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Ausbildung in anderem Bundesland?

Thema: Ausbildung in anderem Bundesland?

Hallo, hat hier jemand Erfahrung damit, wenn der minderjährige Zögling 500 km entfernt Ausbildung machen will? Einerseits freue ich mich über seinen Mut und werde ihn auch unterstützen, andererseits frage ich mich, ob ihm die Tragweite der Entscheidung überhaupt bewusst ist.... 7h Zugfahrt heim, mitten in der Pampa, kein Sportverein mit seinem Sport in der Nähe, komplett neues Umfeld. Oder sehe ich das zu eng? Ich muss sagen, ich war ja nicht anders. Bin auch weit von daheim zur Ausbildung. Hatte da aber schon Fahrerlaubnis, ein Auto und war volljährig.... Freue mich auf eure Meinungen. Was würdet ihr tun, wenn euer Kind sowas vorhat?

von ichbinfrei am 09.05.2022, 18:56



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Wie alt ist dein Kind denn dann? Mit 15 hätte ich doch arge Bauchschmerzen, mit 17, fast 18 eher weniger... Und ist es ganz auf sich allein gestellt, oder wird es ein Wohnheim, eine WG für Azubis geben??? Oder ein Zimmer bei einer netten alten Dame? Das sind alles Faktoren, die einen großen Unterschied machen... Sport und anderes findet sich am neuen Wohnort sicher, wenn ihm das wichtig ist. Und so findet man ja auch Anschluss... Allerdings kann ich nicht abschätzen wie das rechtlich geregelt ist, bei minderjährigen die alleine leben.. Mein Großer ist jetzt eh schon 18 und da sind wir entspannt, wo er nach dem Abi hin willl... Wird sich finden und fügen. Sein Bruder wird (dank des doofen G8) noch 17 sein wenn er Abi macht und Stand heute will er etwas studieren, dass hier nicht angeboten wird, sprich er muss entweder pendeln (die nächste Uni, die das anbietet ist ca 50 km entfernt) oder umziehen.... Aber zu Semsterbeginn wird er dann auch 18 sein...

von kuestenkind68 am 10.05.2022, 00:44



Antwort auf Beitrag von kuestenkind68

Stand jetzt ist er gerade 16, wenn er anfängt. Vielleicht kann ich ihn noch zu einem sozialen Jahr hier überreden. Ist noch nicht alles fest. Wäre eine WG oder ein Wohnheim. Naja, wir haben ja noch ein Jahr bis dahin... Vielleicht wird ja doch noch alles anders. Aber wenn er nach mir kommt, wird er das wohl durchziehen...

von ichbinfrei am 10.05.2022, 06:26



Antwort auf Beitrag von ichbinfrei

Hallo, da kann jede Mutter natürlich nur für sich selbst sprechen. Ich muss sagen, mir wäre das zu früh. Mit 16 sind die Kids in vielen Dingen schon noch arg unreif und beeinflussbar, auch die vernünftigen unter ihnen (mein eigener Sohn ist auch 16). Für mich ist die Erziehung, das Mitschauen, das sich Mit-Kümmern in diesem Alter einfach noch nicht abgeschlossen. Ich habe da schon gern noch einen Blick auf mein Kind. Das Ding ist, dass Eure Erziehung natürlich vorzeitig und komplett beendet ist, wenn er weggeht. Du bekommst nicht mehr wirklich alles mit. Und dabei könnten auch Dinge vorkommen (Mobbing, Belästigung im Wohnheim, Trinkgelage, ungute Experimente, falsche Freunde), von denen Du nichts erfährst. Du bekommst auch nicht oder erst spät mit, wenn es Deinem Sohn nicht gut geht und warum das so ist. Fazit: Ja, mir wäre das absolut und glasklar deutlich zu früh. Ich fände die Idee mit dem freiwilligen sozialen oder freiwilligen ökologischen Jahr besser. Das wird mein eigener Sohn übrigens auch nächstes Jahr machen. LG

von Banu28 am 10.05.2022, 08:10



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Hallo, mein Ältester hat seine Ausbildung ca. 300km von uns entfernt in einem anderen Bundesland gemacht - bei Beginn der Ausbildung war er 16J alt, direkt nach der Realschule. Mit Zug war der Ausbildungsort recht umständlich mit mehrmals umsteigen und zum Schluss mit Bus weiterfahren zu erreichen - er war da ca. 5,5h unterwegs. Wir hatten für Ihn ein kleines Zimmer in einem Wohnheim angemietet - Kochgelegenheit war dort vorhanden. Allerdings hat er sich recht schnell eine Mikrowelle mit Grillfunktion für sein Zimmer angeschafft und dann gabs hauptsächlich Mikrowellenkost und Pizza. Für einen Sportverein hatte er keine Gelegenheit, zum einen war er mit der Ausbildung/Schule gut ausgelastet und kam dann auch jedes Wochenende nach Hause, zum anderen das was ihn intressiert hätte war mit Fahrrad nicht zu erreichen. Ihm hat die Zeit dort richtig Spass gemacht, er ist sehr gerne fort gewesen und hat die komplette Ausbildung alleine gemanagt. Für ihn war es das Richtige. Kommt aber sehr viel auf das Kind an, ob jemand schon so selbständig ist das er alles alleine auf die Reihe bekommt. Aber wenn sich jemand das zutraut - es kann eine tolle Erfahrung sein. Gruß Dhana

von dhana am 10.05.2022, 08:29



Antwort auf Beitrag von ichbinfrei

Ich würde ja sagen, er soll es einfach probieren, mit der Option, die Ausbildung abzubrechen, wenn er merkt, dass es ihm doch zu weit weg ist. Mein Sohn ist schon 20 und hat letztes Jahr angefangen zu studieren. Da er ein duales Studium im öffentl. Dienst absolviert, gibt es dafür in unserem Bundesland nur eine Hochschule. Die ist 1 1/2 Stunden entfernt, er hat dort ein Zimmer und verbringt die Woche während seiner Theoriephasen dort. Und findet das total doof, obwohl er mittlerweile mit einigen anderen Studenten gut befreundet ist. Allerdings kommen auch die hier aus der Gegend. Er hat seinen Lebensmittelpunkt und vor allem seine Freundin hier und freut sich jedes Mal, wenn er am Wochenende nach Hause kommen kann. Ich bin darüber einigermaßen überrascht und der Sohn auch :) Er meint, er hätte nie gedacht, wie sehr er an seiner vertrauten Umgebung hängt, auch unabhängig von Personen. Er kann sich inzwischen auch nicht mal mehr vorstellen, in einer anderen Gegend in Dtld. zu leben....

von Salkinila am 10.05.2022, 10:23



Antwort auf Beitrag von Salkinila

Lass ihn machen. Wenn es doch sein Wunsch ist? Ich wäre damit einverstanden. LG

von Maxikid am 12.05.2022, 07:56



Antwort auf Beitrag von ichbinfrei

Da sehe ich die größten Probleme! Mit dem Zug quer durch D, das haben meine schon eher als mit 16 gemacht. Das sehe ich nicht als Problem. Mein 17-jähriger will alleine durch Frankreich. Ansonsten ich würde hier rufen! Klar! Wenn es die Ausbildungsstätte ist. Logisch! Sportverein sollte das kleinste Problem darstellen. Die sind jung und willens.

von Caot am 11.05.2022, 18:02



Antwort auf Beitrag von ichbinfrei

Meine Mittlere war erst 16, als sie etwa 1,5 Stunden von hier eine Ausbildung angefangen hat. Ich hatte Bauchweh, aber sie war überzeugt, dass es richtig ist. Nach 2,5 Monaten kam das große Heimweh und nach 3,5 Monaten, sie in die Praxisphase der Ausbildung wechseln sollte, hat sie gemerkt, dass sie alles überfordert und nach 5,5 Monaten hat sie die Ausbildung abgebrochen. Es ist eine Hausnummer, sich allein zu versorgen, allein zu wohnen ( ok, Wohnheim ist nicht ganz allein) und eine herausfordernde Ausbildung zu machen. Sie wollte Kinderkrankenschwester werden- die Schule war die Einzige, die sie mit 16 schon angenommen hat. An allen anderen Schulen hätte sie 18 sein müssen. Sie ist dann dankbar wieder heim gezogen und macht jetzt Fachabi und danach lernt sie hier in der Gegend MFA. Der medizinische Bereich ist es geblieben, aber eine andere Ausbildung. Ich hätte bei so einer großen Entfernung auch kein gutes Gefühl und nach der Pandemie gleich zwei mal nicht. Kann er nicht ein Jahr überbrücken ( FSJ oder so was), dass er älter ist und dann in einem Jahr noch mal überlegen, ob er das will? LG Muts

von Muts am 14.05.2022, 22:07