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von zitronenmama  am 09.04.2019, 15:04 Uhr

Schlupfwarzen, Stillfehlstart, wäre dankbar für Tipps (recht lang)

Hallo liebe Mamis!

Ich habe am 1.4. entbunden. Meine Tochter hat die ersten zwölf Stunden nur geschlafen und ließ sich an meinen Schlupfwarzen nicht anlegen. Danach hat in der Klinik erst jemand nachgeprüft und es hieß "Sofort abpumpen". Tja. Seitdem pumpe ich ab. An Tag drei kam zum ersten Mal die Stillberatung bei uns vorbei und am Entlassungstag haben wir eine Osteopathin besucht, die eine Kieferblockade bei unserer Maus gelöst hat. Seitdem geht der kleine Mund schön weit auf.

Alleine bekomme ich die Brustwarze leider trotzdem nur äußerst selten in ihren Mund. Gestern (Tag 8) hat es zum ersten Mal richtig geklappt - sie hat etwa zehn bis fünfzehn Minuten getrunken, auch teilweise mit richtig langen Zügen und hörbarem Schlucken. Ab Tag 5 hatte ich mit Stillhütchen gestillt, aber sie hat viel zu wenig zu- bzw. sogar abgenommen. Weil ich aber darauf vertraut habe, dass sie sich meldet, sobald sie Hunger hat, habe ich an Tag 5 und 6 fast nur noch gestillt, damit das Stillen richtig in Gang kommen sollte.

An Tag 6 hatte sich die Milchmenge leider dadurch schon sehr verringert. Vorher habe ich pro 10 Minuten abpumpen an beiden Brüsten ca. 150-170ml Milch erhalten, jetzt sind es 60-100ml... Stilltee, gesundes Essen, viel trinken beachte ich bereits. Ich pumpe ungefähr alle 2-3 Stunden ab, abends auch gern 3x in 4 Stunden, dafür nachts mal 5-6 Stunden nicht, damit ich vor lauter Schlafmangel nicht auch noch verrückt werde.

Ich bin unglaublich glücklich, wenn ich die kleine Maus ohne Hütchen anlegen kann. Leider will sie, seitdem sie ein Mal ohne Hütchen getrunken hat, die Brust MIT Hütchen nicht mehr akzeptieren. Und die Brustwarze findet sie bei einem von fünfzehn Versuchen, wenn überhaupt. Momentan sind wir bei täglich maximal 1x Stillen, ansonsten bekommt sie Milch aus der Flasche - ich weiß, es ist blöd, Saugverwirrung etc., aber unser Kind hat eben einfach nicht zu- bzw. recht schnell weiter abgenommen und verhungern lassen können wir sie doch auch nicht!

Ich versuche so gemütlich und entspannt wie möglich an die ganze Sache heran zu gehen, aber erst heute Morgen sind wieder die Tränen geflossen, weil ich ohne meine Hebamme das Anlegen kaum schaffe und die Maus sich dann so in Rage schreit, dass es mir in der Seele weh tut. Wenn sie müde ist, brauche ich das Anlegen schon gar nicht versuchen, es funktioniert wirklich nur, wenn sie richtig hellwach ist (1-2x am Tag der Fall) und auch dann nur mit viel Rumprobieren und einem Quäntchen Glück.

Hat jemand Tipps, Erfahrungsberichte, vielleicht auch einfach eine Aufmunterung? Ich schwebe gerade zwischen Hoffnung, Verzweiflung und Schuldgefühl. Und so sehr ich das Alles auch vernünftig sehen möchte, sprechen meine Gefühle doch eine ganz andere Sprache. Zusätzlich reibt mich das ständige Abpumpen - im wahrsten Sinne des Wortes - auf.

LG
zitronenmama

 
9 Antworten:

Re: Schlupfwarzen, Stillfehlstart, wäre dankbar für Tipps (recht lang)

Antwort von rabe71 am 09.04.2019, 22:11 Uhr

Hallo,
erstmal: nicht verzweifeln,manchmal ist der Stillstart holprig,aber ihr schafft das schon!
- Versuche,die Flasche konsequent wegzulassen,die Saugtechnik ist anders und das kann bei Schlupfwarrzen echt blöd sein. Stattdessen Becherfütterung ( das klapptmit etwas Übung prima) oder,noch besser: Zufütterung an der Brust per Brusternährungsset oder Sonde
- versuche,weiter anzulegen. Auch mit Hütchen,wenn es anders nicht klappt. Vielleicht mal andere probieren? Wenn du mit H. stillen kannst,dann trotzdem 2x täglich Pumpen!
Manchmal lässt sich das Kind anlegen,wenn man einige min vorpumpt und die Schlupfwarze rausholt.

Viel Erfolg,bei Fragen,einfach wieder melden!
Und: herzlichen Glückwunsch zur Geburt!!!

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Re: Schlupfwarzen, Stillfehlstart, wäre dankbar für Tipps (recht lang)

Antwort von CajunShrimp am 11.04.2019, 9:00 Uhr

Huhu
Was hast du für Hütchen? Ich habe die von Ardo, die haben ein Ausschnitt für die Nase, dann riechen die kleinen die Haut.
Ich hatte ziemliche Flachwarzen, rechts hat sie sich aber schon schön rausgebildet, links kämpfen wir noch ein bisschen, da das noch nicht komplett verheilt ist, daher da auch ab und an das Hütchen.
Ich musste ihn die ersten Male auch zu seinem Glück zwingen, aber dann hat er es verstanden und kommt jetzt auch klar, mit die eine Brust so und die andere so...
(Bin aber trotzdem froh, wenn das endlich mal abgeheilt ist )

Viel Erfolg!

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Re: Schlupfwarzen, Stillfehlstart, wäre dankbar für Tipps (recht lang)

Antwort von Meyla am 11.04.2019, 15:31 Uhr

Ich habe Flachwarzen... war dadurch auch etwas anstrengend.

Mein stillbersterin hat mich die Brustwarze immer hinter dem Warzenhof zusammendrücken lassen >>> O-Ton war immer "wer das dunkle anfasst zahlt 5€ ins Schand-schwein". Oder dem Baby "eine Stulle machen" - also dieses zusammendrücken. Die Spitze der Warze sollte leicht nach oben zeigen, Richtung Gaumen. Den Winkel der 'Stulle' immer dem Mund anpassen (sollte parallel dazu sein).

Dad hat auch geklappt, hat mich aber 8 Wochen Kampf und Schmerzen gekostet
Es hat trotzdem geklappt!
Dein Baby weiss doch gar nicht, das deine Brust anders ist. Es kennt nur diese eine! Und die muss es benutzen lernen.
Stündlich stillen, nie auf Hunger warten, Nippelpflege und Zähne zusammen beißen haben geholfen..m die trinkt wie ein Profi mittlerweile.

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Re: Schlupfwarzen, Stillfehlstart, wäre dankbar für Tipps (recht lang)

Antwort von 3wildehühner am 12.04.2019, 10:28 Uhr

Was sagt denn deine Hebamme dazu? Hast du den Eindruck, dass sie in Punkto Stillen kompetent ist?
Wenn nicht, suche im Internet nach einer Stillberaterin der LaLecheLiga. Die haben sehr viel Ahnung und Erfahrung! Hier im Expertenforum kannst du auch nachfragen; die haben zudem auch Adressen von Stillberaterinnen.

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Re: Schlupfwarzen, Stillfehlstart, wäre dankbar für Tipps (recht lang)

Antwort von FräuleinMotte am 13.04.2019, 18:27 Uhr

Du hast schon gute Tipps bekommen, finde ich. Da kann ich mich nur anschließen! Insbesondere von der Flasche solltet ihr weg, über kurz oder lang wird sie sich sonst selber zur Flasche hin abstillen. Und immer erst zufüttern NACH dem Stillen, so hat deine Brust die notwendige Anregung zur Milchbildung bekommen.

Wie lange und wie oft stillt ihr denn so in 24 Stunden? Ich würde da zum Eingrooven wirklich komplett nach dem Baby Rhythmus gehen, auch wenn das heisst, dass man erstmal ans Sofa gefesselt ist. Meine Kleine hat nachts sogar an der Brust geschlafen, haben selbst da alle 30 Minuten gestillt.

Ich bin davon überzeugt, dass es zu schaffen ist. Ich habe selber Schlupfwarzen und meine Kleine ist zum richtigen Stilljunkie geworden. Hol dir kompetente Stillberatung!

Besonders dieses Abpumpen ist doch echt Strafarbeit..

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Re: Schlupfwarzen, Stillfehlstart, wäre dankbar für Tipps (recht lang)

Antwort von zitronenmama am 13.04.2019, 21:08 Uhr

Ich habe Hütchen von Medela. Mittlerweile trinkt die Maus auch wieder aus denen und das mehr und öfter als vorher.

Allerdings ist sie ein sehr schläfriges Kind. Sie ist mehrmals am Tag richtig wach, hat aber auch im Halbschlaf oft Hunger. Dann funktioniert das Stillen nicht. Und schon gar nicht ohne Hütchen.

Stillen ohne Hütchen habe ich die letzten Tage nicht mehr hinbekommen. Auch meine Hebamme hat es damit schwer: Meine Kleine nimmt die Brustwarze zwar in den Mund, nuckelt aber nur kurz und lässt sie dann los.

Die Flasche weglassen hat dazu geführt, dass sie radikal abgenommen hat und noch schläfriger wurde, daher ist das keine Option.

Unser momentaner Kompromiss: Ich stille also immer dann, wenn die Kleine richtig wach ist - dann trinkt sie ganz toll am Hütchen. Normalerweise pumpe ich dabei die andere Brust ab, dann kommt auch viel Milch. Wenn sie mal 30 Minuten trinkt, schläft sie danach sofort ein. Und ansonsten - vor allem nachts, wenn sie absolut nicht richtig wach wird - gebe ich ihr die Flasche mit Muttermilch. Und es klappt - endlich nimmt sie wieder zu. Und ist seitdem auch öfter wach, stillt also noch öfter erfolgreich :)

Klar möchte ich gerne, dass sie an der Brust trinkt. Aber es funktioniert momentan nicht. Meine Hebamme und ich bleiben dran - sie macht auch die hier beschriebene Stulle. Ich allein schaffe es ohne Hilfe nicht, sie ohne Hütchen anzulegen; mit nur zwei Händen ist es schwierig die rudernden Ärmchen zu halten, gleichzeitig die Brustwarze zu packen und das Kind mit dem Mund dran zu führen.

Da mein Kind zunimmt und ich mit Hütchen teilweise stillen kann, bin ich erstmal zufrieden und denke, dass wir auf einem guten Weg sind. Ich werde weiterhin dranbleiben, einen langen Atem bei den Stillversuchen behalten und hoffentlich wird die Maus sich irgendwann "festsaugen" :)

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Re: Schlupfwarzen, Stillfehlstart, wäre dankbar für Tipps (recht lang)

Antwort von FräuleinMotte am 13.04.2019, 21:27 Uhr

Abnehmen und ein schlechter Allgemeinzustand soll/darf natürlich nicht sein. Etwas abnehmen vielleicht schon, aber das hat definitiv Grenzen und somit haben Stillversuche auch ihre Grenzen. Du scheinst dir dessen aber sehr bewusst zu sein und das ist prima :) nur Mut, ihr macht das super!

Mit Flasche weglassen war insgesamt (auch von mir) eher die Zufütter-Methode gemeint. Es gibt ja noch mehr Möglichkeiten, wie zb ein Brusternährungsset. Oder mit Löffel, oder Eierbecher.

Aber wie gesagt, ich kann mir gut vorstellen dass es gut werden kann bei euch. Eure Stillbeziehung ist grad erst im Entstehen, bald hat sie sicher den Dreh raus und es wird entspannter. Wirklich schönes Stillen hatten wir damals auch erst nach 4/5 Monaten, wobei unsere Probleme anders gelagert waren.

Mach es so, wie es für euch schön ist.
LG und viel Kraft euch beiden!

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Re: Schlupfwarzen, Stillfehlstart, wäre dankbar für Tipps (recht lang)

Antwort von zitronenmama am 14.04.2019, 13:59 Uhr

Danke. Ich hab am Anfang halt einfach viel Stress damit gehabt, nicht unbedingt die Hilfe erhalten die ich als unerfahrene Mama gebraucht hätte und bin jetzt mal ein wenig ruhiger.

Ich habe eine gute Milchmenge und schaffe es diese zu erhalten, ohne dass sie sich sehr steigert oder verringert, hatte bisher keine Komplikationen wie heftige Schmerzen oder Milchstau etc., daher ist das Abpumpen kein Problem. Und meine allererste Priorität ist natürlich, dass die Kleine genug zu essen hat. Heute morgen hat sie eine vierstündige Wachphase gehabt und zwei (!!!) Mal am Stillhütchen gestillt, einmal 40 Minuten und später 20, da kam richtig viel während ich die andere Brust abgepumpt habe. Es wird also.

Was ich bisher nicht erwähnt hatte: Wir nehmen die Medela Calma - Flaschen. Die tropfen nicht einfach so Milch raus und das Kind muss richtig gut saugen, damit überhaupt Milch kommt. Normale Fläschchen nehmen wir nicht, eben damit sie nicht hin zu dem "einfacheren" Saugen abstillt. Und wie bereits geschrieben: Mittlerweile trinkt sie auch häufiger an der Brust, seitdem sie wacher ist.

Ich würde andere Füttermöglichkeiten schon auf Dauer ausprobieren, aber eben nicht alle paar Tage etwas Neues. Momentan wird es ja häufiger mit dem Stillen und ich hoffe, dass ich den Absprung von der Flasche auf überwiegendes oder ausschließliches Stillen bald schaffe.

Danke für eure Tipps!

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Update 2

Antwort von zitronenmama am 19.04.2019, 14:33 Uhr

Momentan stillen wir mit Hütchen drei bis fünf Mal am Tag- danach wird weiterhin zugefüttert. Sie wird jetzt immer wacher und trinkt öfter richtig, statt nur zu nuckeln.

Wenn sie nachts wach wird, hat sie nicht die Geduld dafür und bekommt die Flasche. Genauso, wenn sie tagsüber zwischen zwei langen Schläfchen nur kurz wach ist.

Sie sucht meiner Meinung nach immer öfter aktiv die Brust statt der Flasche - schiebt die Flasche aus dem Mund, trinkt dann aber an der Brust richtig gut.

Ich bin sehr zufrieden :)

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