenn es dunkel ist, also nachts. Zumindest bei der damals beratenen Frau ist die Rechnung gut aufgegangen - ihr Kind hats verstanden.
Bei mir war nach 31 Monaten auch noch kein Ende in Sicht (zumindest nachts), aber mich hat es nicht gestört. Du scheinst wirklich nicht mehr zu wollen und solltest deswegen auch konsequent sein.
von
Ottilie2
am 08.10.2012, 13:11
