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Nachts abstillen mit 8 Monaten oder was schafft Abhilfe?

Thema: Nachts abstillen mit 8 Monaten oder was schafft Abhilfe?

Liebe Mamas, ich brauche dringend Rat. Unser Sohn, 8 Monate alt zählt zu den strikten Breiverweigerern. Wir haben alles ausprobiert, keine Chance. Er isst allenfalls etwas Brot morgens und abends, es fällt aber auch noch viel nebenher und ist eher Beschäftigung. Er wird also quasi noch vollgestillt. Das bereitet mir ansich keine Probleme. Nachts allerdings geht es so einfach nicht mehr weiter. Seinen Bedarf deckt er gefühlt zum großen Teil in der Nacht, tagsüber trinkt er maximal 4 Minuten und das alle 2 Stunden. Nachts kommt er mindestens alle 1,5 Stunden, hat meistens eine lange Wachphase von 1,5 Stubden dabei in der er fast ausschließlich an der Brust hängt und ansonsten kann ich froh sein, wenn ich irgendwie auf 3,4 Stunden Schlaf in mehreren Etappen komme. Er nimmt keinen Schnuller und abends/nachts komischerweise keine Flasche obwohl er tagsüber daraus begeistert Wasser trinkt. Ein paar Monate hält man das wohl irgendwie aus. Ich habe hier tagsüber noch die 2 jährige Schwester zu bespaßen, es ist also nichts mit ausruhen am Tage. Im Gegenteil: Hier sind oft gute Nerven gefragt, welche durch die durchstillten schlechten Nächte seit einem Dreivierteljahr natürlich eher Mangelware sind. Unsere Tochter war immer das komplette Gegenteil. Sie hat quasi von Stunde 0 an durchgeschlafen, hat aber eben auch mit 6 Monaten schon begeistert Brei in rauhen Mengen gegessen. Wenn ich in diversen Ratgebern Sätze lese wie "Vielleicht schläft Ihr Baby nun schon 12 Stunden durch...", "Ihr Baby braucht nun nachts keine Mahlzeit mehr..." denke ich echt ich bin im falschen Film. Was können wir tun? Fakt ist: Ohne Brust gibt's hier nachts definitiv Geschrei. Mit Brust geht's so aber auch nicht weiter, es wird ja eher immer extremer als besser. Wahrscheinlich hat hier niemand ein Patentrezept, für Ratschläge jeder Art bin ich trotzdem überaus dankbar.

von LinchenBienchen am 09.08.2021, 01:25



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Hey, erstmal Respekt, dass du das so durchhälst. Ich kenn das auch mit dem häufigen Stillen. mein Sohn ist allerdings gleich wieder eingeschlafen und ich auch. Wie ist denn die Schlafsituation? Schläft er neben dir und ist es dunkel genug? Tagsüber würde ich die Flasche weg lassen, sodass er so viele Kalorien wie möglich zu sich nimmt und nachts weniger Hunger hat. Kann er schon sitzen? Dann würde ich ihn auf jeden Fall immer mit am Tisch sitzen lassen, wenn ich esse und ihm immer was abgeben, also ne Kartoffel oder ein Stück Obst etc. Was gibst du für Brei? Manche Kinder mögen keinen selbstgekochten, weil da noch so mini Stückchen drin sind. Manche mögen genau diese. Liebe Grüße

von angi159 am 09.08.2021, 06:31



Antwort auf Beitrag von angi159

Puh, ja... Ich hab ja auch nicht die Wahl. Schreien lassen kann und möchte ich ihn nicht. Er schläft im Beistellbett, bzw. eben auch mal direkt neben/ auf mir. Es ist dunkel und kühl im SZ, sitzen kann er schon und sitzt bei jeder Mahlzeit neben uns. Er bekommt grundsätzlich alles angeboten. Kartoffeln mag er nicht, wie gesagt leider allenfalls Brot und Banane. An Brei habe ich alles, alles probiert. Gläschen in jeder erdenklichen Altersstufe, Geschmacksvariante, Selbstgekocht mal mehr mal weniger stückig. Null Chance.

von LinchenBienchen am 09.08.2021, 10:11



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Hallo, dass er nachts nur die Brust und nicht die Flasche nimmt, zeigt eben: Wenn ein Baby nachts weint, hat es oft nicht nur Hunger. Es wünscht sich auf der langen Reise durch die dunkle Nacht auch ein bisschen Geborgenheit, Mamas Nähe, ihre Wärme und ja, auch ein bisschen Nahrung. Diese „Haltestationen“ in der Nacht sind nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Nur sehr wenige Babys (ich persönlich kenne kein einziges) schlafen im ersten Lebensjahr schon länger als kurze Phasen durch. Klar kommen Stillbabys oft häufiger als Flaschenbabys. Meine Tochter kam in diesem Alter locker 6mal pro Nacht. Das ist wahnsinnig schlauchend, ich weiß, aber es ist normal. Klar kannst Du sagen, mir ist das zuviel, ich will das nicht, und kannst abstillen. Du könntest Deinem Sohn dann abends 2er-Milch geben, die enthält schon recht viel Stärke und sättigt daher lange. Das ist auf jeden Fall eine Option, wenn nichts mehr geht. Mein Sohn zum Beispiel ist im Gegensatz zu seiner Schwester nicht lange gestillt worden (ich musste ihn früh abstillen wg. Stillabszess). Er bekam 1er-Milch, damit wurde er nur ein- bis zweimal wach. Bei uns war es so, dass meine Tochter die Flasche komplett verweigert hat, auch tagsüber. Ich habe sie dann gestillt, bis sie 13 Monate alt war. Wir haben die Flaschenphase ganz ausgelassen und sind gleich zur Trinklerntasse übergegangen. Was die Beikost angeht: In diesem Alter müssen die Babys nur ein paar kleine Löffel Beikost nehmen, ganze Mahlzeiten sind noch nicht nötig. Hebammen sagen sogar, dass Vollstillen zu dieser Zeit noch normal und okay ist. Da gibt es keinerlei Eile. Ein, zwei Löffelchen pro Mahlzeit reichen völlig aus. LG

von Lillimax am 09.08.2021, 10:15



Antwort auf Beitrag von LinchenBienchen

Ich würde auch als erstes die Wasserflasche weglassen. Damit trinkt dein Baby zwar, füllt den Bauch, bekommt aber keine Kalorien und das wird dann nachts auf jeden Fall nachgeholt. Was macht dein Baby denn dann nachts, wenn es so lange wach ist? Mein Baby kommt auch öfter des Nachts aber wir schlafen danach oder dabei gleich wieder weiter. Vielleicht findest du da auch einen Weg, um es euch bequemer zu machen, so dass dein Baby erst gar nicht richtig wach wird und dann möglichst gut weiter schlafen kann. Und du eben auch. Vielleicht mag dein Baby Gemüsepfannkuchen oder Gemüsewaffeln. Die kann es selbst halten. Die hat unsere schon recht am Anfang der ersten Beikostversuche geliebt. Dein Baby muss auch noch nicht unbedingt essen, wenn es nicht will. Lass es einfach immer wieder probieren, aber bleib da auch entspannt. Ansonsten kann dir vielleicht dein Partner auch mal die Kinder ein wenig abnehmen, damit du ein Nickerchen machen kannst.

von SunnyNanni am 09.08.2021, 12:38



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Also ich glaube es gibt da ein Missverständnis. Er würde zwar begeistert Literweise Wasser aus der Flasche trinken, bekommt aber natürlich kaum etwas. Maximal ein paar wenige Schlucke, wenn er sein Brot isst. Das ist sonst doch schon ne recht trockene Angelegenheit. Das sind allerdings vielleicht 10ml oder so. Wir sind eigentlich recht bequem nachts. Dadurch, dass er ja eh direkt bei mir schläft, bekomme ich es natürlich direkt mit, wenn er unruhig wird. Lege ihn dann noch an. Bis ca. 2/3 Uhr nachts klappt es auch echt gut, dass er dann direkt weiter schläft. Ab 3 Uhr, wenn er dann aufwacht, fällt es ihm aber schwer. Er wühlt sich dann wach, krabbelt auf dem Bett herum und möchte dann auch nicht gehalten oder gestillt werden. Manchmal erzählt er und manchmal meckert er. Abends später ins Bett bringen geht gar nicht, er ist ab 19 Uhr so müde, dass einfach nichts mehr geht. Tagsüber schläft er insgesamt ca. 2,5 Stunden auf 2 bis 3 Schäfchen verteilt. Alles also eigentlich ziemlich "normal". Er ist uns keinesfalls eine Belastung. Ganz im Gegenteil, das soll hier überhaupt nicht falsch rüberkommen. Er ist ein totaler Sonnenschein und tagsüber super unkompliziert. Auch nachts gebe ich ihm natürlich und selbstverständlich all die Nähe und Aufmerksamkeit, die er braucht. Wahrscheinlich gibt es da wohl einfach nicht so richtig einen Plan B. Er wird bestimmt bald etwas besser und mehr essen, die Flasche nimmt er definitiv nicht mit Milch, ich kann ihn also abends weder mit Brei noch 1er Milch "satt füttern".

von LinchenBienchen am 09.08.2021, 19:05



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Hallo, Das Patentrezept habe ich leider auch nicht für dich. Aber vielleicht etwas Hoffnung: der Post hätte auch von mir sein können. Mit 9 Monaten hat mein Kleiner auf einmal Essen entdeckt, mit 10 Monaten haben wir ziemlich entspannt abgestillt (ohne Fläschen oder Pre, er isst bei uns mit+ Unmengen an Brei, die früher unvorstellbar waren). Gemacht haben wir: nichts. Kam einfach von alleine so (mit dem Schub Robben-krabbeln-hochziehen-lernen) Der erste Brei, der hier gegessen wurde, war übrigens: 3,5er Milch, gekocht! mit Dinkelflocken von Rossmann (bis heute nur die, alle anderen werden ausgespuckt) mit 2 Eiswürfeln Apfelsaft abgekühlt. Dann mochte er plötzlich Obst, am liebsten Blaubeeren. Deftiges mag er nur gewürzt zB mit Thymian oder Italienisch, aber auch orientalisch steht bei ihm hoch im Kurs (was ich schon nachvollziehen kann, aber alles nicht gerade als Baby-tauglich eingestuft hatte ) Soll heißen: einfach anbieten, rum probieren und euch überraschen lassen. Ich weiß von Freundinnen, dass deren Kinder auch Senf rot und Meerrettich essen Gegen das Rumwälzen haben wir dann doch ein Familienbett gebaut (einfach das große 1,40 Kinderbett als Anbau), obwohl ich mir das nie vorstellen konnte. Wir kuscheln bei uns und er rollt sich dann zum Einschlafen rüber. Morgens liegt er immer total schief drin oder auch mal verkehrt herum, aber das kriege ich nachts nicht mehr mit Schlechte Schlafphasen haben wir immer noch immer mal wieder. Tendenz aber definitiv rRichtung Besserung. Am besten schläft er sowieso, wenn der Papa ihn ins Bett bringt - das Einzuführen hat aber ein paar Tränen gekostet, ist jetzt aber für uns alle eine Erleichterung

von BabyBoy20 am 14.08.2021, 00:07



Antwort auf Beitrag von BabyBoy20

Dankeschön für die nachträgliche Rückmeldung. Das beruhigt mich sehr muss ich gestehen. Wir lassen uns einfach weiter überraschen. Fakt ist, das habe ich jetzt ganz klar für mich entschieden, er wird solange gestillt wie er es braucht und da werde ich ihm keinen Stress machen. Er ist so ein Sonnenschein und gibt uns so so viel. Da schaffe ich auch noch ein paar Monate in der Form Ich glaube mir hat schon gereicht zu lesen, dass es eben doch ein normales Verhalten ist. :)

von LinchenBienchen am 14.08.2021, 18:57



Antwort auf Beitrag von LinchenBienchen

Hallo LinchenBienchen, ich denke, da musst Du zwei verschiedene Aspekte trennen: 1. Essen: In dem Alter essen viele Babys noch wenig bis keine Beikost. Darum heißt es ja auch Bei-Kost. Sie stillen und probieren mal hier und da, mehr, weil das auch interessant ist. Vergiss die Ratgeber! Zum Essen bei Babys und Kleinkindern kann ich das Buch: "Mein Kind will nichts essen" von Gonzalez (Schreibweise ohne Gewähr) sehr empfehlen. 2. Schlafen: Babyschlaf hat sehr oft in dem Alter nur marginal mit satt oder nicht satt zu tun. Gerade mit 8 Monaten kommen die ganz großen motorischen Entwicklungen, die den Kleinen deutlich machen, dass Mama und sie nicht eine Einheit sind. Das macht erst mal Angst, und die Babys brauchen in dieser Zeit viel Rückversicherung. Weil es am Tag aufregend und spannend genug wird, läuft viel Verarbeitung in der Nacht, und darum schlafen sehr viele Babys ab 6-9 Monaten, je nach motorischer Entwicklung, oft immer kürzere Intervalle durch. Auch hier: Was diese Art Ratgeber sagen, ist für viele Babys Mumpitz. Was tun? Da müsst Ihr als Eltern Euren ganz persönlichen Weg finden. Bei uns hat geholfen, dass mein Mann mit dem Baby nach dem letzten Stillen abends ins Bett gegangen ist. Er hat sie liebevoll in den Schlaf begleitet. Nachts brachte er sie zu mir (ich schlief in der Zeit im anderen Zimmer), damit sie stillen konnte. Manchmal schliefen wir beide zusammen weiter, manchmal brachte ich sie auch zu ihm zurück. Allein durch das Schlafen mit Papa wurden meine Schlafintervalle größer. Je näher der Morgen rückte, desto mehr wurde gestillt. Ich schlief dabei oft einfach weiter. Wenn die Babys Mamas Milch nicht so riechen, schlafen sie oft leichter, ohne immer stillen zu müssen. Diese Theorie hat mir mein sprechendes Stillkind später sogar aus eigener Anschauung bestätigt: "Mama, wenn du neben mir schläfst, ist das, als läge da ein Bonbon, den ich nicht essen darf. Dann liege ich da und denke immerzu an den leckeren Bonbon neben mir (der auch so lecker riecht) und darf ihn aber nicht essen. Da kann ich dann nicht schlafen. Wenn du nicht neben mir liegst, kann ich einfach schlafen." Aber da war das Kind drei Jahre alt und konnte natürlich mehr verstehen. Hilfreich war, dass ich früh schlafen ging, denn die erste Schlafrunde bei ihr war die längste. Aber ich hatte auch nur ein Kind, das wird bei Euch möglicherweise anders laufen müssen. Ich wünsche Euch viel Erfolg bei der Lösung des Problems! VG Sileick

von Schniesenase am 09.08.2021, 22:12