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Stillen und Feminismus

Thema: Stillen und Feminismus

Hallo zusammen- Ich bin mit der These konfrontiert, dass Stillen die gleichberechtigte Aufteilung der Familien- und Erwerbsarbeit unterbinde. Das öffentliche, auch politisch befürwortete Drängen auf 6 Monate Vollstillen auch im Zusammenhang mit verschiedenen anderen Trends wie Öklogische Lebensweise, back-to-Nature, Neuentdeckte Mutterinstinkte führe dazu, dass ein gleichberechtigtes Lebensmodell nach dem Modell alter feministischer Schule nicht mehr öffentlich favorisiert würde, in Folge dessen würde der Feminismus und dessen Erfolge negiert werden. Stillen UND Feminismus geht also GAR NICHT. Ich selbst habe 4,5 Monate voll gestillt, dann beigefüttert, Zwerg stillt sich nun mit 22 Monaten langsam ab (denke ich, wir werden sehen, ob es nochmals mehr wird). Ich arbeite Vollzeit (35h) seit Lebensmonat 9, der Vater wieder 30h seit Lebensmonat 19. Unser Lebensmodell (mit allen Schwierigkeiten wie Abpumpen, Schlafmangel, Anstrengung) wird als "absolute Ausnahme" und "total dogmatisch" bezeichnet. Jedenfalls nicht repräsentativ oder für den Diskurs relevant. So. Was sagt ihr? Gibt es hier feministische Stillerinnen? ;) Gibt es überhaupt einen Zusammenhang? Danke für Eure Meinung!! LG

von Lulus-Mom am 11.07.2014, 18:35



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Ich habe nie mit jemanden, den es nichts angeht, mein Lebensmodell diskutiert. Und mir auch nicht vorkauen lassen, ob ich eine echte Feministin bin.

von Lauch1 am 11.07.2014, 18:55



Antwort auf Beitrag von Lauch1

Ich wollte keinen Rechtfertigungsdruck erzeugen bzw. habe mein Modell nur als Background erzählt. Ich finde dieses Thema generell spannend. Ich habe im direkten Umfeld aber kaum "länger-als-paar-Monate-Stillende" und fände ein paar Meinungen von tatsächlich Betroffenen einfach spannend. Ich finde Feminismus ist grundsätzlich ein öffentlich zu diskutierendes Thema und in diesem Fall finde ich das Private sehr politisch. Und damit diskutiere ich das gerne mit allen möglichen Frauen und Männern. Später gerne mehr, jetzt Baden, Kuscheln, Stillen... Freue mich, wenn Du doch noch Lust an der Diskussion bekommst!!! LG

von Lulus-Mom am 11.07.2014, 19:37



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Elisabeth Badinter, das sind doch alles theoretische Konstrukte. Man muss eben seinen persönlichen Weg finden. Das Stillen ist doch ohnehin eine sehr geringe Zeitspanne im Leben eines Kindes. Und seien wir ehrlich, die perfekte Karriere, die perfekte Ehe, das perfekte Aussehen, das perfekte Kind - Alles bekommt man nie!

von Lauch1 am 11.07.2014, 21:47



Antwort auf Beitrag von Lauch1

ehe recht normal, karriere nicht richtig vorhanden, aber ich bin glücklich ;))) ich scherze nur lauch..ich finde, du sagst es schon ganz richtig ;)))

von Leewja am 11.07.2014, 22:11



Antwort auf Beitrag von Leewja

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von Lauch1 am 11.07.2014, 22:29



Antwort auf Beitrag von Lauch1

von Lauch1 am 11.07.2014, 22:31



Antwort auf Beitrag von Lauch1

...ich finde mein Modell ansonsten tatsächlich wenig perfekt, aber es stimmt mich und Mann und Sohn ausreichend glücklich, Ich finde theoretische Konstrukte und Utopien sind hilfreich beim Finden seines persönlichen Weges. Wenn Du magst, beantworte doch meine umformulierte Frage nochmals unten...

von Lulus-Mom am 11.07.2014, 22:40



Antwort auf Beitrag von Lulus-Mom

Aber die kommen in die Pubertät.

von Lauch1 am 11.07.2014, 22:45



Antwort auf Beitrag von Lauch1

Dann bin ich ja GsD bei der Arbeit...

von Lulus-Mom am 11.07.2014, 22:50



Antwort auf Beitrag von Lulus-Mom

zudem hat lauch recht....schon, dass es nun mal wir frauen sind, die die Kinder austragen und gebären, ist nunmal etwas, was wir nicht ändern können und werden. ich steh nicht auf das blabla von wegen "dafür können wir leben schenken, das größte geschenk, sülz", es ist aber nun mal einfach so. Und ich bin verdammt desillusioniert, wie schwer es ist und wie anstrengend, eine beruftstätige mutter zu sein. das hat aber mit feminismus an sich herzlich wenig zu tun, eher noch finde ich, jede frau, die bereit ist, viel auf sich zu nehmen, um alle optionen ihres lebens unter einen hut zu kriegen, tut verdammt viel für den feminismus. dogmatisch qwarum? ungewöhnlich sicher eher, sowohl, was die "lange" stilldauer angeht (ich weiß, dass sie normal ist, keine sorge), als auch, was den offensichtlichen 50:50-einstaz deines manne sangeht. bewundernswert finde ich v.a. letzteres eher, ich kenne nur ein paar, wo és paritätisch läuft und die karriere der frau genauso ernst genommen wird, wie die des mannes...und nein, das ist nicht meine ehe ;)

von Leewja am 11.07.2014, 19:26



Antwort auf Beitrag von Leewja

;) Meine Schwester ist tatsächlich der Meinung ich sei dogmatisch. Und zwar wie folgt: Ich mute mir selbst viel zu viel zu, schließlich bestehe ich darauf "so schnell" (also nach 8 Monaten) wieder "so viel" zu arbeiten, und dass obwohl ich nachts nicht schlafen kann (langes Dauerstillen). Ich sei also "dogmatisch", da ich einerseits vehement darauf bestehe, wieder zu arbeiten, andererseits darauf bestehe (genauso vehement, zugegeben) solange zu stillen, wie Kind so mag. Das mache mich zur "echten Ausnahme" (wenn auch in Ihren Augen ziemlich bescheuert) und ich wäre daher kein repräsentatives Beispiel. IM PRINZIP würen Feministinnen jedoch eher anerkennen. dass Stillen (und die daraus resultierende stärkere Bindung und der nicht zu unterschätzende Zeitaufwand) eben schlicht daran hindert, schnell zu arbeiten, schnell Aufgaben an Vater abzugeben, schnell mit dem Alltag weiterzumachen. Sie vertritt damit eine ganz gängige Feminusmusthese und viele meiner Bekannten und ihrer Freundinnen (viele davon bewusst nicht Mutter, auch viele Flaschengeber) sehen das ähnlich. Also besser Flasche. Führende Vertreterin dieser These ist Frau Badinter, französische Feminsmus-Ikone. Für alle Interssierten hier mal ein Link: http://rabenmuetter.blogspot.de/2010/03/wie-mama-eine-frau-bleiben-kann.html Ich werde das zentral nochmals schreiben, ich will mich nicht rechtfertigen. Ich bin überzeugte Feministin und finde es nur so blöd, dieses Thema nie mit Frauen zu diskutieren, die stillen, sondern immer nur mit solchen, die dies kurz getan haben, die nicht wollten/konnten, die noch gar keine Mutter sind.

von Lulus-Mom am 11.07.2014, 20:59



Antwort auf Beitrag von Lulus-Mom

ich finde ja, da können leute, die keins haben, immer nur schrecklich theoretisch mitreden ;)) ICH finde, dass feminismus keineswegs darin besteht, immer und ununterbrochen exakt die gleicehn lebenswege zu beschreiten, wie männer. Oder immer exakt gleichviel zu arbeiten oder zu verdienen. Ich bin zwar sehr dafür, überhaupt zu arbeiten und sein eigenes auskommen zu haben. ich bin auch serh dafür, dass Väter mit deutlich, WESENTLICH mehr selbstverständlichkeit die Familienarbeit mit übernehmen und von ihren chefs nicht mehr seltsam angesehen werden, wenn sie auch elternzeit haben oder teilzeit arbeiten wollen. ich finde aber, emanzipation bedeutet auch, eben unterscheidliche lebsnphasen so zu gestalten, dass beide sich GLEICHWERTIG fühlen. und da es nun mal nicht zu ändern ist, dass frauen die kinder austragen und gebären und da es nun mal auch nicht zu ändern ist, dass es fast unmöglich (und vielleicht auch nur bedingt wünschenswert ist), dass man MIT Kind exakt und 100% so weuiterleben kann, wie zuvor, muss man eben soweiso nach der geburt eines kindes manche weichen umstellen. das sollte nach möglichkeit eben BEIDE elternteile treffen (oder ihnen vergönnt sein). dein kind würde übrigens ungestillt ja DENNOCH nachts wach sein....und nicht unbedingt NUR zum stillen. möglicherweise ist es sogar DURCHS stillen schneller zu ebruhigen und du kommst zu mehr schlaf, als wenn es einfach so wach wäre (wie mien junge das im 3. Lj einfach für 3-4 stunden pro nacht war). dann würde zwar auch dein mann aufstehen, aber meine güte...ob man daran nun feminsimus und emanzipation festmachen kann? sollst du denn nun nach meinung deiner schwester weniger arbeiten oder weniger stillen? und warum eigentlich, solange DU und dein kind (und ein bisschen dein mann) damit glücklich und zufrieden sind? hat sie vielleicht noch nicht begriffen, dass der gipfel des feminismus/der emazipation (die begrifflichkeiten gehen ein wenig durcheinander, ich sehe da schon unterschiede, aber gut) ist, dass Frau ihr leben in vollkommener freiheit udn selbstbestimmtheit exakt so leben kann, wie es ihr passt, ohen von einem mann, der gesellschaft oder der theorie einer großen schwester gegängelt zu werden?

von Leewja am 11.07.2014, 21:15



Antwort auf Beitrag von Lulus-Mom

Entschuldigung, aber so einen Käse hab ich schon lange nicht mehr gehört! Auf solche Diskussionen würde ich mich garnicht erst einlassen. Es ist einzig und allein Deine Entscheidung, ob und wie lange Du stillst!

von stinibieni am 11.07.2014, 19:39



Antwort auf Beitrag von stinibieni

Ich weiß, danke. Du siehst also keinen Zusammenhang zwischen Stilldauer und Zeitpunkt der Wiederaufnahme von Beschäftiguung? Oder von Gleichhverteilung von Familien- und Erwerbsarbeit zwischen den Eltern?

von Lulus-Mom am 11.07.2014, 22:49



Antwort auf Beitrag von Lulus-Mom

Die Frage hat sich mir noch nie gestellt, da ich drei Jahre zu Hause bleibe, und wenn wir weitere Kinder bekommen sollten, auch bis das Jüngste drei wird und in den Kindergarten geht. Dann werde ich halbtags arbeiten gehen und die Kinder gehen auch nur Vormittags in den Kindergarten. Ich halte überhaupt nichts von Ganztagskindergärten oder -schulen. Schließlich habe ich mich dazu entschieden, Kinder zu bekommen. Wenn ich diese so schnell wie möglich so lange wie möglich abgeben wollen würde, brauchte ich erst garkeine zu bekommen. Die Erziehung meiner Kinder obliegt meinem Mann und mir, nicht Kindergärtnerinnen oder Lehrern, wie es häufig erwartet wird. Wir wohnen allerdings auch auf dem Land, wo die Kinder Nachmittags noch alle vor der Tür sind und in Gruppen spielen (von wegen "dann ist es den Kindern ja den ganzen Tag langweilig"). Meiner Meinung nach ist die "Arbeit" auch aufgeteilt - einer sorgt für das Haupteinkommen und einer kümmert sich um die Kinder. Beides sind anstrengende Jobs, und mein Tag ist wesentlich länger als der meines Mannes. Finanziell könnte es bei uns auch andersherum sein, aber wir (speziell ich) bevorzugen da doch eher die klassische Variante. Ich bin auch in einer Familie groß geworden, wo die Mama sich um Kinder und Haushalt kümmert und der Papa arbeiten geht. Und wir sprechen hier von Akademikerfamilien, wobei sich die Prioritäten bei uns Frauen das halt seit den Kindern verschoben haben. Ich möchte aber auch nicht behaupten, dass ich nie mehr voll berufstätig werden möchte. Das wird sich zeigen.

von stinibieni am 12.07.2014, 14:25



Antwort auf Beitrag von stinibieni

ich habe Deine zweite Antwort leider zunächst übersehen und melde mich daher erst so spät zurück. Vielleicht siehst Du meine noch... Zunächst einmal danke für die Bekräftigung meiner Aussage, dass Stillen und Entscheidungen zur Verteilung von Familien- und Erwerbstätigkeit nichts miteinander zu tun haben. :) Dein Post bezieht sich aber ja eigentlich gar nicht auf diese sehr enge Fragestellung, sondern Du fasst das Thema viel weiter und besprichst auch Deine Auffassung zu Mutterschaft allgemein, Fremdbetreuung usw. Dabei sind mir zwei Sätze aufgefallen, die mich zu einer Erwiederung reizen. Folgende: "Schließlich habe ich mich dazu entschieden, Kinder zu bekommen. Wenn ich diese so schnell wie möglich so lange wie möglich abgeben wollen würde, brauchte ich erst garkeine zu bekommen." "Und wir sprechen hier von Akademikerfamilien, wobei sich die Prioritäten bei uns Frauen das halt seit den Kindern verschoben haben" Zum ersten, man kann über Sinn und Qualität früher Fremdbetreuung sicher streiten und ich kenne keine Eltern, die sich die Entscheidung leicht gemacht haben. Und "so lange wie möglich" macht niemand, eher "so lange wie nötig". Daher finde ich die Aussage, dann müsse man ja keine Kinder kriegen, arg eindimensional... das mag eine persönliche Auffassung sein, ist aber wohl kaum auf die Allgemeinheit übertragbar. Das sind in meinen Augen genau die Mittel, mit den jungen Frauen Mutterseiin und Berufstätigkeit verleidet werden. Leider führt das oft zu Entscheidungen zu Lasten des Kinder-kriegens. Und darauf bezugnehmen, was macht es für einen Unterschied, ob wir von Akademikerfamilien sprechen? Meines Erachtens doch nur den einen, dass Frauen in diesem Milieu eben oft die Wahlfreiheit haben, lange Zuhause zu bleiben, da der Akademikergatte genug Geld nach Hause bringt. in nicht-Akademikerfamilien hieße der Vwerzicht auf ein Gehalt hingegen oft Sozialstaat. und muss man Müttern, die dann unter Geldsorgen Arbeit und Familie kombinieren, oft gefangen in alten Rollenmodellen mit einer vollen Doppelbelastung, dann auch noch ein schlechtes Gewissen machen? So von wegen, warum kriegste denn ein Kind, wenn Du's dann nur abgibst? Finde ich ein wenig einfach... und nur falls das meine Aussage besser einordnet, ich komme aus genau dem Familienbild, dass Du beschreibst. meine Mutter - zwei Ausbildungen, Studium, Doktortitel, verbeamtet - blieb 12 Jahre komplett Zuhause. Ich habe auch erlebt, wie schwer und frustrierend ein Wiedereinstieg nach einer solchen Zeitspanne sein kann. V.a. weil meine Mutter auf einmal aufgrund eines Schicksalschlages als Alleinernährerin von 4 schulpflichtigen Kindern dastand. Wir haben uns alle irgendwann gewünscht, sie hätte früher an sich selbst gedacht. ich kenne aber auch viele Akademikerfamilien, bei denen das von Dir beschreibene Modell bis ins hohe Alter wunderbar funktioniert. Und, nicht zuletzt, kommt mein Mann aus einem sehr einfachen Arbeiterhaushalt. Mit Migrationshintergrund. Aus dieser Familie kenne ich keine Mutter, die länger alks 1 Jahr kompett ausgesetzt hat. Da ist Geldverdienen Notwendigkeit.

von Lulus-Mom am 14.07.2014, 07:56



Antwort auf Beitrag von Lulus-Mom

das ist ja herrlich absurd ;))))))))) der papi hat ja immer noch reichlich zu tun, abgesehen vom stillen passiert dannja doch noch einiges anderes am tag ;))) wie süß! total akademisch bescheuert! sind denn deine kritiker die leuchtenden vorbilder in sachen absolut gleicher einbringung in die kinderaufzucht?

von Leewja am 11.07.2014, 19:47



Antwort auf Beitrag von Leewja

Ich finde, wenn er immer Windeln kauft und immer Brei kocht, dann kann ich auch immer stillen. Und nein, das sind sie nicht. Sie sagen ja auch nicht, dass ich nicht feministisch bin. Sie sagen, der Aufwand, den ich betreibe, um stillen zu können und zu arbeiten, der sei nicht NORMAL. Und NORMALERWEISE würde Stillen eben im Umfeld von sehr langer Elternzeit und Back-To-Nature stattfinden und diese "neue Natürlichkeit" würde Mütter, die lieber schnell abstillen wollten, um schnell wieder arbeiten zu gehen, eben unnötig unter Druck setzten. So dass es Frau eben NOCH SCHWERER gemacht wird, emanzipiert Familie und Beruf zu teilen. Meine These, dass Stillen eine Kinderbetreuungsarbeiit wie jede andere auch ist und nicht am gleichberechtigten Arbeiten/Leben hindert, wird bestritten. Nicht jede/r könne so viel auf sich nehmen wie ich und kaum jemand habe meinen Mann...

von Lulus-Mom am 11.07.2014, 21:09



Antwort auf Beitrag von Lulus-Mom

würde aber bei einem zweiten kind aus schierer bequemlichkeit länger stillen 8was habe ich die fläschchenmacherei gehasst). ich hatte meinen sohn sehr viel im tragetuch, fand aber meinen quinny, in dem er auch noch von mir qwegguckte stylish und praktisch, ich habe erst gläschen gefüttert und dann selber gekocht, ich habe ibuprofen, paracetamol, kümmelzäpfchen und arnicaglobuli verwendet, ich habe ihn drei jahre einschlafbegleitet, das gesamte erste hjahr in den schlaf getragen, ihn lange bei mir im bett gehabt und das dennoch nie als familienbett betrachtet, ich habe ihn mit einem jahr schon bekanntbetreuen lassen, usw....es gibt graustufen, schönen gruß an deine schwester. duie welt ist nicht schwarz weiß udn auch nichtökomuttis stillen, auch emanzispierte arbeitende frauen stillen, auch tragemuttis kochen nicht immer bio...auch familienbettpraktizierer betrachten das manchmal dennoch als IHR bett, in dem nur zufällig für eine begrenzte lebensspanne ein Blag rumkugelt. unter druck wird jede mutter in jeder richtung wegen irgendwas gesetzt, soll sie sich schonmal drauf vorbereiten. wegen zu kurz, zu lange, zu gern oder gar nicht stillen, wegen plastikwindeln oder windelfrei, wegen impfen oder nicht impfen, wegen "verwöhnen" und "kann auch mal schreien" und ernährung und was weiß ich nicht...mutter, schwiegermutter, freundinnen, kinderlose große schwestern, hebammen, kinderkrankenschwestern, kolleginnen, wildfremde omis auf der straße...irgendwer ist mit 100% sicherheit nicht einverstanden damit, wie man das kind nun behandelt....da juckt mich die meinung einer akademischtheoretisch denkenden truppe femisnistinnen herzlich wenig ;)

von Leewja am 11.07.2014, 21:22



Antwort auf Beitrag von Leewja

:) Ich gebe ihn gerne weiter. Ich gehör(t)e ja eigentlich auch zu dieser Truppe, möglicherweise ist dies Teil des Problems. Ich hatte NIEMALS NIE vor solange zu stillen, eine Art Familienbett zu praktizieren, nur selbstgekochte Breie und v.a. Fingerfood zu füttern... Ich wollte nach 6 Monaten spätestens abgestillt haben, dann mit 8 Monaten wieder arbeiten und mit 12 Monaten sollte Kind in Krippe. Und dann kam Baby... :) Um auf oben zu antworten, nein, meine Schwester hat leider und ungewollt kein Kind. Sie arbeitet mit Kindern, sie hat etliche Patenkinder. ...es ist ihr bisher nicht gegönnt. Ich mag ihre Meinung dennoch nicht zu sehr als blanke Theorie abstempeln. ich kenne wirklich kaum weitere Beispiele, bei denen "Langes" Stillen (ja, ja ich weiß, normales Stillen...) und frühes Arbeiten verbunden wird. Ich hatte hier auf mehr Erfolgsmodelle gehofft. Und ja, ich finde, dass eine kontinuierlich gleichwertige Verteilung von Familien- und Erwerbsarbeit (zeitmäßig) Zeichen einer gleichwertigen Paarbeziehung sind, die für mich als Feministin wichtig ist. (Da bin ich auch dogmatisch) Ich mache das nicht von gleichwertigem Verdienst abhänigig!

von Lulus-Mom am 11.07.2014, 21:42



Antwort auf Beitrag von Lulus-Mom

wobei ich das nicht lebe....ich habe nach 1 jahr elternzeit (ich wollte auch nach 8 monaten wieder, aber da war der kurze grad so anhänglich und fremdelte und brauchte mich so sehr) mit 50% angefangen, also 20 Wochenstunden, bin dann auf 24 hoch, dann uaf 35, also 87,5%.-..das mache ich auch immer noch (natürlich erledige ich in den 35 stunden das, was die kinderlosen kollegen in 40 plus überstunden machen...)... mein mann ist selbständig. er bringt den kleinen zur schule (und früher erst zur tamu, dann in den Kiga) udn ebmüht sich, so zuhause zu sein, dass er ihn ins bett bringen kann. aber wenn ich dienste habe, wie heute, ist es nicht immer, eher selten so, dass er ihn dann "früh" 8also um 16:00) abholt. ICh gehe so weit, zu sagen: wenn ein paar gerne ein klassisches rollenmodell leben möchte, dann soll es das dürfen! das ist mal echte emanzipation ;) ICH will es nicht, leider ist es aber bei uns NICHT so, dass ganz paritätisch geteilt wird, weder berufstätigkeit noch kinderbetreuung. mein mann sieht das anders, er rechnet aber natürlich auch meine wochenenddienste und anchtdienste dazu....stimmt ja auch irgendwie, trotzdem habe ich den Nimbus der "teilzeitmutti"....

von Leewja am 11.07.2014, 21:51



Antwort auf Beitrag von Lulus-Mom

So wie ich Feminismus verstehe: Gleichstellung von Mann und Frau. Was dokmatisch einst gefordert wurde mit dem Nichtstillen war nötig, um es in den 70ger Jahren deutlich zu machen, welche Werte man haben will. Heute sollte das anders gemacht werden - finde ich. Ich bin eine Frau und habe alle Recht wie ein Mann. Ich fordere gleiche Behandlung. Ich bin eine Frau und will auch das Recht haben, als solche zu leben (mit allen weiblichen Attributen). Da ist eine Schwangerschaft und das Muttersein dabei. Ich kann mich doch nicht selbst verleugnen. Zu mir: Ich habe 1 Jahr Elternzeit genommen, 0,5 Jahre Teilzeit und seit dem Vollzeit. Wenn die Kinder krank sind, bleibe mal ich, mal mein Mann zu Hause. Er muss sich anpassen an viele Dinge. Und dann darf auch nicht vergessen: man ist als Paar ein Team. Pure Männlichkeit und purer Feminismus (ich meine dokmatischer) passen, glaube ich, auf längere Zeit gesehen nicht zusammen. Also: Ernster, nur diesen einen Gedanken verfolgender Feminismus kann nicht stillen. Aber man entwickelt sich ja weiter.

von Caitryn am 11.07.2014, 20:11



Antwort auf Beitrag von Caitryn

Danke für Deinen Beitrag, über den ich mich sehr freue. Du vertrittst dann ja den neuen Feminismus, der eher Beachtung von Unterschieden fordert, als pure Gleichbehandlung. Ich bin tatsächlich immer für das Vernachlässigen von biologischen Unterschieden gewesen. Mutterschaft ist ja aber irgendwie gesetzt. Ich finde also, die These sollte nicht sein "stillt nicht!" und geht bald wieder arbeiten wie die Väter... ...sondern eher bleibt ein wenig Zuhause. Und dann lasst den Vater Zuhause bleiben. Denn, wenn er das tut, dann lernen Arbeitgeber, dass nicht nur Frauen mal ausfallen. Und wenn ihr wieder einsteigen könnt, ohne Euch ums Kind zu sorgen, dann geht das auch besser. Und wenn ihr wollt, dann briingt ihr unter diesen Umständen auch Stillen mit unter. Es hilft Euch und dem Baby sogar, die ersten Trennungsmonate inniger zu überstehen. Und dem Papa hilft es bei der Bindung, länger Elternzeit zu nehmen. Vater sein ist auch Biologie... Ich ernte dann regelmäßig Unverständnis, wobei ich eigentlich nur erwarte, dass Männer sich an das Weibliche Verhaltensmuster anpassen (Zuhause bleiben, Brutpflege) und nicht Frauen and das männliche Muster (Kaum zuhause, schnell arbeiten). Ich weiß, dass das im Umkerhschluss bedeutet, dass Frauen nicht nur die Rechte, sondern auch die Pfllichten der Herren als "Ernährer" teilen (und umgekehrt). ich weiß auch, dass dies vielen Frauen in schlechter bezahlten Jobs nicht möglich ist. Ich hätte das gerne anders...

von Lulus-Mom am 11.07.2014, 21:59



Antwort auf Beitrag von Lulus-Mom

Als Mutter habe ich eine andere Rolle im Leben eingenommen. Ich habe Verantwortung für ein Wesen übernommen. Und die steht immer an Nummer eins im ersten Lebensjahr. Wo es mit Beruf vereinbar ist, ist es wunderbar. Nummer eins bleibt aber weiterhin das Kind. Das muss man sich klar machen. Du musst schauen, wie es deinem Kind gut geht in der Wechselbeziehung zu dir. Wenn du dich selbst aufgibst, ist es auch nicht gut; wenn du nichts aufgibst, ist es auch nicht gut. Eine Ballance zu finden, das ist die Kunst des Lebens.

von Caitryn am 11.07.2014, 20:19



Antwort auf Beitrag von Caitryn

... dass das egoistisch gedacht ist. eher als ein "Wir wollen, was die Männer haben. Wir wollen das auch dürfen. warum müssen wir verzichten." Alles, was Du oben schreibst, würde ich unterschreiben. Mein Mann übrigens auch. Ich frage mich dennoch, wieso Stillen oder nicht dabei überhaupt einen Unterschied machen sollte.

von Lulus-Mom am 11.07.2014, 22:04



Antwort auf Beitrag von Lulus-Mom

da kann man dann nur sagen "Pechsache"... ich war auch immer eher auf deiner schiene, habe aber gelernt: there are differences, man kommt nicht umhin, das zu aktzeptieren. Auch die recht animalische Liebe im ersten Säuglingsjahr hat mich persönlich überrascht und ich denke, sie war bei mir mehr da, als bei meinem mann. nicht mehr liebe an sich, aber dieses animalisch-instinktive....irgendwie. ich habs ja überwunden und steh wieder im berufsleben, aber......ich denke mit "wir wollen exakt das gleiche, was männer haben" kommt man im realen leben nicht allzu weit....mein mann hatte auch den "ammenschlaf" nicht, ich war bei jedem schluckauf wach, er schlief selsbt noch, wenn der kruze schon schrie....wat nu? unfair, nicht gerecht, auch nicht emansipiert, aber wie willste die natur abschalten?

von Leewja am 11.07.2014, 22:10



Antwort auf Beitrag von Leewja

Ich denke, die Unterschiede sind tatsächlich von Paar zu Paar verschieden stark ausgeprägt und müssen nicht klassisch verteilt sein. Und natürlich war mein Modell manchmal ein Kraftakt und ich habe zwischendrin gedacht, sche***, 12 Monate Zuhause wäre auch ok gewesen. Tatsächlich war der Wiedereinstieg aber auch nach 8 Monaten schon hart. IT ist ein schnelllebiges Geschäft... Ich möchte nicht abbilden was Männer haben. Ich habe in einem Beitrag oben schon notiert, ich fände es schöner, wir würden öfter "weibliche Modelle" (Zuhause bleiben, Brutpflege) an die Herren weitergeben und nicht "männliche Modelle" (kaum Elternzeit, sofort zurück) für Frauen wünschen. Ich bin überzeugt, viele Väter wissen nicht, was ihnen entgeht, wenn sie sich niemals "ganz alleine", wochenlang an den Nachwuchs binden. Dass es da persönliche, finanzielle und gesellschaftliche Schranken gibt, weiß ich auch.

von Lulus-Mom am 11.07.2014, 22:33



Antwort auf Beitrag von Lulus-Mom

Hallo, Feminismus sollte nicht als ein starrer Begriff gesehen werden, er hat sich in verschiedenen Wellen seit dem 17. Jahrhundert weiterentwickelt. Meiner Meinung nach sind große Einflussfaktoren Religion, Erziehung, eigene Werte und Normen, welche Gesellschaft uns geprägt hat, Industrialisierung, Umfeld und unsere seelischen und physischen Anlagen die wir mitbringen u.s.w. Wir entwickeln uns jeden Tag weiter und lernen durch Erfahrung. Ich stille seit 10 Monaten und werde dies solange tun wie nur möglich, wir haben ein Fam.Bett und mein Mann hat auch Elternzeit genommen. Er übernimmt später alle meine Kind Krankentage und hilft bei allem was ihm möglich ist (er war vor der SS anders). Ich gehe leider schon nach 12 Mo. wieder arbeiten. (meine Einstellung war vor dem Baby anders, für mich zählte nur die Arbeit -Leitung in Krankenpflege-) Meine Schwägerin stillt schon über 2 Jahren. Ich bereue nichts und würde für meine Tochter immer wieder das Beste tun. MfG

von Würmchen76 am 11.07.2014, 22:09



Antwort auf Beitrag von Lulus-Mom

Glaubt ihr, dass Entscheidungen, wer, wie lange Zuhause beibt bzw. wie lange und wie oft Arbeiten geht, Entscheidungen, wie Familien- und Erwerbstätigkeit geteilt werden, ganz generell abhängig davon sind, ob und wie lange gestillt wird? Oder glaubt ihr, dass man diese Verteilungsfragen unabhängig vom Stillen klärt (was ich denke)...

von Lulus-Mom am 11.07.2014, 22:22



Antwort auf Beitrag von Lulus-Mom

ob man plant, wieder rasch arbeiten zu gehen... ICH habe abgestillt, WEIL ich dachte, das klappt sonst nicht. Hätte ich mehr ahnung gehabt, weil z.b. schon ein kind gehabt hätte, hätte ich zwar länger gestillt, aber wäre dennoch arbeiten gegangen. ICh glaube, wenn eine frau (und deren partnerschaft) so gestrickt sind, dass sie relativ rasch wieder arbeiten will, wird sie sich vermutlich eher gegen langes stillen entscheiden. das finde ICH aber auch ok, ich glaube, kinder können prima auch mit Fläschchen überleben. zudem glaube ich, dass gerade ersteltern immer einen haufen theorien haben (manchmal sogar schon weit vor der tatsächlichen schwangershcaft, siehe langer strang im partnerschaftsforum), die dann aber druch den massiven Impact, den ein baby auf einen hat und den man schlicht nicht vorherplanen kann, durchaus ganz unerwartet völlig über den haufen geworfen werden können. möglicherweise (aber nur manchmal, nicht immer, nicht bei jeder) ist LZ-stillen oft auch mit einer sehr ...wie soll ich das sagen---einem sehr straken aufgehen in der mutterrolle vergesellschaftet, so dass LZ-SDtillmüter oft (oder manchmal, halt: nicht immer) auch eher zum lange zuahusebleiben, die ersten 3 Lj. muss die mama das kind betreuen, familienarbeit ist wichtiger als berufstätigkeit tendieren. das finde ich übrigens für die jweielige frau völlig ok, ich kritisiere das nicht und jede solle s so machen, wie sie meint....ich verherrliche es nur auch nicht. das nur, um zu verhindern, dass jemand das als angriff verstehen könnte. das ist es NICHT.

von Leewja am 11.07.2014, 22:31



Antwort auf Beitrag von Lulus-Mom

Kind 1 Pump/Flaschenkind 2 Jahre zu Hause! Kind 2 Stillkind ( 9 Mon.)3 Jahre zu Hause! Ich denke wenn man den Elternzeitantrag ausfüllt ist Stillen so ziehml. das letzte woran man denkt! Besonders in Gegenden wo man kaum einen Krippenplatz bekommt, gerade am Existenzminimum kratzt , oder den super geilen Job hat, gibt es ja tausend andere Gründe wann, wie , ob man wieder arbeiten geht als die Kindesernährung! Entweder es geht oder es geht nicht!( Kommt ja immer auf die familien- Arbeitssit. an) Zur Not pumpt man dann eben ab! Ich glaube man kann sich das Leben auch total zu planen, und jede Einzelheit bedenken , am Ende kommt es doch immer anders;-)

Mitglied inaktiv - 11.07.2014, 22:34



Antwort auf Beitrag von Lulus-Mom

Ich habe immer so lange gestillt, weil ich für Alternativen zu müde war. Kind andocken lassen und selber wegbrechen. Insofern - nein, unabhängig.

von Lauch1 am 11.07.2014, 22:52



Antwort auf Beitrag von Lauch1

meine hebamme sagte zwar am telefon "ach wu´tsch, jede frau kann im liegen stillen", aber als sie meine evrsuceh dann mal life sah, sagte sie "Hmm...du kannst ECHT nicht im liegen stillen"....ich hätte gott weiß was deum gegeben, aber ich musste aufstehen, sitzen, mein sohn war ein genießer und brauchte locker 30 min oder länger, dann hab ich IMMER vergessen, mir was zu trinken zurechtzustellen und im moment des andockens dieser unvorstellbare durst.....und ich war MÜDE...mein GOTT, war ich müde..-...

von Leewja am 11.07.2014, 22:54



Antwort auf Beitrag von Leewja

Wäre ich umgefallen.

von Lauch1 am 11.07.2014, 22:58



Antwort auf Beitrag von Leewja

;) Der letzte Absatz könnte von meiner Schwester sein. Ich selbst glaube das nicht. Ich glaube, dass Entscheidungen zum Stillen krass abhängig von den der Mutter zugänglichen Infos zum Stillen und der Einstellung des Vaters sind. Und unabhängig davon ist, ob man gerne Vollzeit Mama ist, oder nicht. Genau das ist aber ja strittig. Nur um Kritikern vorzubeugen: Ich habe nix gegen Vollzeit-Mamis. Meine liebste und älteste Freundin ist eine. Sie hat ürbigens beide Kinder "nur" 7 bzw. 9 Monate gestillt... ;) Ich DANKE DIR für die tollen Beiträge, ich werde erst morgen wieder reingucken, aber habe diesen völlig entspannten Austausch zum Thema sehr genossen!!!

von Lulus-Mom am 11.07.2014, 23:00



Antwort auf Beitrag von Lulus-Mom

Das hängt doch von ganz anderen Dingen ab. Hier gibt es doch einige die arbeiten UND stillen. Allerdings verstehe ich deine Motivation hinter der Frage nicht ganz. Warum machst du dir so einen Kopf was andere über dich oder deine Art zu Leben denken? Vor allem von deiner kinderlosen Schwester? Mal ganz davon abgesehen finde ich die Situation heutzutage schrecklich: man muss sich rechtfertigen, wenn man mit kind(ern) arbeitet. Man muss sich rechtfertigen wenn man nicht arbeitet....wenn man stillt....wenn man nicht stillt....familienbett oder Kinderzimmer und so weiter. Manche haben ja nicht einmal die Möglichkeit zu wählen. Leben und Leben lassen. Soll doch jeder machen wir er will. Meine persönliche Wunschvorstellung vom Familienleben ist ein mehrgenerationenhaus/eine soziale Gemeinschaft, keine isolierten Mütter. Das Kind wird mind. 2 Jahre besser noch 3 Jahre zu Hause betreut. Ich bin zwar kein geborenes "Hausmütterchen" aber wenn ich ehrlich sein darf: ICH finde es scheisse anstrengend für die Kinder da zu sein, zu arbeiten, den Haushalt zu führen, Ehefrau zu sein und für sich selbst auch zeit zu haben. Könnte ich die zeit 12 Jahre zurück drehen würde ich nicht mehr so früh arbeiten gehen und die Energie lieber in mich und meine Kinder investieren. Ich weiß ja nicht wie es anderen geht aber mir fehlt definitiv zeit. Und wo zwacke ich die ab? Bei mir. Schließlich MUSS gekocht, geputzt, gewaschen werden(wenn auch nur notdürftig) dann kommen die Kinder, der Mann. Vielleicht bin ich aber auch einfach zu blöd das alles hinzubekommen :-) Sorry für den langen Text aber das wollte raus :-)

von Kräuterzauber am 11.07.2014, 23:00



Antwort auf Beitrag von Leewja

...noch schlimmer zusätzlich mit Hütchen, da Kind nach falscher Erstberatung im KKH saugverwirrt und sich EWIG nicht umgewöhnen konnte. Und dann noch wochenlang 6mal täglich pumpen zusätzlich... naja. Du siehst ich habe einen Hang zum "das wird jetzt durchgezogen"... Lernten wir dann alles von einem Tag zum anderen (also er, wirklich einfach so) und erst da wurde es entspannter.

von Lulus-Mom am 11.07.2014, 23:05



Antwort auf Beitrag von Lulus-Mom

auch genauso leben zu können, ohne massiver kritik ausgesetzt zu sein. ich hatte wirklich viel übers stillen gelesen, mich informiert, kannte die WHO-empfehlungen, war völlig stillbegeistert (meine mitter "konnte" mich nicht stillen, hat aber meine schwester 13 monate gestillt, was ja damals lange war). mein mann hat sich da gar nicht wirklich eingemischt, es tat ihm leid, dass er mir da nichts abnehmen konnte, aber er hätte nie gesagt "du sollst aber stillen...oder abstillen"... ich glaube schon, dass ich in die berühmte "rush hour" reingeplumpst bin...ich war 28, ich hatte 2,5 jahre gearbeitet (und es heiß geliebt) udn ich wollte alles....und ICH hatte sorge, dass weiterstillen mich hindern würde, arbeiten zu gehen. ich weiß inzwischen, dass das blödsinn sit und dass viele andere sachen, als das stillen mich weit über selbst die länsgte LZ-stilldauer hinaus beschäftigt, ermüdet und in arbeit/kind-konflikte gestürzt haben (allmählich lässt es nach).... mir machts auch spaß, auch wenn ich eigentlich Briefe diktieren sollte ;) aber die schwestern machen eh gleich noch kaffee und dann halt ich auch zur not noch bis 2 durch ;)

von Leewja am 11.07.2014, 23:07



Antwort auf Beitrag von Kräuterzauber

Ich wollte keinen Rechtfertigungsdruck erzeugen bzw. habe mein Modell nur als Background erzählt. Ich finde dieses Thema generell spannend. Ich habe im direkten Umfeld aber kaum "länger-als-paar-Monate-Stillende" und fände ein paar Meinungen von tatsächlich Betroffenen einfach spannend. Ich finde Feminismus ist grundsätzlich ein öffentlich zu diskutierendes Thema und in diesem Fall finde ich das Private sehr politisch. Und damit diskutiere ich das gerne mit allen möglichen Frauen und Männern. Meine Schwester ist, wenn auch kinderlos, eine mir wichtige Bezugsperson, deren Meinung ich auch dann schätze, wenn sie nicht mit meiner deckungsgleich ist.

von Lulus-Mom am 11.07.2014, 23:10



Antwort auf Beitrag von Lauch1

und in einem nicht ganz zurechnungsfähigen modus, aber da war ich ja noch JUNG ;))

von Leewja am 11.07.2014, 23:16



Antwort auf Beitrag von Lulus-Mom

Bei uns gibt es nur 4 Monate Mutterschutz, danach bin ich direkt wieder arbeiten gegangen, die ersten 2 Monate 4 h und seitdem 6 h. Die Kleine ist jetzt 10 Monate. Mein Mann hat eine Auszeit genommen und wird dann ab Sept die KiTa-Eingewöhnung machen und selbstständig arbeiten. Unser Ziel: Beide 30 h arbeiten und so gleichviel Zeit für Arbeit und Familie haben. Wobei wir uns da wenig Gedanken über irgendeinen theoretischen Hintergrund wie Feminismus und Emanzipation machen, sondern einfach so leben, wie wir uns wohlfühlen (mir wäre die Decke auf den Kopf gefallen, wenn ich länger als 1 Jahr daheimgeblieben wäre). Zum Stillen...einer der schönsten Momente des Tages ist, wenn ich um 15:30 vom Arbeiten komme, erstmal meine Tochter schnappe und wir uns 1 h ins Bett kuscheln zum gemütlich stillen, spielen und oft dabei einschlafen. Abends still ich sie in den Schlaf in unserem Familienbett. Da ich sie jeden Tag 7 h nicht sehe, sind mir diese innigen Momente besonders wichtig, und ich glaube, ihr auch. Und diese Verbindung - um die mich mein Mann oft beneidet - möchte ich auch noch solange wie möglich aufrecht erhalten! Ab Oktober muss ich das erste Mal wieder auf Dienstreise, ich hoffe, sie stillt sich in dieser Woche nicht ab. Wenn ich dazwischen pumpen muss, um den Milchfluss aufrecht zu erhalten, ist es mir das wert. Es fühlt sich so richtig an....

von Connitaa am 11.07.2014, 23:30



Antwort auf Beitrag von Connitaa

Danke für Deinen Beitrag, mich hat auch u.a das Stillen emotional über die ersten zugegeben manchmal harten Arbeitswochen getragen. Ich werde Deinen Beitrag gut in der Diskussion anführen können, dass es eben nicht nur mir so geht. Man muss sich ja nicht mit feministischer Theorie befassen, ich mache es eben von Zeit zu Zeit und werde entsprechend mit mancher These konfrontiert. :) Mir geht es aber auch mehr ums Wohlfühlen aller Beteiligter und nicht um das Durchsetzen einer Theorie 1 zu 1 in die Praxis.

von Lulus-Mom am 12.07.2014, 15:26



Antwort auf Beitrag von Lulus-Mom

... das Kritik wegstecken? Am wenigsten Kritiker hat eine Mutter, wenn sie mit dem Mainstream schwimmt. Im meinem persönlichen Umfeld wäre das: stillen für ein paar Monate, Krippe und beruflicher Wiedereinstieg irgendwann zw. 1. und 2. Geburtstag des Kindes. ... echte Wahlfreiheit? Von (Frauen)Politik und Gesellschaft wird vorgegeben, dass rasche Vollbeschäftigung durch Erwebstätigkeit für Frauen das beste ist. Für die Kinder gibt es ja die institutionalisierte Betreuung. Wie es meinem Kind damit (und damit auch mir) gehen würde, ist nicht Thema. Es ist ja auch Fakt, dass es hart ist, nach dem Karenzgeld, das ich 1 Jahr lang bezogen habe, keinerlei Einkommen zu haben. Würde ich mein Kind fremdbetreuen lassen und zB in der Zeit ein fremdes sitten oder in meinen Job zurückkehren, wo ich mich tagtäglich auf die Gefühlswelt "Fremder" einlassen muß, verdiene ich, kann am Konsum teilhaben, meine Pensionskasse füllt sich. Betreue ich mein Kind, gestillt oder nicht, selbst, bekomme ich nicht einmal die Mindestsicherung. Was wäre, wenn Kinderbetreuungszeiten grundsätzlich bezahlt wären, in Anlehnung an das letzte Gehalt, gedeckelt natürlich nach skandinavischem Vorbild, mit Rückkehrrecht in den Job für - Hausnummer 3 oder 4 Jahre UND zusätzlich darf PartnerIn Teilzeit beantragen. Man darf und soll bitte träumen! LG, C. P.S. etwas wirrf, weil müüüüüde....

von chrpan am 12.07.2014, 02:43



Antwort auf Beitrag von chrpan

...gesellschaftspolitisches Streben nach langen Stillzeiten (was so öffentlich "lang" heißt) befördert die Manifestation von klassischen Rollenbildern. Ich persönlich finde Deinen Traum nachvollziehbar, finde aber, dass Kinder bekommen zumindest in Deutschland bereits staatlich alimentiert wird und eine Grundsicherung gibt es hier auch. Über Sinn und Zweck von Umverteilung und notwendige Verbesserungen unseres Sozialstaates müsste man aber gesondert diskutieren. Ich behaupte regelmäßig, dass Stillen nix mit klassischer Rollenverteilung zu tun hat und das wird eben genauso regelmäßig bestritten. :) Mich hat die Meinung Stillender interessiert. Sachliche Kritik kann ich ganz gut nehmen.

von Lulus-Mom am 12.07.2014, 15:22



Antwort auf Beitrag von Lulus-Mom

Dazu kann ich unsere Geschichte berichten: dass ich mich für eine Karenzierung (unbezahlt, aber mit Rückkehrrecht) von mehreren Jahren entschieden habe, und mein Mann für vier Monate, ist zwar Fakt, aber ich habe das nicht aus Pronzip entschieden und von vorne herein, sondern aufgrund des Bedarfs meines Sohnes. Geplant waren ein Jahr Pause und danach geringfügige Berufstätigkeit von mir, mein Mann wollte ab der Geburt 3 Wochen Urlaub nehmen. Dass daraus eine Väterkarenz wurde, hat den Grund, dass er mich mit unserem monatelang in jeder Wachphase schreienden Baby und Stillproblemen unterstützen wollte. Wären wir nicht die ersten Monate beide zeitgleich bei unserem Kind geblieben, hätte sich unsere Eltern-Kind-Beziehung eventuell nicht so wunderbar entwickeln können. Sicher aber hätte ich nicht voll und nicht lange stillen können. Auch musste mein Mann sich lange, lange, lange zusätzlich zum Brotjob um Einkaufen und Haushalt kümmern, weil ich praktisch 1,5 Jahre lang unseren Sohn gestillt/getragen/getröstet/ beschäftigt habe, sonst hat er immerzu geweint, was wir einfach nicht ausgehalten haben. Meiner Ansicht nach sollte man Stillen in Zusammenhang mit bindungsorientiertem Erziehungsstil sehen, nicht isoliert! Und so ein Stil (auch AP) erfordert von Mutter UND Vater viel Präsenz, Zugewandtheit, Engagement, Flexibilität und mein Mann hat sich klar für sein Kind und gegen Karriere entschieden. Mir ist eher rätselhaft, wie bedürfnisorientierter Umgang mit dem Kind und Stillen nach Bedarf mit einzementierten Rollenbildern überhaupt funktionieren soll! Frau stillt, trägt, tröstet, kocht, putzt, hält dem Mann den Rücken frei? Das kann ICH mir nicht vorstellen! Vor 30, 40, 50 Jahren war das so, aber ohne stillen und bedürfnisorientierten Umgang. LG, Chris

von chrpan am 12.07.2014, 16:43



Antwort auf Beitrag von chrpan

Die ich dankend mitnehme. Tatsächlich hast Du recht, dass das Verbinden eines frühen Arbeitsbeginns und Stillen nach Bedarf schwierig sein kann. Ich kann mit Sicherheit sagen, ich hätte nicht ab Lebensmonat 9 regelmäßig 11 h außer Haus hätte sein können, wenn Kind kein begeisterter Beikoster gewesen wäre und sein Saugbedürfnis nicht bereitwillig in die Nacht verschoben hätte. Und für mich persönlich war es maximal hart die zwischen 17 Uhr und 8 Uhr nach Bedarf zu stillen regelmäßig sehr wenig zu schlafen und dann trotzdem tasgüber konzentrierte Arbeit zu leisten. Ich habe daher mit 15 Monaten nachts abgestillt. Ohne das, würde er sich jetzt mit 22 Monaten vielleicht noch nicht abstillen. Für uns war das aber dennoch okay und auch bedürfnisorientiert. Ich weiß, dass das manche hier anders sehen werden. Ich finde. dass Du v.a. Recht hast mit dem Hinweis auf das individuelle Kind, das eine individuelle Lösung erfordert. Das gilt mit Sicherheit auch für die Mutter und den Vater.

von Lulus-Mom am 13.07.2014, 15:08



Antwort auf Beitrag von Lulus-Mom

Hab jetzt nicht alle beiträge gelesen, trotzdem ein paar gedanken die mir gekommen sind ich rede nicht gerne von feminismus oder emanzipation, finde gleichberechtigung oder gleichstellung passender, finde es betrifft auch nicht nur mann-frau, sondern auch behinderte, alte, menschen mit migartionshintergrund und und und gleichberechtigung ist für mich, dass keiner in irgendeiner form gesellschaftlich/politisch benachteiligt wird, sondern die möglichkeit hat frei zu entscheiden, wie er/ sie sein leben gestaltet dass es dabei so etwas wie "natürliche Rahmenbedingen" gibt, ist einfach so - nicht jeder bringt die voraussetzungen mit um astronaut zu werden ein sehr kluger mensch hat mal zu mir gesagt: Wir sind nicht alle gleich, aber gleich viel wert. Finde da ist was dran. Gleichberechtigung - oder was auch immer - ist für mich also nicht, dass ich mein leben so leben so leben kann wie jemand anders, sondern so wie ich es möchte und wie es zu mir und meinen eigenschaften passt. Naja zum Stillen:, jede mutter kann für sich entscheiden: stillen - nicht stillen, arbeiten - nicht arbeiten mit allen Zwischen und Graustufen, sowie den daraus resultierenden konsequenzen. Stichwort entsscheiden: Jeder muss sich entscheiden, was er mit seinem Leben anfängt, alles kann man numal nicht haben - ich kann nicht vollzeit arbeiten und vollzeitmama sein, wenn mir beides wichtig ist, muss ich kompromisse machen. ich persönlich finde, dass es "uns frauen" doch gut geht, ich habe das gefühl frei entscheiden zu können. im gegensatz zu anderen gesellschaftsgruppen oder frauen in anderen kulturen, die mit ganz anderen problemen zu kämpfen haben (war neulichz.b. in hamburg U-Bahn fahren - mit KiWA und kann sagen, alles andere als barrierefrei) ein größeres problem sehe ich darin, dass fast jeder dazu neigt, den eigenen lebensentwurf als den richtigen zu sehen und viele sich nicht sonderlich gut vorstellen können, dass für andere ein anderer weg richtig ist, woraus meist resultiert, dass über andere geurteilt wird... aber das ist nochmal eine andere diskussion. jetzt bissel aus der hohlen hand - ich hoffe ihr versteht was ich sagen wollte

von faenny am 12.07.2014, 23:21



Antwort auf Beitrag von faenny

"Gleichberechtigung ist für mich, dass keiner in irgendeiner form gesellschaftlich/politisch benachteiligt wird, sondern die Möglichkeit hat frei zu entscheiden, wie er/ sie sein leben gestaltet" Ja ich finde das auch so! Wir leben das "alte Rollenmodell" einfach weil es uns so gut geht! Ich möchte das im Moment noch so , weiß aber wenn es nicht mehr gut läuft, dass ich die Mögl. hätte es zu ändern! Das ist für mich "Freiheit"! Mein Leben so zu gestalten wie es uns als Familie damit am besten geht! Und ich sage bewusst wie es UNS ALS FAMILIE! Denn wenn ich mich für Kinder entscheide , dann bin ich eine FAMILIE und trage dem entsprechend auch mehr Verantwortung und "Pflichten" mit mir rum! Natürlich ist es ein schöner Gedanke , ich bin zwar Mutter aber immer noch Frau! Aber gleichzeitig Vollarbeit, Putze, Köchin, Familiäre-Krankenschwester, und nicht zu vergessen die ganzen ehrenamtl. Tätigkeiten, die man als gute Muddi ja so macht im Kiga und Schule , dann alles noch mit einem Lächeln zu verbinden + perfekte Frisur und Konfektionsgröße 36 ist schon mehr als zu viel verlangt! Aber geht das wirklich alles? Will man das alles? Ist es nicht größtenteils Illusion? Und warum soll ich etwas nacheifern , was ich eigentl. so nicht möchte? Das Problem ist leider das genau das(diese Illusion von der perfekten Frau/Mutter und ja auch perfekten Kind) von Wirtschaft und Politik suggeriert wird und wir Mütter doch nur zu gern ein offenes Ohr für solchen Mist haben, anstatt uns zu fragen was wir gern wollen und dann danach ohne schlechtes Gewissen zu handeln. Ich bin weder für die perfekte Rama Familie , noch für die Vollzeitmuddi die Abends noch schnell dem Kindchen einen Gute Nacht -Schmatz aufdrückt und die Tür hinter der Nanny schließt! Und es ist traurig das junge Frauen so oft suggeriert bekommen, sich zwischen diesen 2 Modellen entscheiden zu müssen! Da müsste man ansetzen, an der Flexibilität für Mütter, einfach nicht in einer unbefriedigenden Sit. festzuhängen. Und an diesem Glauben , man müsste egal welches Modell man wählt jeden Tag mit einem Lächeln aufstehen! Mein Gott , wer möchte nicht ab und wann mal seine Brut auf den Mond schießen? Aber jede Kritik wird einem ja gleich falsch ausgelegt, das ist auch so was, was mir auf den Wecker fällt! Man MUSS ja als Mutter glücklich sein! Das kann ja nur Druck erzeugen!

Mitglied inaktiv - 13.07.2014, 11:35



Antwort auf Beitrag von faenny

...und daher danke für Deinen relativierenden und schön zu lesenden Beitrag. Ich würde Dir in vielem zustimmen. Mich treibt zurzeit aber wirklich diese oben genannte These um, dass das öffentliche darauf Drängen, die Stillquote zu erhöhen, das öffentliche Diskutieren zur Gleichstellung von Frauen in den Hintergrund drängt. Meiner Auffassung nach hat das eine aber schlicht nichts mit dem anderen zu tun. Insofern ist Dein Beitrag für mich schon fast zu weit, um meine Eingangsfrage noch zu fassen.

von Lulus-Mom am 13.07.2014, 15:21



Antwort auf Beitrag von Lulus-Mom

Ich würde das anders sehen, man bleibt nicht wegen dem Stillen länger zu Hause, aber es ist mit unter schon wieder eine Sache um (Erst)Müttern ein schlechtes Gewissen zu machen! Wirkliche Wahl haben doch die wenigsten! Ich denke das die wenigsten Frauen bei der Entscheidung wie lang sie zu Hause bleiben AM ANFANG über das Stillen Gedanken machen! Wenn es das erste Kind ist, haben oft erst mal ganz andere Dinge Priorität! Ich merke bei uns im Kindercafe (sind ja Ausnahme mit 3 Jahre zu Hause)das fast alle Mütter sich Sorgen machen wenn sie wieder arbeiten gehen (müssen) und das Kind fremdbetreut wird. Stillen ist da nur ein Aspekt! Da gibt es noch : Kind ist nicht trocken, schläft nur auf dem Arm, isst kein festes Essen, mag kein Mittagsschlaf , will nur best. Bettwäsche, liebt seinen Schnuller usw, usw. Aber irgendwie wird das dann alles! Allerdings werden Dinge die früher oft kein Mensch interessiert hat ,heute schon fast wieder zu wichtig genommen! Das Kind wird als "Lebensaufgabe" hingestellt , gleichzeitig sollen die Frauen aber bitte schön auch 100% der Wirtschaft zu Verfügung stehen! Wo man gemerkt hat , dass es die Frauen kaputt macht und auch der Tag einer Mutter nur 24h hat , nahm man die Väter an die Kandare. Ich empfinde es auch andersrum seltsam. Da ja dummerweise die Väter nicht stillen können , wird ja eher immer suggeriert , das das Baby ja auch wunderbar mit Flaschenmilch groß wird und ab dem 6.Mon. sowieso Brei isst! Blöd wenn es anders läuft! Wieder Druck! Vieles wird ideologisiert , einerseits die Mutterrolle und andererseits die perfekte Arbeitskraft! Man müsste wirklich da anfangen , dass es eben akzeptiert wird, dass man Kinder hat , bei Mütter und Vätern und das diese Kinder krank werden können, pünktlich abgeholt werden wollen, ein Haufen Ferien haben und nicht permanent wegorganisiert werden wollen! Elternarbeit muss einfach mehr wertgeschätzt werden! Weil das aber nicht so ist, gehen viele den leichteren Weg und Stillen dann z.b. ab, eben weil sie dann quasi ersetzbar sind beim Kind! Ein Tod muss man sterben, und das schlechte Gewissen/Druck dabei macht viele Frauen krank, nicht um sonst ist die Burn out Rate bei Müttern so hoch wie noch nie! In der Beziehung hat die Theorie schon etwas, nicht das Mütter die Stillen nicht arbeiten können, sondern eher das daraus wieder Druck erzeugt wird, alles unter einen Hut zu bringen und das macht vielen Angst! Aber wie gesagt nicht im Vorfeld! Jetzt beim 2.Kind bin ich nicht wegen dem Stillen so lange zu Hause ,sondern weil ich es als Geschenk sehe soviel Zeit zu haben! Ruhe! Ohne Rechenschaft abzulegen, ohne Vorwürfe ,ohne schlechtes Gewissen! Und wenn ich ehrlich bin war das die egoistische Entscheidung die ich je getroffen habe! Dafür bin ich meinem Mann in der Tat dankbar denn in dem Sinne ist auch das Arbeitsteilung;-) Nur war das eben keine von "Außen" eingeredete Entscheidung , sondern beruhte schon auf Erfahrung und Arbeitsbedingungen bei Kind 1. Unsere Kinder sind weiß Gott flexibler als man denkt und ich habe auch nicht die Mögl. wie irgendeine "Buschmutter" im Regenwald zu leben, also denke ich Kompromisse müssen in unserer heutigen Zeit einfach eingegangen werden! Und Gleichstellung von Mann und Frau ist in meinen Augen super, aber man sollte gewisse biologische Dinge nicht herausnehmen und uns Frauen zum Vorwurf aber auch nicht zum Ideal machen! Dieses Anspruchsdenken ,in allem 100% geben zu müssen, ist glaube ich das was vielen schon zu schaffen macht! Lg

Mitglied inaktiv - 13.07.2014, 16:25



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:-) Das mit der Wertschätzung hatte ich ganz vergessen!

von faenny am 13.07.2014, 17:28



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"Vieles wird ideologisiert , einerseits die Mutterrolle und andererseits die perfekte Arbeitskraft! Man müsste wirklich da anfangen , dass es eben akzeptiert wird, dass man Kinder hat , bei Mütter und Vätern und das diese Kinder krank werden können, pünktlich abgeholt werden wollen, ein Haufen Ferien haben und nicht permanent wegorganisiert werden wollen! Elternarbeit muss einfach mehr wertgeschätzt werden!" Danke, toll geschrieben!

von Lulus-Mom am 14.07.2014, 08:06



Antwort auf Beitrag von Lulus-Mom

Ich würde das gerne noch Nachtragen, da ich keine Diskussion um Karriere versus Vollzeit-Mama auslösen wollte. Meine These wäre schon, dass ein langes Aussetzen eines Partners (egal ob Mann oder Frau) zugunsten der Familie zwar löblich ist, aber tendentiell für diesen Partner zu einem höheren Risiko führt, beruflich Anschluss zu verlieren und in Folge dessen auch weniger gute berufliche Weiterentwicklungschancen zu erhalten. Dies bringt ihn zudem in eine monetäre Abhängigkeit vom Partner. Sollte dieser Gott behüte gehen, erkranken, versterben etc., dann steht de Familie ggf. ohne Kenntnisse und Gelegenheit zum Brot-verdienen da. Der andere Partner hat im übrigen kaum eine andere Chance, als Vollzeit zu arbeiten. Dadurch verliert er potentiell die Möglichkeit, sich an der Aufzucht des Nachwuches und allen damit verbundenen Glücksmomenten und Bindungsfertigkeiten zu beteiligen. Sollte der Zuhause-bleibende Gott behüte gehen, krank werden, versterben, dann steht die Familie ggf, ohne emotionalen Halt da. Ich befürworte daher eine tatsächliche Gleichverteilung von Familien- und Erwerbstätigkeit, inklusive zeitweise Reduktion beider Partner im Bereich Berufstätigkeit, zwei 70-90%-Stellen lassen sich ganz gut kombinieren. Und danach kann man schneller wieder auf Vollzeit und falls das persönliche interessant ist, auch auf Karriere umstellen. Ich behaupte, dass dies zwar sehr aufwendig, aber möglich ist. Ich behaupte auch, dass dann Stillen, Nicht-Ferbern, später als mit 12-Monaten fremdbetreuen, nicht gleich 10h-Fremdbetreuen, Sanfte Eingewöhnung und berufliche sowie familiäre Erfüllung für beide Eltern möglich ist. Ich behaupte weiterhin, dass Haushaltshilfen, Verzicht auf Bügeln etc. helfen. Sehr. Ich behaupte zuletzt, dass die öffentliche Forderung nach Vollzeit-Berufstätigkeit von Müttern dem Feminismus eher schadet. Ich mag die alte Forderung nach Gleichbehandlung der Geschlechter und hätte gerne, dass von Eltern beider Geschlechter Elternzeiten, Teilzeit-Arbeit, Kuchen-backen-für-Kita-Basare verlangt wird. Dann steht keine Frau mehr schlechter da, wenn sie aussetzt, vorrübergehend kürzer tritt, um 16:00 Feierabend machen will. Väter im übrigen auch nicht. Diese Diskussion um Stillen und Feminismus, die öffentlich geführt wurde und wird, halte ich für eine Scheindiskussion. Was sagt ihr?

von Lulus-Mom am 13.07.2014, 15:40



Antwort auf Beitrag von Lulus-Mom

Dein Ausgangsposting betrifft ja Frankreich, wo eine ganz andere Ausgangsposition für berufstätige Mütter herrscht, als z Bsp in Österreich. Hier bei uns gibt es kaum Betreuungsplätze für unter 3 jährige, rechtlichen Anspruch auf einen Kigaplatz hat man erst mit 5 Jahren. In Dt sieht es seit kurzem wieder anders aus. Schwer vergleichbar!

von Lauch1 am 13.07.2014, 16:14



Antwort auf Beitrag von Lulus-Mom

Nur kurz: Wer wert auf diese absolute gleichverteilung legt, hat doch die möglichkeit dazu, wer es anders machen möchte ebenso. Ich denke, dass die strukturellen Rahmenbedingen dafür doch mittlerweile weitestgehend gegeben sind (zumindest bei uns in der gegend) oder es wird daran gearbeitet. Ich sehe, wie oben schon angedeutet, das Problem eher darin, dass in unserer Gesellschaft schlecht akzeptiert werden kann, dass individuelle entscheidungen getroffen werden, die nicht der aktuell geltenden Meinung entsprechen. Ich sehe die "Aufgaben" von Politik, Gesellschaft darin, die Grundlagen für Gleichberechtigung und Wahlfreiheit zu schaffen (wie z.b. die Möglichkeit für Stillpausen während der Arbeitszeit) und nicht darin, die verschiedenen Möglichkeiten zu bewerten und Wege aufzuzeigen, die "richtiger" sind als andere.

von faenny am 13.07.2014, 17:26



Antwort auf Beitrag von faenny

Tut mir leid. Ich versuche wirklich sehr, hier niemandem auf die Füße zu treten, vielleicht war der letzte Post ein wenig zu emotional. Passiert mir manchmal. Falls es so rüber kam, als wollte ich meine Meinung als "richtiger" darstellen, als andere Wege, das war nicht beabsichtigt, Und der Post bezog sich auch ganz grundsätzlich auf die gesamte gelaufene Diskussion und auf die eingangs dragestellte "feministische Stillkritik" und nicht auf deine vorherigen Beiträge.

von Lulus-Mom am 13.07.2014, 19:36



Antwort auf Beitrag von Lauch1

...und Berufstätigkeit von Eltern (egal ob Mann oder Frau) bezweifeln. Und natürlich gibt es regionale Unterschiede.

von Lulus-Mom am 13.07.2014, 19:42



Antwort auf Beitrag von Lulus-Mom

keine angst, du brauchst die weiße fahne nicht zu schwenken, wollte nur ein bisschen mitdiskutieren :-) und bin da auch gerne leidenschaftlich dabei. mit "wo liegt das problem" meinte ich nicht wo dein problem liegt, es war eher die frage danach, warum man über solche fragen überhaupt diskutieren muss, denn mit mehr toleranz untereinander, würde sich meiner meinung nach einiges erübrigen. aber so ist das nu mal, du träumst von der "totalen Gleichberechtigung", ich davon, dass man andere Lebensweisen und Einstellungen akzeptieren kann ohne seine eigene in frage zu stellen.

von faenny am 13.07.2014, 21:28



Antwort auf Beitrag von faenny

Ok, gut, wollte nur sicher gehen, dass sich niemand persönlich angegriffen fühlt. Dann also emotional weiter... du fragst: "warum man über solche fragen überhaupt diskutieren muss, denn mit mehr toleranz untereinander, würde sich meiner meinung nach einiges erübrigen." na sicher, wenn alle, alle leben lassen würde, wie sie wollen und sich nicht drum scheren würden, dann wäre alles besser... ABER (war ja klar das eines kommt...): ich denke, eine Gesellschaft benötigt Werte, an denen alle sich orientieren können. Meines Erachtens sind Gleichberechtigung im Sinne meiner hinlänglich dargestellten Definition UND "artgerechte Kinderhaltung" (sagte meine Hebamme immer, finde ich so treffend), keine sich ausschließenden Werte. Und ich finde, ein Staat kann es sich erlauben, auch zwei so große Themen zu unterstützen. Täte er das aber, dann würde beispielsweise nicht mehr das Alleinverdienermodell mit Ehegatten-Splitting und Betreungsgeld unterstützt, es würde sich wirklich um flächendeckende qualitiatv hochwertige Kleinskindbetreuunge gekümmert, der rechtlich existente Anspruch auf Elternteilzeit für Mütter und Väter würde auch so kommuniziert, und nicht als "2 Vätermonate" plus das de-facto-Benachteiligen speziell von Vätern, aber auch von Müttern, die diese rechtlichen Rahmenbedingungen nutzen, sozial sanktioniert werden würden. Ich denke, dass eine solche gesellschaftspolitische Vorgabe legitim ist, auch wenn sie evtl. von manchen als nicht tolerant aufegfasst wird. heute wird ja auch eine gemacht, meiner Meinung nach in die falsche Richtung (oder eben in alle möglichen Richtungen), ich glaube, das können wir uns nicht leisten. ich denke, wir müssen uns entscheiden, um umfassenden gesellschaftlichen Wandel in Richtung Selbstbestimmung von Frauen möglich zu machen. Ich möchte nicht falsch verstanden werden, eine politische Alimentierung von Gleichberechtigung bedingt natürlich nicht, dass persönliche Einzelentscheidungen in die andere Richtung nicht gemacht werden oder aber, dass diese sozial sanktioniert werden sollten. Und über Stillen müsste meiner Meinung nach in diesem Zusammenhang nicht mehr diskutiert werden.

von Lulus-Mom am 14.07.2014, 08:24



Antwort auf Beitrag von Lulus-Mom

...sonst würde ich gerne noch ein bisschen weiter diskutieren. mir sind noch so viele Gedanken gekommen, aber um die einigermaßen nachvollziehbar aufs Papier zu bringen reicht die zeit irgendwie nicht.

von faenny am 15.07.2014, 22:44



Antwort auf Beitrag von Lulus-Mom

...für die sehr ruhig geführte und reflektierte Diskussion. Habe lange überlegt, ob dieses Thema hier als Affront aufgefasst würde. Bin begeistert von Euren Antworten und hätte viel größere Kontroverse erwartet. Ich gehe jetzt mit vielen neuen Aspekten bewaffnet in die weitere Offline-Diskussion.

von Lulus-Mom am 13.07.2014, 19:45



Antwort auf Beitrag von Lulus-Mom

...über die ich nur zufällig gestolpert bin. Ich selbst, setze meinen Kopf oder eher mein Gefühl, was richtig ist durch. Ob das feministsich ist, weiß ich nicht. Ich habe mein Frühchen über 6 Monate mit soviel Muttermilch versorgt, so gut es ging (sie wollte/konnte keine Brust oder nur mit Stillhütchen), meinen Muttermilch-Inhalierer 3 Jahre vor und nach der Arbeit (anfangs musste er mit im Büro, weil er ohne mich nichts zu sich genommen hat...nervaufreibend), und das Nesthäkchen ist seit 2 Jahren dabei, soll sich aber immer mehr an den Verzicht auch abends und nachts gewöhnen. Dabei habe ich zwischen 20 und 40h gearbeitet, z.T. in Telearbeit. Und immer gleich nach dem Mutterschutz wieder angefangen. Für mich war das ideal, wenn auch nicht immer einfach. Und ich behaupte mal, dass ich nur so optimal für die Familie da sein konnte. Bei uns hieß Stillen aber immer auch Nuckeln und längst nicht nur Nahrungsaufnahme. Beikost gab's immer mit ca. 6 Monaten. Der Vater hat vollzeit gearbeitet, 1 Jahr Elternzeit genommen, war flexibler Selbstständiger und wir haben uns nach allen Maßen gegenseitig unterstützt und tun dies immer noch. Uns beide erfüllt die Arbeit und die Familie (was nicht heißt. dass wir nie Ärger, keine Probleme, Meinungsverschiedenheiten oder Schwierigkeiten hätten, aber alles in allem haut's eigentlich ganz gut hin). Viele Grüße!

von björg am 17.07.2014, 14:03