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stillende Polizistinnen

Thema: stillende Polizistinnen

Hallo Ihr Lieben, Suche zum Erfahrungsaustausch auf diesem Wege Kolleginnen, die ihre Kinder über das zweite Jahr hinaus stillen. Auch gern an alle anderen Stillmamis, die Erfahrungen mit der Gewährung von Stillzeiten haben. Lg

von Dani100 am 25.03.2013, 20:45



Antwort auf Beitrag von Dani100

Keiner, der was sagen will? Mir geht es um folgende Problematik. Was das Stillen angeht, scheine ich bei uns eine Ausnahme zu sein. Mir ist keine Kollegin bekannt, die ähnlich so lange gestillt hat oder mit Dienstantritt nach einem Jahr noch stillt. Ich wollte einfach wissen, wie diese ihre Stillzeiten auf Arbeit regeln. Wie die Akzeptanz der Kollegen und Vorgesetzten sind. Ob es überhaupt stillende Mamas bei der Polizei gibt? Von dem Verwaltungsgericht Berlin wurde im Jahr 2011 entschieden, dass Stillzeiten nur im ersten Jahr gewährt werden, da das Stillen über das Säuglingsalter hinaus der Privatsphäre zuzurechnen ist. Demnach wurden der Klägerin keine Stillzeiten mit Besoldungsausgleich gewährt. Natürlich richtet sich mein Anliegen auch an alle anderen Mamis. Wie regelt ihr das und wie lange habt ihr die Stillzeiten in Anspruch genommen. Wie haben die Kollegen reagiert? Bis dahin, seid lieb gegrüßt

von Dani100 am 26.03.2013, 15:53



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Ich kann Dir leider nicht helfen, da ich mich im Deutschen Recht nicht auskenne. Gefunden habe ich diesen Link: http://www.rund-ums-baby.de/recht/Stillen-bei-der-Arbeit_96294.htm Ich würde Dir raten, dich an Andrea6 per PN und an Frau Bader im Rechtforum zu wenden. LG

von Lauch1 am 26.03.2013, 16:06



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Danke für die Antwort. Mir geht es nicht um das Recht. Dieses nehme ich bereits seit drei Jahren in Anspruch Eher hatte ich auf einen Erfahrungsaustausch mit Langzeitstillmamis und insgeheim auf mehr stillende Polizistinnen gehofft. LG Dani

von Dani100 am 26.03.2013, 17:44



Antwort auf Beitrag von Dani100

Hallo, bin zwar keine Polizistin aber ich hab damals meine Grosse auch ueber zwei Jahre gestillt und bin nach einem Jahr wiedet voll arbeiten gegangen. Hab sie dann frueh gestillt, natuerlich Nachts und am Nachmittag. Das Stillen am Nachmittag hat sie besonders genossen. Sie ist dann nach der Kinderkrippe immer gleich aufs Sofa gesprungen, hat sich das Stillkissen gegriffen und mich angestrahlt. Dann haben wir beide den Stress des Tages weggestillt. Das war eine schoene Zeit. Tagsueber hab ich am Anfang den Ueberschuss leicht ausgestrichen. Der Koerper hat sich ganz schnell auf die neue Nachfrage eingerichtet und auf Arbeit hat das gar keiner mitbekommen. Dienstreisen konnt ich am Anfang umgehen und so bin ich ueber ein Jahr ganz gut gefahren. Alles Gute!

von Lixmama am 26.03.2013, 17:38



Antwort auf Beitrag von Dani100

Hi, ich bin auch keine Polizistin, kann aber mit LZS Erfahrung und Arbeiten dienen. War beides kein Problem bei mir, auch weil ich meinen Sohn während der 6h die ich arbeite nicht mehr unbedingt stillen musste. In der Kita hat er das schnell vergessen und hat die Mamazeit danach ausgiebig genossen. Bei mir auf Arbeit weiß niemand dass ich meinen 2 jährigen noch stille, geht auch niemanden was an. Dienstreisen habe ich im ersten Jahr nicht gemacht, danach nur Tageweise und mittlerweile bin ich bei einer Übernachtung, ohne Probleme trotz stillen. Wenn mein Tag mal länger wurde, hat mein Mann den Kleinen zum Stillen vorbei gebracht und ich habe 20 Minuten Pause gemacht oder auch mal ein Meeting unterbrochen. Aber zugegebener Weise ist mein Job und mein Arbeitgeber da recht flexibel, was ich mir bei einem Job bei der Polizei nicht vorstellen kann. Kenne fast nur männl. Polizisten, bei deren Job wäre so eine Stilpause nach 4h nicht drin. Eine Weibl. Polizistin die ich kenne, ist mt ihrem Kind noch zu Hause, sie will aber definitiv nicht solange stillen, dass es ihre Arbeit nach einem Jahr beeinflußt. Gruß Apydia

von Apydia am 26.03.2013, 21:39



Antwort auf Beitrag von Dani100

Ich stille auch über ein Jahr hinaus. Bisher wurden mir immer die Stillzeiten eingeräumt, wenn ich welche brauchte. Ohne Verwaltungsgericht :) Aber meine jetztige Maus stille ich nicht mehr sooft, morgens einmal, Nachmittags,wenn ich nach Hause komme und Abends, wenn sie ins Bett geht (ggf Nachts, aber eigentlich nur , wenn sie krank ist) Am Wochenede dann noch einmal zum Mittagsschlaf. Sie kommt gut damit zurecht, bekommt auch keine Folgemilch oder ähnliches, sondern isst einfach vom Tisch mit. Liebe Grüße

von wir6 am 27.03.2013, 07:10



Antwort auf Beitrag von Dani100

Danke für eure Antworten. Zur Zeit nehme ich zu jeden Frühdienst, der über acht Stunden geht, die Stillpausen in Anspruch. Spätdienste werden so abgedeckt. Da husche ich ins Bett zu unserem Stilljunkie, wenn ich nach Hause komme An den Wochenenden sieht das etwas anders aus. Da stehen je 12 Stunden an! Wie bereits erwähnt, ich nehme die Stillzeiten eine geraume Zeit schon in Anspruch. Unser Sohn ist jetzt drei und ich bin ich nach einem Jahr Elternzeit in den Schichtdienst, bis auf die Nachtdienste, wieder voll eingestiegen. Die Nachtdienste werden demnächst auch wieder dazu kommen. Das alles stellt für uns kein Problem dar. Wenn ich zu Hause bin, wird ausgiebig gekuschelt und gestillt. In der Nacht habe ich dann einen Dauergast an meiner Brust . Wenn ich abends nicht da bin, bringt Papa ihn ins Bett und alles ist gut. Vielleicht sollte ich die Frage umformulieren. Welche Erfahrungen habt ihr auf Arbeit bei der Inanspruchnahme von Stillzeiten gemacht? Wie haben die Kolleginnen, Kollegen und Chefs reagiert. Meine Erfahrung ist, dass die Männer offener sind. Diese fragten auch mal nach und mir ist bisher nicht zu Ohren gekommen, dass sich einer dazu negativ geäußert hat. Anders bei den Frauen. Einige Kolleginnen redeten hinter dem Rücken, nach dem Motto: stillen, später kommen, volle Zeit geschrieben bekommen - geht gar nicht. Ich habe bereits gelesen, dass viele die Stillzeiten gar nicht erst in Anspruch nehmen und eher Stillschweigen darüber bewahren. Aber warum? Je mehr offen dazu stehen, umso leichter wird es doch für alle, mehr Akzeptanz von anderen und letztlich auch auf Arbeit zu erfahren! Liebe Grüße

von Dani100 am 27.03.2013, 07:42



Antwort auf Beitrag von Dani100

Hallo, in der Tat denke ich, gibt es nicht allzuviele Mütter, die diesbezüglich ähnliche Erfahrungen haben, wie Du. In den allermeisten Fällen ist es mit einem LZ-Stillkind einfach nicht (mehr) notwendig Stillpausen in Anspruch zu nehmen, denn im Schichtdienst arbeitende stillende Mütter gibt es wohl nicht so viele und ein Kind über einem Jahr wird ja für gewöhnlich nicht mehr so häufig gestillt wie ein Säugling. Bei mir war das Stillen jeweils immer gut mit dem Beruf in Einklang zu bringen, denn üblicherweise war ich zu den Stillzeiten meiner Kinder, wenn sie älter als ein Jahr waren, nämlich am Morgen und am Abend, zuhause. Falls dies einmal nicht der Fall war, konnte ich auch gut mal ein Viertelstündchen Pause machen, ohne dass irgendwer dies verwunderlich oder diskutierenswert finden würde. Auf die Gefahr hin, dass einige hier das wieder in den völlig falschen Hals bekommen, muss ich auch sagen, dass ich persönlich tatsächlich die Akzeptanz für das Stillen, welches nicht mehr aus Ernährungsgründen wirklich notwendig ist, sprich genau dieses 'Kuschelstillen' von Kindern, die gegen Hunger und Durst ja auch andere Nahrung zu sich nehmen (können), zumindest zu den Zeiten in denen Mama eben gerade nicht zur Verfügung steht, nicht ganz nachvollziehen kann. Ich finde nicht, dass die breite Öffentlichkeit, gerade im Berufsleben, darauf aufmerksam gemacht werden muss. Deswegen sehe ich keinerlei Notwendigkeit plötzlich nachdrücklich darauf hinzuweisen, dass ich jetzt eine STILLpause mache im Vergleich zu einer sonstigen Arbeitsunterbrechung. Selbstverständlich bleibt jeder Mama unbenommen ihre Kinder zu stillen so lange sie möchte und ich will keinesfalls sagen, dass LZS abartig oder ablehnenswert ist, aber wenn ich den Bedürfnissen meines Kindes gerecht werden kann, ohne große Diskussionen darüber loszutreten im Kollegenkreis dann genügt mir persönlich das vollkommen. Dir liebe Dani werden die Stillzeiten gewährt, unabhängig davon, ob Du einen rechtlichen Anspruch darauf hast, oder dies aus Kulanz geschieht, finde ich, dass darüber hinaus eine besondere 'Öffentlichkeitsarbeit' nicht nowendig ist. Der langen Rede kurzer Sinn, ICH werde auch in Zukunft nicht besonders darauf eingehen, ob ich auf nen Kaffee zum Kollege oder eben mein Kind stillen gehe, wenn ich mal ne halbe Stunde NICHT an meinem Arbeitsplatz bin.

von Charly0815 am 27.03.2013, 08:36



Antwort auf Beitrag von Dani100

Ich habe hinsichtlich LZS mehr negative Erfahrungen bei Frauen gemacht als bei Männern. Männer lehnen sich vielleicht nicht so weit aus dem Fenster, weil sie selbst nicht stillen können...

von Ottilie2 am 27.03.2013, 16:39



Antwort auf Beitrag von Dani100

@Charlie Viele Menschen haben leider keinen Arbeitsplatz, an dem sie ungestört mal ne halbe Stunde Kaffeepause während der Arbeitszeit mit KollegInnen machen können. Insofern muss je nach Arbeitsbedingungen der Grund einer (bezahlten) Pause eben doch publik gemacht werden. Bei hoher Arbeitsbelastung muss diese ja theoretisch auch auf die tatsächliche Arbeitszeit (eben abzüglich der Stillpausen) reduziert werden. In meinem Bereich hieße das, eine reduzierte Fallzahl. In 6,5 oder 7 Stunden kann ich natürlich nicht das arbeiten, was ich schon in 8 Stunden kaum schaffe. In wieder anderen Bereichen muss zu der Zeit eine Vertretung anwesend sein. Eine Verkäuferin z. B. an der Kasse kann ja schlecht einfach ne halbe Stunde zum stillen verschwinden, ohne irgendwen davon in Kenntnis zu setzen. Naja, zum eigentlichen Thema nochmal kurz. Ich bin auch wieder arbeiten gegangen, als meine Tochter ein Jahr alt war. Ich habe keine Stillpausen eingelegt, weil mein Arbeitsplatz zum einen ca. eine STunde vom Wohnort entfernt war. Wären für meine Tochter 2 Stunden alleine Fahrt gewesen... Zum Anderen bin ich mir sicher, dass ihr der Abschied nach so einer STillpause sehr schwer gefallen wäre. Das wollte ich auch nicht. Abpumpen um die Milchproduktion aufrecht zu erhalten wollte und musste ich nicht. Irgendwie war doch auch so immer Milch da, wenn meine Tochter welche wollte. Ansonsten finde ich es schon gut, seine Interessen (und die des Kindes) auch in diesem Bereich zu vertreten. Und ganz besonders als Polizistin finde ich es auch ziemlich mutig. Da merke ich, wie ich voller Vorurteile stecke, denn ich kann mir bei der größten Mühe keine langzeitstillende und familienbettende Polizistin vorstellen....

von Tine1 am 28.03.2013, 15:17