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Wie kann man vor der Kinderwunschbehandlung am besten Abstillen?

Thema: Wie kann man vor der Kinderwunschbehandlung am besten Abstillen?

Hallo, in ca. 3 Wochen beginnen wir mit der Kinderwunschbehandlung (ICSI) und ich muss vorher zwingend meine 13 Monate alte Tochter abgestillt haben. Ich habe das Stillen schon auf das Einschlafstillen (nachmittags und abends) begrenzt, aber nachts will sie auch immer an die Brust und gestillt werden, wenn sie aufwacht. Bekommt sie dann nicht die Brust, gibt es ein großes Geschrei (kann dann schon mal 30 Minuten so gehen/ habe es erst einmal komplett verweigert). Sie schläft seit Geburt bei uns im Familienbett und ich habe bis vor kurzem neben der Beikost nach Verlangen gestillt. Wenn es nach ihr geht, würden wir das nach wie vor so praktizieren. Da sie bereits 8 Zähne hat und mich immer öfter beim Stillen beißt, bin ich einerseits froh, wenn wir bald abgestillt haben. Andererseits hätte ich sie natürlich gestillt, bis sie sich selber abgestillt hätte. Ich habe mich unter Freunden und Bekannten umgehört und viele haben abrupt abgestillt. Wie stelle ich das am besten an, daß meine Tochter dabei nicht die halbe Nacht schreit. Ich möchte auch nicht in einem anderen Zimmer schlafen oder mehrere Tage das Haus verlassen (wie manche raten). Schreien lassen kommt (eigentlich) auch nicht in Frage. Einen Schnuller, Kuscheltier o.Ä. verweigert meine Tochter seit Anfang an. Sie läßt sich dann (bei Verweigerung der Brust) auch nicht in den Arm nehmen bzw. daß man mit ihr kuschelt, sondern windet sich dann immer aus den Armen. Habt ihr Tipps, wie man das gestalten kann?

von sila-lorelai am 02.08.2019, 13:59



Antwort auf Beitrag von sila-lorelai

Hast Du mal im professionellem Stillforum geachaut? Bei Biggie Welter gibt es einen ganzen Strauß an Ideen, wie es klappen kann. Aber wie gesagt, ähnlich wie Eingewöhnen ist Abstillen in dem Alter leider oft mit Problemen verbunden. Ich hab das erst mit etwas über 3 Jahren gemacht, mich hat es ehrlich gesagt aber halt auch nicht gestört bzw. stand jeine ICSI an. Ist Dein Prolaktinlevel denn deutlich zu hoch und der Zyklus instabil? Da sind sich Reproduktiobsmwdiziner mitunter nicht so einig mit dem Abstillen, wenn Hochlage und Eisprung da sind. Die einen meinen, auf jeden Fall abstillen, weil Kind die Hormone abbekommt, die anderen zucken mit der Schulter und meinen, das sei nich so das Problem bei den Minimengen. Falls Du nicht unbedingt abstillen willst, klnntest Du auch bei den Reproduktionsmedizinern hier im Forum mal googeln, was die so zu Stillverträglichkeit schreiben. Wird bestimmt öfter gefragt. Alternativ bei Dr. Paulus, ist von Embtyotox an der Charite.

von emilie.d. am 02.08.2019, 16:48



Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Danke, dann schaue ich da mal durch. Mit meiner Ärztin vom KIWU habe ich schon darüber gesprochen. Die Medikamente, die ich nehmen muss sind so hoch dosiert, dass sie bei meiner Tochter zu massiven negativen Nebenwirkungen führen würden (Brustwachstum etc.), somit also ausgeschlossen weiter zu stillen. Habe auch bei der LaLecheLiga Literatur zum Thema Stillen und Schlafen gelesen, aber die Problematik von Abstillen aufgrund Medikamente o.Ä. wird nicht wirklich thematisiert.

von sila-lorelai am 02.08.2019, 20:52



Antwort auf Beitrag von sila-lorelai

Gibt es denn zwingende Gründe, warum Ihr unbedingt jetzt mit der ICSI beginnen müsst, oder ließe sich die Behandlung noch etwas aufschieben? Bei meinem 13 Monate alten Söhnchen hätte ich mir nicht vorstellen können, ihn schon abzustillen (und dabei stand bei uns die Frage einer erneuten reproduktionsmedizinischen Behandlung, für die ich auch hätte abstillen müssen, durchaus ebenfalls im Raum), aber fünf Monate später war es dann kein Problem mehr. Da WOLLTE ich dann abstillen.

von Mörchen17 am 02.08.2019, 22:28



Antwort auf Beitrag von Mörchen17

Hallo Möhrchen17, vielen Dank für deine Antwort. Da ich in Kürze 41 und mein Mann 53 werden, wollen wir es jetzt schon in Angriff nehmen. Die Krankenkasse hat zur Übernahme der Kosten bereits zugestimmt. Natürlich sind die Kosten nicht der Hauptgrund, sondern unser Alter. Zudem bin ich insulinpflichtige Diabetikerin; also 2 Gründe aus medizinischer Sicht. Natürlich hadere ich ein wenig mit der Situation, keine Frage.

von sila-lorelai am 04.08.2019, 22:50



Antwort auf Beitrag von sila-lorelai

Drei Wochen sind fast zu knapp. Zum einen dauert ein brustfreundliches Abstillen - wenn man keine Tabletten nehmen will - etwa sechs Wochen. Wenn Deine Freundinnen plötzlich abgestillt haben, haben sie garantiert ein Abstillmittel genommen (z. B. Pravidel), denn die Brust reagiert nur schwerfällig auf Veränderungen und macht schnelles Abstillen nicht ohne Milchstau und evt. Brustentzündung mit. Das zweite Problem ist die ICSI. Das Stillhormon Prolaktin verändert die Biochemie der Gebärmutterschleimhaut. Wenn Du erst kurz vor der ICSI abstillst, ist es noch im Blut vorhanden und kann die Einnistung erschweren. Das ist von der Natur sogar so gewollt: Das Prolaktin wirkt (leicht) verhütend, damit die Schwangerschaften einer Frau nicht zu dicht aufeinander folgen. Du musst also sehr zügig abstillen, sanft geht das nicht, sonst wird die Zeit knapp. Schnelles Abstillen geht mit einem Abstillmedikament, das Dir der Gyn verschreiben muss. Damit dauert es etwa eine Woche, manchmal auch mehr. Was Deine Tochter angeht: Klar geht schnelles Abstillen nicht ohne Widerstand des Kindes, wieso sollte es hier auch nicht protestieren? Wenn man keine Tränen und kein Schreien will, muss man dem Abstillen sehr viel Zeit geben. Es gibt hier die Methode des „sanften Abstillens“ (googel das einfach mal). Das habe ich auch gemacht, es dauerte ungefähr sieben Wochen. Ruckizucki geht nicht. Wenn Du sehr schnell abstillen willst, musst Du das Schreien Deiner Tochter aushalten. Wenn es sein muss, geht das. Auch wenn das nicht schön ist, verkraftet sie das. Viele Babys müssen das ja, z. B. wenn die Mutter eine OP hat und sehr plötzlich abstillen muss. Schön geht anders. Ich weiß, es fällt sehr schwer: Aber ich würde den Termin für die erste ICSI verschieben. Stille erstmal brust- UND kindfreundlich ab, ganz in Ruhe und und ohne Kampf und Krampf. Die Zuzahlung für die ICSI ist ja auch nicht gerade niedrig, und eine ICSI unter Prolaktin-Einfluss hat keine so guten Chancen. Wissen die Ärzte in Deiner Kiwu-Klinik, dass Du jetzt immer noch stillst? Ich würde zur Sicherheit mal anrufen und fragen, wie lange vor dem Termin Du abgestillt haben musst, damit kein störendes Prolaktin mehr im Blut ist. Lies dazu auch mal diese Ärzte-Antworten auf eine ähnliche Frage: https://www.rund-ums-baby.de/kinderwunsch_expertenforum/IVF-waehrend-der-Stillzeit_55374.htm https://www.rund-ums-baby.de/kinderwunsch_expertenforum/Stillen-ICSI_62762.htm LG

von Bonnie am 04.08.2019, 10:22



Antwort auf Beitrag von Bonnie

Hallo, vielen Dank für die ausführliche Antwort. Mein Prolaktinspiegel ist bereits niedrig. Es wurden bereits alle Laborwerte bestimmt und hormonell spricht nichts gegen einen Start. Meine behandelnde Ärztin weiß, daß ich noch stille. Da ich bald 41 werde und mein Mann bereits 53 wollen wir es jetzt schon in Angriff nehmen. Zumal wir jetzt nochmals die Zusage der Krankenkasse für die Übernahme der Kosten erhalten haben. Eigentlich ist unser Alter der Hauptgrund, da es ja von Jahr zu Jahr immer schwieriger wird. Werde meine behandelnde Ärztin ggf. auf das Abstillmedikament ansprechen, damit es dann nicht zu einem Milchstau kommt.

von sila-lorelai am 04.08.2019, 22:43