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Geschrieben von Nellybelly am 22.03.2020, 21:24 Uhr

Nächtliches Stillen

Hallo, wollte euch mal nach euren Erfahrungen fragen. Vielleicht ging es ja jemanden ähnlich.

Von Anfang an hatten wir Probleme mit dem stillen, sodass ich zufüttern und abpumpen musste. Habe auch eine elektronische Pumpe verschrieben bekommen. Mittlerweile trinkt er gut an der Brust und tagsüber klappt das auch und ich genieße es. Nachts habe ich jedoch den Eindruck, dass er nicht wirklich satt wird. Er kommt alle paar Minuten und meine Brüste fühlen sich leer an. Anfangs dachte ich er clustert wegen dem Wachstumsschub. Er ist fünf Wochen alt. Das geht dann manchmal von abends bis drei Uhr morgens. Ich bin ab 12 Uhr immer übermüdet und er ist dann auch so unruhig. Irgendwann kann ich dann nicht mehr und er bekommt die Flasche (entweder habe ich Muttermilch auf Vorrat oder Pre). Dann trinkt er manchmal trotzdem 100 ml in einem Zug weg. Das frustriert mich dann immer, wenn ich die Menge sehe. Weil wenn ich dann versuche abzupumpen, kommen nur paar ml. Meine Hebamme meinte, ich soll nicht so unter Druck setzen und eine Lösung suchen, mit der wir beide leben können.

1. Bevor ich schlafen gehe ihm ein Fläschchen Pre geben, damit er satt ist und meine Brüste sich auffüllen können.
Nachteil: durch Pre wird die Nachfrage bei den Brüsten nicht erhöht.

2. Nachts nur Flasche, dafür alle paar Stunden abpumpen.
Nachteil: Angst, dass er die Flasche irgendwann bevorzugt oder die MuMi doch nicht reicht und trotzdem zugefüttert werden muss.

Mein Mann würde das Füttern auch übernehmen. Er übernimmt eh immer die Nachtschicht, da er selber eine Nachteule ist.

Wie seht ihr das? Wie klappt bei euch das stillen nachts?

Achja wir haben auch versucht ihn nach den Richtlinien (leeres Bett, harte Matratze) hinzulegen. Das klappt leider nicht so gut. Er bevorzugt Schoß oder unser Bett lieber

 
4 Antworten:

Re: Nächtliches Stillen

Antwort von Lillimax am 23.03.2020, 7:50 Uhr

Weil Du zufütterst, erfährt Deine Brust nicht, wieviel Dein Sohn wirklich trinkt. Sie kann also nicht die entsprechende Menge produzieren. Hinzu kommt, dass die tote Milchpumpe nicht dieselbe Wirkung auf das Gehirn (und dort wird die Milchbildung auch gesteuert, über die Ausschüttung bestimmter Hormone) hat, wie das Saugen, der Anblick, der Duft, die Trinkgeräusche eines richtigen Babys. Beides - Pumpe und Zufüttern - sind daher oft der Anfang vom Ende der Stillbeziehung.

Ich würde versuchen, zum Vollstillen zurückzukommen. Der einzige Weg ist bekanntermaßen: anlegen, anlegen, anlegen. Ruhig ständig und alle zehn Minuten. Je häufiger, desto größer der Reiz für Brust und Gehirn, die Milchmenge zu steigern.

Ich würde mir jetzt eine Stillberaterin nehmen, die ist hier noch fitter als die Hebamme. Kostenlos und gut ausgebildet sind die Beraterinnen der La Leche Liga, die auch von Ärzten empfohlen werden. Telefonnummern von Beraterinnen in Deiner Region findest Du unter www.lalecheliga.de. Ich habe mir auch mehrfach von denen helfen lassen.

Lies - falls noch nicht geschehen - unbedingt auch DAS Standardbuch in Sachen Stillen: Hannah Lothrop: „Das Stillbuch“. Das ist wichtig, weil es einem die Sicherheit zurück gibt, dass jede gesunde Frau ihr Baby voll stillen kann. Ja, wir können sogar problemlos zwei Kinder stillen. Man kann die Milchmenge beinahe beliebig steigern. Mir hat das Buch sehr geholfen, wirklich ausreichend Milch zu haben.

LG

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Re: Nächtliches Stillen

Antwort von JuliaBG am 24.03.2020, 17:42 Uhr

Hallo Nellybelly,

wir hatten auch einmal eine Phase, als unser Sohn sehr schlecht geschlafen hat und wir einmal auch bis 3:30 wach waren. Das ich wirklich sehr anstrengend und ich verstehe deine Verzweiflung! Das wird aber vorbei gehen, versprochen :-)!
Ich stimme meiner Vorrednerin zu und würde sagen, es lohnt sich in jedem Fall zu versuchen wieder voll zu stillen. Beim Abpumpen kommt immer weniger heraus, als würde das Baby selbst trinken. Lass dich da nicht verrückt machen. Stille nach Bedarf und versuche die Pre Milch wegzulassen. Die Milchmenge wird sich steigern. Was du beschreibst hört sich nach einem Schub an; er wird mehr trinken und du wirst mehr Milch produzieren.
Wo ich nicht ganz zustimme ist, ist die Angst nicht mehr Stillen zu können, wenn du ab und zu zufütterst. Wenn du in einer Situation zufüttern musst - es sollten Einzelfälle sein, so wie nachts um 3:00, wenn wirklich nichts mehr geht - solltest du dich nicht zusätzlich unter Druck setzen. Durch häufiges Anlegen lässt sich die Milchmenge wieder steigern. Bei uns hat das geklappt. Und ich habe mich glaube ich zu Unrecht ständig unter Druck gesetzt...
Gleichzeitig kannst du die Milchmenge durch Stilltee (von Weleda, mit Bocksgornkleesamen), viel Trinken und einem Still-BH anstelle eines engen BH steigern.
Zusätzlich macht es Sinn ein Abendritual einzuführen: Immer das gleiche Schlaflied, abdunkeln, Massage, ein Bad oder so. Du kannst es dir aussuchen, aber es sollte immer gleich ablaufen. Der Kleine lernt dann, dass es Abend ist und jetzt geschlafen wird. Unserer hat sich dann abends "so voll wie möglich getrunken", um dann zu schlafen. Das dauert eine Weile und es gibt Rückschläge, aber das Verständnis von Nacht und Tag ist meiner Meinung nach wichtig um nächtliches Trinken zu vermeiden.
Alles Gute euch!
Julia

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Re: Nächtliches Stillen

Antwort von Nellybelly am 25.03.2020, 13:02 Uhr

Vielen Dank für die Antworten.

Ich glaube das Problem war der Stress und der Schlafmangel. Deswegen wurde wahrscheinlich der Milchfluss gehemmt. Habe die letzten Nächte abgepumpt und somit konnte ich feststellen, dass die Milchmenge doch ausreichend ist. Konnte sogar einen kleinen Vorsprung für die nächste Nacht erzielen. So wie es anfangs war, als ich noch regelmäßig abpumpen musste.
Letzte Nacht schlief er aber so gut wie seit zwei Wochen nicht mehr. Sogar in seinem Bettchen. Vielleicht lag es doch am Sprung, weil davor ging es einigermaßen mit dem nächtlichen Stillen. Mal schauen wie die nächsten Nächte werden. Vielleicht probiere ich es ja doch nochmal mit dem vollstillen. Ich habe nur gemerkt, dass wenn ich mich unter Druck setze gar nichts klappt. Ansonsten mache ich das mit dem nächtlichen Abpumpen als Alternative.

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Re: Nächtliches Stillen

Antwort von SabineM89 am 13.04.2020, 11:38 Uhr

Bei uns klappt das stillen nachts sehr gut. Ich pumpe 2x am Tag ab. Zur Erhöhung der milchmenge nehme ich piu Latte. Das ist echt super. So schaffe ich momentan bei einem abpumpen 200 ml. Ich muss aber auch zufüttern, weil sie sonst nicht satt wird. Fläschchen übernimmt mein Mann auch. Der Wechsel zwischen Brust und Flasche ist garkein Problem bei uns. Mir geht es deutlich besser, seitdem ich mir keinen Stress mehr mache mit dem stillen. Wenn meine Milch nicht reicht bekommt sie halt pre dazu und sollte sie die Brust irgendwann nicht mehr wollen bekommt sie halt pre und abgepumpte Milch. Hauptsache Mutter und Baby fühlen sich gut und sind nicht gestresst. Ich würde an deiner Stelle einfach mal alles ausprobieren und sehen was dir gut tut.

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