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impfen

Thema: impfen

http://m.spiegel.de/gesundheit/diagnose/a-905585.html#spRedirectedFrom=www&referrrer=https://m.facebook.com Da hier das Thema ja erst aktuell War hab ich gerade was gefunden :'( so traurig bei uns sind die Masern im Umkreis auch leider wieder aktuell an Schulen weil die impf rate so niedrig ist.

von nina91 am 10.09.2013, 04:33



Antwort auf Beitrag von nina91

Das ist nun aber nix Neues für alle, die einigermaßen informiert sind. Außerdem ist der Spiegel total parteiisch. Wenigstens haben sie im Vergleich zum letzten Artikel die Zahlen nicht mehr so arg verfälscht. Einmal hatte eine Frau unter einen Spiegel-Artikel übers Impfen geschrieben "Sie hätten den Artikel gleich als Anzeige deklarieren müssen." Das stimmt. Trotzdem ist die SSPE natürilch Thema geworden und v.a. auch der Grund, warum ich mich mit der Masernimpfentscheidung so schwer tue.

von Ottilie2 am 10.09.2013, 07:31



Antwort auf Beitrag von nina91

Ich frage mich: Wurde bei dem Jungen,mit den unklaren Symptomen, dessen Eltern die Masernimpfung ablehnten später eindeutig die Masern diagnostiziert??? Oder wie kann man sich so sicher sein, dass dieser "ungeimpfte" Junge die kleinen Säuglinge TATSÄCHLICH infiziert hat, und folglicherweise die Eltern dieses Jungen mitverantwortlich für den Tod der infizierten Säuglinge sind???? Weiterhin frage ich mich, wenn die Masern-infizierten Säuglinge dann erst Jahre nach der Masern-Infektion SSPE bekamen (was ja typisch für SSPE ist, dass sie erst Jahre nach der eigentlichen Infektion auftaucht)- haben die Kinder zwischenzeitlich dann eine Masern-Impfung erhalten, OBWOHL sie schon die Masern durchgemacht hatten,....und könnte die nachträglich Impfung selbst eventuell mit-schuld an der SSPE gewesen sein???? Ich könnte mir z.B. vorstellen, dass es da einen Zusammenhang gibt.... Durch die ECHTE Maserninfektion im Säuglingsalter hatten die Babys ja schon Antikörper gebildet...... vielleicht wurden die "abgeschwächten" Impf-Masernviren dadurch nur teilweise abgetötet .......und dann lagerten Sie sich im Nervensystem an... so wie Varizellen(Windpockenviren) ja auch gerne im Nervensystem schlummern und später eine Gürtelrose verursachen können......ich kann es nicht genau erklären....aber wie unterscheidet man z.B. Masernwildviren von Masernimpfviren? Und wenn man die Wildviren in Laboruntersuchungen ja so toll von Impfviren unterscheiden kann- wieso macht unser Immunsystem dann da angeblich keinen Unterschied, sondern bildet aufgrund einGEIMPFTER Impf-Viren dann passende Antikörper für den potenziellen Falle einer WILDvirus-Infektion? Könnte mir das eine medizinische Fachkraft (falls hier eine vorhanden ist) bitte mal erklären?? Liebe Grüße Sabine

von Grünkernfrikadelle am 10.09.2013, 21:36



Antwort auf Beitrag von Grünkernfrikadelle

Eines kann ich dir beantworten: Ob eine zusätziche Impfung die SSPE triggert, konnte weder belegt noch ausgeschlossen werden. Untersucht wurde es schon.

von Ottilie2 am 11.09.2013, 06:05



Antwort auf Beitrag von Grünkernfrikadelle

Hallo Grünkernfrikadelle, den ersten Teil Deiner Frage verstehe ich nicht so ganz. Den letzten Teil würde ich so beantworten: Für die Masern-Impfung benutzt man einen "live-attenuated" Virus (bei meinem Sohn den "Schwarz Stamm"). Diesen kann man von Wildviren (in Deutschland soweit ich weiß va D7) z.B. per PCR unterscheiden. Warum erreicht man mit diesem Labor-Stamm eine solch potente Immunantwort gegen Wildviren? Weil dieser Laborstamm den Wildviren so ähnlich ist (Oberflächenantigene). Hauptunterschied ist, daß dieser Stamm schlecht in humanen Zellen repliziert. Die Frage, die sich daraus ergibt, warum benutzt man überhaupt attenuierte Viren und nicht abgetötete? Weil im Falle von Masern die abgetöteten Viren nicht ausreichend die Effektormechanismen aktivieren (wahrscheinlich z.B. keine gute Antwort der cytotoxischen CD8 T Zellen). Viele Grüße

von emilie.d. am 11.09.2013, 14:30



Antwort auf Beitrag von Grünkernfrikadelle

Es sind immer die bösen, ungeimpften Kinder schuld. Dass es auch gelegentlich vorkommt, dass ein Kind als Impfversager vor sich hin masert, steht im Spiegel natürlich nicht drin. Da ist es immer der ungeimpfte Junge aus dem Wartezimmer. Sowas wird nicht nachgewiesen, das ist nur eine Behauptung. Ich muss aber zugeben: Beim KiA bleibe ich nicht freiwillig im Wartezimmer, ich warte immer im Freien. Rate mal, warum... Gestern war übrigens U6. Unsere KiÄ ist ziemlich pro-Impfen. Wie immer habe ich ängstliche Fragen zu Masern gestellt. Sie meinte, um die SSPE wird zu viel Wirbel gemacht. Sie hat es nicht so direkt gesagt, aber es wirkte auf mich so, als meinte sie, dass man mit der SSPE was gefunden hat, wodurch sich alle gezwungen fühlen, gegen Masern zu impfen. Sie ist der Ansicht: Masern impfen ja, aber bestimmt nicht wegen der SSPE sondern eben wegen den Masern selbst.

von Ottilie2 am 11.09.2013, 15:05



Antwort auf Beitrag von emilie.d.

S.o.

von Grünkernfrikadelle am 12.09.2013, 07:50



Antwort auf Beitrag von nina91

Wenn man mit den Masern beim eigenen Kind auch nur das EIGENE Kind gefährden würde - mi egal. Da man aber wie ein Geisterfahrer unterwegs ist - NICHT EGAL! Für mehr fehlen mir die Worte. Mein Kinderarzt nennt das "Wohlstandsverwahrlosung" - der Eltern.

von Nicole_Meyer am 11.09.2013, 21:36



Antwort auf Beitrag von Nicole_Meyer

Hi, Wenn du das so krass siehst, mit "andere Menschen gefährden" , nehme ich mal an, dass du deine Kinder auch bei schnupfen und husten vom Kindergarten fern hälst, damit sie andere Kinder damit nicht gefährden? Falls du das wirklich so tust finde ich dich wirklich verantwortungsvoll gegenüber deinen Mitmenschen und finde es voll gerechtfertigt, dass du diese Handlungsweise auch von anderen Eltern erwartest. Viele Menschen in meinem Bekannten-und verwandtenkreis haben die Masern nachweislich durchgemacht und empfanden das als nicht viel dramatischer, als ein anderen grippalen Infekt ... Masern und deren "POTENZIELLE" Komplikationen werden meiner Meinung nach zu sehr aufgebauscht... Da hat man mal eine Impfung gefunden und sich das Ziel gesetzt genau diese Krankheit "auszurotten" -aufgrund statistischer, wissenschaftlicher und kosteneffizienter Berechnung... Und jetzt muss ordentlich Angst und schrecken genau davor verbreitet werden...

von Grünkernfrikadelle am 12.09.2013, 07:34



Antwort auf Beitrag von Nicole_Meyer

Wir hatten schon öfter Impfdiskussionen hier im Forum. Ich würde mir wünschen, daß wir versuchen, die Argumente sachlich auszutauschen, so emotional dieses Thema auch beladen ist. Vorhaltungen und Schuldzuweisungen bringen doch niemanden bei seiner Entscheidungsfindung weiter. Ich kenne den Spiegelartikel nicht und war relativ überrascht, daß eine so seltene Komplikation wie SSPE in diesem Forum überhaupt Erwähnung findet. Die Masernimpfung und der Rückgang von SSPE gelten in der Immunologie als positives Beispiel für die Wirkung von Impfungen, in den USA sind Masern praktisch ausgerottet. Die Impfung wurde dort schon 1963 lizensiert, etwa 10-15 Jahre später brach die SSPE Quote dort ein, heutzutage kommt diese Krankheit in Europa und in den USA aufgrund der Masernimpfung kaum noch vor. Häufiger ist SSPE noch in Asien und dem mittleren Osten, wo die Impfquoten viel schlechter sind als in Deutschland. Nachdem in den USA nach der Einführung der Maserimpfung die Fallzahlen von 400 000/Jahr auf etwa 1500 Fälle/Jahr zurückgingen, kam es in den 90er Jahren zu einer Impfmüdigkeit (Impfqote nur noch 70%), die die Fallzahlen auf etwa 27 000/Fälle pro Jahr ansteigen ließen (mit allen negativen Folgen, die große Fallzahlen an Masern nun einmal mit sich bringen). Das führte dazu, daß sich über 95% der Bevölkerung wieder impfen ließen. Heutzutage gelten die Masern in den USA als nahezu ausgerottet (Quelle:WHO).

von emilie.d. am 12.09.2013, 08:26