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Muttermilchmenge steigern

Thema: Muttermilchmenge steigern

Hallo, wie geht man am besten vor, um die Muttermilchmenge zu steigern. Ich habe eine 4 Wochen alte Tochter. Nach den ersten 2 Wochen hat sie von dem verlorenen Gewicht nach der Geburt noch nicht wieder zugenommen gehabt. Daher hatte meine Hebamme zunächst empfohlen, dass ich zusätzlich Milch abpumpe. Da kam aber nicht mehr als 10-20 ml pro Brust. Daher sind wir aufs Fläschen umgestiegen. Seitdem pumpe ich zusätzlich alle 2-3 Stunden ab, inzwischen ca. 20-30 ml pro Seite. Das sammle ich und stille dann hin und gebe die abgepumpte Milch für eine Mahlzeit dazu. Meine Tochter trinkt da dann immer nochmal ca. 60-80 ml. Insgesamt trinkt sie aus den Fläschchen ca. 80-100 ml alle 2-3 Stunden, Nachts ein klein wenig länger. Heute war U3 und sie hat gut zugenommen, alles im Rahmen, aber mein Kinderarzt meinte, ich solle nicht abpumpen, sondern lieber jedes Mal anlegen und den Rest Fläschen geben. Was ist nun besser? Könnte ich so die Milchmenge eher steigern? Trinken tue ich schon 3-4 l am Tag; will versuchen das noch zu steigern, aber daran allein kann es ja wohl nicht liegen. Wäre für jeden Tipp dankbar.

Mitglied inaktiv - 21.04.2010, 12:56



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Mit Pumpen wird es eher nix, du must nämlich den MIlchspndereflex auslösen. Am beste das Kind ganz häufig anlegen notfalls stündlich oder auch halbstündlich. Das ist am Anfang total anstrengend udn du kommst zu nix.Aber das sidn auch nur ein paar Tage. Darauf achten, dass du genug trikst. Das beste: Mit Baby haut an haut ins bett packenund stilln sobad sie will(/ wach ist. Zusätzlich kannst du noch den Weleda Stilltee trinken. Da ist Bockshornkle drin udn das regt die Milchbildung auch gut an. Viel Erfolg

Mitglied inaktiv - 21.04.2010, 13:42



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Ich empfehle ebenfalls: Sich mit dem Baby ins Bett zu kuscheln und einige Tage nichts zu machen außer zu stillen, zu kuscheln und zu schlafen. Haushalt soll jemand anderes erledigen und Essen kann man notfalls bestellen. Trinke soviel, wie du Durst hast, vielleicht bei jedem Stillen ein Glas Wasser/ eine Tasse Tee, ungefähr so viel, wie du sonst auch trinkst. Zuviel trinken ist kontraproduktiv. Zufüttern würde ich nicht mit Flasche, sondern Becher, Fingerfeder oder BES. Viele Babys bekommen eine Saugverwirrung und dann ist es schnell vorbei mit dem Stillen. Zufüttern mit Muttermilch ist selbstverständlich besser als mit künstlicher Milchnahrung, die Brust soll sich ja an den Bedarf des Kindes anpassen. LG

Mitglied inaktiv - 21.04.2010, 14:50



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Liebe Waveflower, Glueckwunsch zum neuen Baby! Und Glueckwunsch, dass deine Tochter endlich zunimmt, ihr seid damit sicher schon aus dem groebsten heraus! Ich wuerde daher deinem Arzt zustimmen dass es Zeit ist, sich wieder von der Flasche zu verabschieden und sich ganz auf die Brust zu verlassen. Das A & O zur Steigerung der Milchmenge ist haeufiges Anlegen. Hier ein Zitat der Stillberaterin oben in der Stillberatung zu generellen Tipps zum steigern der Milchmenge: “Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse deines Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss am Mund mit einem Finger zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, wie bereits erwähnt tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden Eventuell ist es sinnvoll zusätzlich zu pumpen. Wenn gepumpt wird, dann sollte eine möglichst effektive Pumpe verwendet werden, am besten eine vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset. Zu wenig Milch ist eine medizinische Indikation für die Verordnung der Pumpe durch den Arzt (auf der Verordnung muss "mit Zubehör" stehen, sonst musst Du das Zubehör selbst zahlen). Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig. Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Wenn möglich, sollte dein Kind keinen Schnuller und auch keine Flaschensauger bekommen, denn diese können dazu führen (bzw. schon dazu geführt haben), dass dein Baby nicht mehr weiß, wie es richtig an der Brust trinken soll. Die eventuell notwendige Zusatznahrung sollte mit einer alternativen Fütterungsmethode gegeben werden. Außerdem solltest Du Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).” Hier ein weiteres Zitat der Stillberaterin oben in der Stillberatung zum Pumpen: “wie viel Milch eine Frau abpumpen oder ausstreichen kann sagt NICHTS darüber aus, wie viel Milch sie tatsächlich bildet. Erstens gibt es ganz große Unterschiede in der Leistungsfähigkeit der Milchpumpen (und noch dazu arbeitet nicht jede Pumpe bei jeder Frau gleich wirkungsvoll). Zweitens ist das Abpumpen oder Ausstreichen eine Technik, die erlernt werden muss (die Frau muss auch lernen mit der Pumpe einen Milchspendereflex auslösen zu können) und drittens gibt es keine Pumpe, die so wirkungsvoll eine Brust entleeren kann wie ein Baby. Dazu kommt, dass der Milchspendereflex bei der Mutter um ein vielfaches besser durch ein Baby als durch eine Milchpumpe ausgelöst wird.”. Du kannst dich also darauf verlassen, dass dein Kind wirklich die beste “Pumpe” ist und IMMER mehr aus der Brust bekommt als die Pumpe dir weismachen will. Wenn du im Augenblick viel Pulvermilch zufuetterst, solltest du sie schrittweise reduzieren. Es waere auch zu ueberlegen, ob du die Pulvermilch lieber mit dem Loeffel oder der Schnabeltasse einfloest, das sind die oben erwaehnten alternativen Fuetterungsmethoden, auch wenn das aufwaendiger ist, um eine Saugverwirrung zu vermeiden und sicher zu gehen, dass deine Tochter die Brust, aus der das Trinken ja mehr Arbeit ist als aus der Flasche, wieder gut voll annimmt. Also, das A & O ist wirklich das Anlegen, jede Stunde und oefter, wenn sein muss. Ein Stillwochenende wo ihr zwei garnicht aus dem Bett geht, vier Wochen nach der Geburt bist du ja offiziell noch im Wochenbett und kannst das gerne woertlich nehmen! Immer Anlegen, wenn deine Tochter Hungerzeichen zeigt. Wenn du das erste Flaeschen weglaesst, dann einfach oefter anlegen. Und wenn es nach 10 Minuten schon wieder soweit ist dass sie Hunger zeigt, und dann bald wieder, und wieder. Das ist in dem Alter bei den meisten Stillkindern normal, selbst wenn kein Milchmangel vorliegt, wird aber oft als Milchmangel interpretiert, was dann zur Einfuehrung der Flasche und dem langsamen Abstillen zur Flasche hin fuehrt. Hier noch ein bisschen was zum Verhalten von Kind und Brust als Anhaltspunkt: Die meisten Frustrationen beim Stillen kommen von falschen Erwartungen. Z.B. dem Glauben, dass ein Kind kurz trinkt und dann mehrere Stunden schlaeft. Waehrend in Wirklichkeit die meisten Kinder in den ersten drei Monaten die meiste Zeit zwischen Essen und Schlafen hin und her gleiten. Es ist also voellig NORMAL und kein Zeichen von Milchmangel, wenn ein Kind stillt, dann einschlaeft, und nach 20 Minuten wieder stillen will. Oder nach dem Stillen nicht einschlaeft und dann bald wieder stillen will. Selbst wenn es vorher lange gestillt hat. Gerade abends kommt das vermehrt vor. Das Phenomaen ist so haeufig, dass es im Englischen ein Wort dafuer gibt: "Clusterfeeding", also "gehaeuftes Fuettern". Wie oft ein so junges Kind an der Brust ist sagt absolut NICHTS darueber aus, wieviel Milch du hast. Es sagt schon garnicht, dass du zuwenig Milch hast! Ganz ehrlich. Auch Quengeligkeit ist kein Anzeiger von Milchmenge. Die Brust funktioniert auch ganz anders als eine Flasche. Es ist zum Beispiel kontraproduktiv, zwischen den Stillmahlzeiten zu warten, damit sich genug Milch "ansammelt". Im Gegenteil, Milch in der Brust sagt dem Koerper: aha, keiner braucht unsere "Ware", also koennen wir die Produktion runterfahren, das passiert jedes Mal wenn du statt der Brust die Flasche gibst. Wenn du aber das Kind anlegst und es trinkt, dann sagt das den Milchdruesen: Hoppla, Nachfrage! Jetzt aber ran ans Zeug und produzieren. Und selbst wenn die "gelagerte" Milch "weggetrunken" ist, geht die Produktion auf Hochtouren weiter, es wird also direkt, ohne "Umweg uebers Lager” Milch ausgeliefert! Auf diese Weise ist die Brust einer stillenden Mutter NIEMALS leer. Solange das Kind saugt, wird in Schueben immer wieder Milch produziert, der Milchspendereflex ausgeloest, und das Kind kann weitertrinken. Und das Kind gibt durch langes Saugen an der Brust gleichzeitig das Signal ans Gehirn, in den naechsten Stunden und Tagen mehr Milch zu produzieren. Du siehst also, der beste Weg um genug Milch zu haben ist das Kind anlegen, anlegen, anlegen. Das kommt mancher Mutter in den ersten Monaten so vor, als wuerde sie kaum noch was anderes tun (bei uns war das ganz klar so!), je nach individuellem Temperament des Kindes und individuellem Koerper der Mutter, aber es ist doch ganz normales Stillverhalten, welches uns in unserer Flaschenwelt nur so ungewohnt ist. Wie deine Brueste sich anfuehlen (voll, weich) oder wie oft das Kind trinken will (oft, selten, quengelig nach Trinken) sagt alles nichts klares ueber die Milchmenge aus. Der einzig wahre Test ist dies, und hier nochmal ein Zitat der Stillberaterin oben, das ich mir aus einer frueheren aehnlichen Frage aufgehoben habe": "Um nun aber sicher zu sein, dass deine Kleine die Milch bekommt, die sie braucht, sollten die folgenden Punkte kontrolliert werden: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass `nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich MINDESTENS zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen." Wenn du weiter stillen willst, dann solltest du nach und nach die Flaschen wieder weglassen und das Kind dafuer immer an die Brust lassen, wenn es Hungerzeichen macht: Wenn es aufwacht, wenn es die Hand in den Mund nimmt, wenn es schmatzt, wenn es am Aermelchen saugt, wenn es den Kopf suchend hin und her dreht, und immer als “Erste Hilfe” wenn es quengelt oder weint. Stillen ist immer die erste Wahl, danach kannst du dich anderen Gruenden zuwenden. Auch viel Koerperkontakt regt die Milchbildung an und hilft, die Hungerzeichen gleich zu erkennen. Ein Tragetuch oder eine andere bequeme Tragevorrichtung koennen da Wunder wirken. Das hat auch den Vorteil das das Baby nahe bei dir ist, es braucht nicht extra bespasst zu werden, ist zufrieden und du hast die Haende frei fuer deine anderen Kinder oder die eine oder andere Hausarbeit. Nachst solltest du versuchen, so nahe wie moeglich beim Baby zu schlafen, und wenn es geht, auch keinen Schnuller geben, damit es nicht wertvolle Zeit am Schnuller "versaugt", die es doch zur Milchbildung an der Brust verbringen sollte. Das war jetzt viel, verwende, was dir nuetzlich erscheint, ich hoffe es ist was Brauchbares dabei fuer dich! LG, S

Mitglied inaktiv - 21.04.2010, 15:23



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Vielen lieben Dank für die ausführlichen Tipps. Das scheint mir alles sehr logisch zu sein, allerdings befürchte ich, dass 'Anlegen, anlegen, anlegen' bei mir an verschiedenen Dingen scheitern wird. Erstens merke ich schon nach einem Tag, dass meine Brustwarzen wieder gereizter werden und ich erinnere mich mit Schrecken an die ersten zwei Wochen, wo mir nicht die Milch einschoss, sondern die Tränen in die Augen, weil es kaum zu ertragen war sie anzulegen. Da half auch die tolle Salbe meiner Hebamme nicht viel. Zudem stelle ich fest, dass meine junge Dame scheinbar schon eine Saugverwirrung hat oder ähnliches. Jedenfalls trinkt sie ein paar Minuten und wird dann derart ungehalten und rupft an meiner Brustwarze herum, dass ich ihr dann doch lieber das Fläschen gebe. Ich muss mir wohl überlegen, ob ich noch eine Stillberaterin hinzuziehe oder es drauf ankommen lasse, dass es eben nicht klappt. Mal sehen, was meine Nerven sagen.

Mitglied inaktiv - 23.04.2010, 14:45