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Nächtliches Dauerstillen und tagsüber keinen Hunger

Thema: Nächtliches Dauerstillen und tagsüber keinen Hunger

Hallo liebe Mamis! Ich brauche unbedingt euren Rat! Mein Sohn ist 9 Monate alt und ist nachts am dauernuckeln (was mich nicht stört). Tagsüber hat er vermutlich dadurch wenig Hunger. Mittags isst er ein paar Löffel Brei und ansonsten stillen wir. Dazu kommt dass er eine Milcheiweiß und Weizenmehlallergie hat das ist seit 3 Wochen bekannt. Ich habe das mit der Milch vermutet daher habe ich auch nie Milchbrei gegeben.... Getreide Brei mit Wasser und Obst mag er nicht besonders.... Jedenfalls kam bei dem Allergietest rauß dass er einen Eisenmangel hat und daher stresse ich mich weil er tagsüber wenig ist. Und das Eisen in der Muttermilch reicht natürlich nicht aus. Kennt ihr dieses Problem? Wie macht ihr das?Vieke Grüße Melanie

von Melanie278 am 02.09.2018, 12:26



Antwort auf Beitrag von Melanie278

Hallo, mit der Thematik habe ich keine Erfahrung. Welches Getreide nimmst du? Hirse hatte ich, weil es Eisen liefert. Verträgt dein Kind HA Pre Nahrungen bzw. welche Pulvermilch könntet ihr nehmen? Mit der Pre habe ich den GOB gemacht und dann, ich gestehe,Obstgläschen drunter gemischt... frisches Obst wäre besser -wollte sie aber nicht.... Im Mittagsbrei sollte auch Fleisch enthalten sein... bzw. eisenhaltiges Getreide. Hoffe, es hilft dir.... Grüße

von Cherrykiss am 02.09.2018, 15:24



Antwort auf Beitrag von Cherrykiss

PS: Nur mit Wasser schmeckt der Brei gruselig. Mit Pre und Obstmus, fand ich ging es und Mini hat es lange so gegessen.. Bis nach dem 1.Genurtstag..

von Cherrykiss am 02.09.2018, 15:29



Antwort auf Beitrag von Melanie278

Eisenmangel macht Appetitlosigkeit. Insofern ist es goldrichtig, dass Dein Kind noch viel stillen darf! Auf diese Weise versorgt er sich auch mit gut verfügbarem Eisen. Muttermilch hat zwar weniger Eisen als Kuhmilch oder künstliche Pulvermilch, aber dieses Eisen ist aufgrund der Gesamtzusammensetzung der Milch erheblich besser verwertbar, d.h. von anderen Milchen wird eben auch viel Eisen einfach ungenutzt ausgeschieden, bei Muttermilch wird es quasi voll verwertet. Vielleicht beruhigt Dich das auch erst mal etwas. Wenn ein nachgewiesener Mangel vorliegt, solltet Ihr doch ein Eisenpräparat zuführen, oder hat das der KiA nicht verordnet? Damit der Appetit besser wird, wäre es wichtig, dass die fehlenden Mineralstoffe (ggf. auch Zink - wurde das getestet?) zugefüttert werden. Weizen ist ein Getreide, auf das gut verzichtet werden kann. Ich würde auch vor allem Hirse verwenden und ansonsten Speisen anbieten, die eisenreich sind. Bei uns lag ein Zinkmangel - und dann durch die so verursachten Infektreihen (Zink spielt bei der Immunabwehr eine große Rolle) auch ein verminderter Eisenspiegel vor. Durch Substitution wurde auch der Appetit immer besser, und das Kind musste nicht mehr so viel stillen.

von Schniesenase am 02.09.2018, 21:57



Antwort auf Beitrag von Melanie278

Bei Eisenmangel würde ich Hirse und Hafer als Getreide geben, lhne Obst und mit Stillen im Anschluss, damit das Eisen besser aufgenommen wird. Mumi steigert die Verwertbarkeit auf 50-70 Prozent (ohne sind es um die 3-7 Prozent). Rindfleisch enthält viel mehr Eisen als Hafer und Hirse und ist auch viel besser verwertbar. Ich würde mal 500 g Karotte mit 150 g Rindfleisch und 6 Essl. Butter kochen, pürieren und schauen, ob er davon ein paar Löffelchen isst.

von emilie.d. am 02.09.2018, 22:00



Antwort auf Beitrag von Melanie278

Viiiielen Dank für die Antworten und super Tipps! Nachhher gibts Hirsebrei!!!! Der Kinderarzt hat kein Zink getestet - habe ein Rezept für Ernährungsberatung bekommen, leider erreiche ich die Dame seit 3 Wochen nicht.... Der Kinderarzt meinte noch es dauert Monate bis der Eisenwert wieder gut ist.... Gerade kommt einfach so viel zusammen.... Denkt ihr hängt der wenige Hunger nicht vielleicht auch noch mit dem Dauernuckeln in der Nacht zusammen? Wie ein Teufelskreis? Nicht genug Eisenzufuhr weil der Kleine so wenig isst? Liebe Grüße

von Melanie278 am 03.09.2018, 13:31



Antwort auf Beitrag von Melanie278

Ja, Mineralstofrmangel kann die Ursache für Appetitlosigkeit sein. Kuhmilch enthält sehr viel Phosphat, das die Eisenaufnahme hemmt. Du schreibst nicht, wie Du den Hirsebrei anrührst, bei Euch am besten wirklich nicht mit Kuhmilch. Mumi und Pre sind phosphatarm und enthalten viel Vitamin C (fördert ebenfalls die Eisenaufnahme), beides wär gut geeignet. Und ich würde wirklich Fleisch probieren. Das Eisen daraus nimmt man viel besser auf als aus vegetarischen Quellen.

von emilie.d. am 03.09.2018, 22:07



Antwort auf Beitrag von Melanie278

So ein Quatsch! Ich kann aus eigener Erfahrung berichten: mein Kind hatte vor ca. 6 Wochen einen extremen(!) Eisenmangel, woraufhin es Eisentropfen bekommen hat, und ruckizucki war der Mangel weg.. vor ein paar Tagen dasselbe Spiel (ohne Tropfen) aber mit eisenreicher Ernährung (Rindfleisch, Haferflocken, RoteBeete, Heidelbeeren, Spinat, etc.) und schon ist der Eisenwert wieder im Normbereich.. also Monate kann es mit richtiger Ernährung, soweit möglich, nicht dauern, bis sich der Mangel ausgeglichen hat. Wäre es extrem, hätte der KiA euch was verschreiben müssen - tut er das nicht, wieso auch immer, kannst du dich ja mal in der Apotheke schlau machen, ob es was passendes für dein Baby gibt (würde das davor aber nochmal mit dem Arzt genau abklären, was Sache ist)

von JaLu9116 am 03.09.2018, 23:26



Antwort auf Beitrag von Melanie278

Mach dich nicht verrückt deswegen und lass es evtl nochmal abklären, ob dein Baby nicht was bekommen sollte.. denn allein durch Ernährung, gerade bei so kleinen Babys, wird es vermutlich nicht einfach, wenn es noch dazu nicht viel essen mag..

von JaLu9116 am 03.09.2018, 23:30



Antwort auf Beitrag von Melanie278

Du hast gefragt, ob das nächtliche Stillen verhindert, dass Dein Kind am Tage isst. Diese Frage würde ich mit NEIN beantworten. Dein Kind holt sich gut verwertbares Eisen in der Nacht. Der mangelnde Appetit am Tag wird durch den Mangel verursacht, nicht durch das nächtliche Stillen. Im Gegenteil: Zum Glück (!) stillt Dein Kind nachts noch, so dass sich der Mangel nicht so schnell verschlimmert. Das solltest Du weiter zulassen, aber tagsüber auf eisenreiche Kost achten und nach Absprache mit dem Kinderarzt (nicht länger warten mit der Ernährungsberatung!) Eisen zufüttern. Zum Thema Eisenmangel und wie lange es dauert, die Speicher ganz aufzufüllen: Eine Substitution von Eisen und das Achten auf eisenreiche Kost kann sehr schnell zu äußerlicher Besserung (auch des Appetits) führen. Das dauert keine Monate. Das im Blut verfügbare Eisen ist dann schon bald wieder im Normbereich. Es dauert aber lange, bis die Eisenspeicher wieder aufgefüllt sind. Daher sollte auch der Eisenspeicherwert bei der nächsten Kontrolle mitbestimmt werden, um zu sehen, ob jetzt wirklich grünes Licht gegeben oder weiter zugefüttert werden muss. Eisen kann man auch durch Brennnessel sehr gut zufüttern. In den Brei Brennnesseln mit einpürieren oder regelmäßig (bei so kleinen Kindern im Eierbecherbereich) etwas Brennnesseltee geben. Brennnessel hat auch entwässernde Wirkung. Also besonders wichtig, dabei genügend zu stillen. Die Regel: So lange das Kind das gern trinkt bzw. isst, ist es auch gut. Wenn es abgelehnt wird, muss was anderes ran. Alles Gute für Euch!

von Schniesenase am 04.09.2018, 09:38



Antwort auf Beitrag von Melanie278

Hallo, zuerst hätte ich mal eine Frage: ist Dein Kind krank/kränklich? Oder macht es Dir einfach Gedanken, dass er Deiner Meinung nach zu wenig isst? Ich denke, in dem Alter kann man nicht unbedingt von Eisenmangel sprechen. Es gibt da nicht genug Erfahrungswerte und das Ganze kann durchaus auch physiologisch sein. Ein niedriger Eisenspiegel macht in manchen Situationen durchaus Sinn. Klar, wenn Dein Kind Symptome hat und auffällig ist, dann ist das was anderes. Aber ich war mit meinem wegen einer anderen Geschichte im KH als er 12Mon alt war. Da haben sie auch Blut abgenommen und wollten mir einen Eisenmangel plus Präparat verkaufen. Ich sollte sogar da bleiben bis sich der Wert gebessert hat. Ich hab dankend abgelehnt und bin mit dem Knirps nach Hause gefahren. Jetzt ist er 2,5Jahre alt und putzmunter. Wenn er Muttermilch bekommt und gesunde Beikost gibt es eigentlich keinen Grund zur Sorge. Schau eher nach Deiner Versorgung, hast Du alle Vitamine die Du brauchst!!!? Folsäure ist wichtig, Zink auch, Vitamin D. Substituieren würde ich aber nur nach festgestelltem Mangel. Ich wünsche Euch alles Gute Liebe Grüße Marzi

Mitglied inaktiv - 04.09.2018, 10:51