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Stillbeginn ohne zufüttern möglich?? (Achtung, lang...)

Thema: Stillbeginn ohne zufüttern möglich?? (Achtung, lang...)

Hallo zusammen, ich würde mich mal über ein paar Meinungen, Tipps bzw. Austausch freuen. Kurz zur Vorgeschichte: Habe im Dezember 2013 meine Tochter per KS bekommen. Entbindung war früh morgens, das erste mal angelegt hatte/durfte ich sie am frühen Nachmittag. Sie hat gleich nach der Geburt eine Flasche mit Pre-Milch bekommen, da ihr Blutzucker grenzwertig war und sie ein leicht geringes Geburtsgewicht (2700 g) hatte. Ich wusste es nicht besser und da sie am Anfang viel geschlafen hatte, kam mir gar nicht in den Sinn sie früher als nachmittags (da kam eine Stillberaterin) mal anzulegen. Problem im KH war dann, dass irgendwie keine richtige Vormilch kam und sie eine kleine Saugschwäche hatte (konnten zu Beginn nur mit Stillhütchen stillen), haben dann mit Schläuchle und Flasche zugefüttert. Habe zuhause dann auch 3-4 Wochen noch zufüttern müssen, bis wir dann endlich, endlich beim vollstillen angelangt sind *gott sei dank* Diese Zufütterei und Fläschchen machen hat mich tierisch genervt und ich war immer total nervös, ob jetzt meine Milch reicht oder ich noch eine Flasche machen muss. Habe mich auch anfangs kaum aus dem Haus getraut, weil ich nie wusste ob sie nach dem stillen noch eine Flasche braucht. So, nun zum eigentlichen Thema ;-) Ich bin wieder schwanger und erwarte im Sommer unser 2. Kind. Diesmal möchte ich mich aufs stillen besser vorbereiten und so wenig wie möglich (am besten gar nicht) zufüttern. Habe mich auch schonmal mit ein paar Freundinnen ausgetauscht und irgendwie scheint es so, als ob in 90% aller Fälle ein Stillbeginn ohne zufüttern gar nicht möglich wäre...?! Da frage ich mich aber, wie hat man das früher gemacht, als es noch keine Pre-Milch gab? Ich meine die Brust ist ja dafür gemacht ein Baby zu stillen, auch in den 2-3 Tagen bevor der Milcheinschuss kommt, muss es ja Möglichkeiten geben, das Kind an der Brust satt zu bekommen. Wer kann mich beruhigen und/oder mir Tipps geben, wie ich mich besser vorbereiten kann? Bei wem hat es ohne zufüttern geklappt? Danke schonmal für eure Antworten. LG Sun P.S. Ein weiteres Problem war, dass ich vorher noch nie von Clusterfeeding gehört hatte und sie somit abends fast immer eine Flasche bekam, da ich dachte abends reicht meine Milch nicht... Nun gut, das wenigstens weiß ich jetzt besser :-)

Mitglied inaktiv - 27.12.2015, 14:09



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Heyhey. &4;ch kann dich beruhigen denn das stillen, nur an der Brust, klappt auch ohne zufüttern in den ersten tagen. Die Vormilch reicht dem Baby an erster Stelle und wenn du deinen Milcheinschuss hast, dann vertrau einfaCh deinem Baby, denn es weiss am besten wann es an die brust will und für wie lange es dran bleiben möchte. Ich habe in den ersten 4 Monaten fast dauergestillt. Meine Tochter War ein beispiel für clusterfeeding. Sie hat es auch oft nur zum nuckeln benutzt, aber hey? Dafr sind unsere brüste.. das ist die natur. Ein Baby regelt es von alleine wann und wie viel von der Brust kommt. Die Milchbildung wird angeregt indem dein kleiner an deiner Brust saugt du brauchst dir keine Sorgen machen, daß deine Milch "alle" ist. Also gilt das Nachfrage Angebot Prinzip. Auch in den Wachstumsschüben will es öfter an die Brust um die Milchproduktion anzuregen. Muttermilch wird in 60-90 Minuten verdaut da brauchst du keine Angst drum haben wenn daß Baby mal öfter an die Brust will. Du solltest nur offen sein für alles. Es kann ein dauernuckler als auch eine sein der einen stillrhytmus hat und sich zeit zwischen fen Mahlzeiten lässt. Vorallem in den ERSTEN Wochen würde ich mein Baby wAnn immer es will an die Brust lassen. Hoffe nicht zu durcheinander geschrieben zu haben.. und wünsche euch aufjedenfall viel glück dabei.. . Lg melek

von Melek2013 am 27.12.2015, 14:52



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Hier auch kein Zufüttern. Das lag sicher auch daran, dass mein Kind zu Hause zur Welt kam und wir eine wunderbare Hebamme hatten. Als ich dann glaubte, ich müsse die Stillabstände verlängern, nahm meine Tochter tatsächlich kurze Zeit schlecht zu. Zwei Wochen dauerstillen brachten dann alles wieder ins Lot. War mein Fehler gewesen, weil ich nicht auf mein Kind gehört hatte, das zu der Zeit quasi alle halbe Stunde für eine Stunde an die Brust musste. ;-) Würde ich eine KH-Geburt planen, würde ich dort vorher ganz intensiv und selbstbewusst einen Geburtsplan machen, besprechen und hinterlegen. Darin wäre auch enthalten, dass ich vor allem anderen gleich nach dem Erscheinen meines Kindes eine Stunde mit ihm haben möchte, ungestört durch Routinen etc., und dann könnte mein Kind, liefe alles gut, sofort selbst zur Brust Robben und stillen. Ich würde es auch nicht allein aus der Hand geben, höchstens mit dem Papa zusammen, für irgendwelche Untersuchungen, immer Körper- und vor allem Hautkontakt halten. Vor einem KS, wäre er, nach Einholen mehrerer Meinungen notwendig, würde ich deutlich machen, dass ich danach auch mein Kind angelegt haben möchte und mir ggf. so ein Kängurutuch mitbringen für die erste Zeit (kannst Du bei Didymos googlen). Damit können auch Frühchen gut gestillt werden. Ich wünsch Euch alles Gute! Das klappt schon! Die Natur weiß, wie es geht. Liebe Grüße Sileick

Mitglied inaktiv - 27.12.2015, 21:01



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Dann hast du wohl in der Hinsicht die "falschen" Freundinnen! ;-) Frag doch mal z.B. ein paar Hausgeburtsmamas, ich bin sicher da hast du das umgekehrte Extrem: 90% (mindestens) die noch nie auch nur ein Fläschen in der Hand hatten. Das Wichtigste ist Vertrauen in deinen Körper. Er ist dafür GEMACHT, dein Baby zu ernähren. Jetzt in der Schwangerschaft und später in der Stillzeit. Kein Wiegen, kein Zweifeln, kein Zufüttern: Vertrauen! Geh auf jeden Fall in ein stillfreundliches KH (oder wäre auch eine Option Geburtshaus/zu Hause?) und stelle von Anfang an klar, dass dein Baby nicht zugefüttert wird. Und nach der Geburt (wirklich SOFORT danach) anlegen! Uneingeschränkt lange und oft... LG

von MayasMama am 27.12.2015, 21:05



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Nur Mut! Du hast jetzt eh schon Tipps bekommen und andere Erfahrungen gelesen. Ich gehöre auch zu jenen Frauen, für die Zufüttern häufig an den Umständen liegt ( verunsicherndes und entsprechend strukturiertes Vorgehen in Kliniken, Kontrollbedürfnis usw). Klar kann es klappen! Was vielleicht auch sinnvoll ist: der Besuch einer Stillgruppe (am besten von LLL, wenn möglich) schon in der Schwangerschaft. Nun eine Verständnisfrage: unter welchen Umständen wird Blutzuckerbeim Neugeborenen gemessen? Ich höre das manchmal, allerdings eher selten. Hängt das von der Klinik ab? LG, Chris

von chrpan am 27.12.2015, 22:28



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Wenn dein kind nun wieder trinkschwach ist, dann könnte das ähnlich ablaufen. Da steckt man leider nicht drin. Würde dann lieber wieder pumpstillen als garnicht :) Vorbereitung auf diesen stillstart wüsste ich keine ausser sich mental auf alle Variationen einzustellen Vlg

Mitglied inaktiv - 27.12.2015, 23:58



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Wichtig ist das du ein wirklich stillfreundliches Krankenhaus hast, das auch über Stillberaterinnen verfügt. Einfach um Dir bei Unsicherheiten zu helfen. Zweiter Tipp, Rooming-In und zwar 24 Std rund um die Uhr. So hast Du das Kind immer bei dir, außer es muss zu Untersuchungen und dann kann ohne Probleme nach Bedarf gestillt werden. Ich habe im Krankenhaus entbunden, es gab sogar Komplikationen (Schulterdystokie), trotzdem musste ich NIE zufüttern. Und das obwohl ich keine Stillerfahrungen hatte, und die Stillberaterin über das Wochenende nicht da war. Die Schwestern dort waren einfach auch entsprechend geschult und haben wo nötig war geholfen. In dem Krankenhaus wird aber, selbst dann wenn eben zB wegen Blutzucker doch gefüttert werden muss, das per Becher oder Löffel gemacht. Die Flasche dort gibt es nur wenn die Mutter dieses verlangt oder es absolut keinen anderen Weg gibt. Und, sie haben dort wöchentlich ein Stilltreff - kostenlos - auch für die Zeit nach der Entbindung wo man hingehen kann bei Fragen. In dem anderen Krankenhaus hier vor Ort dagegen schieben sie den Kindern ungefragt die Flasche in den Mund oder den Schnuller. Dort bekommen die Mütter auch gleich pre mit nach Hause wenn sie entlassen werden. kein Wunder also das dort viele Frauen mit Stillen ein Problem haben.

Mitglied inaktiv - 28.12.2015, 09:27



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Das geht auf jeden Fall. Meine Tochter kam im August zur Welt auch mit nur 2900 g. Sie war dann auch sehr gelb zu Beginn und dementsprechend schlapp. Totz allem stillen wir von Beginn an ohne Probleme voll. Sie hatte nach 5 Tagen ihr Geburtsgewicht wieder und jetzt mit 4 Monaten zur U4 ihr Geburtsgewicht beinahe verdoppelt. Für mich kam es gar nicht in Frage nicht stillen zu können, da ich es auch aus meiner Familie nicht anders kenne. Dann habe ich auf Empfehlung meiner Hebamme in der Schwanger noch "Das Stillbuch" von Hannah Lohtrop gelesen, das mich nochmal sehr bestärkt hat und auch viele Informationen gegeben hat. Ich wünsche dir noch eine schöne Schwangerschaft und einen guten Stillstart ohne Stress und Zweifel.

von alicebrown am 28.12.2015, 10:51



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Als meine Tochter auf die Welt kam, wollte ich trotz Vorschlag der Krankenschwester nicht zufügen (Saugverwirrung, Vormilch reicht doch eigentlich...). Meine Kleine wurde aber nicht satt und so hab ich gestillt und gestillt und gestillt. Meine Brustwarzen wurden wund und die Kleine weinte trotzdem. Am zweiten Tag hab ich die 20ml aus dem Fläschchen doch genommen, die Kleine War zufrieden (hat 1-2x am Tag was bekommen) aber die Brustwarzen blieben wund und ich hatte kontinuierlich Probleme. Nach dem Milcheinschuss am 4.Tag hab ich zwar voll gestillt, brauchte aber Stillhütchen und meine Tochter nahm wegen den Dingern in den ersten Wochen kaum zu. Hat gebauter und sehr weh getan. Bei Kind 2 hab ich deshalb das Fläschchen gleich dankbar genommen,natürlich trotzdem jedes Mal vorher 10 min gestillt. Ergenis: zufriedenes Kind, Brustwarzen kaum wund und seit dem Milcheinschuss läuft alles problemlos :-) Für mich waren die Fläschchen nach vorherigem Anlegen und als Ergänzung also Gold wert. ABER: bei uns im Krankenhaus ist da (außer bei den ganz leichten Kindern) für gestellte Kinder auch nur so ne Zuckerlösung drin, die ein bisschen den Magen füllt und ein bisschen satt macht aber eben kein Muttermilchersatz ist. Kann man so normalerweise auch nicht kaufen. Vielleicht gibt es das bei euch auch?

von 85kathali am 28.12.2015, 19:10



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Als meine Tochter auf die Welt kam, wollte ich trotz Vorschlag der Krankenschwester nicht zufüttern (Saugverwirrung, Vormilch reicht doch eigentlich...). Meine Kleine wurde aber nicht satt und so hab ich gestillt und gestillt und gestillt. Meine Brustwarzen wurden wund und die Kleine weinte trotzdem. Am zweiten Tag hab ich die 20ml aus dem Fläschchen doch genommen, die Kleine War zufrieden (hat 1-2x am Tag was bekommen) aber die Brustwarzen blieben wund und ich hatte kontinuierlich Probleme. Nach dem Milcheinschuss am 4.Tag hab ich zwar voll gestillt, brauchte aber Stillhütchen und meine Tochter nahm wegen den Dingern in den ersten Wochen kaum zu. Hat geblutet und sehr weh getan. Bei Kind 2 hab ich deshalb das Fläschchen gleich dankbar genommen,natürlich trotzdem jedes Mal vorher 10 min gestillt. Ergenis: zufriedenes Kind, Brustwarzen kaum wund und seit dem Milcheinschuss läuft alles problemlos :-) Für mich waren die Fläschchen nach vorherigem Anlegen und als Ergänzung also Gold wert. ABER: bei uns im Krankenhaus ist da (außer bei den ganz leichten Kindern) für gestillte Kinder auch nur so ne Zuckerlösung drin, die ein bisschen den Magen füllt und ein bisschen satt macht aber eben kein Muttermilchersatz ist. Kann man so normalerweise auch nicht kaufen. Vielleicht gibt es das bei euch auch?

von 85kathali am 28.12.2015, 19:11



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Hallo Ich arbeite im Krankenhaus und die 90% kommen bei uns schon hin. Wir sind allerdings nicht stillfreundliche qualifiziert. In den allermeisten Fällen geht der Wunsch nach zufüttern aber von der Mutter aus. Ich musste beide Kinder nicht zufüttern und freue mich immer, wenn eine Mama bei uns auf Abteilung ihr Kind ohne Zufüttern stillt. Wichtig ist, das Kind bei jedem Zeichen von Hunger anzulegen. Das kann unter Umständen sehr oft sein, deswegen ist wichtig, auf eine gute Anlegetechnik zu achten, damit die Brustwarzen nicht wund werden. Ausserdem würde ich dir empfehlen, den Besuch so weit es geht zu reduzieren. So kannst du dich ganz auf dein Kind konzentrieren. Es kann gut sein, dass es öfter weint, da es hungrig ist. Wenn Stillen nicht beruhigt kannst du das Baby z.B. ins Tragetuch packen und so spazieren gehen. Auch 24-Stunden Rooming-in ist sehr wichtig. Und sillen, stillen, stillen! Alles Gute und eine schöne Schwangerschaft

von Mila-2012 am 28.12.2015, 19:47



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Hallo, ist ja schon interessant,wie verschieden Dinge erlebt werden. Ich habe in meinem Bekanntenkreis kaum jemanden,die anfangs zufüttern mussten. Weiß ehrlich gesagt von keiner einzigen! Es muss also schon auch an den umliegenden Geburtskliniken liegen. Wichtig ist auch,dass man weiß,dass es normal ! ist,dass die Kinder am zweiten Tag bis zu 12x trinken wollen! Euch alles Gute!

von rabe71 am 28.12.2015, 22:30



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Ich danke euch von Herzen für eure Infos und Tipps und bin froh, dass es bei so vielen hier ohne zufüttern geklappt hat. Ich muss natürlich auch zugeben, dass ich sehr verunsichert war, hatte keine Still-Lektüre gelesen, hab gedacht das geht schon automatisch. Als mich dann alle wegen dem geringen Geburtsgewicht verrückt gemacht haben, hab ich natürlich öfters mal von selbst nach der Flasche verlangt, nachdem meine Tochter an der Brust offenbar nicht satt geworden war. Trotz allem bin ich froh und stolz, dass wir trotzdem Durchhaltevermögen gezeigt haben und zum vollstillen gekommen sind (ohne dämliche Stillhütchen). Dieses mal hab ich ja schon etwas mehr Ahnung vom stillen und werde mich nicht mehr so verunsichern lassen. Ich danke euch sehr für eurer Feedback, es hat mich in dieser Sache sehr bestärkt. LG Sun

Mitglied inaktiv - 29.12.2015, 19:49