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Ist meine Milch noch nahrhaft genug?

Thema: Ist meine Milch noch nahrhaft genug?

Hallo. Mein Sohn ist 7,5 Monate alt, rund und gesund (71 cm, knapp 10 kg). Er wurde 5 Monate voll gestillt, bekam vier Wochen ein bisschen Beikost (60g), was wir dann wegen Verstopfung wieder eingestellt haben. Seit ein paar Wochen bekommt er wieder Beikost, 50 bis 100 g Zucchini und/oder Fenchel. Also nicht wirklich sättigend. Wir wollen es langsam angehen, weil er auch die ersten vier Monate arge Probleme mit Blähungen hatte. Anscheinend ist sein Darm noch nicht so fit. Seit er 7 Wochen alt war, hat er fast immer 8 Mal pro Tag getrunken, jeweils eine Brust. Anfangs hing er fast eine Stunde dran, später höchstens 15 Minuten. Öfter kam er nur, als es sehr heiß war. Er trank tagsüber alle 2 Stunden, nachts machte er eine lange Pause von durchschnittlich 6 Stunden und eine kürzere von 3 Stunden. Zwischendurch reichte ihm der Schnuller. Seit ca. 1 Monat trinkt er rund um die Uhr alle 2 Stunden. Als ob er einen Wecker verschluckt hätte. Er trinkt wie gewohnt eine Brust, sehr zügig, 5 bis 15 Minuten. Dann mag er nicht mehr. Milch wäre noch drin. Auch die zweite Brust mag er nicht. Er scheint also erstmal satt zu sein. Ich bin sowas von müde, mir tut alles weh, und er ist unzufrieden und will ständig rumgetragen werden, wenn er zu müde zum Rollen ist. Tagsüber schläft er zwei Mal ca. 30 Minuten, selten mal eine Stunde, wenn wir zur richtigen Zeit spazieren gehen. Das reicht uns beiden nicht. Durch die kurzen Stillpausen komme ich nachts nicht viel zum Schlafen und tagsüber so gut gar nicht von ihm weg. Er möchte nur im Liegen gestillt werden, sonst trinkt er nur ein paar Schlucke und nörgelt dann gleich wieder rum. Wenn mein Mann daheim ist, übernimmt er ihn, damit ich ihn nicht rumschleppen muss. Die große Schwester passt auch schon gut auf ihn auf. Aber solange er ständig an der Brust hängt, habe ich nie wirklich Zeit für etwas anderes (außer Wäsche, Hausaufgabenbetreuung, Kochen und so tolle Dinge). Kurze Einkäufe nur mit der Großen sind da schon das Äußerste an Luxus, und langsam nervt das nicht nur mich. Äh ja, das sollte eigentlich kein Jammerposting werden, sorry. Was meint ihr? Ist das eine hungrige Phase, weil er gerade anfängt zu robben? Oder ist meine Milch nicht mehr nahrhaft genug für ihn? Kann ich da was verbessern? Ich stille gerne und bin froh, dass er es auch so genießt. Ich habe vor, noch lange zu stillen, aber bitte nicht mehr rund um die Uhr.

von Häsle am 02.02.2015, 09:06



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da meine erste Tochter einfach keine Beikost haben wollte, bis sie 13 Monate alt war, habe ich ein bisschen über ein Jahr voll gestillt. Die Alternative wäre Zwangsernährung gewesen... der Kinderarzt hat sich als Stillberater berufen gefühlt und davon abgeraten, die Milch wäre nichts mehr wert. Sie ist nun in 9 Tagen 11 Jahre alt, sehr sportlich, 152 cm groß und fällt auch nicht vom Fleisch. Essen war nie ein Problem, da wir nie ein Thema draus gemacht haben. ich habe sie halt solange gestillt, bis sie von selbst vom Tisch mitgegessen hat. Von sich aus, ganz ohne Zwang, weil die Gläschen Hersteller es so in ihre Werbung verdeutlichen, dass zu gefüttert werden muss. Nein muss nicht, warum auch? Also, was ich damit sagen wollte, nein es liegt nicht an deiner Milch, aber du weißt inzwischen ja auch, dass sie immer mal wieder so eine Phase haben wird alles besser werden Alles Gute

von wir6 am 02.02.2015, 09:55



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An Deiner Milch liegt es bestimmt nicht. Hast Du es mal mit Abpumpen und Füttern lassen probiert? Es spricht auch nichts dagegen, mit der Beikosteinführung weiterzumachen. Das muß aber nicht helfen (aus Erfahrung). Blähungen in den ersten 3-4 Monaten sind normal, wenn auch bei manchen Kindern echt ausgeprägt, bei Verstopfung muß man probieren, was geht, gekochte Möhren sind sicher nicht optimal. Was Du auch versuchen kannst, falls Du es noch nicht machst, ist ein bißchen Rapsöl in den Brei zu geben. Und vielleicht, ihn sanft mit den Mahlzeiten etwas hinzuhalten, dann trinkt er vielleicht beide Seiten auf einmal. Muß ja nicht mit der Brechstange sein, aber das ging bei uns, wenn es mit der Frequenz überhandnahm manchmal ganz gut. Alles Gute, Jomol

von Jomol am 02.02.2015, 10:03



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Ich antwortete dir mit nem Foto der BZgA

Mitglied inaktiv - 02.02.2015, 16:30



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Ich weiß, dass ein Kind lange nur Muttermilch braucht. Mein Mops gedeiht ja auch gut, eher schon zu gut ;-) Aber seit einem Monat hat er halt öfter Hunger als vorher. Von 8 auf 12 Mal sind ja schon eine ziemliche Steigerung. Er ist direkt nach dem Trinken satt, manchmal übervoll, so dass er spuckt, wenn er auf dem Bauch liegt. Die Brust ist danach aber noch nicht leer. Deshalb habe ich Bedenken, dass er zwar von der Menge her genug bekommt, die Milch aber evtl. nicht "fett" genug ist. Und dass er sich das, was er braucht, dann eben mit den zusätzlichen Mahlzeiten holt. Um ihn mache ich mir dabei keine Sorgen. Aber ich bin einfach kaputt und wünsche mir ein Zaubermittelchen, das die Milch nahrhafter macht, bis er besser mit der Beikost zurecht kommt. Falls es sowas gibt.

von Häsle am 02.02.2015, 16:54



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Also ich weiß das die Milch immer optimal abgestimmt ist auf das Alter des Babys. Aber ich hab auch schon gelesen das man mit Eiweishaltiger Ernährung, fettere Milch produziert.... Ich hab selber zu viel Milch :( auch so ne 5-10 Minuten Trinkerin... Und auch nur eine Seite...) tags alle 2 stunden aber nachts (wenn überhaupt nur 1-2 mal auch nur kurz....) Wenn ich zum Beispiel Innereien esse, ist die kleine länger satt, als wenn ich Kartoffeln esse... Wenn ich nudeln esse spuckt sie was das Zeug hält... War nun sicher nicht die Mega Hilfe... Vielleicht versuchst es mal mit der eiweisshaltigen Ernährung ein paar Tage? Berichte doch mal :) würde mich freuen

Mitglied inaktiv - 02.02.2015, 17:56



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Vielleicht könnt ihr es ja mit einem Milch-Getreidebrei probieren. Den kann man ja angeblich auch mit Muttermilch herstellen, nur muss er dann eher zügig verfüttert werden. Ansonsten ist da nicht viel drin, aber vielleicht etwas sättigender. Oder dein Mann probiert mal, den Kleinen mit Milch aus einem Becher zu füttern. Dann könntest du mal ein wenig länger schlafen oder etwas ausgiebigeres mit deiner Tochter unternehmen. Ein anderer denkbarer Grund für das häufigere Stillen könnte der sich gerade erweiternde Horizont deines Kleinen sein. Mit dem Robben kommt man ja endlich halbwegs zielgerichtet hin, wo man hinwill. Da wird die Mama als sicherer Hafen natürlich nochmal sehr wichtig.

von enanita am 02.02.2015, 20:31



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Hast du ihm Gläschen gegeben? Falls ja probiere mal selber kochen aus. Und dem Brei fügst du raffiniertes Rapsöl oder Maiskeimöl und Apfeldirektsaft zu. Riecht lecker, schmeckt lecker und gibt keine Verstopfung. LG Gina

von love14 am 02.02.2015, 20:31



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Die Gläschen-Versuche haben wir gleich wieder abgebrochen. Der zweite Versuch läuft gerade, mit selbstgemachtem Zucchini- und Fenchelbrei, mit Öl. Das soll ja am besten geeignet sein. Es sieht schon besser aus diesmal. Das Zeug schmeckt ihm (haben die Gläschen auch), aber es sättigt halt nicht. Ich warte noch ein paar volle Windeln ab und probiere es dann mit Pastinake und Kürbis. Dann Karotte und irgendwann Kartoffel. Wenn das nicht klappt, gehen wir in Richtung Getreide. Abpumpen war bei der Großen höllisch. Da gebe ich ihm lieber Pre aus dem Becher, falls es mal nötig sein sollte.

von Häsle am 02.02.2015, 21:50



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Wenn Zucchini und/oder Fenchel püriert funktioniert, probier nach 1 Woche das Ganze mit Kartoffel zu kombinieren. Kennst du das Buch "Kochen für Babys"? LG Gina

von love14 am 02.02.2015, 22:22



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Karotte und Kürbis macht eher festeren Stuhl. Meine hat damit Probleme. Deshalb kommt bei ihr immer nur ganz wenig davon in den Brei oder in Kombination mit "durchputzendem" Obst oder Getreide.

von Nachtwölfin am 03.02.2015, 01:11



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Genau in diesem Alter stillen viele Kinder wieder mehr, weil sie sich so rasant entwickeln und das Stillen ihnen Sicherheit in ihrer sich so schnell und beängstigend verändernden Welt gibt. So, wie Du es beschreibst, ist es bestimmt kein Ernährungsproblem, sondern eine Frage des Nähebedürfnisses. Vielleicht kannst Du ihn häufiger auf dem Rücken (mit guter Tragehilfe oder Tuch) tragen und viel mit ihm kuscheln. Das Tragen auf dem Rücken kann nebenbei geschehen, Du kannst andere Dinge dabei tun. Ich hab damals z.B. den Einkauf in den Buggy gelegt und das Kind auf dem Rücken gehabt. ;-) Möglicherweise hilft ihm das auch, um nicht so viel Rückversicherung durchs Stillen suchen zu müssen, obgleich es vollkommen ok ist, wenn er das macht. Nur wenns Dir zu viel wird, hilft vermehrtes Tragen, aber mit Tragehilfe, sicher weiter. Schläft er bei Dir/Euch? Das hilft auch, das Nähebedürfnis zu stillen; Nähe in der Nacht. Alles Gute! LG Sileick

Mitglied inaktiv - 02.02.2015, 22:09



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Möhre stopft besonders gut, Kartoffel ist weniger heikel und macht mehr satt. Ich würde mal Euren Brei halb und halb mit Kartoffel mischen und gucken, was passiert. Oder Obst-Getreidebrei, der ist auch nicht so dramatisch stopfend. Zermatschte Banane war bei unserem Kind auch beliebt, stopft aber bei manchen Kindern auch. Grüße, Jomol

von Jomol am 02.02.2015, 23:32



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Vielen Dank für eure Antworten! Er schläft im eigenen Bettchen, direkt neben mir. Meistens schläft er beim Stillen ein und wird dann rüber gelegt. Wenn nicht, halten wir Händchen, bis er eingeschlafen ist (genau wie bei der Großen, nur war die in dem Alter schon abgestillt). Beim Stillen nachts schlafen wir oft beide ein. Meine Kinder brauchen sehr viel Körperkontakt. Bei der Großen war es einfacher, weil sie auch mal mit der Oma etc. zufrieden war. Der Kleine fremdelt viel mehr. Ich trage ihn oft in der Manduca, aber vorne, und da kann ich kaum was erledigen, weil er so ein Riese ist und ich so klein. Meine Arme sind nicht lang genug ;-) Ich schau mir nachher mal an, wie ich ihn auf den Rücken bekomme, ohne Hilfe. Dadurch, dass er nur alle zwei Wochen Stuhlgang hat, dauert es ewig, bis ich weiß, ob er ein Lebensmittel verträgt oder nicht. Nach der nächsten Windel (falls die Konsistenz passt) probier ich Kartoffel aus.

von Häsle am 03.02.2015, 10:33



Antwort auf Beitrag von Häsle

Es geht gut, die Manduca mit dem Hüftgurt vorne umzubinden, Kind reinsetzen, mit einer Hand festhalten und dann über die Seite nach hinten schieben. Hinten kann die andere Hand festhalten, während ein Schultergurt hochgezogen und über den Arm geholt wird. Dann hält die andere Hand, der andere Schultergurt wird rübergezogen. Das habe ich anfangs immer überm Sessel oder Bett gemacht, aber meine Tochter ist dabei nie runtergefallen. Mit ein bisschen Übung ist das nicht schwer. Manchmal war sie ärgerlich, weil sie hinten sitzen musste, aber sie war immerhin am Körper und bei Mama, da musste das bisschen Frust eben mal ausgehalten werden. Am Boden ging sehr lange auch gar nicht. Ich hab ihr dann erklärt, dass ich sie nur so hochnehmen kann und sie sonst unten bleiben muss, und das hat sie akzeptiert. Auch in diesem Alter verstehen sie uns schon, die Kleinen. :-) Unser Kind hatte auch anfangs Probleme mit dem Stuhlgang bei der Beikostzugabe. Wir haben Fingerfood gegeben, da hält sich das ohnehin anfangs in Grenzen, rein motorisch. Außerdem hatte sie immer einen Eierbecher mit Wasser zum Trinken, und das fand sie super. Das Handling war so spannend, dass sie immer hier und da ein paar Schlucke getrunken hat, und das Trinken half sehr, damit der Stuhl nicht so hart wurde. Unsere Hebamme gab uns noch den Tipp, ihr immer auch etwas Ghee zu geben. Auch das half. Banane und Karotte haben wir anfangs vermieden, eher Pflaume und Birne gegeben, letztere wurde besonders gern genommen. Viel Erfolg! LG Sileick

Mitglied inaktiv - 03.02.2015, 14:33