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"Stillprobleme" bei Frühchen

Thema: "Stillprobleme" bei Frühchen

Hallo ihr Lieben, ich habe einige Probleme mit der Brust. Vor 6 Wochen hatte ich eine Frühgeburt (27+6). Die kleine Maus entwickelt sich wirklich super und wir sind irre stolz auf die kleine Kämpferin. Seit der Geburt sitze ich nun an der medela, da ich sie gern mit meiner Milch ernähren würde. Allerdings habe ich jede Woche ein anderes Problem: mehrere, im Nachhinein betrachtet harmlose, Milchstaus, Urtikaria, Soor, momentan einen ernsteren Milchstau (aber noch kein Abszess) und damit einher eine immer geringere Milchmenge. Ich habe schon viele Sachen ausprobiert (MamBiotik mit guten Bakterien, Lecithin für geschmeidige Milch, Bockshornklee/ Malzbier/alkoholfreies Hefe/Stilltee für die Milchmenge...), aber ich komme langsam an meine Belastungsgrenze zwischen Abpumpen, in die Klinik fahren (40Min Fahrzeit), für meine Tochter da sein und mich sorgen, ob ich sie tatsächlich versorgen kann (momentan schaffe ich nur noch ungefähr 200ml am Tag, die Menge hat sich halbiert, sie benötigt allerdings bereits 320ml, Tendenz steigend). Es gibt Tage, da bin ich restlos verzweifelt und habe das Gefühl als Mutter zu versagen (Vorgeschichte und schwierige Schwangerschaft). Die Stillberaterin der Klinik hat mir nun Domperidon empfohlen, um die Milchmenge wieder zu steigern. Hat damit Erfahrung? Lohnt es sich? Manchmal denke ich auch über Abstillen nach wegen der vielen Probleme, aber da fühle ich mich auch wieder schlecht und schäme mich für meinen Egoismus. Es ist alles nicht schön... Entschuldigt den Roman! Ich bin dankbar für alle eure Tipps. Liebe Grüße Melli

von Melli7 am 04.11.2019, 09:33



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Hallo, die medela hatte ich auch. Wichtig ist Stress reduzieren. Das ist der Milchkiller Nummer 1. Als meine Große nach der Geburt auf die Neo musste, gabs in der Klinik ein Elternzimmer. Ein Elternteil kann im Normalfall immer als Begleitperson mit. Dafür gibts dann extrazimmer bei Kindern auf der ITS. Vielleicht kannst du dort schlafen in den nächsten Wochen. Es gab auch Zimmer für die Mamas, bei denen die Frühchen schon etwas größer waren. Geboren in Woche 27 und ins "normale" Zimmer dann paar Wochen später. Wie auf der normalen Wöchnerinnenstation nur eben mit Brutkasten. Solltest du wegen älterer Geschwister nicht dort bleiben können, könntest du auch fragen, ob du eine der Klinikpumpen nutzen kannst. So fährst du früh hin, pumpst dort und machst abends nach Haus zum Rest der Familie. Wenn die Maus schon ein paar Wochen da ist, könntest du auch das Baby beim täglichen Känguruing an der Brust nuckeln lassen. Das stimuliert besser als die Pumpe. Und gaaanz viel känguruing. Das entspannt.

von DFL am 04.11.2019, 22:32



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Hallo DFL, leider ist es bei uns nicht möglich, dass ich mit in der Klinik bleibe. Es gibtzwar ein Elternhaus, aber da ich formal in der Stadt wohne (Stadtrand), kann ich da nicht bleiben. Anlegen darf ich die Kleine momentan auch nicht wegen der Soor-Infektion. Die behandle ich nun schon mehr als zwei Wochen mit miconazol-creme, aber es wird nicht wirklich besser. Momentan pumpe ich zweimal in der Klinik, den Rest daheim. Ich kann dort nicht wirklich entspannen und es kommt nicht wirklich viel. Ich habe morgen eine Termin beinder Gynäkologin und hoffe, sie hat noch einen Tipp für mich. Vielen Dank für deine Ideen. Liebe Grüße

von Melli7 am 05.11.2019, 13:47



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Hallo Melli, bei mir haben unmengen Pralinen und täglich mindestens 3 Liter Wasser die Milchmenge gesteigert. Naja und versuch Stress raus zu nehmen. Ist leichter gesagt, als getan, aber ungemein wichtig. Hast du vielleicht die Möglichkeit am Bett deiner Tochter abzupumpen? Wenn du die Zeit hast, versuch mal das Clustern mit der Pumpe nachzuahmen und wichtig ist auch das Doppelpumpensystem zu nutzen. Ich hatte immer mehr Milch, wenn ich beide Seiten zeitgleich abgepumpt habe. Meine beiden sind bei 32+3 SSW geboren und ich habe bis sie ca. drei Monate alt waren gepumpt, danach haben beide lieber direkt die Brust genommen. Ich habe dann nur noch für den Notfall abgepumpt und als unser Sohn dann im KH war. Er hat bis zum Schluss nur Muttermilch bekommen (er ist leider aufgrund eines schweren angeborenen Herzfehlers mit 8,5 Monaten verstorben). Unsere Tochter stille ich immer noch mit 16 Monaten. Gib die Hoffnung nicht auf, es kann noch werden! LG Julizwillinge

Mitglied inaktiv - 05.11.2019, 01:06



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Du kannst dir auch vom Frauenarzt ein Rezept für eine milchpumpe Ausstellen lassen. Ansonsten denke ich wirst du die milchmenge sicher schnell steigern können sobald du die kleine Maus anlegen kannst ist das denn absehbar? Ich wünsche euch alles gute

von Sabrina1086 am 05.11.2019, 12:16



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Liebe Julizwillinge, Ich weiß gar nicht, was ich dir antworten soll! Einerseits danke für deine aufmunternden Worte und andererseits mein absolutes Beileid zu eurem Verlust! Ich kann es mir gar nicht vorstellen, was du durchgemacht hast. Generell kann ich im Krankenhaus abpumpen. Ich kann mich dort nur leider nicht wirklich entspannen, so dass es mehr für die Katze als sinnvoll ist. Meine Hoffnung ist, dass ich die Milch noch irgendwie bis zur Entlassung halten kann, um dann vielleicht - wie du - auch stillen zu können. Das wäre eine doppelte Entlastung (keine Fahrerei, kein pumpen). Durch die vielen Probleme, die aber bereits in den letzten sechs Wochen aufgetreten sind, und dem Umstand, dass ich evtl weitere sechs Wochen durchhalten muss, steigt die Belastung enorm. Wie ich bereits schrieb, es gibt Tage, da würde ich am liebsten alles hinwerfen und abstillen, schäme mich aber im gleichen Moment für diesen Gedanken, denn unser Kind kämpft auch jeden Tag weiter... Ich denke, ich müsste vieles mit professioneller Hilfe aufarbeiten, um auch wieder mehr Gelassenheit zu entwickeln. Leider darf ich aufgrund der Soor-Infektion momentan keinen Zucker essen (Naschen fehlt mir ohne Ende) und ich weiß auch, dass ich zu wenig trinke. Wenn du schreibst, dass es dir geholfen hat, werde ich zumindest das Trinken weiter ausbauen und meinen Körper somit unterstützen. Hab vielen Dank dafür, dass du mir von eurem Weg erzählt hast und deine lieben Worte! Liebe Grüße Melli

von Melli7 am 05.11.2019, 21:58



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Hallo liebe Melli, ich hatte auch ziemliche Schwierigkeiten mit dem Stillen, da mei Kleiner bis er 6 Wo alt war nicht saugen konnte. Hatte dann eine Stillberaterin, was sich wirklich ausgezahlt hat. Habe fast 5 Mo lang 3x1 Domperidon genommen und hatte null Nebenwirkung. Da brauchst du wirklich keine Angst zu haben! Es dauert einige Tage bis derbProlaktinwert steigt und es wirkt. Bei mir wirken auch heißes Ingerwasser mit Ananassaft- vl weil es mir einfach gut tut. Pumpen muss man auch lernen das geht nicht so einfach. Gib bei google "stillinstitut" ein, dort gibt es unter Fachwissen sehr gute Tips! Alles alles Gute und gaaaanz viel Glück! Heidi

von Heidi E. am 05.11.2019, 17:47



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Liebe Heidi, Vielen Dank für deine Nachricht! Das beruhigt mich erstmal, dass du keine Nebenwirkungen mit Domperidon hattest und es dir geholfen hat. Beim Abpumpen habe ich schon so einiges ausprobiert. Es klappt immer gut, wenn ich einen Tag Zwangspause von der Klinik bekomme und daheim bleibe. Das ist nur langfristig keine Lösung für mich. Ich schaue mal, ob ich noch ein paar Tipps auf der von dir genannten Seite finde. Liebe Grüße Melanie

von Melli7 am 05.11.2019, 21:38



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Melli, Du musst Dich nicht als "Egoistin" oder dergleichen fühlen, wenn Du in dieser Situation erwägst, abzustillen. Überlege doch mal, was Du seit sechs Wochen für Deine kleine Kämpferin leistest, und ein Ende des Krankenhausaufenthalts ist wohl noch nicht in Sicht, wenn ich es richtig verstehe! Mein Kleiner, Frühgeborener bei 33+5, war nach der Geburt drei Wochen und sechs Tage im Krankenhaus und hat dort eigentlich nur Fläschchen genommen, ich habe ihn zwar angelegt, aber das war im Krankenhaus nicht so wirklich zielführend, er hat da kaum was aus der Brust getrunken, warum auch immer. Zum Glück hatte ich in dieser Zeit keine Probleme mit dem Abpumpen, aber wenn der Zustand noch Wochen länger gedauert hätte (und vor allem, wenn ich dabei den Eindruck gehabt hätte, dass es mit dem "normalen" Stillen nie klappen würde), wäre ich auch auf dem Zahnfleisch gegangen und hätte die Sinnfrage, das Stillen betreffend, gestellt. Wenn Du möchtest, pumpe nach Deinen Möglichkeiten weiter ab (ein paar Tipps, wie es vielleicht besser gehen könnte, hast Du ja bekommen), und wenn Deine Kleine dann erst mal zuhause ist und Du zumindest die Fahrerei und den ganzen anderen mit dem Krankenhaus verbundenen Aufwand nicht mehr hast, kannst Du ja schauen, ob es mit dem Stillen dann besser klappt. Wenn es Dir zuviel wird, dann still aber guten Gewissens ab. Es ist halt nicht fair, dass es manche Kinder und damit verbunden auch ihre Mütter (und Väter) so schwer haben mit dem Start ins Leben, aber dafür kannst Du nichts.

von Mörchen17 am 05.11.2019, 18:21



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Liebe Mörchen, Hab lieben Dank für deine Worte! Ich hadere jeden Tag! Es war eine absolute Wunschschwangerschaft, von der uns gesagt wurde, dass es sie so nicht geben kann. Ich habe jedes Zipperlein freudig hingenommen, auf jeden Krümel gern verzichtet, wusste ich doch für wen ich es tue. Die Schwangerschaft selbst war nicht ganz komplikationslos und die Geburt für mich die Hölle. Ich hatte mir das für uns alles anders gewünscht und habe nun den Anspruch an mich selbst entwickelt, wenigstens jetzt alles für unser Häschen zu tun, wenn ich sie schon nicht im Bauch halten konnte. Ich weiß wohl, dass das keine ganz gesunde Einstellung ist, aber da komme ich so leicht nicht raus. Umso mehr tun mir deine Worte gut! Ich werde morgen meine Ärztin und im Laufe der Woche die Stillberaterin noch einmal mit Fragen löchern. Und finde dann hoffentlich meinen Weg. Unsere Kleine wird noch eine Weile im Krankenhaus bleiben müssen. 12 Wochen war sie zu früh, die Hälfte davon haben wir schon zwischen Klinik und Zuhause verbracht. Vielleicht haben wir Glück und die kleine Kämpferin schafft es vor dem errechneten Geburtstermin aus der Klinik. Danke noch einmal! Liebe Grüße Melli

von Melli7 am 05.11.2019, 21:47



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Hallo Melli, als erstes: ich kann das total nachvollziehen (Frühchen in 27+4 entbunden). Ich hatte das Problem ähnlich, im November kam der kleine und ab Februar konnte ich nur noch wenige ml abpumpen, von jetzt auf gleich von knapp 1L/Tag auf 80ml/Tag und ich hatte keinen Milchstau o.ä. Domperidion ist an und für sich ein Medikament gegen Reiseübelkeit, dass aber eben auch bei häufiger einnnahme die Milchproduktion ankurbelt. Das setzt aber in der Regel erst nach ca. 14 Tagen ein und ist AUCH BEI MÄNNERN möglich. Ich persönlich hatte das Medikament genommen (Problkeme mit Reiseübelkeit), weit bevor an Kinder zu denken war. Jugendalter schätze ich, lang her jedenfalls und hatte vollen Milcheinschuss. Auch wenn ich "nur" 4 Monate abgepumpt habe, hatte ich am Ende noch für 3 Monate Milch im Gefrierfach und habe, da das Kind ab Februar eh zu Hause war, Stufenweise mit Pre an gefangen. Erst eine kleine Flasche am Tag, nächste Woche 2/ Tag usw. bis wir im April/Mai ganz bei Pre angekommen waren. Haben das aber allein mit der Neo-ITS/IMC abgesprochen. Kurzum: Die Begleiterscheinungen von Domperidion KÖNNEN fies sein, sprich es mit den Ärzten ab, aber erwarte keine Wunder.

Mitglied inaktiv - 06.11.2019, 20:47



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Sorry, hab da noch eine Ergänzung: Meine Hebamme hat mir auch immer gesagt: "wenn es oben läuft, dann läuft es auch unten". Soll heißen, wenn du seelischen Stress abbauen kannst, indem du dir die Seele aus dem Leib weinst, kann sich das positiv auf die Produktion auswirken. Wollte ich bei unserem Frühchen auch nicht wahrhaben, aber nach dem ich einmal richtig losgeheult hab und mich beim Papa ausheulen konnte ging auch die Milchproduktion voran. Pumpenrezept vom Gyn, vielleicht größerer Hauben? Ich hab mit normal B Körbchen am ende die größten Hauben nutzen müssen vor schmerz.

Mitglied inaktiv - 06.11.2019, 20:56