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Probleme mit dem Stillen

Thema: Probleme mit dem Stillen

Hallo zusammen, seid 5 Tagen sind meine Frau und ich nun stolze Eltern. Leider haben wir ein Problem mit dem Stillen. Sie will die ganze Zeit an die Brust, dort nuckelt Sie dann ca. 20 min und schläft ein. Wenn wir sie dann ins Bett bringen fängt die kleine wieder das schreien an. Wir hatten den Verdacht das Sie nicht genügend aus der Brust bekommt und haben gestern zugefüttert. Doch leider macht die Maus non stop anstalten das sie essen möchte. Wir wissen nicht mehr weiter. Wir würden uns ja gern an eine Hebamme wenden nur hab wir an die 20 Hebammen schon vor der Geburt angefragt und alle haben keine Zeit...... Hat einer von euch eine Idee was wir machen könnten?

von acocalypso am 12.04.2016, 14:05



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Hallo, Herzlichen Glückwunsch! Das ist normal und kein Grund zur Sorge! Wahrscheinlich möchte Euer Kind einfach Nähe. Lasst es am besten einfach an der Brust stillen so oft es will, auch wenn es Stunden dauert und dabei einschläft. Auch das ist normal. Zufüttern ist in Eurem Fall nicht notwendig, es scheint ja genug Milch da zu sein. Wahrscheinlich will die Kleine auch nicht ins Bett gelegt werden, sondern schön warm bei Mama angekuschelt sein. Dass ein Neugeborenes den dauernden Körperkontakt sucht, und das Stillen ist davon ja die Maximalversion, ist total normal und auch wichtig, es ist ja vor Kurzem noch die Wärme und Enge des Mutterbauchs gewöhnt gewesen, Mamas Herzschlag.... Und das ständige Nuckeln hilft der Milchproduktion. Vorsicht ist da erst geboten, wenn sich die Brustwarzen entzünden sollten o.ä. Den Zustand "satt und dann ist erstmal gut" könnt ihr erst in ein paar Monaten erwarten. Vielleicht hilft Euch auch eine schöne Trage oder das Stillen im Liegen.

von LanaMama am 12.04.2016, 14:26



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Hallo! Herzlichen Glückwunsch zum Baby! Was du beschreibst ist völlig normal. Eure kleine Maus ist gerade mal fünf Tage jung. Sie muss das Stillen noch lernen. Anfangs haben die Babys nicht genug Kraft. Stillen strengt an, sie werden müde, schlafen ein, trinken vielleicht nicht genug. Sobald man merkt, dass das Baby wegdämmert, an den Füßchen kraulen, am Ohr oder im Nacken streicheln. So hat es mir meine Hebamme beim ersten Kind empfohlen. Habe ich gemacht. Trotzdem haben Stillmahlzeiten manchmal eine dreiviertel Stunde gedauert. Mein zweites Baby (aktuell 11 Monate) habe ich schlafen lassen. An der Brust. Das mochte er am liebsten (und mag es immer noch). Deine Frau ist im Wochenbett. Sie sollte also mit eurem Baby liegen bleiben und am besten mit schlafen. Alles andere darfst du erledigen. Zufüttern solltet ihr unbedingt lassen. Das Baby kurbelt die Milchproduktion durch die Stillmahlzeiten (auch wenn es viele sind) an. Das ist wichtig. Ganz nach dem Prinzip: Die Nachfrage regelt das Angebot. Bald pendelt sich alles von selbst ein. Habt Geduld! Genießt die Kuschelzeit! Sie ist viel zu schnell vorbei. Ach so: Vielleicht wäre eine Stillberaterin eine Option für euch. Gerade am Anfang sehr empfehlenswert. Alles Gute und viele Grüße

von Mari1977 am 12.04.2016, 14:28



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Mir hat es geholfen es so zu sehen... ein baby ist 24h am Tag im Mutterleib wird dort mit allem versorgt was es braucht und plötzlich ist es geboren.. diese unendliche weite.. alles laut und hell und kühl. Dazu muss man sich selber darum kümmern wenn was fehlt. Wo ist mamas Herzschlag? Stillen ist einfach mehr als nur Nahrungsaufnahme.. ein baby sucht die Nähe, die geborgenheit. Mit dem dauernuckelt regt das kind die Produktion an! Zufüttern würde ich nicht,sondern wirklich stillen nach Bedarf. Wenn der Bedarf 40 mal am tag ist dann ist es eben so. Es kommen auch andere Zeiten. Ob euer baby genug milch bekommt, erkennt ihr auch daran das es 5 und mehr nasse windeln hat. Eure kleine wird sicher erstmal abnehmen und dann wieder zu. (Binnen 14 Tagen ist angestrebt das Geburtsgewicht wieder zu haben) Deine Frau sollte ausreichend essen und trinken, man fühlt sich oft wie ausgelaugt.. erschöpft. Verwöhne sie achön ;) Im eigenen bett schlafen ist so eine sache... ich habe 3 kids und nur die große wollte das von Anfang an. Versucht es mal mit einem getragenen t shirt und etwas anwärmen Vg

Mitglied inaktiv - 12.04.2016, 19:12



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Hallo acocalypso, herzlichen Glückwunsch und alles Gute für Euch als kleine Familie. Ich kann mich gut erinnern, wie unbedarft wir vor 4,5 Jahren waren, als plötzlich unser Baby da war und andauernd gestillt werden wollte. Mir haben einige Sachinfos geholfen. Die könntet Ihr hier nachlesen: http://www.hebammenwissen.info/stillstart/ http://www.stillkinder.de/vaeter-ihr-seid-die-wichtigsten-unterstuetzer/ http://www.stillkinder.de/8-tipps-fuer-leichtere-naechte-mit-dem-stillkind/ Das Baby darf und soll so oft und so lange stillen wie es möchte. Gerede von der angeblichen Notwendigkeit von Stillabständen, die eingehalten werden sollen, entspringen früheren Vorstellungen davon, als man noch lange nicht so viel Sachinfos zu diesem Thema hatte. Sie sind geprägt von Vorstellungen aus einer Zeit, in der man von der Art der Ernährung mit der Flasche auf die Ernährung durch Stillen rückschloss. Kurz: Wer immer Euch von notwendigen Stillabständen erzählt, ist nicht up to date mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen dazu! Das stimmt einfach nicht. Es kommen andere Stimmen, oder die eigenen Vorstellungen. Ich habe sie auch gehabt bzw. erzählt bekommen, und mich hat das immer verunsichert: 1. Das Kind darf nicht ständig gestillt werden, wenn es danach verlangt. FALSCH! Nur das Kind weiß, wann und wie oft es Mamas Milch braucht. Man muss darauf hören, um das Zusammenspiel zwischen Brust und Baby optimal zu erreichen. 2. Das Kind darf nicht an der Brust einschlafen, sonst schläft es nie selbst. FALSCH! Es kann und soll gern an der Brust einschlafen, wenn es nicht gern allein einschlafen möchte. Auch das stimuliert die Brust, gibt dem Baby unendlich viel Nähe und Geborgenheit, und an meinem eigenen Kind habe ich erlebt, wie sich das ganz von selbst gab, als sie das nicht mehr brauchte. 3. Das Kind muss lernen, im eigenen Bett zu schlafen. FALSCH! Die wenigsten kleinen Babys sind neurolorisch dazu in der Lage, denn sie brauchen anfangs für ihre optimalen Körperfunktionen einen Taktgeber, wie im Mutterleib, für Atmung, für Wärmeregulation, für Schlafregulation, fürs Aufwachen etc. Darum ist der beste Ort für Babys Schlaf die Mama nebst Brust. Das Allein Einschlafen ohne Brust noch dazu kommt erst langsam mit der Reifung des Babys, und auch das kann sich 100 x im Laufe seines Wachstums und Reifens noch einmal ändern. 4. Babys müssen ab dem 6. Monat durchschlafen. FALSCH! Manche tun das, aber viele können es noch nicht und brauchen auch noch die nächtliche Muttermilchration. Außerdem beginnt gerade in dieser Zeit in den Köpfen der Babys eine sehr aufregende Zeit der Weiterentwicklung (nebst rapide wachsender Mobilität), und das bedeutet bei vielen Babys häufigeres nächtliches Aufwachen. Bei uns war das klassisch! Als Winzling schlief unsere Tochter zwischen 5 und 8 Stunden am Stück, ab 6 Monate nahm das immer mehr ab, bis sie alle 1-2 Stunden wach werden konnte, und dann stillte ich sie immer wieder in den Schlaf. Alles Ander hätte uns um sämtlichen Schlaf gebracht, den wir hätten bekommen können. 5. Man darf ein Baby nicht verwöhnen, es gewöhnt sich daran und nutzt einen dann aus. FALSCH! Man MUSS ein Baby verwöhnen, mindestens im ersten Lebensjahr, denn es hat vor allem Bedürfnisse, und wenn man die stillt, sorgt man für Selbstsicherheit und Vertrauen beim Kind. Es KANN so klein noch gar nicht berechnend sein, das lässt die Hirnentwicklung nicht zu. Ich könnte ewig weitermachen. Noch eine wunderbare Seite, die Euch helfen kann, Euer Kind zu verstehen: http://kinder-verstehen.de/images/verwoehnung.pdf (und Dr. Renz-Polster hat noch andere hilfreiche Artikel in petto, wenn Ihr auf der Seite mal herumschaut) Also genießt es, lass die beiden stillen, stillkuschele mit, soviel Du kannst, verwöhne Deine Frau dabei, nimm ihr das Kind im Tuch gebunden mal ab und denkt daran: Diese Zeit kommt nie wieder, und sie ist verdammt kurz! ;-) Viel Spaß beim Genießen!

Mitglied inaktiv - 12.04.2016, 21:14



Antwort auf Beitrag von acocalypso

Vielen Dank für die nützlichen Tipps. Einen ersten Erfolg konnten wir schon erzielen. Stillen im liegen, jetzt können mama und baby schlafen und das schon seid ein paar Stunden. Endlich Zeit um.den Haushalt zu machen :)

von acocalypso am 12.04.2016, 21:21