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Weinen vor & nach dem Stillen, satt, ja oder nein?

Thema: Weinen vor & nach dem Stillen, satt, ja oder nein?

Liebe Mitglieder, ich habe folgendes Verhalten meines Babys in Stichpunkten festgehalten & versucht alle wichtigen Informatione dazugeben. Ich weiß nicht genau, was das Problem ist & ob das Verhalten normal ist. Stillen in Seitenlage: --> anfangs Gequengel, Kopf wegdrehen von Brust --> dann ordentliches trinken, nach erfolgreichem andocken --> beim neuen andocken wieder Kopf wegdrehen trotz "Suchens" (Mund öffnen und in die richtige Richtung gehen --> kurz davor dreht sie den Kopf wieder weg und weint bzw. jammert. --> am Ende eher unzufrieden, lässt Brust regelmäßig los & dreht ständig den Kopf weg --> auf den Arm ist sie dann entspannt und ruhig. --> streckt dennoch ständig die Zunge raus & versucht zur Brust zu gelangen bzw. sucht (Kopf hin und herdrehen) Versuch 1: An Brust anlegen wollen nach erneutem Zeigen von Hungersignalen --> nach seitlichen hinlegen sofortiges weinen & Kopf wegdrehen Dann in selber Position den Schnuller anbieten --> kein Problem In selber Position den Finger anbieten --> auch Ablehnung Versuch 2: Sitzposition Finger anbieten --> kein Problem & trinkt sehr langsam weitere 5mL Sie wird dann schlafen gelegt. Meisten liegt sie auf unserer Brust. Dort fängt sie weiter mit Suchbewegungen an. Da wir glauben sie sei satt (da wir oft ein weiteres Anlegen vorher probiert haben), geben wir ihr zur Beruhigung den Schnuller. Oft bewegt sie mit Schnuller trotzdem den Kopf von einer zur anderen Seite (aber deutlich weniger). Sie krabbelt auch meistens hoch bis zur Schulter. Oben angekommen ist sie dennoch unzufrieden. Wenn sie sich beruhigt hat & damit aufgehört hat, weil ihre Müdigkeit überwiegt schläft sie meistens 1 1/2 - 2h. Es kam mitlerweile auch schon vor, dass sie 3-4h geschlafen hat. Wecken tut sie uns mit den selben Suchbewegungen. Dann wird sie erst gewixktl & dann gestillt. Meistens ist sie vorm stillen noch sehr entspannt, also hält sie die Wartezeit noch aus. & generell wenn man sie nach dem stillen auf den Arm hat wirkt sie super entspannt & aufmerksam betrachtet alles um sich herum Dennoch lutscht sie auch manchmal doll an der Hand oder/und zeigt ihre Zunge. Wir sind uns sehr unsicher. Was ist also das Problem? Man muss vielleicht noch dazu sagen, dass sie aktuell Durchfall hat. Allerdings  hatte sie dieses Verhalten auch zu einer Zeit ohne den Durchfall. Ich hoffe irgendjemand blickt hier durch. Wir wollen natürlich, dass sie absolut gesättigt ist, aber ich bin mir immer unsicher, weil sie eben diese Hungersignale von sich gibt. :/

von Tanina am 26.02.2021, 21:44



Antwort auf Beitrag von Tanina

Wie alt ist Dein Baby? Durchfall ist sehr selten bei Stillkindern und würde übel säuerlich riechen. Stillstuhl kann sehr flüssig sein, das ist normal. Auch Farbgebung kann variieren von hell gelb bis orange oder grün, auch das ist normal. Hast Du eine Hebamme, die nach Euch schauen kann? Für mich liest sich das alles normal, bzw. nach den üblichen Schwierigkeiten, die man beim 1. Kind bzw. bei einem sehr jungen Säugling hat. An der Brust trinken ist nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern auch Trost, Sicherheit, Beruhigung. Es gibt Menschen, die auch non-nutrives Saugen in den ersten Wochen nur an der Brust stattfinden lassen würden, andere nehmen dafür einen Schnuller. Das könnt ihr alles machen, wie es euch passt, so lange Kind gut zunimmt. Wenn Kinder an der Brust unruhig sind, kann das 1000 Gründe haben. Hektische, unruhige Eltern, Kind will nur nuckeln und es kommt Milch, Kind will eigentlich trinken und es kommt grad kein Milchspendereflex. Zufüttern mit Flasche (Saugverwirrung). Am besten wäre wirklich, jemand vor Ort schaut nach Dir.

von emilie.d. am 27.02.2021, 07:38



Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Liebe emilie.d., sie ist jetzt knapp 2 Monate alt. Es ist leider wirklich Durchfall. Zumindest hat uns das der Kinderarzt bestätigt. Es ist wohl nicht allzu schlimm, wenn es wieder weggeht. Sie nimmt auch weiterhin zu & trinkt fleißig. Den Schnuller bekommt sie auch erst seit knapp 1-2 Wochen, weil sie sich nicht hat beruhigen lassen mit der Brust oder auch so. Davor habe ich sie nur an die Brust gelassen, damit es nicht zu einer Saugverwirrung kommt etc. Wir geben ihr den Schnuller auch nur, wenn wir uns sicher sind, dass sie satt ist. Aber die Angst ist natürlich immer da, dass wir den schnuller falsch ei setzen. Vielleicht zweifel ich deshalb ständig. Wir hatten schon unseren letzten Termin mit der Hebamme & diese dolle Verunsicherung kam jetzt erst danach. Aber ich könnte Sie ja noch mal anrufen. Vielen Dank für deine Antwort!! Liebe Grüße, Tanina

von Tanina am 27.02.2021, 12:16



Antwort auf Beitrag von Tanina

Hi, ich kann mich hier den anderen nur anschließen. Vertraue auf dein Gefühl. Wenn du die Sache nicht kaputt denkst klappt das von selbst. Dein Kind gibt dir den Weg vor. Was ich allerdings nicht verstehe : deine Tochter ist erst 2 Monate alt und ihr hattet schon den letzten Hebammentermin? Du hast als gesetzlich versicherte Person Anspruch auf 12 Wochen Unterstützung durch die Hebamme nach der Geburt. Wenn du stillst und Bedarf besteht auch bis zum Ende der Stillzeit. Meine Tochter ist nun 6 Monate alt, wird ebenfalls gestillt und wir werden, wenn ich Fragen habe, immer noch von unserer Hebamme unterstützt. Zwischendurch war das für mich auch ganz wichtig, da meine Tochter eine Brust-Schrei-Phase hatte und es zeitweise wirklich schwer war bei der Ablehnung durchzuhalten. Aber wir haben es geschafft. Auch dank der vielen Tipps von meiner Hebamme. Wir haben uns ziemlich früh selbst eine Waage gekauft um ihr Gewicht zu beobachten ohne das die Hebamme persönlich vorbei kommt... Aber ich kann sie jederzeit anrufen oder ihr eine Nachricht schreiben.

von Fanie am 27.02.2021, 14:34



Antwort auf Beitrag von Tanina

Deine Frage löst sich von selbst auf, wenn Du Dir klarmachst, dass die Suchbewegungen nicht automatisch „Hunger“ bedeuten, sondern auch „Ich will Mamas Nähe“ oder „Ich möchte ein bisschen nuckeln, denn in den ersten zwei Lebensjahren habe ich ein starkes Saugbedürfnis“. Nicht jedes Körpersignal eines Babys ist eben Hunger. Oft will das Baby einfach etwas Zuwendung, Nähe, Wärme, Sicherheit, Ansprache. Oder auch Unterhaltung, zum Beispiel wenn es knöttert, ohne hungrig zu sein oder obwohl es gerade getrunken hat. Menschenbabys sind halt keine Meisen-Küken, sie brauchen viel mehr als nur Nahrung. Du machst alles richtig. Vertraue Deinem Baby mehr. Deine Tochter zeigt Dir, was sie braucht. Fühle oder probiere je nach Situation, was das sein könnte. Es ist zu einseitig, das immer nur als Hunger zu interpretieren. Gib ihr die Nähe, die sie braucht, dann läuft alles prima. Gehe auch nicht zu analytisch an die Sache heran. Die Art, wie Du alles hier minutiös aufgeschrieben hast zeigt, dass Du vielleicht etwas zu wenig auf Deine Intuition hörst und ein bisschen arg kopflastig bist. Vertraue also auch Dir selbst etwas mehr. Ein Baby ist eine wunderbare Gelegenheit, Vertrauen in sich selbst zu entwickeln und darin, dass man die Signale seines Kindes intuitiv verstehen lernen kann. So ging es mir bei meinen Kindern auch: Eigentlich haben sie mir als Babys fast mehr beigebracht als ich ihnen. LG

von Hexhex am 27.02.2021, 10:00