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Brandenburger vor - nach Klasse 10....

Thema: Brandenburger vor - nach Klasse 10....

Hallo Ihr meine Jüngste kommt nun von Klasse 10 in Klasse 11 und ist das letzte Jahr mit 5 leistungskursen, dann gibt es ja nur noch 2 - Jetzt ist sie sehr frustig, die halbe Klasse geht ein Jahr ins Ausland oder wo auch immerhin um dann ein Jahr später ins 2LK-Abi einzusteigen. Ist das bei Euch auch so extrem ? Abgesehen davon dass meine nicht ins Ausland will sind die Abinoten dann wirklich so viel besser ( geht ja auch um NC Fächer) dagmar

von Ellert am 09.02.2018, 11:04



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Darf ich auch aus NRW antworten??? Hier gehen nur wenige ins Ausland, aber meine Tochter war 1 Jahr in den USA. Man kann das Auslandsjahr sehr unterschiedlich gestalten. Meine Tochter hat in den USA auf einer anspruchsvollen Schule mit schweren Kursen den High - Schoolabschluss gemacht. In Mathe hat sie den deutschen Abiturstoff quasi schon komplett gemacht, ist im Matheunterricht in Deutschland den Mitschülern Meilen voraus. In Englisch auch, logisch. Man kann aber auch chillig in den USA eine 11. oder gar 10. Klasse besuchen und da tolle Fächer wie Kunst, Chor, Astrologie etc. belegen. Ausschließlich Spaßkurse. Wenn man dann seine Kurse und Freizeit nur mit Deutschen verbringt, ist der Wissenszuwachs für die deutsche Schule überschaubar. Für die Persönlichkeit und Selbstständigkeit bringt es schon viel und ist ein unvergessliches Jahr.

von KKM am 09.02.2018, 21:32



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Meine Tochter hatte in den USA 3 Leistungskurse (Geschichte, BWL und Politik), dazu Chemie, Englisch, Spanisch, Religion, Kunst bzw Law (halbjährig), bis auf Englisch alle Kurse aus Klasse 12. Englisch war Klasse 11. Sie kam von der 10. Klasse einer Realschule mit sehr guten Noten. Um mithalten zu können, hat sie anfangs täglich bis zu 4 Stunden Hausaufgaben gemacht. Gegen Ende des Auslandsjahres waren es täglich nur noch 2 Stunden. Das hat sie geprägt. Sie ist nun super organisiert und kann extrem ausdauernd, zielorientiert und konzentriert lernen. Das kann sie jetzt in Deutschland am Gymnasium natürlich in allen Fächern gut gebrauchen und wundert sich über das Jammern der Mitschüler. Dieser Verhaltensvorsprung plus Wissensvorsprung hat sie notentechnisch an die Spitze der Jahrgangstufe am Gymnasium katapultiert.

von KKM am 09.02.2018, 21:50



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Sorry, zwei Leistungskurse waren auch nur halbjährlich, dazu hatte sie Mathe.

von KKM am 09.02.2018, 21:52



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und ob das am LK Wechsel liegt - in der Hoffnung auf dann besseres Abi. Aus den Klassen der Großen gingen die Kinder nicht zwischen 10 und 11, die gingen eher früher oder dann nach dem Abi dagmar

von Ellert am 09.02.2018, 23:32



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Meine Tochter ist nach der 10. Klasse der Realschule gegangen, um anschließend die 3 Jahre gymnasiale Oberstufe am Stück zu verbringen. Mein Sohn geht nach der 9. Klasse am Gymnasium, ebenfalls um die 3 Jahre gymnasiale Oberstufe am Stück zu absolvieren. Beide hätten die 10. Klasse am Gymnasium überspringen dürfen, wir haben uns dagegen entschieden. Sie "verlieren" somit ein Jahr und machen das Abitur später als die Mitschüler.

von KKM am 10.02.2018, 16:11



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Hallo Dagmar, ich habe den Eindruck, dass der lange Auslandsaufenthalt als Schüler ein Kind unserer Zeit ist. Dass das bei euch vorwiegend an der Umstellung der LKs liegt, glaube ich nicht. Natürlich will jeder, dem es möglich ist und der es sich vorstellen kann, seinem Kind die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Schullaufbahn geben und ihm dadurch Vorteile verschaffen. Während sich das Bildungsbürgertum früher von der Masse abhob, indem seine Kinder überhaupt höhere Schulbildung genossen, schickt es heute, da jeder Abitur machen soll, seine Kinder als Teenies ein halbes oder ganzes Jahr ins vorwiegend englischsprachige Ausland. In den Stufen meiner älteren Kinder sind doch recht viele Mitschüler in der 10. Klasse (manche schon in der 9.) ein halbes Jahr weg gewesen, um danach in den gleichen Jahrgang zurückzukehren. Nur wenige waren länger weg und gingen eine Stufe zurück. Und natürlich hat es sich zumindest in Englisch ausgezahlt. Das Sprechen fällt nach Monaten in den USA, Kanada oder Südafrika selbstverständlich leicht und ist flüssig. Selbst wenn es inhaltlich schwach ist, es wirkt gut und gibt gute mündliche Noten. Meine Große war im Englisch-Lk mit weit mehr als 50% Auslandsschülern anfangs schwer eingeschüchtert und traute sich kaum etwas zu sagen. Und vielleicht wächst das Selbstvertrauen generell fernab vom Elternhaus. Ohne Fleiß geht es in den anderen Fächern aber wohl kaum, es gibt ja doch zumindest in Mathe und Fremdsprachen einiges nachzuarbeiten. Deine größeren Töchter sind ja nun doch ein paar Jahre voraus. War es damals nicht eher noch unüblich, sondern die Kinder gingen noch jünger lange weg von Zuhause? In meiner lange zurückliegenden Schulzeit ging kein einziger Mitschüler länger ins Ausland. Und Meine älteste Tochter war nach dem Abi zu Work and Travel in Australien und noch in Südostasien. Am meisten wurde Deutsch gesprochen, bei den zigtausenden deutschen Backpackern.... LG Tai

von Tai am 11.02.2018, 23:52



Antwort auf Beitrag von KKM

Ich finde das alles toll. Allerdings frage ich mich auch immer, was kostet es denn ? Meine Bedenken - allerdings ist unser Kind noch jünger und in der Unterstufe - kommen die Teens in den fremden Familien zurecht. Verbaue ich dem Kind etwas, wenn es nicht im Ausland war etc. Sollte der Auslandsaufenthalt nach der 10. stattfinden oder doch erst später etc. und wie kommen die Teens nach diesem Aufenthalt mit ihren ehemaligen Freunden zurecht

von Brummelmama am 12.02.2018, 09:48



Antwort auf Beitrag von Brummelmama

Das ist sehr, sehr unterschiedlich. Es gibt Vollstipendien beim PPP, es gibt private Organisationen, Privatschule oder öffentliche Schule... Kosten zwischen 0 und 50.000 EUR, Durchschnitt würde ich 15.000 EUR schätzen. Mein Kind hat den Kontakt zur besten Freundin sogar intensiviert, eine Freundschaft hat das Jahr nicht überstanden. An der neuen Schule kommt sie wunderbar zurecht.

von KKM am 12.02.2018, 11:12



Antwort auf Beitrag von KKM

Meine Tochter hatte ein Vollstipendium über das PPP. Damit ist z.B. NICHT das Taschengeld abgedeckt. Als Elternteil musst du vorher unterschreiben, dass du bereit und in der Lage bist, das benötigte Taschengeld (z.Zt. zwischen 250 und 300USD/Monat) zu bezahlen. Und mit "Taschengeld" ist jetzt nicht gemeint, dass davon Klamotten und Kinkerlitzchen gekauft werden. Die Unterkunft in den Familien kostet zwar nichts, ABER alle Schulausflüge z.B. müssen ja trotzdem bezahlt werden. Das kann man nun wahrlich nicht von den Gastfamilien erwarten, die für ihre Gastfreundschaft keinen Cent sehen. Schulmaterialien, Lektüren, Sportausstattung vor Ort, meine Tochter hat in verschiedenen Gruppen immer mal solche "Team-Sweater" gekauft, das kostet ja alles Geld. Und dann die Kosten, die in den USA für Schüler im Abschlussjahr vollkommen normal sind: Abschlussfahrt, PROM (KLEID!!!!!!!), Fotograph, Eintrittskarten, Year-book und das war nur die Spitze des Eisbergs... Über das Stipendium sind z.B. die Kosten für das Visum selbst abgedeckt. Nicht aber die Fahrt zum Konsulat, um das J1 überhaupt zu bekommen. Wohl dem, der in der Nähe eines Konsulats (FFM, MUC, B) wohnt. Selbst die Bearbeitung der Bewerbungsmappen hat uns Geld gekostet, denn es sollte am Ende ja auch ordentlich aussehen. Hätten wir das ALLES selbst bezahlen müssen, hätte meine Tochter das nicht machen können. Ich habe mal hochgerechnet, dass es mich so ungefährt 25000-30000 Euro gekostet hätte. OHNE Privatschulbesuch. OHNE kostspielige Extraausflüge. OHNE Verlängerungsoptionen. Was die Freundschaften in D anbelangt: Ihre besten Freundinnen haben sie zum Flughafen mit begleitet und nach einem Jahr in gleicher Besetzung dort mit abgeholt. Zwischen ihnen hat sich nichts verändert. Oberflächlichere Freundschaften haben das Jahr allerdings nicht überstanden. In der Schule kommt sie super klar (jetzt Oberstufe), aber wir haben uns gegen die Anerkennung des US Schuljahres als Schuljahr hier entschieden. Sie sollte sich in den USA nicht darauf konzentrieren müssen, dass sie in D lückenlos anschließen kann. Bei Fragen zum PPP kannst du dich gerne nochmal melden. LG

von momworking am 12.02.2018, 14:58



Antwort auf Beitrag von momworking

Ok, mit dem PPP hatte ich mich nicht beschäftigt. Wir hatten uns für eine sehr kleine, regionale Organisation entschieden und waren so zufrieden, dass Kind 2 jetzt auch mit der gleichen Organisation gehen wird. Beinhaltet: 1 Jahr Vorbereitung, alle 14 Tage 14 Tage Vorbereitung in Österreich Privatschule Unterbringung in Gastfamilien, alternativ Internat Reisen (1 Woche Mexiko, 1 Woche New York, 14 Tage von Las Vegas nach Los Angeles) Schulabschluss, Yearbook War sauteuer und hat ein tiefes Loch in mein Budget gerissen. Man kann sicherlich sehr erfolgreich auch OHNE Auslandsjahr sein Abitur machen!

von KKM am 12.02.2018, 15:07



Antwort auf Beitrag von Ellert

Ich habe 2 Kinder mit 5 LK, Soh hat vor 2 Jahren Abi gemacht, Töchterlein macht dieses Jahr. Die Noten - im Schnitt waren die genauso wie früher, wo es nur 2 LK gab. Bestätigt auch mein Mann, der Lehrer ist und beide Varianten kennt. Wer im oberen Einserschnitt ist, ist das auch mit 5 LK und wer nur einen Zweierschnitt hat, hat auch mit 2 LK nicht plötzlich eine 1,0, ich glaube da betreiben viele Augenwischerei.

von Graupapagei3 am 12.02.2018, 09:54



Antwort auf Beitrag von Graupapagei3

Bei meinem Großen gingen viele erst nach dem Abi ins Ausland, in der 11 gingen nur 2, bei Töchterlein im Jahrgang ist das ähnlich. Meine Kinder hatten auch keine Ambitionen, der Große plant jetzt im Studium ein Auslandssemester, wenn alles klappt, wie er sich das vorstellt, Töchterlein plant da erstmal nichts.

von Graupapagei3 am 12.02.2018, 09:57