Stillen

Forum Stillen

Warum Säuglinge nicht mit Kuhmilch großziehen?

Thema: Warum Säuglinge nicht mit Kuhmilch großziehen?

Hallo, ich frage deshalb, weil meine Oma mir erzählte, dass sie ihre letzten zwei Kinder ausschließlich mit Kuhmilch ernährt hat. Von Anfang an. Angeblich ging es ihnen nicht schlecht dabei. Ich war ehrlich gesagt fassungslos und ungläubig. Als sie mich fragte, was daran so schlimm sei, konnte ich die Frage nicht so richtig beantworten. Könnt ihr mir weiterhelfen? LG Claudia

Mitglied inaktiv - 10.11.2008, 20:56



Antwort auf diesen Beitrag

Naja, mir erzählte letztens eine alte Frau, dass im Krieg einer ihrer Zwillinge gestorben ist, weil sie nicht genug Milch für beide hatte und der Kuhmilch bekommen hat... Kuhmilch ist völlig anders zusammengesetzt als Muttermilch, eben auf Kälbchen abgestimmt. Ein erwachsener Mensch könnte ja auch nicht von Gras leben...

Mitglied inaktiv - 10.11.2008, 21:09



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Claudia, Kuhmilch hat nicht die richtige Zusammensetzung für menschliche Säuglinge. Vor allem das Eiweiß hat eine andere Struktur und kann die Nieren ganz erheblich schädigen. Ausserdem enthält Kuhmilch weniger Eisen, mehr Zucker und mehr Fett als Muttermilch. Es ist Milch, optimal für Kälber, die einen ganz anderen Stoffwechsel haben als Säuglinge :-) LG, Silke (die nicht glaubt, dass es reine Kuhmilch war. Halbmilch vielleicht oder Milchpulver...)

Mitglied inaktiv - 10.11.2008, 21:10



Antwort auf diesen Beitrag

Ganz einfach weil unsere Babys Menschenkinder und keine Kälbchen sind ;-) Mal im Ernst, Milch der verschiedensten Säugetiere ist verschieden zusammengesetzt und auf die Bedürfnisse der entsprechenden Spezies ausgerichtet. Menschen brauchen nunmal einen anderen Anteil an Eiweiß und Mineralstoffen als Kälber. Von der Allergiegefahr mal ganz abgesehen. LG platschi

Mitglied inaktiv - 10.11.2008, 21:27



Antwort auf diesen Beitrag

Doch, ich glaube schon dass es reine Kuhmilch war. Meine Oma erzählte auch, dass meine Mutter und ihre Schwester mit Kuhmilch groß geworden sind, allerdings verdünnt. Laut meiner Oma gab es auf dem Dorf 1950/51 nichts anderes, wenn man nicht stillen konnte.

Mitglied inaktiv - 11.11.2008, 07:20



Antwort auf diesen Beitrag

Kuhmilch ist so zusammengesetzt, daß KÄLBCHEN davon wachsen. Ein Säugling ist wesentlich kleiner als ein Kalb, und noch dazu eine andere "Art".

Mitglied inaktiv - 10.11.2008, 22:55



Antwort auf diesen Beitrag

... werden doch künstlich ernährte Kinder heute ganz genauso! Meist wid vergessen, daß die künstliche Babymilch aus verdünnter Kuhmilch besteht, nur eben nach einem ausgeklügelten Rezept, mit Zusatz von Vitaminen etc. und als Pulver zum Anrühren. Frühere Generationen haben die Kuhmilch in der Regel ja nicht pur gegeben(denn sie wußten, das macht die Kinder tatsächlich krank!), sondern verdünnt, mit Zusätzen von Schleimabkochungen und Obst- und Gemüsesäften ab der 6. Woche.

Mitglied inaktiv - 11.11.2008, 09:48



Antwort auf diesen Beitrag

Boah, Deine Oma ist echt hammerhart. Eigentlich wusste man nämlich auch schon vor Jahrzehnten, dass Kuhmilch von der Zusammensetzung her (Eiweiß-Art, Eiweißmenge und Fettgehalt, Spurenelemtente) natürlich völlig anders beschaffen ist als Muttermilch. Sie wird daher den Bedürfnissen von Babys natürlich nicht gerecht, kann für Darmprobleme, Gedeihstörungen und spätere Allergien sorgen.

Mitglied inaktiv - 11.11.2008, 10:14



Antwort auf diesen Beitrag

Die Oma war nicht "hammerhart" sondern hat das getan, was sicherlich eine Menge Frauen damals (und natürlich auch noch heute!) taten: das Kind mit Ersatznahrung aus Kuhmilch gefüttert. Wenn es den Kindern dabei offensichtlich gut ging hat sie die Milch sicher nicht pur gegeben - das wußte man auch schon lange vor den 50er Jahren. Die Mütter damals haben sich mit Sicherheit genauso viel Gedanken über ihre Kinder gemacht - vielleicht mit anderen Themen. Abgesehen davon war die Info früher recht bescheiden - geeignete Lektüre beispielsweise zum Stillen suchte man noch gegen Ende der 70er Jahre im deutschen Buchhandel vergeblich!

Mitglied inaktiv - 11.11.2008, 10:42



Antwort auf diesen Beitrag

Ersatzmilch ist auch Kuhmilch, nur eben verdünnt und mit Fett und Vitaminen angereichert. Es gibt auch heute noch Menschen, die sich die Milch für ihre Kinder selbst zusammenrühren, in vielen Ländern geht es gar nicht anders. Auf der WHO-Seite habe ich sogar mal ein Rezept gefunden (aber das ist für Gegenden gedacht, wo es nicht anders geht). Dennoch, Babys sind eben keine Kälbchen und das Eiweiß von reiner Kuhmilch ist für den Organismus zu konzentriert und kann zu Durchfall und Unverträglichkeit führen, einfache verdünnte Kuhmilch hingegen hat einen zu geringen Fett- und Vitamingehalt.

Mitglied inaktiv - 11.11.2008, 10:33



Antwort auf diesen Beitrag

Erstmal vielen dank schon für die Beiträge. Ich glaubte, dass Kuhmilch zu schweren Blähungen führt, so dass das Kind eigentlich nur am Schreien sein müsste. Dem war aber nicht so. Ich muss dazu sagen, dass es die Kinder Nr.5 (1960) und Nr.6 (1967) betraf und meine Oma (DDR) mit den anderen Kindern und Haushalt schon so im Stress war, dass ihre Milch nicht mehr so floss. Säuglingsersatznahrung gab es wohl schon, war aber sehr teuer. Sie hat die Kuhmilch abgekocht und vermutlich auch verdünnt. Sie hat auch schon im 2.Monat zugefüttert (haferflocken). Beide Kinder haben keine Allergien, sind sehr intelligent (beide studiert) und sind 1,90m große Schränke. LG Claudia

Mitglied inaktiv - 11.11.2008, 11:17



Antwort auf diesen Beitrag

Ich wurde auch mit verdünnter Kuhmilch (50% Kuhmilch + 50 % Wasser) gefüttert. Nach 6 Wochen hat meine Mutter die Milch in der Flasche mit Haferschleim angedickt. Reisschleim gab es damals auch nicht. Blähungen hatte ich kaum welche, laut Aussage meiner Mutter. Ich bin heute 40 Jahre alt und habe KEINE Allergien. Ob die Kuhmilch dazu beigetragen hat ???

Mitglied inaktiv - 11.11.2008, 23:21



Antwort auf diesen Beitrag

Na man muss ja nicht das Kind mit dem Bade ausschütten. Die meisten Leute haben es zum Glück unbeschadet überstanden (oder Spätfolgen können nicht zugeordnet werden), aber es für gesund erklären find ich doch ein bisschen über's Ziel hinausgeschossen. Wir sind Menschen und keine Kühe, es wird mit Sicherheit einen guten Grund dafür geben, dass jede Mutter im Reich der Säugetiere ihre eigene Milch hat, die gut für ihr Baby ist. Der beste Beweis ist doch, dass Kleinkinder Kuhmilch und Kuhmilchprodukte schlecht vertragen, wenn sie krank sind. Bei Magen-Darm-Infekten soll man sogar jegliche Kuhmilch weglassen, auch die Ersatzmilch, Muttermilch hingegen kann man problemlos füttern.

Mitglied inaktiv - 12.11.2008, 08:24



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Meine Oma hat gestillt hat aber später auch den Kinder Kuhmilch gegeben. Sie hat erzählt das man nur die Milich von einer bestimmten Kuh nahm! Meine Oma hatte eine Bauernhof! Sie wurde abgekocht und mit etwas Wasser verdünnt. Ich bekam auch Reisschleim mit Kuhmilch - von einer bestimmten Kuh:) in der Flasche, weil ich keine Beikost wollte!! Und so war ich ganz ruhig, und brav. Ich würde mir das nicht trauen. Meine Mum meinte ab den 6 Lebensmonat müsste man nicht mehr so aufpassen!! Ich versuchs gar nicht. o.k ich hab auch keine Kuh hier stehen:) Muttermilch beleibt immer das Optimum fürs Baby ist doch klar! Laut meiner Oma gabs aber in der Kinderklinik auch Muttermilch zu kaufen (manche Frauen gaben die dort ab) LG Melanie

Mitglied inaktiv - 12.11.2008, 09:15



Antwort auf diesen Beitrag

Hier will doch keiner die Kuhmilchernährung für richtig gesund erklären, sondern eine Lanze brechen für frühere Generationen, denen zur Säuglingsernährung eben nicht die ausgereiften Muttermilchersatznahrungen der heutigen Zeit zur Verfügung standen und die sich eben mit selbst angerührten Mischungen beholfen haben. Denn gerne wird eben vergessen, daß die heutige Ersatznahrung natürlich ebenfalls aus Kuhmilch hergestellt wird. Daß Muttermilch nach wie vor allererste Wahl ist braucht im Stillforum ja zum Glück nicht extra betont werden ;-)

Mitglied inaktiv - 12.11.2008, 09:38



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo, ganz so wie Du behauptest, verhielt es sich natürlich nicht: Ich selbst bin 1966 geboren, und auch wenn Stillen da nicht "in" war, wusste meine Mutter (die mich längere Zeit gestillt hat), dass man natürlich Säuglingsnahrungs-Pulver für die Fläschchen benutzte - und nicht die Kuhmilch aus dem Kühlregal. Weil das Kuhmilch-Eiweiß in der Säuglingsnahrung damals schon natürlich speziell aufbereitet und um gewisse nötige Zusatstoffe ergänzt war. Das sagte einem damals auch der Kinderarzt und die damals noch üblichen Mütterberatungsstellen (die die heutigen, ersten U-Untersuchungen ersetzten) - sofern man denn hin ging. Es war damals so, wie es heute ist und auch immer sein wird: Wer interessiert ist und wissen WILL, der weiß. Wer das nicht möchte, bringt auch heute noch solche "Schoten" in Sachen Kinderernährung oder -erziehung, dafür gibt es ja leider genug Beispiele. Niemand nimmt es einem ab, sich zu informieren (und auch ein bissel selber zu denken) - damals wie heute.

Mitglied inaktiv - 12.11.2008, 13:01



Antwort auf diesen Beitrag

Also, sowohl damals als auch heute ist das Kuhmilcheiweiß in der Pulvermilch intaktes Kuhmilcheiweiß - was verstehst Du unter "aufbereitet"? Der Unterschied zwischen damaligem Selbermachen aus Kuhmilch und dem Anrühren aus Pulver besteht in der mittlerweile ausgeklügelten Rezeptur der künstlichen Nahrung: hier wird nicht nur die Milch verdünnt und Fett und Kohlehydrate zugefügt, sondern auch z.B. Vitamine, die man früher dann eben mit Obst- und Gemüsesäften beifütterte. Der Riesenvorteil der Pulvermilch gegenüber selbstzubereiteter Nahrung aus Frischmilch bestand übrigens in der besseren Haltbarkeit des Pulvers. In den Sommermonaten landeten früher reihenweise Flaschenkinder mit gräßlichen Durchfällen wegen verdorbener Milch im Krankenhaus - nicht jeder Haushalt hatte einen Kühlschrank..

Mitglied inaktiv - 12.11.2008, 14:21



Antwort auf diesen Beitrag

"Ich bin heute 40 Jahre alt und habe KEINE Allergien. Ob die Kuhmilch dazu beigetragen hat ???"

Mitglied inaktiv - 13.11.2008, 16:27