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5. Klasse - neue Freunde?

Thema: 5. Klasse - neue Freunde?

Hallo, ich brauche ein möglichst großes Meinungsbild um zu entscheiden, ob ich mich aufrege und Sorgen mache oder eben nicht ... Sohn geht seit Monaten in die neue Klasse und hat noch nicht einmal Kontakt zu 'neuen' Kindern=Jungs aufgenommen. So, und das muss aber eingeschränkt werden, denn er ist _kein_Einzelgänger... Er hat in seiner Klasse Zwillinge, mit denen er in der GS schon befreundet war. Diese sind wie Feuer und Wasser (extrem unterschiedlich), aber er mag an beiden ihre besonderen Seiten und spielt auch mal nachmittags mit ihnen. Dann ist in seiner Klasse nun ein Junge aus seiner Mannschaft, der vorher in der GS in der Parallelklasse war. Mit dem spielt er regelmäßig am Nachmittag. Dieser orientiert sich aber durchaus auch nun vermehrt an den 'neuen' Jungs, was den Sohn hier irritiert (mich nicht wirklich, ist doch normal...). Des weiteren hat der Sohn einen Freund aus Baby-Zeiten, der regelmäßig hier auftaucht (geht zu einem anderen Gym). Außerdem spielt er auch regelmäßig mit dem zwei Jahre älteren Nachbarsjungen und auch gelegentlich mit einem Jungen aus unserer Straße, der in seiner GS-Klasse war und nun auch ins andere Gym geht.. Da er in der GS einige ungute (Mobbing-)Erfahrungen gemacht hat, höre ich gerade die Flöhe husten, wenn er meinte, die anderen wären 'doof', würden ihn nicht 'mögen' und überhaupt... Er interpretiert da völlig über und ist andererseits nicht bereit in einem ersten Schritt auf die neuen Jungs zuzugehen. Ich habe ihm Mut gemacht, dann wieder verärgert reagiert ('stell dich nicht so an... *seufz*) und dann aber auch immer und immer wieder gebetsmühlenartig wiederholt, dass ALLE irgendwelchen Macken haben (ihn eingeschlossen) und er bitte da von der Empfindlichkeitspalme mal runterkommen soll... Und um das Ganze hier verständlich zu machen, meine Frage sind: A) Haben Eure Jungs mehr Kontakte in den neuen Klassen? B) Wie ermuntere ich ihn, sich da mehr in die Gemeinschaft 'einzubringen', als sich gerade ins selbsterwählte Aus zu stellen... (wobei er ja immer noch im 'Aus' die Zwillinge hat...) Danke schon mal! Andrea

Mitglied inaktiv - 19.01.2010, 18:49



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Hallo Andrea, das war bei uns nicht viel anders. Dass Du "die Flöhe husten" hörst, finde ich schon mal gut. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kinder mit Mobbing-Erfahrungen empfindlicher reagieren und die anderen Kinder das irgendwie mitbekommen. Die spüren es und grenzen diese Kinder schneller aus. Zu A) Lemmi hatte am Anfang 3 Jungs, mit denen er in der Schule zusammenkam. Mit einem traf er sich auch hier bei uns. Die anderen Jungs kriegten das mit und sorgten ganz systematisch dafür, dass die beiden auseinander kamen. Lemmi reagierte darauf sehr frustriert und wütend. Seine Ausraster sorgten dafür, dass er nun auch ins Blickfeld der Lehrer geriet. B) Es kommt auf die Jungs selbst an: Wie stehen sie zueinander, wie ist das Mitgefühl ausgeprägt? Können sie sich überhaupt vorstellen, wie es ist, in den Pausen allein zu sein? So wie ich Dich verstehe, hat er ja noch zwei oder drei Jungs, mit denen er was zusammen macht. Ich würde nicht darauf bestehen, dass er jetzt unbedingt mit den Jungs aus seiner Klasse was unternehmen muss. Der Wunsch muss aus ihm selber kommen. Klar kannst Du jetzt anfangen, Einladungen zum Geburtstag zu schreiben oder eine Kennenlern-Party organisieren. Aber nach meiner Erfahrung bringt das nicht viel, wenn die anderen nicht mitspielen. Wenn Du Pech hast, nehmen sie das "Event" mit ohne dafür irgendwas zu tun, um Deinen Sohn zu integrieren. Hat Dein Kind Hobbies? Bei Lemmi hat der Konfirmandenunterricht viel gebracht. Letztens waren sie auf einer Freizeit und er hatte zwischen zwei Jungsgruppen die Qual der Wahl. Ich hab mich still und leise für ihn gefreut... LG

Mitglied inaktiv - 20.01.2010, 10:46



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für Deine nette Antwort. Ja, Hobbys (DLRG, Handball) sind vorhanden. Es mangelt ja auch nicht an Spielverabredungen (siehe oben, es gibt insgesamt 6 Jungs, mit denen er regelmäßig spielt), aber es mangelt irgendwie am Sinn und am Gefühl Teil einer Gemeinschaft zu sein, in der es mal auf und mal ab geht. Und nein, ich denke auch, so eine 'Party' brächte nix. Aber - anscheinend kennen das Problem nicht viele, sonst hätten ja mehr geantwortet. Einsam trotz Freunden klingt ja auch irgendwie echt dämlich ... LG Andrea

Mitglied inaktiv - 20.01.2010, 11:57



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Hallo Andrea, ich noch mal. Bist Du sicher, dass die anderen Eltern es mitkriegen dass Ihr Kind allein dasteht? Ich mir nämlich nicht! Lemmis Freund aus der 5 zum Beispiel, mit dessen Mutter ich öfter telefoniere: Sie weiß, dass ihr Sohn nur schwer Freunde findet. Sie denkt sich aber nix dabei, dass er schon seit Ewigkeiten keine Schulkameraden mehr eingeladen hat....Sie ist sauer über Ausraster seinerseits und über den "pubertären" Ton, den er ihr gegenüber anschlägt, aber sie zählt das nicht zu den Erlebnissen dazu, die er in der Schule hat. Andere Mütter und Väter arbeiten den ganzen lieben langen Tag, auch die kriegen abends nicht mehr viel mit, wenn sie nicht gerade eine Plaudertasche als Kind haben. Man merkt das erst, wenn man mal versucht, sie anzurufen (weil Junior eine Tasche meines Sohnes mitgenommen hat, die meiner gerne wiederhätte und man über x Querverbindungen auf der Mobilbox eines Handyanbieters landet). Schöne neue Arbeitswelt! LG

Mitglied inaktiv - 20.01.2010, 16:31



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Man findet Freunde nur außen, wenn man sie auch in sich findet. Als Ich-kann-Schule-Lehrer weise ich immer wieder darauf hin, dass "jeder Mensch mindestens 5000 Talente hat". Diese Talente behandeln wir oft wie einen bösen Feind: Wir quälen sie für Haus- und Schulaufgaben, wir meckern und schämen uns wegen ihnen, wenn sie nicht gleich super sind, usw. Dabei sind diese Talente unsere wichtigsten Lebenspartner! Und wir strahlen aus, wie fürchterlich wir mit unseren nächsten Partnern umgehen. Damit locken wir keine neuen Partner an. In der IKS geht es also darum, der beste Freund aller seiner über 5000 Talente zu werden. Fühle mal, wie sich das anfühlt, mit 5000 Talenten in die Schule zu gehen, die alle ausstrahlen: "Wir kommen hier mit unserem besten Freund!" Spürst Du die SOG-Wirkung? Das SOG-Prinzip ist das Grundprinzip der IKS. Wenn Dein Sohn außen Freunde anziehem will, braucht er sich nur innen welche zu gewinnen. Erzähl ihm die Geschichte, ich freue mich auf Euren Erfolg. Franz Josef Neffe

Mitglied inaktiv - 22.01.2010, 21:00