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Langzeitstillen und aprupte Zwangspause-Ende?

Thema: Langzeitstillen und aprupte Zwangspause-Ende?

Hallo nach langer Zeit-wir stillen noch ! Aber ich fahre nächste Woche zur Kur ohne meine 4jährige Tochter-die eben noch immer ritualsmäßig abends und morgens kuscheln mit Brust will. Ich hatte gehofft, dass das Interesse daran einschläft. Nun habe ich so meine Bedenken. Ich bin 3Wo nicht da und finde es schade, das es mit Entzug des Stillens im Augenblick nicht klappt, werde immer schwach und tue meiner Tochter langfristig wahrscheinlich keinen Gefallen. Ich habe das Gefühl, sie abhängig von mir gemacht zuhaben. Soll ich schon vor Kurantritt die Brust verweigern? LG Eva

von dieEva am 19.08.2015, 12:03



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Ich weiß es nun nicht aber würde ihr das erklären. Das sie nun groß und du in Kur fährst und das danach vielleicht keine Milch mehr da ist. Vielleicht könnt ihr vorab einen schönen Abschluss finden? Tage im Kalender markieren an denen sie noch stillen darf (von dir aus) und einen Tag x rot anstreichen. Manche handhaben es ja so wenn die Kinder keinen Schnuller mehr brauchen bzw ihn abgeben gibt es eine kleine Belohnung. Jedenfalls von mir ein: das ihr so lange eine stillbeziehung geführt habt!!! Viele liebe Grüße und ja ich würde es 1,2 Tage vor kurantritt enden lassen. Wenn du nun abstillen willst :)

Mitglied inaktiv - 19.08.2015, 12:51



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Ich würde das auch mit meiner Tochter, fast 4, vorher besprechen. Die Kinder können das schon verstehen, und es besteht immerhin die Möglichkeit, dass es danach noch klappt. Ich würde ihr auch schon deutlich machen, dass mit der Kur verbunden ist, dass sie so lange - mit Fingern zeigen, wie oft schlafen das ist - nicht gestillt, aber hemmungslos mit Papa gelesen und gekuschelt wetden kann. Hilfreich ist sicher auch, wenn Ihr überlegt, was sie dann stattdessen mit Papa alles machen kann. Vielleicht braucht sie es danach ja auch gar nicht mehr. Ich würde vorher nicht abstillen. 2 Wochen ohne Mama sind Stress genug. Viel Erfolg und gute Erholung! LG Sileick

Mitglied inaktiv - 19.08.2015, 14:55



Antwort auf Beitrag von dieEva

Ich glaube nicht, dass Du Deine Tochter durch das Stillen von Dir abhängig gemacht hast! Kinder sind immer abhängig von ihren Eltern-ob gestillt oder nicht. Ich glaube nur viel mehr, dass Still-Mamis oft mehr auf die Kinder eingehen und sie nicht zu früh in eine gezwungene Unabhängigkeit drängen. Du hast Deiner Tochter sicher gut getan, sie so lange zu stillen! Warst Du denn schon mal länger von Deiner Tochter getrennt? Ich finde 3 Wochen ehrlich gesagt ziemlich lang. Und dabei find ich es egal, ob Stillkind oder eben nicht. Kannst Du Deine Tochter nicht mitnehmen? Ist diese Kur eine kurzfristige Entscheidung? Ich würde meine Tochter (auch knapp 4 und noch gestillt) NIE im Leben so lange alleine dahein lassen. Ich glaube Deine Tochter wird das "Ohne Brust sein" besser verkraften als die Tatsache, dass DU nicht da bist!!! Kannst Du das nicht nochmal umorganisieren? Ansonsten würde ich auch nicht vorher abstillen und wirklich viel mit ihr reden. Sie braucht jetzt viel Rückhalt und Sicherheit!

von Eulenkind am 19.08.2015, 15:32



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Ich würde wenige Tage vor der Kur versuchen abzustillen. Abstillen ist denke ich mal schon eine emotionale Sache und ich glaube ich hätte ein schlechtes Gewissen, wenn ich einfach fahren würde und das Kind dann gezwungenermaßen abgestillt wird.

von Mamii2014 am 20.08.2015, 15:45



Antwort auf Beitrag von dieEva

Liebe Eva, ich hab gesehen, dass Du Dir große Sorgen machst und sehr im Zwiespalt bist. Ein paar Gedanken dazu: Wenn Du auf Kur bist, telefoniere regelmäßig zu gleichen Zeiten mit Deinen beiden Kindern. Schicke viele Bilder, so dass sie schauen können, wo Du bist und was Du machst. Vielleicht kannst Du einen Besuch vorsichtshalber arrangieren, ohne es ihnen zu sagen oder Dir auch am WE jeweils frei nehmen, um nach Hause zu fahren. Da gibts zwar evtl. etwas Trennungsstress, aber so verkürzt sich doch die Zeit sehr, und es ist nicht so lange auf einmal. Auch das Stillen könnte so vielleicht noch eher erhalten bleiben. Ich hab versucht, mich in Deine Situation hinein zu versetzen. Mehrere Gedanken kamen mir dazu: 1. Das hätte mir auch passieren können, ich stünde genauso im Zwiespalt wie Du. 2. Niemand außer einer Frau, die ihr Kind auch so lange gestillt hat, kann Dir einen angemessenen Rat geben, was für Euch richtig ist, wenn das überhaupt möglich ist!!! Die Ärztin hat davon keine Ahnung. Sie sieht Deinen Erholungsbedarf, nicht das ganze Paket, und das Umfeld frohlockt eh, weil nun wohl endlich diese “Verrücktheit“ ein Ende findet. Wir leben eben nicht in einer Gesellschaft, die viel Verständnis für Trennungsängste und Nähebedürfnis von Kindern hat. 3. Nur Du kannst diese Entscheidung treffen, und wenn Du es tust, zieh sie konsequent durch: Besprich mit Deinem Kind, wie wichtig das für Dich ist, aber zwinge es nicht indirekt, die Entscheidung für Dich zu treffen. Wenn es Ängste hat, hole es dort ab, verstehen, nicht abwiegeln! Stelle in Aussicht, wie wunderbar es sein wird, wenn Ihr Euch wiederseht. Überlege mit Kind und Großeltern zusammen, was sie in der Zeit alles unternehmen können, denn wenn Du da bist, ohne Großeltern, ist ja viel weniger Zeit. Fertige Deinem Kind ein Zaubersäckchen an, in dem Dinge sind, die Dir was bedeuten, z.B. ein schöner Stein, eine Perle, Dein Ring, unbedingt ein aktuelles Bild von Dir oder Euch als Familie, eine Zeichnung von Dir für Dein Kind, eine Kette mit bunten Perlen, für jeden Tag, den Du weg bist, eine, etc.... 4. Auch hilfreich ist ein Glas mit bunten Murmeln: Für jeden Tag darf sich Dein Kind - oder beide (!) - eine nehmen und z.B. in eine Murmelbahn rollen oder ein Schatzkästchen legen. Lass Deine Kinder wissen, dass Du sie sehr liebst und genauso jeden Tag an sie denkst. Zeige ihnen die Bilder von sich, die Du mitbringst, lass sie Dir selbst etwas von sich einpacken. 5. Kuscheltier: Hier bietet sich am besten ein ganz altes von Dir an, besser für jeden eins. Du kannst den Kindern erklären, dass dieses Kuscheltier Dich schon Dein ganzes Leben kennt und Du immer zu ihm zurückgekehrt bist, wo Du auch warst. Und dass sie nun für Dich ganz gut drauf aufpassen sollen, bis Du zurück bist. All das bietet Halt und hilft, das Vertrauen unerschütterlich zu behalten, dass Mama bald zurück kommt und sie über alles liebt. Es macht nichts, wenn sie merken, dass auch Du Dich nicht leichtfertig trennst, aber es muss eine überzeugte positive Note dabei sein: Wir, auch unsere Kinder, wachsen mit unseren Aufgaben. Wenn Du also überzeugt bist, dass Du fahren willst, musst und kannst, und dass Deine Kinder gut aufgehoben sind und mit guter Vorbereitung zurechtkommen, dann fahr, und fahr mit leichtem Herzen! Wenn Dir das alles komplett unmöglich erscheint, dann blas ab und organisiere eine Mutter-Kind-Kur. Dein Herz, niemand sonst, kann das entscheiden! Ich wünsche Dir ganz viel Klarheit und Weisheit bei Deiner Entscheidung und die Kraft, diese dann stark und überzeugt zu leben, in Bezug auf die Kinder, wenn Du fährst, und in Bezug auf die wahrscheinlich verständnislosen Erwachsenen, wenn Du es nicht tust. Ich für meinen Teil sende Dir die Botschaft, dass ich das alles sehr gut verstehen kann. Ich bin sicher, Du findest den richtigen Weg füe Euch! Solche Prüfungen sind dazu da, dass wir wachsen! Ganz herzliche Grüße Sileick

Mitglied inaktiv - 20.08.2015, 21:23



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Dankeschön für deine toll formulierten Worte! Du hast mich berührt, soviel Zeit und Mühe in mich investiert, obwohl wir uns nicht kennen! Das es so Etwas in unserer hektischen Zeit noch gibt , großartig. KOMPLIMENT Ich lasse mir alles durch den Kopf gehen, bin gerade müde noch vom sehr anstrengenden Dienst in einem Pflegeheim gekommen. Ich werde mich nochmal melden. Falls du Kinder hast, habe n sie großes Glück eine so kluge, sensible Mutter zu haben. Das meine ich ernst! Du hast sicher auch viel Liebe als Kind bekommen. Was machst du beruflich?LG Eva

von dieEva am 21.08.2015, 23:04



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Liebe Eva, vielen Dank für Dein Lob. Ich bin hierbei nicht wichtig. Mich hat aber Deine Situation berührt, und falls Du Lust hast, schick ruhig Deine Gedanken auch gern an meine PN. Es gibt einfach nicht viele Frauen, die so lange stillen, bei uns. Und da müssen wir uns doch auch moralisch unterstützen. :-) LG Sileick

Mitglied inaktiv - 21.08.2015, 23:36



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Ja du bist echt ne total liebe mausi :))))

Mitglied inaktiv - 22.08.2015, 11:09



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Mausi hat schon lang niemand mehr zu mir gesagt. :-) Danke Dir!

Mitglied inaktiv - 23.08.2015, 15:42



Antwort auf Beitrag von dieEva

Hallo, eigentlich kann ich gar nicht mitreden, weil mein Sohn erst 21 Monate ist ... Aber selbst bei ihm habe ich festgestellt, dass reden und erklaeren ganz viel hilft. Dann duerfte das bei einer 4-jaehrigen wahrscheinlich noch besser klappen. Vielleicht kannst Du mit ihr (und Deinem Mann) sogar schon einen Plan mmachen, wie ihr vorgehen koennt, damit es fuer alle ok ist (vorher schon eine Stilleinheit wegfalken lassen und z.B. abends mit Papa ins Bett oder vorher erst recht nochmals ganz viel stillen und Mama tanken ..., überlegen und ausmalen, was sie dann mit Papa macht, wenn Du weg bist ...). Ich glaube, das Interesse lässt wegen 3 Wochen nicht stillen bei einer 4-jaehrigen, wenn sie noch nicht bereit ist, nicht unbedingt einfach so nach; die vergisst nicht so leicht ... Mein noch nicht einmal 2-jaehriger hat in den letzten 3 Wochen viel ganz problemlos mit Papa gemacht (Urlaub) ohne sein geliebtes "Nuckeln", aber selbst er als noch recht kleiner Stoepsel hat mitnichten vergessen, dass da, wenn es mit mir ablaeuft, einige "Nuckelsituationen" dabei waren und fordert sie wieder ein ... Ich glaube, Du musst Dir rechtzeitig vorher im Klaren sein, ob Du nach Deiner Rueckkehr nicht mehr anfangen willst (und dann auch hart bleiben) oder ob Du nochmals anfaengst. Vielleicht "braucht" Deine Tochter aber auch einfach so ein bisschen den Anstoss von aussen und sie ist nach den drei Wochen tatsaechlich so weit, ohne das Stillen "auszukommen" (bei meiner Tochter, 4,5 Jahre, ist das in anderem Zusammenhang manchmal so, dass sie fuer einen Entwicklungsschritt einen kleinen Schubser oder Anlass von aussen braucht). Vielleicht kannst Du in dem Sinne Deine Abwesenheit auch in gewisser Weise als Chance sehen, Eure Mutter-Tochter-Beziehung auf eine "erwachsenere" (bitte Anfuehrungszeichen beachten und nicht falsch verstehen!) Basis zu stellen und neue Rituale der Zweisamkeit zu finden. Solltest Du allerdings ganz grosse Bedenkwn haben, zu fahren und es ist nicht u erlaesslich fuer Deine eigene Gesundheit, dann würde ich Dir auch sagen, blase die Kur ab. Schliesslich soll diese ja Dir guttun, u d wenn Du Dir die ganze Zeit Sorgen und Gedanken machst, dann bringt das Ganze ja nichts ... LG, Sille

von Sille74 am 22.08.2015, 12:17