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Geschrieben von Ottilie2 am 30.05.2015, 16:01 Uhr

LZS und Psyche, die x-te

Hat jemand richtig gutes Material über LZS und psychische Entwicklung?
Anlass ist dieser Artikel:
http://www.spiegel.de/gesundheit/schwangerschaft/stillen-mutter-in-australien-stillt-sechsjaehrige-a-1035585.html#spRedirectedFrom=www&referrrer=https://www.google.de/
Ich weiß, es ist nur Spiegel online, ich habe es auch gar nicht von mir aus gelesen, es wurde mir geschickt.
Meine Meinung: Die psychische Entwicklung wurde niemals so gut untersucht (wie zB gesundheitliche Aspekte), es hat ja nie jemand darüber Studien geführt. Mich interessiert aber sehr, ob ich nicht doch eine Studie dazu verpasst habe. Wisst ihr eine? Wie ist eure Meinung dazu?

 
39 Antworten:

Re: LZS und Psyche, die x-te

Antwort von Lauch1 am 30.05.2015, 17:30 Uhr

Ich verstehe deine Frage nicht ganz: was für psychische Aspekte meinst du denn?
Zum Artikel: da ist eine Mutter in Australien, die eben ihr Kind lange stillt. Ja und? Fotos von Kindern über Facebook etc öffentlich zu machen finde ich an sich nicht in Ordnung. Das hat aber nichts mit Stillen zu tun, sondern mit den Persönlichkeitsrechten des Kindes.

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Re: LZS und Psyche, die x-te

Antwort von Sille74 am 30.05.2015, 17:35 Uhr

Die Frage wird im Artikel aufgeworfen, ob so langes Stillen möglicherweise (negative) psychische Folgen hat. Ich denke, Ottilie will wissen, ob hierzu jemand eine Studie kennt, oder?

Ich denke, da gibt es keine (repraesentative) Studie, da es wohl zu wenig Studienteilnehmer gibt, die man beobachten koennte.

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Re: LZS und Psyche, die x-te

Antwort von Lauch1 am 30.05.2015, 17:42 Uhr

Warum soll denn langes Stillen negative Folgen haben?
Die Bilder haben nichts in der Öffentlichkeit verloren, aber aus anderen Gründen.

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Re: LZS und Psyche, die x-te

Antwort von Lauch1 am 30.05.2015, 17:48 Uhr

Schau einmal da: der Artikel erklärt das Thema ganz gut:
https://www.freitag.de/autoren/the-guardian/stillen-bis-die-glocken-lauten

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Re: LZS und Psyche, die x-te

Antwort von Sille74 am 30.05.2015, 17:51 Uhr

Es geht doch nicht um die Bilder (obwohl ich Dir da, was das breite Öffentlichmachen von Bildern seiner Kinder angeht, erst recht, wenn es um so etwas "Intimes" geht, recht gebe) ... Lies doch einfach den Artikel ganz ...

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Re: LZS und Psyche, die x-te

Antwort von Lauch1 am 30.05.2015, 18:00 Uhr

MIR gehts um die Bilder, ich habe den Artikel schon verstanden.
Wie es unten unten im verlinkten Artikel beschrieben wird, in unserer Kultur ist so langes Stillen eben außergewöhnlich. Das lässt aber die gestillten Kinder kalt, die eben noch nicht kulturell beeinflusst sind.
Woanders ist langes Stillen völlig normal (und war es bei uns einmal auch).Deshalb kann es keinen negativen Aspekt für die kindliche Psyche geben.

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Re: LZS und Psyche, die x-te

Antwort von Sille74 am 30.05.2015, 18:12 Uhr

Sicher meldet sich Ottilie auch noch selbst.

Dein Artikel ist ja auch sehr interessant. Aber wenn ich Ottilie richtig verstanden habe, sucht sie WISSENSCHAFTLICHE STUDIEN ueber die psychischen Auswirkungen, seien sie positiv oder negativ, von LZS.

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Re: LZS und Psyche, die x-te

Antwort von Lauch1 am 30.05.2015, 18:24 Uhr

Die wirds nicht geben . Wie du schon geschrieben hast, es gibt zu wenige Probanden.

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Re: LZS und Psyche, die x-te

Antwort von Lauch1 am 30.05.2015, 18:24 Uhr

Die wirds nicht geben . Wie du schon geschrieben hast, es gibt zu wenige Probanden.

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Re: LZS und Psyche, die x-te

Antwort von Lauch1 am 30.05.2015, 18:32 Uhr

* Biggi nennt eine Forschungsgruppe Verhaltensbiologie des Menschen (um Frau Dr. Evelin Kirkilionis), Obere Dorfstraße 7 in 79400 Kandern

* http://www.stillkinder.de/pdf/Langzeitstillen_aus_evolutionsbiologischer_Sicht_140210.pdf

Renz-Polster ab S 5, da kann man sich die Quellliteratur am Ende des Aufsatzes holen

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Re: LZS und Psyche, die x-te

Antwort von Sille74 am 30.05.2015, 18:39 Uhr

Mag ja sein, dass es so ist. Aber das ist Deine Meinung bzw. eine Behauptung, die durch nichts belegt ist. Und genau das ist es, was Ottilie m.E. sucht: eine wissenschaftliche Studie, die z.B. eine solche Behauptung bestaetigt oder widerlegt.

Ich glaube allerdings schon, dass die Psyche (nicht die klassischen psychiatrischen Erkrankungen; die kommen in jeder Kultur gleichermassen vor) nicht frei von kulturellen Einflüssen ist, sprich: was in einer Kultur als nicht belastend empfunden wird oder keine Probleme bereitet, kann in der anderen das Gegenteil'bewirken.

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Re: LZS und Psyche, die x-te

Antwort von Ottilie2 am 30.05.2015, 18:54 Uhr

Danke, ihr lieben, mir ging es wirklich nicht um die Bilder. Ich suche genau das, was Sille geschrieben hat.
Ich denke, ein LZSgestilltes Kind, was im Kiga deswegen gehänselt wird, kann sehr wohl dadurch Schaden nehmen. Das ist aber der einzige Einwand, den ich hätte. Irgendwelche ödipalen Sachen... wie der Autor andeutet... ich finde, da lehnt er sich sehr weit aus dem Fenster.

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Re: LZS und Psyche, die x-te

Antwort von Lauch1 am 30.05.2015, 19:21 Uhr

Lies dir die Quellen 17-20 von Renz durch. Da findest du vielleicht was du suchst.

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Solche Studien gibt es nicht.

Antwort von emilie.d. am 30.05.2015, 21:37 Uhr

Das geben selbst die Kritiker von LSZ zu.

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Re: Solche Studien gibt es nicht.

Antwort von Ottilie2 am 30.05.2015, 21:56 Uhr

Deswegen finde ich es auch blöd, wenn einer bei SPON sowas schreibt, denn das glauben automatisch alle.

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Re: Solche Studien gibt es nicht.

Antwort von sileick am 30.05.2015, 23:29 Uhr

Stimme Ottilie zu. Ich habe vor zwei Jahren intensiv gesucht. Es gibt Studien bis maximal 2 Jahre, und auch hier ist die Zahl der Probanden klein, d.h. wissenschaftlich gesehen geben die Studien Hinweise,, mehr nicht. Zu älteren gibts meines Wissens keine Studien. Spiegel, Time Magazine & Co verbreiten seit Jahren regelmäßig solche reißerischen Berichte über das Stillen, wenns länger als hierzulande üblich ist, geschieht, die sich wissenschaftlich geben, letztendlich aber nur dogmatische Meinungsäußerungen darstellen. Das längere Stillen wird schick habverrucht und psychisch daneben dargestellt. Man kann sich fragen, was das Ziel ist...
Hinweise aus Ländern, in denen länger gestillt wird, zeigen in der Tat, dass grundsätzlich keine psychischen Probleme zu erwarten sind. Wenn mit dem Umfeld sensibel umgegangen wird, z.B. Kindergarten, ist das auch hier nicht zu erwarten, aber man muss schon schauen, dass das Kind nicht deswegen geächtet bzw. ausgegrenzt wird. Macht ja hier gesellschaftlich gesehen auch Sinn, irgendwann nur noch privat zu stillen, es sei denn, Verbündete sind dabei. Übrigens ist das gemeinsame Stillen meiner Tochter und mir mit einer Freundin und ihrem dreijährigen Sohn eine gute Erfahrung für die Kinder. Solche Verbündete braucht man hier schon, finde ich.
Hilfreich fand ich hierbei das Buch “Breastfeeding Older Children“ von Ann Sinnott, hoffe, ich hab sie richtig geschrieben.
LG Sileick

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Re: Solche Studien gibt es nicht.

Antwort von niccolleen am 31.05.2015, 10:13 Uhr

Wie sollen solche Studien denn auch aufgebaut sein??
a) Zwillinge, die in Kaefigen aufgezogen werden, einer jeweils mit Busen und einer mit Flasche??
b) Aus einem Naturstamm, der 5 Jahre lang stillt, x Kinder herausnehmen, in unsere Zivilisation stecken , und ein paar "Austauschstillkinder" in den Stamm stecken, zur Gegenprobe, und schauen, was rauskommt??

Es ist doch nicht moeglich, die anderen Faktoren auszuschalten oder statistisch nur das LZS zu isolieren. Vielleicht sind es ja auch ganz bestimmte, sozial angesiedelte oder eingestellte Menschen, die lang oder kurz stillen (bei uns), dann ist eine Aussage noch viel weniger moeglihc, die das Stillen betrifft. Sicher gibt es auch die, die so lange stillen, weil sie nix anderes haben und auch keinen Job und eben ein ganz anderes Leben fuehren. Was passtiert alles nach dem Baby- und Kleinkindalter, das eine Streuung beguenstigt, was die psychische und sonstige Entwicklung beeinflusst und bestimmt. Wie soll denn da eine Studie aufgebaut sein, um eine gesicherte Aussage bezueglich (Langzeit-)Stillen machen zu koennen?
In meinen Augen ist das nicht moeglich. Vielleicht ueber viele viele Jahrzehnte, viele viele kleinere Studien oder einfach Erhebungen, und daraus mal ein paar vorsichtige Schluesse gezogen. Aber aus "EINER Stude" irgendwas ablesen zu koennen.... selbst wenn sie existierte, niemals.

lg
niki

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Re: Solche Studien gibt es nicht.

Antwort von Sille74 am 31.05.2015, 10:36 Uhr

Ich finde den Artikel zwar etwas reißerisch (aufmerksamkeitsheischend) und mir erschließt sich nicht so ganz, warum das in letzter Zeit so ein Thema geworden ist ... Aber ich finde ihn im Rahmen dessen eigentlich recht sachlich. Er beschreibt das Anliegen der LZS-Mutter und er hebt die Vorteile des Stillens heraus, zitiert die unterschiedlichen Auffassungen zur empfohlenen Stilldauer, sagt, dass hierzulande im Schnitt sogar deutlich kürzer als empfohlen gestillt wird. Dass längeres Stillen als total daneben oder gestört dargestellt wird, kann ich nicht erkennen.

Natürlich wird auch über ablehnende Reaktionen auf die sehr offensiv nach außen agierende Mutter berichtet. Aber m.E. ohne Wertung. Klar (und eigentlich ja auch richtig für die Ausgewogenheit) ist aber in so einem Artikel, dass auch kritische Stimmen zitiert werden. Aber ich verstehe selbst den in diesem Zusammenhang zitierten Mediziner vom Gesamteindruck her so, dass er die FRAGE aufwirft, ob (also nicht die Behauptung aufstellt, dass) so langes Stillen (negative) psychische Folgen hat. Ich denke, dass hier beim Zitieren etwas schlampig gearbeitet wurde (es sei mal dahingestellt, ob beabsichtigt oder nicht): Ich glaube, dass seine Erklärung "sie können sich nicht ausreichend von der Mutter abnabeln ..." sich nicht speziell auf (LZ-)Stillkinder bezieht, sondern den Begriff "mangelnde Triangulierung erklären sollte. Es wäre nämlich sehr ungewöhnlich, dass sich ein Mediziner/(Natur-)Wissenschaftler derart explizit äußert zu etwas, was nicht belegt ist, selbst wenn er dieser Meinung/Theorie anhängen sollte.

Ich weiß nicht/bin skeptisch, ob man einfach so von anderen Ländern auf hier schließen kann (es sei denn, die Bedingungen sind nahezu identisch). Es gibt ja Länder/Kulturen, da nimmt die erweiterte Familie und insbesondere auch die Mutter einen noch viel dominierenderen Platz ein als bei uns. Es gibt Kulturen, die sind ganz aufs Kollektiv ausgerichtet, andere sehr aufs Individuum etc.

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Re: Solche Studien gibt es nicht.

Antwort von Sille74 am 31.05.2015, 10:40 Uhr

Gute Argumentation!

Das ist wahrscheinlich einer der Fragen, wo man nie eine wirklich gesicherte Aussage treffen kann, selbst wenn man plötzlich ausreichend viele Probanden hätte, da einfach zuviele Faktoren eine Rolle spielen könnten.

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Sachlich ja, aber nicht neutral

Antwort von emilie.d. am 31.05.2015, 13:04 Uhr

Der Artikel vertritt die Hypothese, dass LZS Auswirkungen auf die seelische und mentale Entwicklung haben könnte (mangelnde Triangulierung, schlechte Loslösung, vermehrte Rückbindung an die Mutter, gibt es die unterschiedlichsten Namen für).
Die Idee ist ja nun tatsächlich nicht neu, die schwiert seit Jahrzehnten durch die Lande. Dadurch, dass sie immer wieder wiederholt wird, wird diese Aussage deshalb nicht richtiger.

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Doch, das ginge schon.

Antwort von emilie.d. am 31.05.2015, 13:16 Uhr

Es gibt sehr viele Bereiche, in denen keine randomisierten, klinischen Studien durchgeführt werden können und man sich deshalb mit nicht-interventionellen Studien behelfen muss (Beobachtungsstudien). Die Aussagekraft dieser Studien ist per se eingeschränkter als bei den interventionellen, aber man kann damit schon Hypothesen absichern.
Die Krux ist tatsächlich das, was Du beschreibst, ist der Zusammenhang, den ich beobachte, ursächlich oder korrelativ? Führt LZS tatsächlich zur einer vermehrten Rückbindung an die Mutter, oder führt eine vermehrte, ungesunde Rückbindung an die Mutter eben auch häufiger zum LZS? Solche korrelativen Zusammenhänge muss der Forscher über "Faktoren" herausrechnen, meist hat man in einer Studie zu einem Datensatz dann eben unterschiedliche Berechnungsmodelle, die nebeneinander gestellt werden.
Das wurde in der Vergangenheit häufig sehr schlecht gemacht, dann kommen ziemlich alberne Dinge heraus. Z.B. das längeres Stillen dazu führe, dass Kinder häufiger krank seien (rein korrelativer Zusammenhang, Kinder, die häufiger krank sind, stillen meist länger, weil sie vor Schmerzen schlecht essen können).
Lange Rede, kurzer Sinn, es ginge schon.

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Re: LZS und Psyche, die x-te

Antwort von Ottilie2 am 31.05.2015, 13:48 Uhr

Der letzte Satz ... örks!

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Re: LZS und Psyche, die x-te

Antwort von samoe am 31.05.2015, 14:37 Uhr

Ich denke, es kann keine Studien dazu geben, da ja auch noch sooo viel mehr Faktoren auf das Kind "eintreffen" als dass man sagen könnte, es hat sich speziell durch das LZS so positiv o.ä. entwickelt. Da spielt ja auch dann arg die Erziehung, der Umgang insgesamt mit ein bei allen Kindern ab 1,5-2 Jahren.

Also irgendwie ist mir das langsam sowieso ein zu großer "Hype" um das Stillen, ob nun extrem lang (wie in dem Artikel) oder eben sehr kurz. Muss doch letztendlich jedes Mama-Kind-Pärchen für sich selbst herausfinden.

LG, samoe

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Re: Sachlich ja, aber nicht neutral

Antwort von Sille74 am 31.05.2015, 15:04 Uhr

ich finde schon, dass der Artikel recht neutral ist und nicht (zumindest nicht aktiv und offensiv) die These vertritt, dass LZS (negative) Auswirkungen auf die seelische und mentale Entwicklung eines Kindes habe. Vielleicht, wenn man ganz beckmesserisch sein will, kann man eine gewisse Tendenz in die Richtung erkennen. Jedenfalls kommen eigentlich alle Aspekte - im Rahmen des Möglichen eines solchen Artikels - des (LZ-)Stillens aufs Tapet. Die LZS-Mama darf die Vorzüge preisen und es wird eben auch die Frage aufgeworfen, ob LZS solche unerwünschten Auswirkungen hat. M.E. hätte zur Neutralität sogar etwas gefehlt, wenn das nicht angesprochen worden wäre. Es ist eben ein "Kritikpunkt" am LZS, der immer wieder aufkommt. Gut, zur vollkommenen Neutralität hätte man erwähnen können, dass es hierfür keinerlei Belege gibt. Streng genommen hätte man das dann aber auch bei den Behauptungen der LZS-Mutter tun müssen. Denn auch für deren Thesen gibt es noch keine Belege (also, dass das auch in dem Alter eines Stillkindes noch eine Rolle spielt).

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Sorry wegen der Besserwisserei,

Antwort von emilie.d. am 31.05.2015, 17:37 Uhr

aber der Artikel ist, so sehr er sich auch bemüht, neutral sämtliche Seiten zu beleuchten, nicht neutral. Zeigt sich an einigen Stellen ("Stillwut"der Mutter). Am Anfang stellt der Autor die Frage, ob LZS schade, am Ende lässt er sie durch einen anerkennten Experten beantworten (gut möglich).

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Keineswegs neutral

Antwort von Lauch1 am 31.05.2015, 20:02 Uhr

Also der Artikel ist keineswegs neutral. Er verwendet suggestive Ausdrücke wie "verstörend" und "Stillwut". Die Conclusio von Koletzko (mit der Triangulierung) steht nicht im Konjunktiv.

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Re: Keineswegs neutral - sehe ich auch so!

Antwort von Kräuterzauber am 31.05.2015, 21:48 Uhr

Allein das Wort "stillwut" ist mir ganz schön aufgestoßen.

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Re: Sorry wegen der Besserwisserei,

Antwort von Sille74 am 31.05.2015, 21:56 Uhr

Sage ich ja, eine Tendenz kann man sicher aus einigen Formulierungen und Herangehensweisen herauslesen.

Das Ganze ist aber keine Frage des "Besserwissens" und somit gibt's da auch keine Besserwisserei, sondern eine Frage davon, wie man an so einen Artikel herangeht und was man sich von ihm erwartet.

M.E. bleibt es bei keinem Artikel aus, dass man eine Tendenz erkennen kann. Wenn die WELT über etwas berichtet (also ein eher konservativer Autor) hört sich auch manches etwas anders an als wenn die TAZ (also ein links orientierter Autor) über denselben Vorgang schreibt. Das ist aber m.E. normal; schließlich hat ja auch der Autor eine Meinung, die er sich aufgrund verschiedener Dinge gebildet hat und die er nicht so ganz einfach beiseite lassen kann. Für mich ist das auch ok so und ich bezeichne einen Artikel dennoch als alles in allem neutral, wenn trotzdem insgesamt gesehen alle Seiten einigermaßen sachlich und korrekt beleuchtet werden.

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Re: Sorry wegen der Besserwisserei,

Antwort von emilie.d. am 31.05.2015, 22:31 Uhr

Sind Kommentare für Dich dann auch neutral geschrieben, so lange beide Seiten einigermaßen sachlich und korrekt beleuchtet werden?
Nachrichten in Zeitungen sind neutral geschrieben, Kommentare nie, in Artikeln DARF die Meinung des Autors leicht durchscheinen. Ich finde, in diesem Fall kommt die Meinung des Autors ziemlich deutlich zum Ausdruck.

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Re: Sorry wegen der Besserwisserei,

Antwort von Sille74 am 31.05.2015, 23:08 Uhr

Ich weiß, was Nachrichten und Kommentare sind ...

Nein, Kommentare sind nicht neutral, nie, wie Du selbst sagst, und sollen es ja auch nicht sein. Aber in einem Kommentar stellt der Autor ganz explizit und pointiert seine Meinung dar, nimmt Stellung und will in gewisser Weise schon auch überzeugen (auch wenn immer gesagt wird, es soll zur eigenen Meinungsbildung des Lesers angeregt werden). Es werden da zwar (in einem seriösen Kommentar) schon verschiedene Seiten korrekt widergegeben und beleuchtet, aber letztlich nur um Gegenmeinungen dann argumentativ "auseinanderzunehmen", um Widersprüche aufzudecken etc. Kurz: der Kommentar fällt in eine ganz andere Kategorie, was ich geschrieben habe, betrifft "normale" Artikel.

Ich glaube, dass derartige Artikel wie der vorliegende in gewisser Weise überbewertet werden. Ich glaube sogar, dass die Autoren solcher Artikel gar keine besonders fundierte Meinung haben (eine Meinung schon, aber, wie gesagt, keine besonders fundierte) oder gar absichtlich unterschwellig beeinflussen wollen. Ich glaube eher, dass da ein Thema ist, das gerade irgendwie "in" ist, und das ist das Thema Stillen schon irgendwie derzeit, und da "muss" dann halt etwas darüber geschrieben werden und dann wird eben mit dem journalistischen Handwerkszeug mehr oder weniger gut etwas zusammengeschustert.

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Re: Sachlich ja, aber nicht neutral

Antwort von Sille74 am 01.06.2015, 0:59 Uhr

Ich glaube, ob und in welchem Mass man etwas als tendenzioes, sehr neutral, halbwegs neutral ... wertet, ist ziemlich subjektiv und haengt auch stark von der eigenen Einstellung ab und/oder davon, wie sehr einen selbst etwas betrifft, wieviel Emotionalitaet fuer einen persoenlich in einem Thema steckt, wie sensibel man in bestimmten Bereichen ist (z.B. Wortwahl) etc.

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Re: Sachlich ja, aber nicht neutral

Antwort von Lauch1 am 01.06.2015, 7:11 Uhr

Nein, da gibt es Kriterien, die in diesem Artikel einfach nicht eingehalten werden z Bsp eine Behauptungs -, Begründungs-, Beweiskette.
LZS Kinder sind spater unselbstständig - Triangulierung - und wo ist der Beweis???
Ansonsten findet der Autor ohnehin kein Gegenargument.

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Die Frage zum Kommentar

Antwort von emilie.d. am 01.06.2015, 10:00 Uhr

war provokant gemeint. Es geht doch darum,ob der Artikel objektiv betrachtet neutral geschrieben wurde oder eine Meinung zum Ausdruck bringt. Ich kann ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, wie Du nach all den Textstellen, die hier als Belege aufgeführt wurden, letzteres bestreitest.
Ob ein Autor eine FUNDIERTE Meinung hat oder nicht, ob er den Artikel fachlich gut schreibt oder nicht, spielt für eine solche Bewertung keine Rolle. Im Gegenteil, gute Autoren verbergen ihre Meinung besser als schlechte, indem sie eben derogative Begriffe vermeiden.

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Re: Sachlich ja, aber nicht neutral

Antwort von Sille74 am 01.06.2015, 18:01 Uhr

Ich sage ja, um der absoluten Korrektheit willen hätte der Autor erwähnen sollen, dass es für diese Befürchtung/These keine wissenschaftlichen Belege gibt (genau so wenig wie dafür, dass sehr langes Stillen noch irgendwelche Vorteile bringt).

Die von Dir genannten sind für mich Kriterien, die vielleicht in einer Erörterung eingehalten werden sollten (ich habe gelernt: These, Argument, Beispiel oder Beleg/Beweis, also Beweis nicht zwingend), so es überhaupt dort möglich ist (es gibt doch sooo viele Themen, die erörternswert sind, wo es Thesen, Argumente und Gegenargumente gibt, aber keine Beweise/Belege, z.B. auf dem Feld Politik, Religion, Philosophie ...) , sicherlich aber nicht in einem Feld-Wald-Wiesen-Artikel, in dem es einfach darum geht, ein für den Leser interessantes Thema aufzugreifen, einen groben Überblick zu geben, was es für Meinungen, Strömungen, Stimmungen gibt.

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Re: LZS und Psyche, die x-te

Antwort von sileick am 01.06.2015, 23:25 Uhr

Der Artikel ist nicht zu vergleichen mit denen von Time-Magazin und ähnlichen. Auch Stern hatte mal einen drin. Er ist dami verglichen sehr zahm und sachlich.

Dennoch ärgert mich die schlechte Recherche. Z.B. wurde die WHO-Empfehlung wieder einmal nur bezüglich der 6 Monate vollstillens erwähnt, nicht aber die Erweiterung "insgesamt 2 Jahre oder darüber hinaus, so lange es Mutter und Kind wollen" (sinngemäß). Auf diese Weise wird bewusst oder unbewusst in eine bestimmte Richtung beeinflusst, die Sachinfos nicht ausgeschöpft, um ein rundes Bild zu geben.

Die Psychologischen Infos dabei finde ich als Zitat ok, aber alles zu knapp, um daraus irgend eine Meinung zu fassen.

Die Frau selbst finde ich in der Art, wie sie sich und ihr Kind präsentiert, bedenklich. Wie schon gesagt: Sie kann sich ja gern selbst darstellen, aber ihr Kind? Was bedeutet das für die Sechsjährige im sozialen Umfeld, auch wenn das jemand liest, wenn sie z.B. 14 ist oder 18 oder sich bewerben will? Nicht ok.

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Re: Die Frage zum Kommentar

Antwort von Sille74 am 02.06.2015, 14:08 Uhr

Sodele, jetzt bin ich es nochmals (hatte gestern nicht so viel Zeit, ausfuehrlicher zu antworten).

Ja, die Einstellung des Autors lässt sich herauslesen, und ja, zugestanden, dann ist der Artikel aus ganz objektiver Sicht nicht mehr neutral im engeren und eigentlichen Sinn.

Nur: ich bin der Ueberzeugung,, dass ein Artikel in diesem Sinn nie wirklich neutral ist; in irgendeiner Form schimmert die Meinung/Einstellung des Autors m.E. immer durch. Zumindest ist mir noch kein absolut neutraler Artikel begegnet und ich lese gern und viel und auch von verschiedener Couleur. Und aus dieser Ueberzeugung heraus erwarte ich von einem Artikel schon gar keine Neutralitaet und meine Ansprueche an "Neutralitaet" (man beachte die Gaensefuesschen, ich glaube nämlich inzwischen, dass fuer das, was ich sagen will, Neutralitaet nicht der ganz passende Ausdruck ist) sind nicht sehr hoch angesetzt. Und von da aus kommen wir dann in das von mir oben angesprochene Subjektive (ich stelle bei Diskussionen ueber Artikel immer wieder fest, wie unterschiedlich diese bewertet werden: der eine findet einen Artikel unmoeglich tendenzioes, der andere findet den selben Artikel in der Hinsicht ok, während der Dritte ihn als ausgesprochen objektiv preist).

Und ja, wie fundiert die Meinung des Autors ist, wie gut oder schlecht recherchiert wurde und wie es zum Artikel kam (und letzteres kann ich mir sehr gut vorstellen: "Stillen ist gerade ein Thema, müssen wir auch etwas dazu machen, wer hat noch Luft? Der Artikel darf xy Zeichen nicht über schreiten"), tut, wenn es ganz isoliert um Neutralitaet geht, nichts zur Sache. Aber bei der Frage kommt ja m.E. ohnehin nie heraus, dass ein Artikel neutral ist. Und zur Einordnung eines Artikels, also seines Informationsgehalts etc. koennen diese Hintergrundueberlegungen sehr wohl hilfreich sein.

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Re: LZS und Psyche, die x-te

Antwort von Sille74 am 02.06.2015, 14:43 Uhr

Ja, da kann ich unterschreiben: die Recherche scheint oberflaechlich gehalten worden sein oder die Ergebnisse etwas oberflaecglich verarbeitet. Das ist aber m.E. aeusseren Umstaenden geschuldet und weniger dem Willen, den Leser irgendwie zu manipulieren.

Letztlich koennten sich auch die Verfechter der These, dass so langes Stillen psychologisch gesehen nicht gut ist, ebenfalls auf den Schlips getreten und nicht ausreichend gewuerdigt sehen ....

Dass die WHO sozusagen nur halb zitiert wird, stimmt. Das wird m.E. aber dadurch etwas gemildert, dass geschrieben wird: "Gestillt werden sollte MINDESTENS bis zum Ende des ersten Lebensjahres - besser noch dar über hinaus." (Hervorhebung von mir), wobei da ganz streng genommen auch ein Fehler liegt, weil nicht erkennbar ist, woher diese Ansicht stammt (am ehesten entspricht das noch der Empfehlung der AAFP).

Hin. der Mutter denke ich, dass sie durch ihr Gebaren gerade das (Vor)Urteil schuert, dass LZS mindestens so sehr von der Mutter gewienscht ist aus eigennuetzigen Motiven als vom Kind.

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Re: LZS und Psyche, die x-te

Antwort von sileick am 02.06.2015, 14:59 Uhr

Und genau darum ist die Wahl dieser Frau als Beispiel fürs lange Stillen in so einem Artikel der Teil, den ich reißerisch und problematisch finde, denn genau das polarisiert und schafft Schubladen.

Nicht hilfreich für eine sachliche, informationsorientierte Diskussion.

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Re: LZS und Psyche, die x-te

Antwort von Sille74 am 02.06.2015, 15:08 Uhr

Ja. Da wurde der Lehrsatz "Interesse wecken durch originellen Anknuepfer" etwas arg plump umgesetzt. Aber man sollte den Lesern auch etwas zutrauen und davon ausgehen, dass diese das in der Mehrzahl, und wenn auch vielleicht nur intuitiv, einzuordnen wissen.

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