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Betreffend der zwei Posts bzgl. Gymnasium

Thema: Betreffend der zwei Posts bzgl. Gymnasium

Habe hierzu einen interessanten Artikel gefunden. https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/bayern-auslese-fuers-gymnasium-belastet-grundschueler-und-eltern-a-1145393.html Irgendwie etwas Wahres dran.

von FCB2011 am 08.07.2019, 08:40



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Ich hätte da auch einen: https://www.sterntv.de/wie-bildungs-talentscouts-jungen-menschen-die-zukunft-weisen Besonders interessant finde ich die Zahlen bezüglich des Zusammenhangs zwischen Bildung der Eltern und Schul-/Berufswahl der Kinder. Wenn man kaum Kinder kennt, die kein Abi machen, hat man also vor allem einen sehr homogenen Bekanntenkreis *gg*.

von Strudelteigteilchen am 08.07.2019, 14:29



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Ja, das steht in dem anderen Artikel auch, dass die Bildung der Eltern eine entscheidende Rolle spielt, man hat ja doch viel Einfluss auf die Kinder auch wenn man ihnen die Worte nicht direkt in den Mund legt. Eine Freundin meiner Tochter hat schon in der 1. Klasse gesagt, sie möchte auf die Mittelschule gehen, da sie auf dem Gymnasium oder der Realschule so viel lernen muss und gar keine Freizeit mehr hätte, da frag ich mich, woher sie das hat und auch was am Lernen generell immer so schlecht sein soll, gerade in dem gefährlichen Alter, sagen wir mal ab 13, ist es mir auf jeden Fall lieber mein Kind lernt, als dass es draußen irgendwo herumlungert und nichts mit sich anzufangen weiß und dann noch auf blöde Gedanken kommt, sieht man hier obwohl ländlich sehr oft, die Jugendlichen die weder einem Hobby nachgehen noch sonst irgendetwas sinnvolles tun... Klar müssen auch die kognitiven Voraussetzungen passen, aber wenn ein Kind das Zeug dazu hat, dann sollte es meiner Meinung nach immer den höchstmöglichen Abschluss anstreben.

von FCB2011 am 08.07.2019, 15:13



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Ich traf gestern eine Mutter von zwei ehemaligen Mitschülern meiner Jüngsten aus der Grundschule. Die Zwillinge (Junge und Mädchen) sind nach der 4. Klasse zur Gesamtschule gewechselt. Der Junge macht jetzt eine Lehre als Fliesenleger. Auf die Frage, was die Tochter denn mache, verdrehte sie die Augen und meinte in ungefähr diesem Wortlaut: "Die XY weiß noch immer nicht, was sie machen möchte. Wie kann das nur sein, was ist heute los mit den Kindern. Sie will jetzt Abitur machen, was für ein Quatsch. Es gibt viel zu viele Studierte, die XY soll besser eine richtige Lehre machen. Immer wollen alle Abitur und Studium, aber das ist doch Quatsch, die ganzen Studierten meinen jetzt, sie sind was Besseres, aber später sind die bestimmt fast alle arbeitslos. Hoffentlich findet die XY bald mal was, was sie möchte. Alles , was ich ihr vorschlage, möchte sie nicht, weder Frisöse, noch Altenpflegerin, noch Erzieherin, noch Büro, aber die XY will sich auch nicht die Hände schmutzig machen. Furchtbar. Das ist die Gesamtschule schuld. Wenn es noch die Hauptschule geben würde, dann hätte sie jetzt bestimmt eine Lehrstelle." Ich war sprachlos. Das Mädchen (wie auch ihr Bruder) war in der Grundschule eher leistungsschwach, aber anstatt sich über die tolle Entwicklung der Tochter zu freuen, dass sie sogar die Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe erreicht hat, redete sie das Ganze total schlecht.

von 3wildehühner am 08.07.2019, 15:59



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Hut ab vor dem Mädel, das sich auch ohne (moralische) Unterstützung aus der Familie durchbeißt! Ich bin mir sicher, daß jemand mit dem Durchhaltevermögen und dem Biss ganz ausgezeichnete Karrierechancen hat.

von Strudelteigteilchen am 08.07.2019, 16:34



Antwort auf Beitrag von 3wildehühner

So was kenn ich auch zur Genüge. Oder die Eltern trauen sich selbst das Gymnasium nicht zu. Gibt es alles. Da sind nicht nur die Lehrer schuld mit ihren Beurteilungen, sondern ganz viel die Eltern. Hier ist das Gymi nicht so der Renner. Die meisten Kinder werden auf der Realschule angemeldet um jeglichen Stress zu vermeiden. Und da sind zum Teil wirklich richtig gute Schüler dabei.

von Shanalou am 09.07.2019, 11:52



Antwort auf Beitrag von 3wildehühner

Hallo! Das hätte ich gedacht wäre spätestens in den 70ern beendet gewesen ….Nachkriegsgenerationen, deren Eltern selber keine Möglichkeiten und keinen Weitblick hatten sich zu orientieren (Vater nicht vorhanden, Mutter eher mit der Not beschäftigt) und das so weitergegeben haben. So war das nämlich bei 2 Nachbarn und Schulkameraden meines Mannes, deren Eltern mehr oder weniger sich selber durchgebissen haben, haben den Kindern "verboten" so unnützes Zeug über mehrere Jahren hinweg zu studieren und nichts "handfestes" zu haben. Was war die Konsequenz: einer DURFTE nicht aufs Gym und hat 2 sinnlose Ausbildungen gemacht (die Ausbildungen gibt es seit genau 20 Jahren so nicht mehr) und hat danach ganz langen Weg genommen um endlich das zu machen, was er nach einem potentiellen Studium unmittelbar gemacht hätte. Und der andere hat seine Ausbildungsstelle nie angetreten und ist abgehauen. Letztlich hat er studiert. - Und es ging in beiden Fällen nicht um "brotlose" Kunst sondern um Elektrotechnik und Maschinenbau … LG, 2.

von 2auseinemholz am 09.07.2019, 13:25



Antwort auf Beitrag von 3wildehühner

Schrecklich, aber ich kenne das auch. Was ich hier sehr oft höre: "Gymnasium? Och nee, da können weder mein Mann noch ich helfen!" Schlimm, wenn das tatsächlich der Grund ist, ein leistungsstarkes Kind nicht auf ein Gymnasium gehen zu lassen.

von Eisfee am 09.07.2019, 19:19



Antwort auf Beitrag von FCB2011

Vor einigen Jahren als unser Kind noch zur Grundschule ging, da meinte eine Mutter, dass ihr Sohn so wie sie und ihr Mann auf die Hauptschule gehen werde. Diese Schule sei nah und sie habe einfach keine Lust, sich mit Schule zu beschäftigen. Ich muss ehrlich sagen, dass mein Mann und ich über diesen Ausspruch irritiert waren. Genau diese Mutter meinte auch, dass wir ja sehr viele Bücher hätten.....ob wir die auch alle gelesen hätten.....und im gleichen Atemzug kam noch, dass ihre Familie ja nicht so auf Bücher steht.....also ich habe dases Kind damals als clever eingeschätzt. Ich habe jedoch bemerkt, dass dieses Kind in keinster Weise gefördert wurde. Bei uns saß der Junge oft vor den Regalen und schaute sich Bücher an. Ich hoffe sehr, dass der Junge seinen Weg machen wird. Mittlerweile sind die Kids Teenies und nicht mehr befreundet. Die Interessen waren einfach zu unterschiedlich. Ich würde mein Kind nie unter- oder überfordern wollen und ich bin durchaus auch darüber entsetzt, wieviele Kinder ständig zur Nachhhilfe rennen und dadurch noch weniger Freizeit haben, weil sie den Lernstoff nicht verstehen und auf dem Gymnasium einfach nicht richtig sind aber die Eltern keine andere Schulwahl akzeptieren aber es kann doch auch nicht sein, dass Kinder, die das Potenzial haben, einfach auf eine Schulform geschickt werden, weil es einfachfacher ist.

von Brummelmama am 10.07.2019, 08:39



Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Ich kenne 2 Familien, wo die Mädels sehr schlau sind und auf jeden Fall auf ein Gym gehören. Sie wären sogar liebend gern auf ein Humanistisches Gym gegangen. Aber, die Eltern sind eher ärmer, geben alles aber für ihre Kinder. Meinen aber, dass ihre Kinder doch gehänselt würden. Keine teuren Klamotten, keine tollen Reisen etc. Sie waren beim Tag der offen Tür, waren von der Schule begeistert, aber eben eingeschüchtert von dem Klientel, welches da anzutreffen ist. Ich finde es sehr schade.... Lg maxikid

von Maxikid am 10.07.2019, 11:14



Antwort auf Beitrag von Maxikid

Bei uns im Umfeld, gehen so gut wie alle Kinder aufs Gym. Elternwahlrecht.....

von Maxikid am 10.07.2019, 11:15



Antwort auf Beitrag von FCB2011

Wir haben vorher in einer Stadt gewohnt, da hat jeder sein Kind aufs Gym geschickt, auch wenn das Kind besser in einer anderen Schule aufgehoben gewesen wäre. Aber die anderen Schulen waren sehr verschrien. Jetzt hier am Land erlebe ich das Gegenteil. Da werde ich komisch angeguckt, weil mein Sohn ins 10 km weit entfernte Gym geht. Die meisten Eltern wollen, dass ihr Kind in die örtliche Schule geht, denn da sind sie selbst schon gewesen und da wissen sie wie es da ist. Will jetzt nicht sagen, dass die örtliche Schule schlechter ist, aber viele Kinder bekommen ihren Weg so schon vorgegeben. Bin aber auch der Meinung, dass Abi und studieren nicht alles ist. Heutzutage ist es wirklich oft so, dass jeder schon Abi haben möchte und studieren geht und alles andere "nichts mehr wert" ist. Ich finde Lehrberufe aber sehr wichtig und es gibt viel mehr Lehrstellen als Bewerber. Meine beiden Großen haben sich für eine Lehre entschieden (Ich selbst habe Abi und mein Studium abgeschlossen). Der eine ist noch happy mit seiner Ausbildung und die zweite macht nun nach ihrer - mit Auszeichnung abgeschlossenen Lehre - noch eine höhere Schule (mit Abi). Ich denke man sollte den Kids ihren Weg nicht so streng vorgeben - aber anleiten und ihnen alle Möglichkeiten eröffnen.

von nils am 11.07.2019, 08:09



Antwort auf Beitrag von nils

Dein Kind macht das Abi nach? Will es im Bereich des Lehrberufs studieren? Wenn es die Lehre mit Auszeichnung abgeschlossen hat, braucht man zum Studieren kein zusätzliches Abi.

von Annika03 am 11.07.2019, 10:31



Antwort auf Beitrag von FCB2011

Ich hatte gestern ein Gespräch mit einer befreundeten Mutter, die da auch sehr extreme Ansichten hatte zum Gymnasium, das braucht's für Mädchen eh nicht, wenn's Mal Kinder haben wollen und dann habens überhaupt keine Freizeit mehr, weil man Nachbarsmädchen seit sie am Gymnasium ist, keinen Nachmittag mehr draußen spielen sieht.... Mein Einwand war dann, dass ich Eltern schrecklich finde, die schon in 1. Klasse Kind so unter Druck setzen, weil es aufs Gymnasium soll, aber wenn Kind das Zeug dazu hat, dann soll es doch gehen und auf der Realschule muss man schließlich auch lernen, die einen mehr die anderen weniger. Aber über diese Aussage vor allem bzgl. Der Mädchen war ich schon baff. Falls eins von meinen Kindern mal aufs Gymnasium geht, wird sie uns wohl auch schief anschauen, wie wir unseren Töchtern nur sowas antun könnten.

von FCB2011 am 11.07.2019, 12:42