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An die erfahrenen "Gymimamas": Mit Problemen im Sozialverhalten aufs Gym?

Thema: An die erfahrenen "Gymimamas": Mit Problemen im Sozialverhalten aufs Gym?

huhu! unser sohn kommt dieses jahr in die 5. er hat zum halbjahr eine vorläufige gymempfehlung bekommen (niedersachsen), D/M/SU 2/2/3, wobei die KL meint, er hätte wesentlich mehr auf dem kasten. er lernt für arbeiten einen tag vorher etwa 20 minuten, ansonsten erledigt er die normalen hausaufgaben. einerseits geht das superflott, andererseits gibt es großes trara, wenn mal etwas kompliziert ist. allerdings versucht er nicht mal, die vermeintlich schwere aufgabe zu verstehen, sondern macht sofort einen aufstand. wenn er sich dann beruhigt hat und ich ihm einen anstoß geben konnte, geht alles wunderbar. sein arbeitsverhalten ist normal. schwierigkeiten hat er im sozialverhalten. er gerät öfters mit anderen kindern in streit, fühlt sich schnell ungerecht behandelt, wenn er etwas nicht sofort versteht oder kann, wird er wütend oder weint, er stört den unterricht durch reden und lenkt die anderen kinder ab, manchmal schaltet er einfach ab und beschwert sich hinterher, wenn er was nicht weiß. die lehrerin meint, er sei immer feuer und flamme bei neuem, bei wiederholungen gibts dann probleme. wir sind nun total unschlüssig, auf welche schule er im sommer gehen soll. zur auswahl stände ein gym in NRW (wir wohnen "gleich nebenan") mit 3x ganztag, doppelstundensystem, viel förderung, schwerpunkt sprachen, musik, kunst, theater, ein super schulklima, dieses jahr kleinere klassen, da sich weniger angemeldet haben (wegen dem ganztag). unserem sohn liegt englisch, er möchte schon seit der 3. klasse französisch lernen, kunst ist zwar nicht so sein fall, musik ist neutral, aber beim derzeitigen theaterprojekt ist er begeisterter bühnenbildner - also eher "der macher" im hintergrund. das schulklima ist megawichtig, denn er passt sich an. nachteil: wahrscheinlich wird er dort keine kinder kennen. schule 2 wäre eine integrierte gesamtschule, die dieses jahr mit fünf 5. klassen startet. jetzt ist sie noch eine haupt- realschule (die klassen werden zu ende geführt), also ein ganz neues konzept für die lehrer. ebenfalls 3x ganztag, keine zensuren, rein schriftliche beurteilungen bis zur 9. klasse, kein sitzenbleiben, differenzierungskurse ab der 7. klasse. die schule hat keine oberstufe, d.h. nach der 10. müssen die kids, die abi machen wollen, an ein gym oder eine gesamtschul-oberstufe wechseln. schulklima geht so, viel schulsozialarbeit, streitschlichter, ect. an dieser schule würde unser sohn bereits kinder kennen. der rektor sagte, es ist nicht klar, wie viele anmeldungen es von kindern mit gymempfehlungen geben werde. falls das geforderte pädagogische drittel nicht erreicht würde, bekämen mehr mit realschulempfehlung einen platz. einerseits weiß ich nicht, ob ich ihm das gym zutrauen soll, andererseits frage ich mich, ob er an der IGS (mit womöglich wenigen "gymkindern") unterfordert wäre. seine noten weisen ja nun nicht eindeutig aufs gym hin, aber ich habe so das gefühl, er braucht mehr input. sollten wir vielleicht bei einem psycholgen eine schullaufbahnberatung machen? vielleicht täuscht sich ja mein mutterherz...zudem überlege ich, an welcher schulform er sein sozialverhalten am besten verbessern könnte!? am gym ist der leistungsdruck um ein vielfaches höher, gerade durch G8. was meint ihr, hat mein sohn mit seinem verhalten eine chance auf dem gym? LG Moni

Mitglied inaktiv - 22.03.2009, 19:48



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ach so: unser sohn ist selbst total unsicher. er favorisiert bisher die IGS, da er dort kinder kennt. das gymi hier vor ort kommt aus vielen gründen nicht in frage.

Mitglied inaktiv - 22.03.2009, 19:52



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Schwer zu sagen... mit schwiergem Sozialverhalten kann er überall Probleme bekommen - das ist sicher nicht auf´s Gym beschränkt. Zu wenig Input bekommt er am Gym eher nicht, auch wenig Wiederholungen, die ihn langweilen könnten. Allerdings muss er sich auch mal durch was durchbeißen und eben eindeutig lernen ( ich denke nur an Vokabeln). Vielleicht machst du wirklich besser eine Beratung beim Schullaufbahnpsychologen?

Mitglied inaktiv - 22.03.2009, 21:47



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Wenn Kinder dies sind und gelernt haben ich muß nichts/oder wenig tun und mehr verlangt wird sie sich sträuben. Sie denken anders wäre es mögl. ihn mal testen zu lassen?

Mitglied inaktiv - 23.03.2009, 23:49



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Hallo, das ist schwer. Eine IGS ist eigentlich immer eine gute Alternative zum Gymnasium, zumindest hier die bei uns sind alle sehr gut, aber sehr überlaufen. Wenn Dein Sohn die IGS favorisiert und Du Chancen siehst, wäre die Sache für mich entschieden. Mein Sohn hat dagegen ein altsprachliches Gymnasium favorisiert. Er hatte allerdings bessere Grundschulnoten als Deiner. Arbeitsverhalten - also Motivation - ist ok, auf dem Gymnasium besser geworden. Allerdings ist er ein richtiger Schussel und Probleme im Sozialverhalten hat er auch (rastet leicht aus, wenn ihm einer zu Nahe kommt; er wird dann auch von anderen provoziert, das ist kaum zu vermeiden.). Er ist auf dem Gymnasium (städtisches) sehr gut aufgehoben, weil man sehr viel Wert auf ein gutes Miteinander legt und viel in die Richtung getan wird (Klassenlehrerstunden, Klassenfahrt relativ am Anfang); dabei wird auch anderen klar gemacht, dass sie ihn Ruhe lassen sollen. Also wegen des Sozialverhaltens würde ich niemals vom Gymnasium abraten, wohl aber wenn das Kind lieber auf eine Gesamtschule möchte. Gruß, Renate

Mitglied inaktiv - 23.03.2009, 08:55



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Hallo Monica, nach dem was Du über Deinen Sohn schreibst ist er vom Intellekt her ganz klar ein Gymnasialkind. Das Sozialverhalten hinkt bei Jungs oft hinterher (sozusagen), habe selber so ein Exemplar. Das hat wegen seines problematischen Sozialverhaltens damals keine Gymempfehlung bekommen. Mittlerweile ist er vom Sozialverhalten her sehr gut geworden (im Vergleich zu den anderen), sitzt aber auf der Realschule fest. Ich würde nach den Erfahrungen, die wir gesammelt haben, nie wieder ein Kind das Gym-Potential hat, an einer anderen Schulform anmelden. Zu groß ist die Gefahr, dass er sich im Verhalten und auch im Lerntempo den anderen anpasst. Zur Gesamtschule: Bei uns haben auch sehr viele Eltern ihre Kinder mit Gympotential an der Gesamtschule angemeldet. Mittlerweile (meine Tochter ist 15) ist das ein paar Jahre her. Sie hat noch Kontakt zu einigen, die mit ihr auf der Grundschule waren und nun dorthin gehen. Es gibt immer wieder massive Probleme mit den Kindern, die an der IGS genommen werden "mussten" weil sie durch die Ganztagsbetreuung besser aufgehoben sind als in ihren problematischen Herkunftsfamilien. Im Nachhinein erfuhr ich erst, dass es dort überhaupt so eine Quote gibt! Eine befreundete Familie erzählte das neulich erst, der Mann ist im Elternvorstand, sie wissen dort nicht, was sie mit diesen Kindern machen sollen. Die halten sich an keine Regeln, schlagen und bedrohen andere und landen dann... zum Teil an unserer Realschule. Ich würde deshalb immer die Schule wählen, an der das bessere Schulklima herrscht und an der vielleicht auch solche Chaoten nicht aufgenommen werden. Und noch etwas anderes gibt mir zu denken: Meine Tochter lernte neulich mit einem Kind der IGS zusammen, als sie dort zum "Spielen" war und das Mädchen sagte "Jetzt muss ich aber noch Vokabeln lernen". Sie sind im Stoff relativ weit hinten, das was das Mädchen jetzt macht, das hatte meine Tochter bereits vor einem Jahr. Wenn Du was für das Sozialverhalten Deines Sohnes tun willst, dann würde ich ihn entweder ein Instrument lernen lassen oder ihn zum Mannschaftssport schicken. LG

Mitglied inaktiv - 23.03.2009, 10:11



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danke für eure antworten. das schulklima ist von schule zu schule verschieden, das hat meistens nichts mit der schulform zu tun....außer leider bei der hauptschule. aber auch da gibt es sehr gute schulen. dass gesamtschüler nicht den gleichen wissensstand wie gymnasiasten haben, ist klar. kinder, die aber "schneller" sind, brauchen deswegen eigentlich ganz gezielte förderung, damit sie auch gefordert sind. da bin ich mir an der jetzigen IGS sehr unsicher, ob das so wird. wäre schade, wenn unser sohn sein potenzial nicht ausschöpfen könnte. er lernt übrigens klavier, hat jahrelang im hockeyclub gespielt und ist jetzt auf tischtennis umgestiegen. außerhalb der schule legt er eigentlich ein ganz passables verhalten an den tag, also in anderen kindergruppen gibt es diese probleme nicht. ich muss dazu sagen, dass er zum anfang der 4. klasse auf eine andere GS gewechselt ist und vorher auf einer GS mit katastrophalem schulklima war. dort hat er sich in 3 jahren auch so negativ verändert. er ist jetzt ausgeglichener, trotzdem konnte er die alten erlernten verhaltensweisen noch nicht ganz ablegen. deshalb ist für ihn das klima auch so entscheidend, damit er nicht wieder in so eine negativspirale kommt....

Mitglied inaktiv - 23.03.2009, 11:05



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Hallo, vieles wurde schon geschrieben.Das was ich aber für viel wichtiger halte ist, wie groß und familär eine Schule ist.Sicherlich ist es besser, wenn er bei Problemen noch eine Begleitung bekommt.(Entweder das er auf Lehrer zu gehen kann oder auch wenn er etwas nicht richtig gemacht hat, dass dann die Lehrer auf ihn zugehen)Deshalb würde ich eher auch die Größe der Schule achten und wie motiviert die Lehrer in der richtung sind. VG df

Mitglied inaktiv - 23.03.2009, 11:10



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Aber GERADE auf der IGS ist eher eine individuelle Förderung möglich (zumindest ist dies bei uns der Fall). Meine Tochter ist mit Gym-Empfehlung auf die IGS gegangen weil wir G8 entschieden ablehnen und weil sie Teilstärken hat die im Gym-Zirkus 100% untergegangen wären ;-) Meine anfänglichen"Bedenken"(wenn mans überhaupt so sagen kann) dass meine Tochter evtl unterfordert sein könnte haben sich superschnell in Luft aufgelöst-die Kinder die mehr Input brauchen bekommen den auch-es ist entgegen der weit verbreiteten Meinung nicht so dass Gym Kinder sich dann quasi zwangsläufig dem Hauptschulniveau der Klassenkameraden anpassen müssen. Fürs Sozialverhalten an sich gibts ja wohl nichts besseres als die IGS-nie hat meine Tochter so viel soziales Lernen gehabt wie jetzt-die Starken helfen den Schwache und auch umgekehrt(es gibt immer irgendwas was ein Kind dem anderen noch beibringen kann-nicht nur auf Schule bezogen)...durch die "Mischung" die auf der IGS herrscht lernen die Kinder frühzeitig sich zu"arrangieren"... LG Tanja

Mitglied inaktiv - 24.03.2009, 11:37



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im grunde sehe ich das auch so... doch unser sohn hat schon immer "einen hang" zu sozial schwierigen kindern gehabt. er lässt sich so schnell mitziehen. natürlich gibt es diese kinder auch auf dem gym, aber eben nicht so häufig. außerdem ist das schulklima auf dem gym, welches wir favorisieren, sehr gut. dazu kommt, dass die klassen dieses jahr schön klein sind, etwa nur 20 bis 22 kinder. es gab weniger anmeldungen, weil anscheinend viele eltern keinen verbindlichen ganztag wollen. ich finde das konzept auch für ein gym sehr gut. schwierig ist allerdings, dass unser sohn auf dem gym wahrscheinlich niemanden kennt, auf der IGS schon. er ist sehr ängstlich, wenn er fremd ist und würde sich schon allein deshalb für die IGS entscheiden. aber ich finde, nur dieses argument ist etwas wenig... LG Moni

Mitglied inaktiv - 30.03.2009, 23:15