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Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von caro79 am 20.09.2014, 12:25 Uhr

ot: masern

hallo mädels,

würde mal wieder gerne eine ot-diskussion anstoßen. beschäftige mich ja gerade mit dem impfen, momentan speziell mit masern und bin gerade dabei das buch von hirte zu lesen, das hier mal empfohlen wurde, aber eben auch mit dem hinweis, dass er nicht objektiv ist, wobei ich ihm alles glaube was er schreibt.

wer von euch hat den gegen masern (also diese dreifachimpfung) impfen lassen? aus welchen persönlichen gründen (bitte kein gegenseitiges angreifen, da meiner meinung nach keine für alle gültige antwort möglich!!!!!) habt ihr euch für oder gegen diese impfung entschieden?

masern war doch früher (z.b. in meiner eigenen kindheit) eine ganz normale kinderkrankheit. meine schwester und ich hatten fieber und der hautausschlag war unangenehm. ich glaube wir waren auch zwei wochen zu hause. es hatten zu diesem zeitpunkt, müsste in der grundschule gewesen sein, viele kinder masern, auch geimpfte, wohl aber glimpflicher (so die allgemeine aussage). im prinzip war klar, dass jedes ungeimpfte kind masern bekommt, genauso wie windpocken und eventuell röteln. meine erinnerung ist, dass das eigentlich etwas ganz normales war.

lt. hirte treten schwere komplikationen im säuglingsalter und im jugend- und erwachsenenalter auf. kleinkinder kommen wohl mit der krankheit am besten zu recht. selbst komplikationen verlaufen in diesem alter eher glimpflich. was mich jedoch stutzig macht ist, dass lt. hirte die säuglinge früher durch die mutter die selbst in der kindheit masern hatte genug antikörper für die ersten 10-12 monate mitbekommen haben, so dass sich säuglinge quasi nicht angestecken konnten. da die masern jedoch insgesamt stark zurück gegangen sind, übertragen selbst solche mütter nicht mehr genug antiköper für das erste lebensjahr, weil der kontakt mit masern nach der erkrankung fehlt und die immunisierung nicht mehr so stark aufgefrischt wird, wie in den zeiten vor flächendeckender impfung. grundsätzlich kann vor 9 monaten nicht geimpft werden, da der körper nicht in der lage ist ausreichend antikörper aufzubauen.

für mich persönlich ist immer noch der idealfall, man bekommt masern als kind, hat dann genug antikörper, überträgt diese auf sein eigenes kind, welches im säuglingsalter geschützt ist und man muss sich über das impfen keine gedanken machen, weil man damit rechnen kann, dass das eigene kind im kindesalter immunität durch eigene erkrankung bekommt und man muss auch nicht impfen lassen, wenn beispielsweise noch ein geschwisterchen kommen soll, weil auch das geschwisterchen im 1. lebensjahr geschützt ist. nur leider scheint dies wohl so nicht mehr zu funktionieren, weil wohl insgesamt der kontakt mit masern fehlt. also kommt man um das impfen nicht herum, wenn man weiteren nachwuchs plant oder das kind in den ersten 10 jahren nicht von selbst erkrankt.

wie sind denn eure erfahrungen mit euren eigenen kinder und masern z.b. in der schule oder im kindergarten? Habt ihr gerade in bezug auf familienplanung schon mal eure eigenen antikörper testen lassen? Lt. hirte hat masern im kindesalter durchaus positive effekte, wie allergie- und krebsprävention. angeblich sollen solche kinder danach insgesamt weniger virusinfektionen haben. interessant wäre, ob diese aussage von anderen wissenschaftlern/ärzten bestetigt wird.

 
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Re: ot: masern

Antwort von anouschka78 am 20.09.2014, 14:35 Uhr

Ich will hierzu nur meine eigene Geschichte zu "normalen" Kinderkrankheiten" erzählen. Es geht um Windpocken. Die Verlaufen "normal" ziemlich harmlos, bissl Fieber, ein paar Bläschen, v.a. bei Kleinkindern kein großes Thema. So wie du das über die Masern schreibst.

Ich selbst hatte mit 4 Jahren Windpocken, aus dem Kindergarten mitgebracht. Mein ganzer kleiner Körper (ich war zart und klein und habe laut meiner Mutter sehr schlecht gegessen) war mit Windpocken nur so voll, eine neben der anderen, überall, in den Haaren, Ohren, das Gesicht, am Popo und natürlich Rücken, Arme, Bauch, Beine, ich erinnere mich auch an die Fußsohlen. Dazu hatte ich Fieber über 40°. Nach ein paar Tagen mussten meine Eltern mich ins Krankenhaus bringen, ich war kaum noch ansprechbar. Ich habe mehrere Tage auf der Intensivstation verbracht, wurde mit Sonde ernährt. Meine Mutter heult heute noch wenn sie davon erzählt. Im Krankenhaus bliebt ich fast 4 Wochen. Damals, Anfang der 80er Jahre gab es keine Besuchsbetten, keine begleitenden Eltern, ich war dort alleine, Nachmittags gabs ein paar Stunden Besuchszeit. Es hat Jahre gedauert bis ich wieder ohne Angst einschlafen konnte und mich getraut habe wo anders zu schlafen, auf Klassenfahrten usw. mitzufahren.

Logisch, solche schweren Verläufe sind selten aber es gibt sie. Wie oft gibt es Impfschäden? Das was ich damals erlebt habe, möchte ich keinem Kinder wünschen und auch nicht meinen eigenen. Du kannst dir vorstellen: meine Kinder sind duchgeimpft. Sogar Windpocken! Außer auf Hepatitis B habe nich (noch) verzichtet, wir reisen nicht in den Süden und Geschlechtsverkehr haben sie auch noch nicht.

A.

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Re: ot: masern

Antwort von angi159 am 20.09.2014, 14:45 Uhr

Wir haben sie impfen lassen. Hier meine Gründe:

Masern zu bekommen ist mMn schlimmer, als mögliche Impfreaktionen (an Impfschäden glaube ich persönlich nicht)

Auch ohne Komplikationen sind Masern echt ätzend.

Masern sind potentiell tödlich.

Da Masern wieder im kommen sind, ist die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung relativ hoch.

Auch früher gab es Komplikationen und Todesfälle durch Masern, gerade weil sie verbreitet waren.

Ich kann es nicht verantworten, wenn mein Kind jemanden ansteckt, der keinen Schutz hat und bei dem es dann zu Komplikationen kommt (insbesondere Säuglinge)

Für mich war das die wichtigste Impfung, weil ich auch viel mit impffaulen Müttern zu tun habe. Mein Sohn hat sie super vertragen und ich habe ein gutes Gefühl, wenn er mit anderen Kindern spielt.

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Re: ot: masern

Antwort von nuria82 am 20.09.2014, 15:41 Uhr

Hallo, wir haben auch impfen lassen, sogar mit elf Monaten, denn sie ging mit einem Jahr in den Kindergarten.

Meine Gründe

Masern sind nicht ungefährlich sondern potentiell tödlich.

Ich würde meines Lebens nicht mehr froh, wenn mein Kind einen Säugling ansteckt und der verstirbt oder mit 11 oder 13 Jahren an den Folgen einer maserninduzierten Hirnentzündung stirbt.

Ich hoffe auf die Ausrottung der masern.

Ich möchte auch diejenigen schützen, die sich nicht impfen lassen können, weil sie zu krank sind, den Impfstoff nicht vertragen oder deren Immunsystem nicht anspricht (die sog. Nullresponder).

Ich selbst hatte Windpocken, auch recht heftig, das möchte ich meinem Kind ersparen. Es gibt schon genug, wo sie eh durch muss, einiges möchte ich ihr einfach abnehmen.

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Ich kenne ein Kind, welches an den Folgen einer Masernerkrankung starb

Antwort von HSVMarie am 20.09.2014, 16:15 Uhr

Es war 5 Jahre alt. Darum gab es was diese Impfung angeht keine Diskussion. Meine beiden haben die MMR-Impfung ohne Probleme weg gesteckt. Die Große haben wir später impfen lassen, weil sie so früh nicht fremdberreut wurde. Die Kleine nach stiko Impfplan, weil sie mit 12 Monaten in die Kita kam.

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Re: ot: masern

Antwort von FrühlingshüpferWinterwürmchen am 20.09.2014, 19:12 Uhr

Hallo Caro. Ich habe meine Kinder überhaupt nicht impfen lassen. Dafür habe ich natürlich auch Gründe.
Ich denke, dass Impfungen ungesund, schädlich, gefährlich und total überflüssig sind. Ich halte sie für den größten Irrtum und die größte Lüge in der Geschichte der Medizin. Ich würde mich niemals trauen, eins meiner Kinder impfen zu lassen. Ich möchte nämlich, dass sie gesund bleiben.
LG

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Re: ot: masern

Antwort von betty2013 am 20.09.2014, 19:51 Uhr

Frueher ist lange her. Ein Bakterien hat eine kurze Generationszeit und kann jederzeit mutieren. Viren veraendern sich auch ständig, deshalb muss die Medizin doch jedes Jahr z.b. einen neuen Impfstoff gegen Grippe erzeugen.
Ich halte viele Viren und Bakterien für gefährlich bzw. potenziell gefährlich.
Deshalb lassen wir impfen. Auch um eine Ausbreitung nicht noch zu foerdern.

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Re: ot: masern

Antwort von Petzilein am 20.09.2014, 19:57 Uhr

Hallo Caro,

ich habe meine Kinder im Babyalter nicht gg. MMR impfen lassen. Wir haben uns die Statistiken mit den Komplikationen angeschaut und uns dazu entschieden, zu warten, ob die Kinder die Masern in den ersten 10 Lebensjahren bekommen. Danach steigt die Zahl der Komplikationen sehr stark an.

Alle 3 Kinder haben die Masern bekommen. Mit dem ersten Kind mit Masern wurden alle Kinder unter Quarantäne gestellt. Wenn Du nicht impfen lässt, musst Du genügend Zeit mitbringen, die Kinder in der Krankheit zu begleiten. Dessen musst Du Dir bewusst sein. Nur ein Geschwisterkind hat sich am ersten Masern-Kind angesteckt, das andere Geschwisterkind erst beim 2. Masernkind. Das Schulkind war der 3. Masernkandidat. Mit Inkubationszeit standen wir also über einen Monat unter Quarantäne (Schulkind 6 Wochen keine Schule!). Als bei meiner Tochter (erstes Masernkind) die Masern festgestellt wurden, musste ich meinen großen Sohn aus dem Bus ins Schullandheim wieder herausholen. Frag nicht, was ich mir von ihm anhören musste.

Auf der Titelseite der Süddeutschen stand damals "Masernepidemie, bereits 6 Fälle in München". Wir waren 50% davon. Und Du musst mit ganz viel Widerstand von allen Seiten rechnen. Masern sind eine meldepflichtige Krankheit, Du bekommst also einen Anruf vom Gesundheitsamt (pro krankem Kind). Der sensible Mitarbeiter vom Gesundheitsamt hat uns jeweils mit einem Fragebogen gelöchert. "Wie geht es Ihrem Kind?" stand da leider nicht drauf. Die Frage "Ist Ihr Kind verstorben?" wurde aber jedes Mal gestellt. Außerdem gibt es viele verständnislose Eltern, die sich nicht scheuen, Dir das mitzuteilen. Auch die Großeltern sich mit ihren Kommentaren nicht immer eine Hilfe.

Wichtig ist, dass Du einen Kinderarzt hast, der Deine Entscheidung mitträgt und Dich unterstützt.

Die Krankheit ist nicht zu unterschätzen und den Kindern geht es wirklich schlecht. Du wirst in dieser Zeit sicher nicht immer glücklich mit Deiner Entscheidung sein. Meine Kinder haben aber die Krankheit gut überstanden und jetzt einen sicheren lebenslangen Schutz. Ich würde es wieder so machen, muss aber zugeben, dass Du in der kritischen Phase echt allein sein wirst.

Meine Tochter habe ich Anfang der Pubertät auf Röteln testen lassen. Da sie keine Antikörper hatte, musste ich impfen lassen, leider dann gegen alles, weil es die Röteln allein nicht gibt. Genauso meinen Sohn gegen Mumps. Der kleine hat noch bisschen Schonfrist. Das steht jetzt aber auch an.

Du brauchst auf jeden Fall gute Nerven, wenn Du Dich gegen die Schulmeinung entscheidest und am Ende musst Du mit den Konsequenzen leben. Das kann Dir keiner abnehmen. Weiß nicht, ob ich Dir damit geholfen habe.

VG
Petra

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Re: ot: masern Ich verstehe manchmal gar nicht warum früher Kinderkrankheiten

Antwort von Pampersmami am 20.09.2014, 21:26 Uhr

so einfach waren? Normal vielleicht aber einfach?

Mein Mann seine Oma ist 86 und erinnert sich noch mit Grauen daran ! Meiner Uroma sind von 6Kindern nur 3 geblieben.
Selbst als ich letztens einen Jane Austin Roman gelesen habe oder war es C.Brontè weiß net genau , ging es um eine Mutter die wahnsinnige Angst hatte weil das Baby Masern hatte und keiner wusste ob es stirbt! Ich meine selbst um 19.Jahrhundert hat man das anscheinend nicht so locker gesehen!
Aber heute meinen manche das wäre doch Kinderkram , ohne jemals ein Kind dabei erlebt zu haben irgendwie eigenartig! Deswegen finde ich den Beitrag von Petzilein sehr gut! Denn Theorie und dann das eigene kranke Kind sind zwei Paar Schuhe.

Wir haben MMR geimpft allerdings erst mit 2 , auch Windpocken bekommt er jetzt erst vor dem Kiga.

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Re: ot: masern

Antwort von caro79 am 20.09.2014, 21:30 Uhr

das mit der säuglingsansteckung ist ein gewichtiger grund, der mich wahrscheinlich auch zum impfen lassen bewegen wird. leider glaube ich jedoch nicht an die ausrottung, da die masern auch im tierreich vorkommen und hoch ansteckend sind.

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Re: ot: masern

Antwort von Nachtwölfin am 20.09.2014, 21:55 Uhr

Sehr schöner Beitrag, Petzilein, sehr gut durchdacht.

Ich lasse impfen, weil ich eben nicht möchte, dass meine Kinder diese Krankheiten bekommen und ich nicht mit besagten Konsequenzen leben möchte.
Selbst wenn keine Lebensgefahr besteht, dann möchte ich meine Kinder trotzdem nicht krank sehen, wenn es eine Alternative gibt. Es gibt genug schlimme Krankheiten auf der Welt, gegen die es leider keine Impfung gibt, die unheilbar sind oder nach überstandener Krankheit trotzdem noch Folgen haben können. Ich persönlich bin froh, dass einem zumindest die vergleichsweise "kleinen Zipperlein" erspart bleiben, wenn geimpft wird, wobei einige davon ja auch nicht soooo harmlos sind, sondern durchaus auch kritisch werden können.

Ich habe MMR und die 6fach-Impfung durchführen lassen. Windpocken haben wir noch nicht. War mir damals noch zu neu und unerprobt. Die lasse ich im letzten KiGa-Jahr impfen, falls sie sie bis dahin noch nicht bekommen haben.

Nachtwölfin

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Re: ot: masern

Antwort von Nachtwölfin am 20.09.2014, 21:58 Uhr

Aber sind das die gleichen Erreger?
Die Pockenimpfung wurde doch auch mit Kuhpocken durchgeführt, oder habe ich da was falsch in Erinnerung?

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Re: ot: masern Ich verstehe manchmal gar nicht warum früher Kinderkrankheiten

Antwort von niccolleen am 20.09.2014, 22:07 Uhr

Genau das ist auch der Grund, wieso ueberhaupt so eine Diskussion um moeglich ist - weil in unserer Zeit gottseidank ein Grossteil der frueheren Schrecken gebannt ist und man die Folgen, also behinderte oder sterbende Kinder, einfach nicht mehr sieht! Eine Diskussion ueber "Impfschaeden" waere nie zustande gekommen, haette man sich nicht alle 10 Finger nach einer Impfung, egal mit welchen Nebenwirkungen, abgeleckt. Nie koennen die Nebenwirkungen schlimmer sein, als ein Kind zu verlieren oder ein lebenslang behindertes Kind zu haben.

lg
niki

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Re: ot: masern

Antwort von caro79 am 20.09.2014, 22:14 Uhr

das kannst du hier nachlesen. habe das aber auch in dem oben beschriebenen buch gelesen.

http://www.impf-info.de/die-impfungen/masern/161-das-ende-der-ausrottung-fledermaeuse-erregerreservoir-fuer-mumps-und-masern.html

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Re: ot: masern

Antwort von Nachtwölfin am 20.09.2014, 22:34 Uhr

Ok, für mich noch ein Grund weiter zu impfen.

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Kuhpocken

Antwort von Nachtwölfin am 20.09.2014, 22:40 Uhr

Ach, da stehts ja bei Wikipedia ;-).

"Von besonderer Bedeutung ist der Erreger der Kuhpocken Orthopoxvirus vaccinia, der mit dem Variolavirus eng verwandt ist, beim Menschen aber nur eine leichtere Krankheit auslöst. Dafür ist der Patient nach einer Ansteckung mit Kuhpocken gegen die echten Pocken immunisiert. Deshalb wurden Varianten von Vaccinia für die Pockenimpfung verwendet."

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Re: Kuhpocken

Antwort von caro79 am 20.09.2014, 22:47 Uhr

hab auch gerade im internet geservt und gefunden, dass wohl ein erstes medikament gegen masern in entwicklung ist, dass den krankheitsverlauf stoppt kann und gleichzeitig zur immunität führt. leider gab es keine prognose bis wann mit einer markteinführung zu rechnen ist (hab im hinterkopf, dass dies bei medikamenten viele jahre dauern kann).

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Re: Kuhpocken

Antwort von Nachtwölfin am 20.09.2014, 22:54 Uhr

Ja, sowas kann sehr lange dauern.

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Re: ot: masern

Antwort von mausbär am 20.09.2014, 23:01 Uhr

Ich habe impfen lassen (wobei ich, wenn ich die wahl gehabt hätte, wahrscheinlich mumps weggelassen hätte, aber das steht auf einem anderen blatt).
ich hatte mit acht jahren die masern und bekam eine Lungenentzündung dazu (gehört als komplikation zusammen, war kein zufall), ich hatte sehr hoch fieber, war drei wochen im krankenhaus und die erholungsphase hat ewig gedauert. Mir gings richtig richtig dreckig.

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Re: ot: masern

Antwort von caro79 am 20.09.2014, 23:09 Uhr

das glaube ich dir sofort. hatte in meiner kindheit auch einmal eine lungenentzündung, allerdings einige jahre nach den masern. war ebenfalls drei wochen krank. der arzt wollte mich ins kh einweisen, aber meine mutter, selbst gelernte krankenschwester, war dagegen und hat mich zuhause behalten. hab die lungenentzündung auch als richtig schwere erkrankung mit hohem fieber bis zu 40 grad und ekelhaften husten in erinnerung.

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Re: ot: Masern

Antwort von Anne92 am 21.09.2014, 1:05 Uhr

Ich finde den Beitrag sehr interessant. Meine Tochter ist fast 14 Monate und noch nicht gegen mmr und Varizellen geimpft. 1. bin ich so unsicher und 2. ist sie ständig krank...
Aber unser Kinderarzt riet uns zB von der Varizellen Impfung ab da ich als Kind fieberkrämpfe hatte und die wohl oft hohes Fieber hervorruft.
Ich will nicht provuzieren, es ist wirklich eine ernste frage... Und zwar habe ich gerade bei Wikipedia eine Statistik mit den jährlich gemeldeten Fällen einer masernerkrankung und dort verringerte sich die Zahl in Amerika sehr extrem. Nun ja, und wie alle wissen wird in Amerika sehr viel geimpft. Nun frage ich mich... Dann müssen ja Impfungen etwas bringen. Anders ist das ja nicht zu erklären...

Nebenbei gesagt habe ich auch panische Angst vor Masern... Aber auch vor der Impfung.. :-/

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Re: ot: Masern

Antwort von emilie.d. am 21.09.2014, 13:52 Uhr

Die Masernimpfkampagne in den 60ern in den USA findet sich fast in jedem Immunologielehrbuch als Beispiel für eine gelungene Maßnahme, zusammen mit Polio und Diphterie. Heutzutage sind in den USA Masern praktisch ausgerottet, wobei in Deutschland ja insgesamt die Masernfallzahl auch gering ist. Der Großteil ist ja geimpft.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK27124/figure/A93/

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Re: ot: Masern

Antwort von Petzilein am 21.09.2014, 14:11 Uhr

Hallo nochmal,
eines der Argumente, meine Kinder erst einmal nicht impfen zu lassen, waren die Zahlen aus Amerika. Dort werden zwar die Kinder so gut wie "durchgeimpft". Es treten aber immer wieder Masernerkrankungen bei Erwachsenen auf, da im Erwachsenenalter doch viele die Impfung nicht wieder auffrischen lassen. Nach ca. 20 Jahren wäre das erforderlich. Und als Erwachsener Masern zu bekommen, ist deutlich gefährlicher als im Kindesalter. Mit dem Durchmachen der Krankheit hast Du einen lebenslangen Schutz.
VG
Petra

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Re: ot: Masern

Antwort von emilie.d. am 21.09.2014, 14:42 Uhr

In den USA gibt es so gut wie keine Neuerkrankungen, die meisten der etwa 100 Erkrankten pro Jahr (dieses Jahr Allzeit- Hoch mit 288 gemeldeten Erkrankten in den ersten fünf Monaten des Jahres bei einer Gesamtbevölkerung von über 300 Millionen Einwohnern) sind ungeimpfte Reisende, die sich aus dem Urlaub die Krankheit mit heim nehmen. Das zeigt ein anderes Problem, nämlich dass man sich als US Amerikaner doch impfen lassen muss, wenn man in Länder reist, in denen Masern noch häufig vorkommen.

http://www.cdc.gov/media/releases/2014/p0529-measles.html

Davon ab hält die Impfung, so sie durchgeführt wurde und erfolgreich war, möglicherweise ein Leben lang.


http://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Empfehlungen/Begruendung/masern_aenderung.pdf?__blob=publicationFile

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Re: ot: Masern

Antwort von caro79 am 21.09.2014, 15:30 Uhr

das ist ja das verrückte an der sache. durch die impfungen wurden die masern in eine altersgruppe verlegt für die es wirklich gefährlich ist. der garantierte lebenslange impfschutz und der vielleicht etwas bessere schutz eines säuglings, wenn man die krankheit selbst im kindesalter durchgemacht hat, ist schon auch ein gutes argument. mann kann immer mit masern in berührung kommen, wie z.B. auf reisen. uns selbst zweimal geimpfte haben noch ein potenzielles risiko (glaube 3%).

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Masern in den USA

Antwort von emilie.d. am 21.09.2014, 16:58 Uhr

In den USA gibt es keine Altersverschiebung durch die Impfung, weil in den USA Masern faktisch ausgerottet sind. Noch einmal, die wenigen gemeldeten Erkrankungsfälle betreffen UNGEIMPFTE Reisende. Als Geimpfter, so lange die Impfung angeschlagen hat, ist man wahrscheinlich ein Leben lang immun.

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entscheidung getroffen (für diejenigen, die es interessiert)

Antwort von caro79 am 21.09.2014, 19:17 Uhr

hallo mädels,

vielen dank für die diskussion. hatte schon einen "shitstorm" erwartet und freumich, dass der ausgeblieben ist.

wir haben eine entscheidung getroffen. mittlerweile haben wir in erfahrung gebracht, dass die mmr-impfung ebenfalls das immunsystem herunterfährt und die anfälligkeit für krankheiten wie bronchitis oder lungenentzündung erhöht. ebenso besteht auch ein gewisses (wenn auch geringes) risiko an hirnentzündung. bis zum ende des 3. lebensjahr scheint das risiko einer impfkomplikation höher zu sein, als das risiko einer masernkomplikation. möcht niemand angst einreden. in beiden fällen (ausnahme säuglingsalter) ist das risiko sehr gering. da es immer noch die möglichkeit einer inkubationsimpfung innerhalb von 72 h nach masernkontakt gibt, werden wir die impfung erstmal bis kurz vor den kindergarteneintritt verschieben.

lg

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Re: entscheidung getroffen (für diejenigen, die es interessiert)

Antwort von angi159 am 21.09.2014, 21:00 Uhr

Wo hast du diese Informationen her? Das habe ich noch nie gehört.

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Re: entscheidung getroffen (für diejenigen, die es interessiert)

Antwort von caro79 am 21.09.2014, 21:19 Uhr

habe das in dem buch von herrn hirte gelesen. wenn du möchtest, kann ich dir die entsprechenden seiten einscannen und schicken.

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Re: entscheidung getroffen (für diejenigen, die es interessiert)

Antwort von angi159 am 21.09.2014, 21:23 Uhr

Nein danke, Hirte ist nicht mir nicht vertrauenswürdig. Hat er dazu eine Quelle angegeben, speziell zu der Sache mit dem geschwächten Immunsystem? Er verdreht gerne mal etwas bzw. verwendet unseriöse Quellen oder interpretiert sie falsch, so mein Eindruck.

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Noch was

Antwort von angi159 am 21.09.2014, 21:28 Uhr

Es ist zwar gut, dass du jetzt eine Entscheidung getroffen hast ( ich weiß, dass das nicht leicht ist ), aber zumindest bei uns ist es so, dass die Kinder in der Kita geimpft sein müssen. Dann zum Kindergarteneintritt zu impfen wäre in diesem Fall ja überflüssig.

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Re: Noch was

Antwort von khadi am 21.09.2014, 21:52 Uhr

Huhu,

da es in Deutschland keine Impfpflicht gibt, darf eine Kita das auch nicht zur Pflicht oder Voraussetzung machen.

Wegen Unverträglichkeit haben wir meinen Mittleren nicht komplett bis Ende geimpft und als er jetzt in die Kita kam, gab es nicht mal ein Kommentar dazu. (Städt. Kita)

Lg
Khadi

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Re: entscheidung getroffen (für diejenigen, die es interessiert)

Antwort von caro79 am 22.09.2014, 8:23 Uhr

hab gestern abend nach deiner frage nochmal kurz nachgelesen. die aussage beruht nicht auf einer studie sondern auf der annahme, dass es eine gewisse dunkelziffer von nicht gemeldeten fällen gibt. wie auch immer, als laie ist es schwieirg die "wahrheit" herauszufinden. unsere entscheidung steht fest. meine tochter geht nicht in die kita sondern demnächst zur tagesmutter (drei kinder ) mit insgesamt drei kindern. mit ihr muss ich das thema auch noch aufgreifen. sollte bei uns vermehrt masernfälle auftreten (was man ja schön durch die presse mitbekommt), kann man die impfung immer noch nachholen. für mich steht jetzt aber auch fest, dass ich ihr die erkrankung masern ersparen möchte. habe mir gestern bilder im internet von diesen hautausschlägen angesehen und kann mich selbst an hohes fieber erinnern. irgendwie möchte ich das meiner tochter ersparen.

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Re: Noch was

Antwort von angi159 am 22.09.2014, 10:21 Uhr

Na klar kann eine private Kita das machen. Hier gibt es keine städtischen Kitas. Und in den meisten privaten hier müssen die Kinder durchgeimpft sein. Bei einigen ist das nur inoffiziell. Da es so viel Andrang gibt, werden Geimpfte Ungeimpften vorgezogen.

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Re: Noch was

Antwort von Kriekkrischtn am 22.09.2014, 11:22 Uhr

Bei uns wurde auch der Impfpass bei der Anmeldung verlangt. Mein Sohn geht in ein katholisches Kinderhaus (also Krippe und Kindergarten) im bayrischen Dorf. Keine Ahnung ob der Impfstatus tatsächlich ein KO-Kriterium darstellt. Ich kann mir schon vorstellen, dass geimpfte Kinder vorgezogen werden - so wie auch katholische Kinder leichter nen Platz bekommen...

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Re: ot: masern

Antwort von Wasserratte am 22.09.2014, 22:39 Uhr

So sehe ich das auch! Vor allem ist komisch, dass Viele Krankheiten fast "ausgerottet" waren bevor es die Impfungen gab!

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Re: ot: masern

Antwort von angi159 am 23.09.2014, 12:33 Uhr

Das stimmt nicht;-)

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Re: ot: masern

Antwort von Ottilie2 am 23.09.2014, 13:31 Uhr

Bei meinem Sohn, fast 2, ist das Thema 'Masernimpfung' ebenfalls aktuell.
Ersteinmal vielen Dank an Petzilein für den unverblümten Bericht. Ich habe noch Fragen dazu:
In welchem Alter haben deine Kinder die Masern gekriegt?
Gab es besondere Ansteckungs-Situationen (Waldorfkindergarten, Besuch beim KiA)?
Wie lange ging es deinen Kindern so richtig schlecht?

Ich beschäftige mich schon seit einem guten Jahr mit den Masern und komme nur sehr langsam zu einer Entscheidung. Mein Sohn ist quasi dauerkrank, weshalb sich das Ganze noch mehr verzögert.
Ich werde ihn wahrscheinlich gegen Masern impfen lassen. Ich habe es mir für das nächste Jahr vorgenommen, wenn er hoffentlich mal länger fit ist.
Eigentlich finde ich es (mein Gefühl insgesamt, unter Berücksichtigung vieler Bücher, einiger Diskussionen im Forum und Rücksprachen mit der KiÄ) am richtigsten, wie Petzilein es gehandhabt hat. Aber ich bin nicht so souverän im Umgang mit einem kranken Kind, das muss ich eingestehen. Da gehe ich total kaputt, ich traue es mir einfach nicht zu. Deshalb hoffe ich, meinem Sohn durch die Verzögerung der Impfung wenigstens einen kleinen Pluspunkt verschafft zu haben. Wie ich ihn und mich kenne, wird es sich noch eine Weile hinziehen.
Genau wie die AP möchte ich weder Impfung noch Erkrankung. Die ganze Ausrottungspolitik finde ich utopisch bis nervig, Eltern sollen sowas selbst entscheiden.
Meine Tochter wurde damals ohne Hinterfragung geimpft, die 2. MMR ist überfällig. Diese würde ich nur nach Titerbestimmung geben lassen (@emilie: Habe mittlerweile das Liquordiagnostikbuch wegen der Sekundärreaktion zu Hause, hatte aber noch keine Lust, weil es so furchtbar dick ist).

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Re: ot: masern

Antwort von sileick am 23.09.2014, 20:51 Uhr

Ich schließe mich auch Ottilie an. Auch wir grübeln und studieren schon lange, kommen dann immer wieder an den Punkt, dass wir (noch) nicht impfen. Ich finde die Diskussion hier mal wieder sehr interessant und hilfreich.
Ich kann ziemlich relaxed mit Krankheiten bei meiner Tochter umgehen, aber niemanden lässt es kalt, wenns Kind sehr leidet, lange Fieber hat etc. Ich bin auch sicher, dass ich die Impferei noch ganz anders durchdenken würde, hätten wir nicht immer noch das Stillen. Seit die Zähne da sind, verarbeitet mein Kind Krankheiten so viel leichter, manchmal an einem Tag, so wie der letzte Darminfekt, mit dem mein Mann und ich mehrere Tage herumlaboriert haben oder eine Erkältung, die bei mir wieder mal auf die Bronchien ging, mit Stirnhöhlenkram etc., mein Kind hatte eine Nacht Halsweh, wenige Tage Schnupfen, ein paar Huster, und das wars.

Stelle fest, dass das einfacher ist, wenn noch gestillt wird. Es fällt mir auch einfacher, mein Kind zu pflegen und zu beruhigen in Krankheitszeiten als ich das bei anderen mitbekomme, die nicht stillen.

Mich würde auch interessieren, was Ottilie gefragt hat, zu den Abläufen der Masern bei den drei Kindern. :-)

Liebe Grüße

Sileick

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Korrektur

Antwort von Ottilie2 am 24.09.2014, 9:26 Uhr

... ich meinte "am richtigsten" FÜR UNS. Eigentlich logisch, aber bevor jemand meckert....

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Re: ot: masern

Antwort von chrpan am 24.09.2014, 10:23 Uhr

Du, Ottilie, ich wollte dich schon lange mal fragen und trau mich jetzt einfach:
war der Titer bei deinem Sohn dann doch negativ? Du hattest ja mal erwähnt, dass du nachsehen läßt.
Liebe Grüße,
Chris

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Re: ot: masern

Antwort von chrpan am 24.09.2014, 10:30 Uhr

Caro, ich kann deine Entscheidung absolut nachvollziehen. Mein Kind hat mit ca 1 1/4 Jahren die erste Teilimpfung MMR+Windpocken erhalten. Es war Empfehlung plus etwas Überrumpelung vom KiArzt, denn ich hatte den Termin für die letzte 6-fach vereinbart. Er meinte dann, besser MMR und erzählte von den Kindern in Afrika im Flüchtlingslager...
Heute würde ich es wahrscheinlich wie du oder Sileick machen. Petzileins Beitrag finde ich auch sehr hilfreich. Gleichzeitig weiß ich, dass ich auch leicht flippe, wenn mein Liebling krank ist, wobei das besser wird...

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Re: ot: masern

Antwort von Ottilie2 am 24.09.2014, 11:03 Uhr

Ja, der war negativ, zum Glück. Den von meiner Tochter kenne ich (noch) nicht, da habe ich beim Blutabnehmen nicht dran gedacht, obwohl die mich extra gefragt hat (dämlich von mir; aber es ist so ein Stress gewesen: Blutabnahme mit 2 Kindern und ungelogen je über 10 Röhrchen...)

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Re: ot: masern

Antwort von Petzilein am 24.09.2014, 12:29 Uhr

Hallo Ihr lieben,
meine Kinder waren damals 3, 5 und 8. Wie gesagt hatten sie die Krankheit hintereinander. Heißt, dass sich mein Sohn beim ersten Masernausbruch innerhalb der Familie nicht angesteckt hat, sondern erst beim zweiten. Die Krankheit ist also weit nicht so ansteckend wie beispielsweise die Windpocken. Wo wir uns die Krankheit eingefangen haben, habe ich keine Ahnung. Der Süddeutsche-Artikel, wo bereits bei 6 Fällen von einer Epidemie gesprochen wurde, kennt sicher nicht die Dunkelziffer, aber es ist gar nicht so einfach, sich die Krankheit irgendwo einzufangen. Von Masernparties halte ich nichts, wir waren weder auf einer, noch haben wir eine veranstaltet. Ich wurde auch von keinem in der Zeit gefragt, ob er sich die Krankheit "abholen" dürfe.
Die Kinder waren jeweils etwa knapp 2 Wochen krank, wobei die ersten 5 Tage heftig waren, hohes Fieber, z.T. Kind fast nicht ansprechbar, Phantasieren, die Ansteckung nacheinander hat mir zumindest die Chance gegeben, mich um jedes Kind intensiv zu kümmern.
Wir hatten damals intensiv um die Impfung bei den Kindern diskutiert, aber irgendwie uns bei diesem Thema vergessen. Als die Kinder die Masern hatten, habe ich mir ernsthafte Sorgen gemacht, dass ich auch die Masern bekommen könnte, da ich als Kind geimpft wurde, aber den Impfschutz nicht aufgefrischt habe. Total bescheuert. Aber trotz 6 Wochen Masernkind in meinem Bett bin ich verschont geblieben.
Ich finde auch, dass das ein Thema ist, das jeder für sich selbst entscheiden muss und das nicht durch eine gesundheitspolitische Ansage gelöst werden kann. Den Vorwurf, es ist unverantwortlich, nicht zu impfen, weil man damit andere anstecken kann, lasse ich nicht an mich heran, weil jeder, der die Krankheit nicht bekommen will, kann sich oder seine Kinder impfen lassen. Zugegeben, für ganz kleine Babys trifft das noch nicht zu. Eine eindeutige Lösung kann leider keiner liefern.
Viele Grüße
Petra

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Re: ot: masern

Antwort von emilie.d. am 24.09.2014, 14:28 Uhr

Masern sind ansteckender als Windpocken (Kontagionsindex Masern: 0,95, Windpocken 0,9). Das bedeutet, dass sich nach einem Kontakt mit einem an Masern Erkrankten von 100 empfänglichen Personen 95 anstecken, nur 5 nicht. Das ist ein sehr hoher Wert.
Nach einer Masernimmunisierung in der Kindheit ist keine Auffrischung nötig. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass Du Dich als Geimpfte nicht angesteckt hast.
Es kann sich nicht jeder, der die Krankheit nicht bekommen möchte, impfen lassen. Die Masernimpfung wird mit einem "echten", wenn auch abgeschwächten Masernvirus durchgeführt. Aufgrund der möglichen Nebenwirkungen ist deshalb Priorix für Menschen mit Erkrankungen, die das Immunsystem schwächen, bzw. die immunsupprimierende Medikamente nehmen: z.B. AIDS Patienten, Kinder mit angeborener Immunschwäche nicht zugelassen. Auch Schwangere und Kinder, die jünger als 9 Monate sind, können nicht geimpft werden. Daneben gibt es noch Menschen, die aufgrund ihrer Erkrankungen keine ausreichende Immunität nach Impfung ausbilden. Sie alle werden nur durch die Herdenimmunität geschützt.

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Re: ot: masern

Antwort von angi159 am 26.09.2014, 13:06 Uhr

Ich finde es gut, dass du so offen darüber schreibst.

Trotzdem kann ich es überhaupt nicht verstehen. Rein logisch betrachtet. Was spricht denn gegen eine Impfung? Deine Kinder hätten doch den gleichen Erreger bekommen, nur eben ohne Krankheit. Ich sehe da überhaupt keinen Vorteil, dass sie die Krankheit durchmachen mussten. Kannst du vielleicht deine Beweggründe nochmal kurz zusammen fassen. Es interessiert mich wirklich sehr, wieso es für Eltern besser ist, wenn ihre Kinder Masern durchleiden sollen, als wenn sie das Virus durch eine Impfung bekommen.

Zur Herdenimmunität hat Emilie ja schon was gesagt. Schade, dass sich darüber die meisten Impfgegner keine Gedanken machen.

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