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Geschrieben von Sullira am 01.07.2014, 13:31 Uhr

Wie erkenne ich...

...dass er wirklich Hunger hat?

Mit dem 4. Stillkind müsste man eigentlich meinen, dass ich das wüsste. Entweder war es bei meinen anderen Kinder nie so "kompliziert" oder ich hab das schon wieder vergessen.

Eigentlich haben wir einen 4 Stundenrhytmus. In der Nacht länger, auch schon mal von 5-7 Stunden.

Übern Tag ist mein Kleiner dann doch ab und an maulig. Mag nicht spielen, nicht schlafen und nicht kuscheln. Wenn ich ihn dann anlege trinkt mein Kleiner auch. Oft auch ne richtige Mahlzeit. Wenns dann auch nur 3 1/2 oder 3 Stunden sind scheint egal zu sein. Anders wiederum, wenn er kurz vor der Mahlzeit eingeschlafen ist, verschläft er die nächste auch schon mal um 1 1/2 Stunden. Genauso gibt es Nächte, da meldet er sich alle 4 Stunden und in anderen Nächten erst nach 7 Stunden.

Wenn ich ihn nach 3 Stunden stille, habe ich immer das Gefühl es reicht nicht. Allerdings kommt dann wiederum oft ein Schwall Milch beim Bäuerchen raus. Was bei den normalen Zeiten (alle 4 Stunden) nicht der Fall ist.

Ich weiß, viele schütteln jetzt den Kopf, aber ich war immer eine Stillmama, die nach Zeit stillt, also am Tag alle 4 Stunden. Meist klappt das ja auch, aber eben nicht jeden Tag.

Woran erkenne ich denn nun wirklich, ob mein Kleiner Hunger hat? Ich glaube nämlich, dass er immer trinken würde, ob nur 2 oder auch 5 Stunden zwischen den Mahlzeiten liegen.

 
8 Antworten:

Re: Wie erkenne ich...

Antwort von Leewja am 01.07.2014, 13:44 Uhr

für mich hört sich das alles völlug normal an und auch das spucken würde mich nicht im geringsten beeindrucken ;)

mein kind (ich habe nur eines) hat alle 2-3 Stunden getrunken und immer kräftig gespuckt.

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Re: Wie erkenne ich...

Antwort von Rattenpack am 01.07.2014, 13:51 Uhr

Der Sinn des Stillens nach Bedarf ist der, dass das Baby auf Dauer lernt, seine Bedürfnisse zu erkennen. Also zu erkennen: Ich bin hungrig, ich trinke mich satt - ich bin durstig, also trinke ich nur ein wenig Vordermilch - ich bin satt, ich lehne die angebotene Brust ab.
Weil das so wichtig ist, empfiehlt man das Stillen, bzw. Füttern nach Bedarf (denn auch bei moderner künstl. Milchnahrung gilt heute: Nach Bedarf.)

Du stellst dir die Milchmildung auch falsch vor. Die Brust ist keine Flasche, in der nach 4 Stunden mehr "drin" ist als nach drei. Das, was du in der Brust als "füllend" wahrnimmst, ist nur ganz wenig Milch sondern mehr Lymphflüssigkeit. Die Milch wird beim Stillen selbst gebildet und grundsätzlich nach dem Prinzip Angebot = Nachfrage. Häufigeres Anlegen = mehr Milch wird gebildet.
Wenn dein Baby bei einem Wachstumsschub mehr Milch braucht, hat es nur die eine Möglichkeit, mehr Milch zu "bestellen": Durch häufigeres Stillen.
Wenn du nun nach Zeit stillst, hat dein Baby gar keine Chance, die richtige Menge Milch und die benötigte Zusammensetzung aus durstlöschender Vorder- und fettreicherer Hintermilch zu ordern. Das alles funktioniert nur dann ganz selbstverständlich, wenn man nach Bedarf stillt.
Stillt man nach der Uhr, muss man sich darauf verlassen, dass es durch glücklichen Zufall "schon passt". Manchmal funktioniert das. Sehr oft führt es zu einem Problem nach dem anderen.

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Re: Wie erkenne ich...

Antwort von Sullira am 01.07.2014, 16:21 Uhr

Das es heut zu Tage heißt nach Bedarf stillen ist mir schon klar. Würde ich ja auch machen...aber woher weiß ich, ob mein Baby überhaupt Bedarf hat. Abends vorm zu Bett gehen z.B. Wenn er da um 18 Uhr was bekommen hat, lege ich ihn kurz vorm Schlafen gegen ca 19 Uhr noch mal an...Einschlafkuschelstillen. Er trinkt da genauso hastig/zügig und nach meinem Gefühl auch viel, wie zu den anderen Mahlzeiten. Wenn ich nicht auf den Rhytmus achten würde, würde ich glaube ständig alle 1-2 Stunden stillen.

Auch kommt es mir so vor, dass sein ganzer Tagesplan und seine Tagesverfassung beim stillen nach Bedarf durcheinander kommt. Dann weint er viel mehr, ist unaustehlich und quängelig. Zu guter letzt lege ich ihn an. Was aber wahrscheinlich noch mehr Verwirrung schafft, da der Rythmus so durcheinander gerät.

Bei ca alle 4 Stunden, ich ihn auch schon mal ne halbe Stunde ziehe, scheint seine Tagesverfassung super. Auch ich selbst bin dann nicht so ausgelaugt.
Heute ist mal wieder so ein Tag. Der Herr schläft wenig und weint viel. Trinkt aber für seine sontigen Verhältnisse nicht wirklich gut. Oft aber nicht viel.

Irgendwie ein Teufelskreis.

P.S. Mein Kleiner wird nächste Woche 5 Monate. Hatte schon gedacht, dass ich vielleicht mit Beikost anfange. Aber "Signale" dazu sind noch nicht wirklich da. eben nur die verflixten Tage. Die hatten wir aber auch früher schon.

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Re: Wie erkenne ich...

Antwort von chrpan am 01.07.2014, 23:21 Uhr

Es gibt schon so klassische Zeichen wie schmatzen, Suchbewegungen mit dem Kopf, herum"mucksen" .... Schreien ist dann schon Alarmstufe. Allerdings sind das eher Zeichen bei ganz jungen Babys,.das ist ja alles erstens veränderlich und zweitens individuell. Vielleicht hat dein Baby inzwischen "seine" Hungerzeichen abgelegt? Mein Sohn hat zB in der allerersten Zeit angezeigt, dass er mal musste. Weil ich da nicht auf Windelfrei vorbereitet war und spontan keine Ressourcen hatte, darauf einzugehen, hat er diese Zeichen bald völlig abgelegt.
Es gibt übrigens keinen abnormal kurzen Stillabstand. Mit 5 Monaten habe ich mein Kind sicher alle 2 Std gestillt, danach wurden die Abstände kürzer. Es ist ein Ammenmärchen, dass die automatisch größer werden. Und insgesamt trinkt dein Kind wahrscheinlich auch nicht mehr, wenn du öfter anlegst. Gedeiht er normal? Dass häufigeres Stillen mehr erschöpft, kann Kopf- bzw Einstellungssache sein.
Vielleicht hilft dir eine Stillgruppe weiter, wo Stillbays ähnlichen Alters sind und du evtl deren Zeichen auch miterleben kannst?
LG,
Chris

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Bedarf erkennen?

Antwort von faraday am 02.07.2014, 9:06 Uhr

Wenn Dein Kind unzufrieden wirkt oder es suchende Bewegung macht, einfach mal anlegen. Ist doch völlig egal, ob das Kind "wirklich Hunger hat". Entweder geht es gerne und freiwillig an die Brust oder es mag nicht.
Ich hab bei ganz vielem einfach mal die Brust angeboten. Wenn es dann nicht stillen wollte, hatte es also wohl weder Hunger noch Nähebedürfnis. Man kann kein Kind gegen seinen Willen an die Brust zwingen.

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Re: Wie erkenne ich...

Antwort von enanita am 02.07.2014, 11:36 Uhr

Ich lege sie immer an, wenn sie quengelig ist und sich nicht so auf dem Arm beruhigt. Ansonsten heißt Bedarf ja auch nach dem Bedarf der Mama und wenn ich z.B. weiß, dass wir in 30min zu einem Termin müssen, biete ich ihr an. Im Mai hab ich mal spaßenshalber Schlaf- und Stillprotokoll geführt (nur für mich, ich will nix ändern): z.T. stillen wir 12x in 24h, da wir auch einschlafstillen und das braucht manchmal auch mehrere Anläufe.
Am Sonntag ist mir noch was schönes passiert: Wir waren in der Kletterhalle, Maus hat zunächst 1h draußen geschlafen, dann uns noch bisschen zugeschaut. Als ich fertig war, hatte ich das Bedürfnis zu stillen und hab sie also angelegt. Eher widerwillig hat sie was getrunken (waren aber schon über 3h seit dem letzten Mal). Dann hatte ich sie auf dem Arm und keine 30min später stupst sie mich immer wieder an. Ich denk noch so "Was will sie denn?" und schau auf ihre Hand und die macht immer wieder das Babyzeichen für Milch. Jetzt hatte sie also wirklich Lust auf Stillen und zeigte mir zwischendurch immer wieder begeistert, dass sie "Milch" kann. Das war das erste bewusste Zeichen, aber deshalb zeigt sie mir jetzt nicht immer mit ihrer Hand, wann sie stillen möchte. Ein bisschen muss ich schon noch raten und probieren...

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Re: Wie erkenne ich...

Antwort von Nachtwölfin am 02.07.2014, 15:22 Uhr

Genau, wenn es sich anlegen lässt und trinkt, hatte es Bedarf ;-).
Überfüttern kann man da nicht. Wenn sie nicht mehr wollen hören sie schon auf oder fangen erst gar nicht an.
Manchmal brauchen sie die Brust nur zum "Runterfahren" auch ohne direkt Hunger zu haben; auch ok, auch das ist Bedarf. D.h. Bedarf ist nicht nur Hunger oder Durst.
Wenn er motzt und sich nicht anders beruhigen lässt, spricht nichts dagegen, ihn anzulegen. Vielleicht beruhigt es ihn, vielleicht nicht...

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Re: Wie erkenne ich...

Antwort von sileick am 02.07.2014, 22:43 Uhr

Hallo Sullira,

ich stimme einer meiner Vorschreiberinnen zu: Wenn Du Dein Kind anlegst, und es stillt dann, egal wie lang oder kurz, hat es auch Bedarf. Wenn es vorher per Uhr gestillt wurde, und das nicht so recht funktioniert, ist das doch ein Zeichen, dass die Definition von Stillabständen für dieses Kind nicht klappt. Also mach Dir doch einfach nicht so viel Gedanken, stille, wenn Dein Kind will oder Du weißt, gleich muss ich mit ihm los, also schnell noch mal nutzen, die Gelegenheit, und lass ansonsten Dein Kind stillen, wann immer es das nimmt.

Bei uns hat damals der Irrtum, Stillabstände (von nur 2h!) einhalten zu müssen, zu Gedeihstörungen geführt. Ich hab dann alle Uhren und Listen weggelegt und gestillt, wann immer es hätte nützlich sein können bzw. mein Kind unruhig wurde. Nach zwei Wochen gabs keine Gedeihstörungen mehr, nach sechs Wochen hatte mein Kind einen überdurchschnittlichen BMI, was bei ca. halbjährigen, vollgestillten und nicht in Sachen Stillen manipulierten Babys oft so ist.

Heute hat meine Tochter (32 Monate) ein wunderbares Gefühl für Hunger und Sättigung, ebenso die (bei heutigen Erwachsenen oft fehlende Fähigkeit), sich genau das zu nehmen, was sie braucht (essen und trinken, stillen), und auch nur so viel, wie nötig. Sogar bei Eis macht sie Halt, wenn es genug ist, obwohl sie Eis sehr liebt.

Wir haben damals übrigens lange Zeit Stillabstände von 30 Minuten bis zu 1,5 Stunden, selten mal 2 oder 3 Stunden gehabt. Das war für uns normal. Die Kinder sind einfach verschieden, und nicht alle funktionieren nach der Uhr.

Ich wünsch Dir, dass Du einen guten Weg für Euch beide damit findest. Meiner hieß: Vertrau dem Kind, es weiß am besten, was gut für es ist.

LG Sileick

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