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Wie früh anlegen?

Thema: Wie früh anlegen?

Hallo zusammen, In ca. 7 Wochen kommt mein zweiter Sohn auf die Welt. Beim ersten hab ich 14 Monate gestillt (6 davon voll) aber wir hatten Startschwierigkeiten. Direkt nach der Geburt war er wach, ich fragte die Hebamme ob sie mir beim anlegen hilft, was sie auch zusagte, jedoch wollte sie erst ein paar Dinge zu Ende erledigen. Wir legten dann ca. nach ein oder zwei Stunden an, so genau weiß ich es nicht mehr. Mein Sohn war dann sehr müde, ob von der Geburt oder PDA, ich weiß es nicht. Er konnte nicht andocken weil er es nicht schaffte Unterdruck aufzubauen und zu halten. Die Brust rutschte immer aus seinem Mund und er schlief danach die ganze Zeit. Er versuchte auch kaum zu saugen. Es gab mehrere Versuche, alleine und mit Hilfe, aber als er nach 12 Stunden immer noch nicht trank brachte mir die Hebamme Stillhütchen mit denen er sofort trinken konnte, total gierig. Auch eine Stillberaterin und die Kinderärztin waren ratlos, es gab keine erkennbare Ursache dafür warum er die Brust nicht halten konnte. Die Stillbetaterin sagte, dass seine Saugkraft schwächer sei, Zungenbändchen war aber gut. Wir haben dann zwei Wochen mit Stillhütchen gestillt, dann konnten wir es sehr sehr mühsam abgewöhnen. Danach lief es aber großartig bis zum Ende der Stillzeit. Das einzig gute an allem war, dass ich so gut wie nie mit wunden Brustwarzen zu tun hatte Diesmal bin ich recht selbstbewusst wie das Stillen abgeht, ich weiß ja jetzt wie es geht und worauf zu achten ist. Ich mache es auch nicht nochmal davon abhängig, wann eine Hebamme Zeit hat zu helfen. Das krieg ich jetzt schon alleine hin. Ich bin mir aber unsicher was den Zeitpunkt angeht. Wann nach Geburt ist der beste Zeitpunkt für das erste anlegen? Sofort? Nach zehn Minuten? Nach der Untersuchung? Nach ein oder zwei Stunden? Vom Gefühl her hatten wir beim letzten Mal zu lange gewartet und mein Sohn hatte seine wache Phase überwunden und war dann schon zu müde um die Kraft aufzubringen. Danach schlief er ja fast dauerhaft. Was ist der passenste Zeitpunkt? Ich möchte gerne dass der Start diesmal besser wird.

von FrauStorch am 09.09.2018, 21:16



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Ich durfte meinen Sohn kurz halten, dann hat ihn die Hebamme kurz abgecheckt und vermessen (5 min. höchstens), direkt neben mir und danach auch direkt angelegt. Also alles noch direkt im Kreissaal.

Mitglied inaktiv - 09.09.2018, 21:26



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Hallo! Also ich hab ihn direkt nach der Geburt bzw nach dem Messen/Wiegen etc angelegt. Das war ca. 5 Minuten nach der Geburt. Er ist dann auch ziemlich erschöpft eingeschhlafen und hat die ganze Nacht durchgeschlafen. Ich würde nicht lange warten! Von der Geburt sind die Kleinen ja dann sehr erschöpft meistens, kurz danach aber noch eine Weile voll da, das würd ich ausnutzen. Diesmal werd ich im Geburtshaus entbinden und da möchte ich direkt nach der Geburt anlegen, noch bevor mein Baby untersucht wird. Lg

von SabSi83 am 09.09.2018, 21:30



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Bei meinem zweiten durfte wir zuerst anlegen, also sobald ich dazu in der Lage war. Das ging dann bestimmt eine Stunde, weil der kleine gleich Power hatte. Dann war noch Schichtwechsel und erst die nächste Schicht hat ihn vermessen.

von Senseo am 09.09.2018, 21:36



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Ich habe erst ausgiebig gekuschelt und dann hab ich rein instinktiv angelegt, ich wollte auch unbedingt zügig nach der Geburt stillen weil ich Schwangerschaftsdiabetes hatte und unbedingt vermeiden wollte dass das Kind schlechte Zuckerwerte hat. Die u1 wurde dann aufgrund dessen dass ich das Kind an der Brust hatte, verschoben um ne halbe Stunde oder so. Ich würde sagen, mach es instinktiv. Wenn du das Gefühl hast, jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, dann lege an.

von Lovie am 09.09.2018, 22:01



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Ich hatte bei beiden Geburten dieselbe Hebamme. Ihr war es sehr wichtig, dass die Babys gleich nach dem gröbsten Waschen und Wiegen das erste Mal Kolostrum trinken. Also quasi Abnabeln - waschen, Wiegen, ins Handtuch wickeln - Anlegen. Das war sicher innerhalb der ersten 20 Minuten. Mein zweiter Sohn wurde in der Nacht geboren und er war auch recht schläfrig und hatte nicht wirklich viel Appetit. Er trank ein bisschen im Kreissaal, dann kamen wir ins Bett wo er auch schlief, aber bis zum Morgen hat er sicher mind. dreimal stillen wollen. Alles Gute für die Geburt, C.

von chrpan am 10.09.2018, 01:28



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Direkt nach der Op noch vor dem Vermessen usw. Man hat direkt gesehen das der ganze Mund Orange war und da war ich direkt zufrieden und die Kleine hat direkt geschlafen. Es tat zwar weh, aber ich habe Sie dann regelmäßig angelegt und Sie war so zufrieden, einfach toll zu sehen.

von QueenMum am 10.09.2018, 13:30



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In der Uniklinik, in der ich entbunden habe, werden die Frauen dazu ermuntert, sofort anzulegen, wenn die Kinder das möchten. Direkt nach der Geburt sind die ja normalerweise auch wach und aktiv. Bei mir lagen beim 2. Kind ca. 45 min dazwischen, weil es ein KS in Vollnarkose war. Mein Mann meinte, dass der Kleine schon nach etwa 20 min das Suchen angefangen hätte. Insofefn hat mein Mann ihn wirklich, als ich angefangen habe mich zu regen, sofort angelegt und da hat er dann beide Seiten besaugt und ist dann eingeschlafen. Ich würde es direkt mit dem Baby versuchen und schauen, ob es mag. Kolostrum regt ja auch die Ausscheidung vom Mekonium an.

von emilie.d. am 10.09.2018, 13:30



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Danke für eure Rückmeldungen. Dann werde ich auch die wache Phase direkt nach der Geburt nutzen. Das KH indem ich entbinden möchte bezeichnet sich auch als besonders Stillfreundlich, daher gehe ich davon aus, dass die mir da nicht im Weg sein werden. Ich spreche es aber auch nochmal nächste Woche an wenn ich den Termin zur Geburtsanmeldung habe.

von FrauStorch am 10.09.2018, 15:56



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Die Antwort ist ganz einfach: Du solltest Deinen Sohn anlegen, sobald es irgend geht. Je schneller, desto problemloser klappt es - und zwar auf beiden Seiten: Du bekommst den Milcheinschuss schneller, Dein Sohn wird leichter auf die Brust geprägt. Sobald Du ihn also halten darfst, kannst Du es schon probieren. Wenn er schläfrig ist, wartest Du einfach noch ein bisschen und probierst es wieder. Ich selbst habe meine Kinder sofort angedockt, also direkt nachdem sie kurz untersucht worden waren. Kleinere Startschwierigkeiten sind trotzdem beim Stillen normal, da muss man durch, ohne aufzugeben. Bist ja schon ein alter Hase. Das heißt aber nicht, dass es keine Hürden gibt. Ich habe beim zweiten Kind z. B. verklebte Milchgänge gehabt (mussten am zweiten Tag mit einer sterilen Nadel aufgepiekst werden, hat null wehgetan, aber dass es das gibt, muss man erstmal wissen). Ich habe beim zweiten Kind aber auch manches anders gemacht: Ich habe z. B. nach absolut jeder Stillmahlzeit Lanolin aufgetragen, so bekam ich dieses Mal keine wunden Brustwarzen. Und ich habe nur Einweg-Stilleinlagen verwendet und bekam keine Brustentzündung, wie bei Woll-Seiden-Einlagen leider geschehen, weil man die nicht steril bekommt. LG

von Astrid am 11.09.2018, 14:34



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Es ist wichtig, darauf zu achten, dass die Nabelschnur auspulsieren kann, bevor abgenabelt wird. So bekommt Dein Kind das ganze Blut, das ihm den besten Versorgungsstart ins Leben gibt. Noch immer wird oft zu früh abgenabelt. Darauf würde ich achten. Die Kinder sind dann häufiger nicht so schlapp wie nach frühem Abnabeln. State of the art ist, sofort stillen, wenn das Kind da ist. Normalerweise haben die Babys eine Zeit, in der sie sehr wach sind, gleich, nachdem sie auf die Welt gekommen sind. Sie sollten nackt (egal, ob nass, schleimig oder wie auch immer) auf Mamas nackten Bauch gelegt werden und begeben sich dann schon von selbst in Richtung Brust. Da kann man natürlich etwas helfen. Dies wäre optimal. Also wenn keine medizinische - also wirklich MEDIZINISCHE - Notwendigkeit (nicht Schichtwechsel, Kreißsaal saubermachen etc.) besteht, ist es am besten, die erste Stunde (oder zwei Stunden) mit dem Baby zu verbringen und es gleich zu Beginn ausgiebig zu stillen. Fürs Vermessen, Reflexe etc. ist dann immer noch Zeit. Sollte im KH ein Run auf den Kreißsaal sein, kann man sich dafür auch flugs in ein Nebenzimmer verlegen lassen. Auf diese Weise jedenfalls hast Du den bestmöglichen Stillbeginn. Das Andere kennst Du ja sicher: Viel Haut an Haut, stillen immer, wenn Baby möchte und so lange Baby möchte, nicht weglegen, nicht weggeben.

von Schniesenase am 11.09.2018, 18:50



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Ja danke nochmal. Beim letzten Mal lief es etwas blöd. Ich wollte unbedingt, dass sie die Nabelschnur auspulsieren lassen und sagte das auch direkt, doch sie sagten nein und meinten, dass der Kleine zunächst sofort zum Kinderarzt sollte. Der stand schon bereit und bevor ich mich versah war die Nabelschnur ab. Es war ja eh eine Risikogeburt weil es eine BEL war und während der Wehen fielen gegen Ende die Herztöne ab. Das konnte ich zwar mit der richtigen Atemtechnik wieder halbwegs auffangen aber am Ende weiß ich gar nicht wie besorgt die eigentlich waren weil die sich nix anmerken ließen (oder ich es nicht mitbekam). Nur danach wurden sie plötzlich hektisch. Dazu kam dann ja der Einfluss der PDA und am Ende der Wehenmittel, weil durch die PDA die Wehen weg blieben. Was ihn schlussendlich so schläfrig machte, ist nur Spekulation. Mit dem Milcheinschuss hatte ich übrigens trotzdem wenige Probleme. Der war schon am nächsten Tag da und ich hab ihn kaum bemerkt. Die Hebamme wies mich darauf hin als ich meinte, ich warte noch drauf. Am Ende musste ich ja auch genäht werden und in der Zeit wurde der Kleine gewogen, vermessen und Co. Da lag ich so platt wie eine Flunder auf dem Rücken da, da hätte ich gar nicht stillen können von der Position aus. Naja gut, dann werd ich diesmal alles anders wünschen. Aber man steckt ja auch nicht drin wie der Geburtsverlauf so ist... Aber dann merke ich mir halt so früh wie möglich und dann sollen sie ihren Messkram halt später machen.

von FrauStorch am 12.09.2018, 09:33



Antwort auf Beitrag von FrauStorch

Sobald das kind sucht, je früher desto besser. Aber manche Kinder müssen sich erst einmal kurz erholen. Meine erste tochter hat total viel Fruchtwasser geschluckt und erstmal eine Nacht gekotzt bevor sie trinken wollte. Alle sind natürlich in Panik verfallen, wir wurden alle 2h geweckt, ohne erfolg, sollte ständig pumpen, dann gabs milchstau und co... Hätte das stillen fast aufgegeben. Bei Nr. 2habe ich mich vom Personal ferngehalten und nach Bedarf gestillt. Am ersten Tag nu einmal direkt nach der Geburt. Dann erstmal ein paar Stunden ausgeschlafen. In der 2. Nacht war der Hunger groß und wir haben durchgestillt. War aber ja einigermaßen ausgeschlafen, weil ich nicht alle 2 Stunden gepumpt hatte. Brust und Kind ging es deutlich besser so. Mittlerweile denke ich mir, ein gesundes Kind sucht oder schreit schon wenns Hunger hat. Und wenn es dann nicht klappt mit dem anlegen, kann man immer noch mit Hütchen und Pumpe kommen. Die haben ja normalerweise Reserven für 1-2 Tage ohne.

von LUpE am 22.09.2018, 05:20