Hallo liebe Leute,
Ich brauche euren Rat.
Folgendes kurz und knapp:
Mein Sohn wird im Mai 18 Jahre alt, ist noch im ersten Ausbildungsjahr, soweit alles gut.
Er befindet sich seit Oktober 2020 in einem Heim da er im Sommer 2020 mit der Internetkriminalität angefangen hat, im Februar diesen Jahres ist er zu 40 Sozialstunden verdonnert worden und muss 2.000€ die er ergaunert hat zurückzahlen.
Leider lernt er nicht daraus und macht fröhlich weiter und zieht auch noch andere Jugendliche aus dem Heim damit rein. Die Erzieher sagen das die das nicht mehr möchten und das er ausziehen soll, nur wohin?
Er könnte bei uns auf dem Grundstück in ein Camping einziehen was für das Jugendamt auch ok wäre. Nur würde er da dann auch weiter machen mit den Betrügereien im Internet. Ich finde auch das sich die Erzieher etwas zu einfach machen,oder liege ich da falsch?
Hat jemand eine Idee was ich als Mutter machen kann? Anlaufstellen? Wir kann man ihn stoppen? Ich bin gerade etwas überfordert
von
Hexe33
am 16.03.2021, 19:09
Welche Art von Betrügereien?
von
Flirrengel
am 16.03.2021, 20:08
Er verkauft Sachen übers Internet die er gar nicht besitzt
von
Hexe33
am 16.03.2021, 21:40
Man kann auch etwas verkaufen, was einem nicht gehört.
von
Petra28
am 17.03.2021, 11:24
Da er ja verurteilt wurde, wird es in diesem Fall aber wohl so sein.
von
wolfsfrau
am 17.03.2021, 14:39
Nein, aber nicht deswegen. Nach deutschem Recht ist es nicht verboten, etwas zu verkaufen, was man nicht hat - bzw. es spielt beim Kaufvertrag überhaupt keine Rolle.
von
Petra28
am 17.03.2021, 16:18
Dann verrate doch bitte, was der Betrug ist.
von
wolfsfrau
am 17.03.2021, 21:18
Ja, kann man. Aber ab dem Moment, wo man etwas verkauft und dafür Geld kassiert, wohlwissentlich der Tatsache, dass diese Ware niemals den Käufer erreichen wird, ist es Betrug/betrügerische Absicht.
Außerdem ist das jetzt irgendwie Haarspalterei, dass sich die AP nicht juristisch oberkorrekt ausgedrückt hat, oder? Er hat eine Straftat begangen, ist dafür auch verurteilt worden - ob diese nun Betrug, Unterschlagung oder sonst wie heißt, ist doch für das Problem der AP jetzt eher egal.
von
cube
am 18.03.2021, 13:50
Ich weiß ja nicht, was der Sohn konkret gemacht hat...
von
Petra28
am 18.03.2021, 18:21
Das weiß ich nicht, das stand da ja nicht.
von
Petra28
am 18.03.2021, 18:22
Man darf nicht existente Ware verkaufen, Geld dafür nehmen und dann nichts schicken, und das Geld trotzdem behalten? Glaub ich nicht. Für mich ist das Betrug.
Verstehe ich dich nicht oder verstehst du sein Internet Geschäft nicht???
Liebe Grüße
Laufente
von
Laufente123
am 06.04.2021, 21:41
Entweder du schaust weiter zu, schaust weg und wartest bis er auffliegt und wahrscheinlich ins Gefängnis geht. Du zeigst ihn an und er geht ins Gefängnis...ansonsten würde ich ihn auflaufen lassen. Wenn er wegen Kriminalität aus dem Heim geschmissen wird, hat er Pech. Soll er sehen, wo er bleibt...vielleicht wacht er dann auf oder stürzt völlig ab.
von
taram
am 16.03.2021, 20:51
Er ist Polizeilich bekannt und hat am 23.3. Den nächsten Termin dort
von
Hexe33
am 16.03.2021, 21:41
Einen wirklichen Rat habe ich nicht, wahrscheinlich kommt Ihr als Eltern gar nicht an ihn ran?
Vielleicht ist es von Vorteil dass er noch minderjährig ist. Bei uns in der Stadt gibt es eine Beratungsstelle, an die kann man sich bei den verschiedensten Problemen wenden - Erziehung, Schulprobleme etc Gibt es sowas bei Euch auch? Eine neutrale Person kann Euch als Eltern beraten oder ein gemeinsames Gespräch mit allen führen / moderieren.
Alternativ fällt mir noch ein Coaching ein, vielleicht bin ich naiv aber evtl kann man herausfinden ob/wann was schief gelaufen ist dass er auf die schiefe Bahn kam und da ansetzen?
Du schreibst er ist in Ausbildung, das scheint ja gut zu laufen. Gibt es da die Möglichkeit ihn aufzurütteln, über den Ausbilder oder Kollegen, wissen die Bescheid? Er will doch wahrscheinlich nicht die Stelle aufs Spiel setzen?
Alles Gute Dir / Euch!
von
kfischgen
am 16.03.2021, 21:24
Solch eine Beratungsstelle gibt es hier leider nicht. Wir hatten eine Familienhilfe über Jahre und auch engen Kontakt zum Jugendamt aber es hat nichts gefruchtet bei ihm
von
Hexe33
am 16.03.2021, 21:44
Wenn er sich als beratungsresistent gibt und auch noch andere negativ beeinflußt, dann wird er wohl nicht in einer betreuten WG bleiben können.....vielleicht wäre eine psychiatrische Unterbringung - Stichwort digitales Suchtverhalten - eine Möglichkeit?
von
Flirrengel
am 16.03.2021, 22:12
wird er das nächste Mal sicher nicht nur mit einer Arbeitsauflage und Geldbuße davon kommen.
Sollte ihm auch klar sein, dass er bald nach Erwachsenen-Strafrecht verurteilt werden könnte. Eine Bewährungsstrafe steht dann halt im Führungszeugnis, dass er evt. mal bei Bewerbungen vorlegen muss.
Nach Jugend-Strafrecht würde er vielleicht dann - da Wiederholungstäter - sogar mal ein paar Wochen/Monate in den Jugendknast gehen. Dann kann er sich die Ausbildung auch abschminken.
Ich würde ihm das mal verdeutlichen.
Bei der Polizei gibt es in der Regel doch auch Beratungsstellen für Eltern. Vielleicht da mal anfragen?
Ich würde ihn im Camper wohnen lassen, so lange er sich nichts weiter zu schulden kommen lässt - aber das Internet so einstellen, dass er da nicht rein kann.
Also nicht damit auch noch Vorschub leisten zu Betrügereien im I-Net. Klar, er kann über sein Handy etc - aber dann muss er sich selbst kümmern bzw. bezahlen für die Netz-Nutzung.
von
cube
am 17.03.2021, 09:20
Ich finde dich schon ein wenig ungerecht den Erziehern gegenüber. Wieso sollen sie schaffen, was du auch nicht geschafft hast? Warum soll der Sohn in einem Camper wohnen und nicht bei euch im Haus? Dort hast du ihn doch viel besser unter Kontrolle.
Ins Internet dürfte er bei mir erstmal nicht und er müsste mich auch z.B. sein Handy kontrollieren lassen. Außerdem finde ich Gespräche wichtig- warum macht er das, wieso ist es ihm scheinbar egal, dass die Strafen mit jedem Mal höher werden, wofür braucht er so viel Geld usw....
von
Emmi67
am 17.03.2021, 16:44
Hallo,
Ansprechpartner ist das Jugendamt.
Dein Sohn lebt in einer Einrichtung, die vom Jugendamt finanziert wird. Wenn die Einrichtung nicht geeignet für die Problematik eutmres Sohnes ist, muss er evtl. in einer therapeutischen Einrichtung untergebracht werden.
Wenn sowieso noch eine Verhandlung bevorsteht, kann es auch sein, dass er statt in der Einrichtung ins Jugendgefängnis muss.
Warum willst du ihn im Camper aufnehmen? Du machst es ihm sehr leicht. Er hält sich nicht an die Regeln und dann darf er wieder nach Hause.
LG luvi
von
luvi
am 17.03.2021, 21:53
Ich verstehe die Situation nicht... Warum sollen fremde Menschen (Erzieher) das leisten, was du als Mutter selber (anscheinend) nicht bereit bist zu leisten? Warum soll der Junge - wenn er im Heim nicht mehr bleiben kann - im Camper im Garten wohnen und nicht in seinem Zimmer bei euch? Die Erzieher sollen es sich "nicht so leicht" machen und ihn dabehalten, aber du als Mutter lässt ihn nicht ins Haus???? Ich verstehe das ganze Konstrukt bei euch leider nicht...
von
Summer80
am 17.03.2021, 22:36
Im Mai wird er 18, das ist bald und dann nicht mehr dein Problem. Wenn er aus seinen Fehlern nichts lernt und keine Hilfe annimmt, kannst du gar nichts machen. Wer nicht hören will, muss fühlen. Es wird sich dann von allein ergeben. Sollte er weiterhin kriminelle Handlungen vollziehen.
LG
Mitglied inaktiv - 18.03.2021, 08:39
Wer hat denn veranlasst, dass er in dem Heim wohnt? Du oder das Jugendamt? Ich würde mich schnellstens an das Jugendamt wenden. Diese Einrichtung scheint ihm nicht zu helfen, da muss man sich dann halt was Neues überlegen... Weiß sein Arbeitgeber von den Betrugsfällen? Ich könnte mir vorstellen, dass der nicht erfreut darüber ist, wenn er das erfährt. Dein Sohn könnte damit seine Ausbildung gefährden, bei solchen Dingen verstehen Arbeitgeber idR keinen Spaß. Und sollte dein Sohn tatsächlich wegen Betruges verurteilt werden, dann wird es sehr schwer werden, später überhaupt noch einen Job zu finden. Dein Kind braucht keinen Wohnwagen im Garten wo er alleine weiter betrügen kann, er braucht unbedingt jemand, der ihm mal den Kopf gerade rückt, die negativen Konsequenzen seines Handelns deutlich aufzeigt oder vielleicht braucht er auch eine Form von Therapie. Da solltest du dir professionelle Hilfe holen vom Jugendamt und anderen Stellen... Noch kann er mit einem blauen Auge davon und alles als "Jugendsünde" ansehen, aber wenn er so weiter macht, macht er keine Karriere mehr, sondern höchstens noch eine kriminelle Karriere...
von
kuestenkind68
am 18.03.2021, 12:05
Mit 18 muss er sowieso aus dem Heim, dann ist er erwachsen.
Wenn du ihn nicht aufnimmst, lebt er auf der Straße.
von
Badefrosch
am 19.03.2021, 06:27
Bei Bekannten von uns ist es ähnlich, und der Junge wurde für einige Monate stationär in die Psychiatrie aufgenommen. Das geht, er musste allerdings zustimmen. Und das hat er getan, weil er sonst von der Schule geworfen worden wäre. Es war die Bedingung.
Ich muss sagen, ich würde jetzt drastische Maßnahmen ergreifen. Als erstes würde ich Deinem Sohn den PC und das Handy für zwei Monate (oder mehr) entziehen. Ja, das klingt unmöglich, ist aber definitiv machbar. Und es ist auch dringend nötig, damit er erstens nichts mehr anstellen kann und zweitens aufwacht. Klar wird er toben, aber das macht nichts.
Als nächsten Schritt würde ich jetzt zu einem Kinder- und Jugendpsychiater mit ihm gehen oder mich dort zumindest als Elternpaar allein beraten lassen, falls Euer Sohn nicht mitkommen will.
Da Dein Sohn sich asozial, unfair gegen die Familie und unbelehrbar zeigt, ist ein Kappen der Internet-Verbindung die richtige Maßnahme. Ich glaube, er braucht ein Stoppschild, das er nicht überfahren kann. Im Jugendknast hat er das alles auch nicht mehr.
Diese Maßnahme solltest auch nicht Du ihm verkünden, sondern sein Vater bzw. Ihr beide. Damit klar ist, dass Ihr gemeinsam auftretet und dass da kein Aufstand hilft.
von
Mijou
am 19.03.2021, 09:01
...ich meinte das alles natürlich erst nach Rückkehr aus dem Heim. Aufnehmen würde ich ihn, sonst besteht Gefahr, dass er auf der Straße lebt.
Die Internetverbindung könnt Ihr übrigens auch kappen, wenn er volljährig ist, er hat dann eben das neue WLAN-Passwort nicht und keinen Handyvertrag. Bis er zeigt, dass er wieder vertrauenswürdig ist.
LG und alles Gute für Euch
von
Mijou
am 19.03.2021, 09:04
Hat das Heim denn die Aufgabe und das Ziel, dass er dort beobachtet und auf den rechten Weg gebracht wird? Was haben die denn unternommen? Gibt es Therapie oder Begleitung oder nur die Geld- und Arbeitsstundenstrafe?
von
Geisterfinger
am 19.03.2021, 10:21