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Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

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Geschrieben von Milli13 am 08.09.2013, 20:52 Uhr

völlig genervt...

...langsam bin ich vollkommen genervt und würde beim zweiten Kind auf keinen Fall stillen wollen!
Meine Tochter ist jetzt 4 1/2 Monate alt und kommt selten ohne Brust aus. Anfangs trank sie fast dauerhaft, dann wurde es "besser" und sie kommt jetzt stündlich. Abends sogar nach 30 min immer wieder. Sie trinkt nur kurz, vielleicht 2-4 min. Seit sie etwas älter ist, gestaltet sich das stillen noch schwieriger. Es ist nicht nur häufig, sondern sie lenkt sich ständig ab. Erst wird getrunken, dann kommen die Finger in den Mund, dann wird mit der Brust gespielt, dann will sie sich umdrehen, dann wird gemeckert, geschrien usw... So läuft fast jedes stillen ab. Egal welche Pose,liegen, gehen, sitzen, stillkissen, ohne... Unterwegs noch schlimmer und dann wird nur noch geschrien. Wenn sie mal ne Flasche bekommen soll, tut sie so als würde man sie vergiften wollen. 50 ml trinkt sie dann mal unter protest, danach ist Schluss. Ich wollte eigentlich bald abstillen und auf Flasche umstellen, weil es mir einfach zu viel wird und es von Anfang an schwierig war. Ich hab es immer weiter hinausgezögert noch 4 Wochen, ach noch vier Wochen usw. Aber wie soll das erst gehen? Ich kann doch nicht jede halbe Stunde 50 ml fertig machen!?!? Und jeden Tag das Geschrei ertragen! Was mach ich nur?!?! :(
Falls jetzt jemand sagt, Sie braucht meine nähe...sie iat oft im tragetuch und wird auch so viel betüdert, auch weil sie alleine meistens unzufrieden ist. Ich kuschel mit ihr, spiele usw.
Ich mag kaum ausm Haus gehen.
Was meint ihr dazu? Wie kann man was verbessern??? Hat sie Anpassungsprobleme, dass Sie wie im Mutterleib dauerhaft mit Milch versorgt werden muss? Wenn sie jetzt erst 6 Wochen wäre ok, aber irgendwann muss sich doch mal was ändern.
So, ich hoffe das kommt jetzt nicht zu herzlos rüber. Aber heute wars echt heftig und ich bin einfach kaputt ohne Ende

 
9 Antworten:

Re: völlig genervt...

Antwort von Kräuterzauber am 08.09.2013, 22:25 Uhr

Hm....helfen kann ich dir leider nicht. Ich hab meinen jüngsten die ersten 6 Monate dauergestillt. Tag und Nacht. Allerdings trank er länger als deine. Ich kann sich verstehen. Wenn du nicht mehr willst, dann still ab. Allerdings muss es mit Flasche nicht unbedingt besser werden. Mein 2. Kind habe ich nach 4 Wochen abgestillt, weil er alle 1 1/2 Stunden kam. Ich dachte damals er wird nicht satt und mein ganzes Umfeld meinte das auch. Die Flasche wollte er dann genauso oft und ich war total enttäuscht. Zurück zum stillen schaffte ich dann nicht mehr.
Du wirst hier bestimmt bessere tips als meinen bekommen :-)

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Re: völlig genervt...

Antwort von sileick am 08.09.2013, 23:05 Uhr

Deine Beschreibung klingt ein bisschen so, als könnte Dein Kind saugverwirrt sein. Vielleicht wendest Du Dich mal an eine professionelle Stillberaterin (IBCLC oder LaLeche) oder fragst bei Biggi und Kristina im Expertenforum nach.

Ansonsten kann ich bestätigen: Es geht vorbei. Wann, kann niemand vorher sagen, aber es wird von selbst weniger, das ist sicher. Das Aushalten dieser Zeit und das Sichdraufeinlassen schafft nach meiner Erfahrung später eine unschlagbare Nähe und innige Beziehung, aus der das Kind sich dann umso sicherer lösen und mutig in die Welt gehen kann. Vorausgesetzt, Du kannst Dich darauf einlassen. Wenn Du nur genervt bist, tut das auch niemandem gut. Das kannst nur Du für Dich selbst rausfinden.

Ich finde nur wichtig zu wissen, dass das häufige Stillen normal ist, das bestätigen Verhaltensforscher, die unsere nächsten Verwandten beobachtet haben, allesamt. Es wird vermutet, dass unsere wandernden Vorfahren die Babys die ganze Zeit am Körper trugen und diese jederzeit stillen konnten, was sie in 15-30-Minutenabständen (zumindest anfangs) taten. Wir haben noch deren Körper und unsere Babys "erwarten", so behandelt zu werden. Toll, dass Du Dein Kind so viel trägst! Im Tragetuch zu stillen, geht auch gut. Kannst Du mal probieren.

Gut zu wissen: MuMi ist innerhalb von 60-90 Minuten komplett verdaut, das heißt, besonders bei kleinen Babys mit winzigen Mägen muss dann schnell Nachschub her. Als Anhaltspunkt: Der Magen des Baby ist etwa so groß wie seine Faust.

Stillen ist im Übrigen intensivster Hautkontakt, das ist die größtmögliche Nähe, und die suchen die Babys immer dann besonders, wenn sie allerhand zu "verdauen" haben in ihrem Riesenlernpensum.

Wenn das Kind oft stillt, regt es die Milchproduktion damit besonders an bzw. stillt in warmen Tagen auch seinen größeren Durst. Es wird das wieder weniger häufig tun, wenn der Wachstumsschub vorbei ist bzw. es wieder kälter wird. Auch das kann ein Grund dafür sein.

Ich wünsch Dir, dass Ihr eine gute Lösung für das Problem findet, mit der Ihr Beide glücklich werden könnt!

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Re: völlig genervt...

Antwort von chrpan am 09.09.2013, 0:18 Uhr

Weiß nicht, ob es dir hilft zu wissen, dass ich auch laaaaange dauergestillt oder -getragen habe oder beides gleichzeitig. Nachts stillen im Minutentakt... Mein Kind ist heute noch sehr körper und nähebetont, aber das sehe ich als Ressource. Was mich wirklich fertig gemacht hat im ersten halben Jahr war meine eigene Unerfahrenheit und Unkenntnis Babys Bedürfnisse betreffend. Plus verständnislose Reaktionen von rings um. Wenigstens EINE einzige Mutter aus der Babymassage, der es gleich ging, das half und die hat mir dann auch das Buch von Jean Leadloff empfohlen. Ab da war ich versöhnt und innerlich auf Oooooommmmm getrimmt :-)
Seither weiss ich, das starkes Nähe- und Stillbedürfnis nicht pathologisiert werden soll weil es normal ist. Von den Babys, die mit wenigen Minuten stillen zufrieden sind, die immer und überall (abgelegt) schlafen stammen wir nicht ab!
Es hat mich erst fertig gemacht, dass sprichwörtlich alles liegen blieb und ich nichts tat ausser stillen, tragen, stillen, weinendes Baby beruhigen etc.
Heute ist es egal, wie chaotisch die Wohnung aussah und dass ich nicht mit meinem friedlich im KiWa schlafenden Baby lässig beim Kaffeetrinken/Einkaufen/Besuche machen/Behördenwege absolvieren war...
So sind nun mal die Bedürfnisse der Kleinen! Und sie theatern nicht, tun nicht so, als ob was furchtbar schlimm wäre... Sie empfinden so!
Auch wenn das Weinen von Babys und Kleinkindern bewirkt, dass man sich schlecht fühlt - ich denke immer daran, dass es für das Baby am schlimmsten ifst.
Kopf hoch, es geht vielen so wie dir.
LG,
Chris

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Re: völlig genervt...

Antwort von sojamama am 09.09.2013, 8:40 Uhr

Hallo,

trinkt sie erst seit Kurzem so "seltsam" in kurzen Abständen und nur kleine Mahlzeiten?
Kann es sein, dass sie einfach nur Durst hat, weil es draußen heiß war? Dann wäre das in Ordnung.

Andernfalls ist es auch gut möglich, dass sie eine Saugverwirrung hat. Flasche und Brust sind gänzlich unterschiedlich.
Vielleicht weiß sie grad nicht mehr, wie man wo richtig saugt und trinkt.

Es könnte auch einfach eine Phase sein, Wachstum, Entwicklungsschritt etc. Hast Du was an ihr beobachtet? Ist etwas anders? Kann sie was Neues? Ist sie gewachsen?
Ist sie krank, brütet sie einen Infekt aus, merkt sie Zähne schieben?


Es gibt viele Möglichkeiten. Beobachte doch erstmal noch genau, was es sein könnte. Dann geh nochmal in Dich und überlege, in welche Richtung Du weitermachen willst.
Stillen oder lieber abstillen? Ich mein, Du musst ja auch zufrieden sein mit der Situation.


melli

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Re: völlig genervt...

Antwort von Milli13 am 09.09.2013, 9:46 Uhr

Es ist seit Anfang an so. Die ersten ca acht Wochen war es noch schlimmer. Da hat sie immer geschrien, wenn sie nicht an der Brust war. Ich musste eine kurze Zeit zufüttern, weil sie nicht zugenommen hat und keinen stuhlgang hatte. Das war aber nur ein mal am Tag eine Flasche.
Wenn ich mit ihr unterwegs bin und sie erst nach zwei Stunden anlege, dann gehts mit dem Abstand ja auch. Nur zu Hause (da ist man schneller dabei, einfacher weg mit der Brust zu beruhigen) ist es so oft.
Ich habe auch schon mal versucht durch ablenken immer zwei Stunden Abstand zu bekommen. Aber dann war sie nachts ständig wach. So schläft sie tatsächlich ihre 7-9 Stunden am Stück.
Manchmal habe ich das Gefühl, es könnte am Milchspendereflex liegen, dass sie nur so kurz kräftig saugt. Da schluckt sie bei jeder saugbewegung ganz kräftig. Und nach kurzer Zeit ist es vorbei. Entweder wendet sie sich ab oder sie saugt ohne zu schlucken. Und nuckeln ist anders, da bewegt sie ja nur die Zunge und nicht den ganzen Kiefer. Ich versuche schon immer schultern locker zu lassen und dann sprudelnde Milch oder ähnliches zu denken. Den msr merk ich sehr deutlich, weils schon ordentlich zieht.
Mir kommt das alles so verzwickt vor.
Wenn ich tatsächlich zur Flasche abstille, wie erkenn ich dann tatsächlichen Hunger... Und wie lässt sie sich ohne Brust beruhigen...

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Re: völlig genervt...

Antwort von Alfina am 09.09.2013, 10:53 Uhr

Hallo,
ich kann verstehen, dass du genervt bist und am Ende. Aber nachdem was du schreibst, würde ich mir das mit dem Abstillen gut überlegen. Du schreibst ja selbst, dass sie an der Flasche noch mehr weint und sich nur durch die Brust beruhigen lässt. Und gerade, wenn sie so oft trinkt, ist es doch einfacher mal eben schnell die Brust rauszuholen, als jedesmal ne Flasche machen zu müsse, die man auch noch spülen muss. Natürlich kannst nur du beurteilen, ob abstillen das Richtige ist oder nicht, ich steck ja nicht in deiner Haut. Aber nachdem was du schreibst, glaube ich nicht unbedingt, dass es dann weniger stressig wird. Aber wie gesagt, das ist nur meine Meinung.
Liebe Grüße und ganz viel Kraft
Alfina

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Re: völlig genervt...

Antwort von kefo am 09.09.2013, 11:01 Uhr

Hallo,

das kenne ich irgendwo her :-) als meine kleine so alt war, und ich war zu hause hat sie auch fast stündlich gestillt, und immer nur kurz. sie war aber schon immer schnell beim trinken. Wenn wir unterwegs waren, hat sie allerdings 2-3 Stunden ausgehalten. Zu dem Zeitpunkt habe ich mich gefragt, wie andere Mütter das machen, die immer erzählen, ihre kommen so aller 3 Stunden. aber egal, ich hab sie gelassen.
ist deine Tochter sehr aufgeweckt, interessiert an allem und schon mobil? meine saugt alles neue in sich auf, dadurch ist sie tagsüber auch sehr leicht beim Stillen abgelenkt. auch heute ist es so, dass sie nur in Ruhe trinkt, wenn ich mit ihr ins Schlafzimmer gehe. Unterwegs stillt sie nur, wenn der Hunger zu groß ist oder sie mal eine Portion Mama tanken muss, da sie sehr ungern im Wiegegriff gestillt wird.
auch kenn ich es, dass sie teilweise regelrecht Brustakkrobatik betreibt, da wird im liegen angedockt, dann sie kurz weggedreht, dann wieder zurück und das mehrere male, manchmal trinkt sie auch schnell ihre 4-5 minuten und zack sitzt sie schon wieder. und will die welt erkunden.
ich habe mich damit arrangiert, meine Tochter holt sich was sie braucht und lebe auch damit, dass meine Wohnung ein kleiner Saustall ist, der bei GElegenheit gesäubert wird.
vielleicht solltest du den Rat annehmen und mal eine stillberaterin kontaktieren, um die Saugverwirrung auszuschließen.

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Re: völlig genervt...

Antwort von Milli13 am 09.09.2013, 11:30 Uhr

Vielen lieben Dank für die vielen Rückmeldungen!

Sicher, wenn es mit der Flasche genauso laufen wird wie mit der Brust, dann hab ich eher verloren.... da ist es wirklich einfacher mal eben schnell die Brust rauszuholen. Aber ehrlich gesagt wollte ich nie ein Jahr oder länger stillen. Ich habe mir immer (vor der Entbindung ) gesagt, dass ich ca 6 Monate stillen möchte und danach auf Flasche umsteigen möchte um wieder unabhängiger zu sein.

Die kleine Maus ist sehr aktiv. Sie hat schon früh mit dem Drehen angefangen, jetzt geht sie schon in der Vierfüßlerstand und macht Anfänge zu krabbeln. Also auf alle Viere, Po nach hinten strecken wieder nach vorne usw und meistens bewegt sie sich so rückwärts. Sie ist sehr aufmerksam und begutachtet alles ganz genau. Ihre Lieblingsposition ist auf dem Bauch mit Köpfchen in die Höh ;-)
Seit letzter Woche bekommt sie mittags Gemüsebrei, nach dem sie ganz verrückt ist. Ich habe es einfach aus dem Bauch heraus gemacht. Dachte, wenn sie bei allem schon recht weit ist und ihre Zunge schon anders bewegt und einsetzt, teste ich es einfach mal. Und sie liebt es anscheinend. Ist immer ganz gierig!
Kann das auch sein, dass sie durch die ständige Bewegung mehr Muttermilch braucht?
Meine Hebamme hat uns relativ lange regelmäßig besucht und sich auch das Stillen angesehen. Sie meinte, es ist vielleicht einfach ihr "Tick", dass sie oft wenig trinkt,
Saugverwirrung hätte ich eigentlich ausgeschlossen,.. aber vielleicht gehe ich doch mal zur Stillberatung.
Sieht wohl so aus, als wenn ich doch noch länger als Milchbar dienen werde ;-)

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Re: völlig genervt...

Antwort von sojamama am 09.09.2013, 16:29 Uhr

Möglichweiese wirklich eine Saugverwirrung, evtl. auch ein starker Milchspendereflex, sodass sie irritiert ist.

Nuckeln ist anders, das stimmt. Vielleicht auch wirklich nur Durst. Das Nähebedürfnis stillen, da reicht auch mal Nuckeln.

Wenn es Dich so sehr stört, wirst Du abstillen müssen. Aber da hast Du wie Du auch schon sagst, keine Kontrolle, ob Hunger, ob Durst, wann Hunger....
Ist einfacher beim Stillen.

Evtl., ich rate es ungern, könntest Du mal Schnuller versuchen. Aber ganz wenig einsetzen, damit es eben NICHT zur Saugverwirrung kommt. Die Schnuller sollten symetrisch sein, also nicht abgeflacht oder so.
Mollis sind super und die kleinen, fast kugeligen von MAM.

melli

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