Thema:
Ich muß hier einfach mal meienen ganzen Frust abladen
Hallo, nachedem ich die ganze Nacht nicht geschlafen hab muß ich einfach mal meine Sorgen aufschreiben. Es geht um meinen 16jährigen Sohn, der jetzt in der Oberstufe ist. Er war immer sehr gut in der Schule und mußte nie etwas tun um gute Noten zu erreichen. Aber bereits in der 6. Klasse sagte seine KL, daß er irgendwann mal anfangen muß zu lernen, weil es dann nicht mehr reichen wird. Also er hatte bis zur 7. Klasse noch gute Noten, 8. und 9. wureden immer schlechter, d.h. 9. Klasse noch gerade so geschafft. Viele sagten mir daß das in den beiden Klassen normal ist, daß gerade Jungen dann so einen Durchhänger haben und ich hatte darauf gehofft, daß es ab der Oberstufe besser wird und er endlich mal etwas für bessere Noten tut. Aber jetzt geht es irgendwie noch mehr den Bach runter, d.h. ihn interessiert im Grunde die Schule gar nicht mehr. Er bringt eine 5 nach der anderen nach Hause, gestern eine 6 in Mathe. Das einzige was ihn interessiert ist mit seinen Freunden Online Computerspiele zu spielen. Das haben wir vor einigen Wochen schon auf 1,5 Std. tgl. beschränkt, in der Hoffnung das er die restliche Zeit nutzt zu üben. Aber in dieser Zeit gammelt und erzählt uns noch, dass er jeden Tag übt. Wir hben ihm gesagt, dass er den ganzen Tag am Computer sitzen kann solange die Leistungen in der Schule stimmen. Ich weiß dass man mit Druck nicht weiterkommt und ich hasse es selbst, aber ich bin auch nicht bereit sein Gammelleben zu tolerieren. Mein Mann kann diese Faulheit gar nicht mehr ertragen und wenn er z.B. wie jetzt mit der 6 in Mathe kommt und mein Mann die Arbeit sieht und meint absolut machbar, wenn man nur ein bißchen was tut, und dann von meinem Sohn verlangt, dass er einige Aufgaben nacharbeiten soll, weigert er sich. Und dann gibt es Geschrei.
Also ich weiß im Moment absolut nicht mehr wie wir damit umgehen sollen. Ihn einfach lassen oder Druck machen. Bevor jetzt die Frage kommt, ja wir haben auch mit ihm geredet, immer wieder und auch ruhig und er hat immer viel versprochen um uns "ruhigzustellen". Aber irgendwie wird es immer schlechter. Danke fürs Lesen, vielleicht hat ja jemand eine Idee oder ähnliche Probleme.
von
-Jule-
am 28.01.2012, 12:19
klingt einfach sehr stark nach pubertärer verweigerungshaltung.
die einen haben das weniger und die andern stärker.
meine ist auch total minimalistin geworden hängt sich aber trotzdem noch genug in die aufgaben rein die schule einigermassen gut zu meistern.
ich denke ...wie du das schon richtig erkannt hast... mit druck erzeugst du gegendruck und es geht dann irgendwann garnichts mehr.
immer wieder mit ihm reden und notfalls eben auch konsequenzen ziehen wie z.b. computerzeit reduzieren uund notfalls auch mal ganz entsagen,genauso wie weggehverbot mit freunden...das ruft zwar tierischen stress auf den plan.aber was willst machen.
letztendlich sitzen die kids am längerne hebel...wenn sie sich verweigern kannst du dich auf den kopf stellen.
und mal eherlich in diesem alter erziehst du nicht wirklich mehr und sie müssen auch für ihr handeln die konsequenzen tragen.
das lernen sollte bis zu dem punkt abgeschlossen sein und sie wissen was zu tun ist und wie sie zu lernen haben.führen sie das nicht durch müssen sie eben lernen das es auch konsequenzen hat.
da wirst du leider nicht mehr viel ausrichten können auch wenns einen tierischen auf den keks geht mit anzusehen wie sie sich ihre laufbahn kaputt machen.
Mitglied inaktiv - 28.01.2012, 12:43
" Das einzige was ihn interessiert ist mit seinen Freunden Online Computerspiele zu spielen. "
Jo. Sagt alles.
"Das haben wir vor einigen Wochen schon auf 1,5 Std. tgl. beschränkt"
Das reicht nicht. Weg mit dem Kram. Ganz.
"Aber irgendwie wird es immer schlechter."
1,5 Jahre habt ihr noch das Recht und die Pflicht, die Notbremse zu ziehen. Danach ist er 18 und für sich selbst verantwortlich.
von
Grundlagentrottel
am 28.01.2012, 13:40
wie alt sind deine Kinder?
Es ist bei Kindern 15 aufwärts nicht mehr so einfach damit getan, Dinge wegzunehmen oder zu verbieten. Es sei denn, sie sind sehr einfach gestrickt und leicht durch andere lenkbar. Jugendliche mit einem starken Willen kriegst du mit reinen Verboten in dem Alter nicht mehr.
von
like
am 28.01.2012, 13:50
...soll heißen, ca. 1,5 Jahre überhaupt nur die _Möglichkeit_ von elterlicher Seite noch was zu unternehmen. Möglicherweise ist eh schon alles zu spät. Aber eben bis er 18 ist, rein rechtlich noch möglich.
" nicht mehr so einfach damit getan, Dinge wegzunehmen oder zu verbieten. "
Wer sagt, denn das das einfach ist.
Ich sach nur:
http://www.youtube.com/watch?v=6_zicVmhAII&feature=fvsr
von
Grundlagentrottel
am 28.01.2012, 14:06
1,5 h sind für einen Sechzehnjährigen wenig. Gar kein Computer mehr ist doch heute unrealistisch. Außerdem würden die meisten Sechzehnjährigen dann aus Trotz völig verweigern.
von
Emmi67
am 29.01.2012, 09:23
wie alt deine Kinder sind. Das kann meines Erachtens nur jemand wirklich beurteilen, der in derselben Lage ist. Mit dem Großen sind wir hier fast durch, mit dem Mittleren mittendrin. Ich seh's wie Jeannette und Emmi.
Und "zu spät" ist es übrigens nie. Die meisten wachen ja wieder irgendwann auf aus der gehirnlosen Pubertätsphase.
von
like
am 29.01.2012, 19:14
Grundlagentrottel hat Recht.
Kinder (auch Pubertierende!) müssen lernen, dass es für ihr Verhalten Konsequenzen gibt. Was wird, wenn Du das weiter so „locker“ handhabst? = Abschlusszeugnis mit Fünfen und Sechsen! Und dann?
Meine Kinder wissen, ohne Leistung gibt es nix auf diesem Planeten. D.h. schlechte Noten, schlechtes Verhalten o.ä., dann gibt es auch keinen PC, Internet, TV etc. Das ist gewiss nicht immer leicht und artet dann auch mal in lautes Geschrei aus. Doch da muss ich eben durch. Wenn ich es meinen Kindern nicht beibringe, wer dann?
Du „belohnst“ Deinen Sohn doch fürs Nix tun. Und bisher kommt er damit durch! Doch was lernt er daraus für die Zukunft?
Mitglied inaktiv - 28.01.2012, 14:52
Ganz ehrlich: Ich würde wahrscheinlich die PC-Spiele komplett verbieten. Würde aber trotzdem nicht annehmen, daß das zielführend wäre. Aber ich würde mich besser fühlen ;-).
Zielführender finde ich zwei Dinge:
1. Die Verantwortung für die Schule an ihn geben - komplett. Dann bleibt er halt sitzen, das hat (zumindest alleine) noch keine Karriere ruiniert. Aber doch dem einen oder anderen die Augen geöffnet.
2. Mit ihm mal überlegen, was er eigentlich mit den restlichen 70 Jahren seines Lebens so anfangen will. Vielleicht mal zum BIZ gehen, Möglichkeiten durchspielen, Interessen definieren, Wünsche durchspielen. Irgendwann wird er die Motivation - für was-auch-immer - sowieso selber übernehmen müssen, Und Motivation kommt nicht aus Mamas Schimpfen, sondern aus eigenen Zielen.
von
Strudelteigteilchen
am 28.01.2012, 14:53
Eine Möglichkeit wäre es auch, ihn auf ein gutes Internat zu schicken. Kostet zwar Geld, aber für 2 Jahre z.B. könnte es ihn über den Berg helfen und für den Rest seines Lebens eine gute Wirkung auf ihn haben. Ich kenne aus dem Bekanntenkreis jemand, der seinen Sohn 2 Jahre auf ein Internat geschickt hat. Jetzt kommt er wieder zurück nach Hause, nachdem er dort das Lernen gelernt hat und jetzt nicht mehr aufmüpfig verweigert. Auch ich sollte als Teenager aufs Internat, um nicht auf die schiefe Bahn zu kommen. Dort gab es tolle Sachen wie Reiten oder ähnliches, auch Dinge die Jungs gefallen, die "doofen" Eltern sind nicht andauernd da zum streiten. Ich wäre gerne dahin gegangen. Leider klappte es aus anderen Gründen dann doch nicht. Aber es hätte mich von meinem fragwürdigen Umgang im Freundeskreis weg gebracht. Habe aber auch so mein Abi schließlich gemacht. Aber nicht jeder ist so wie ich...
von
wandi
am 28.01.2012, 16:00
Du schreibst:
" Er bringt eine 5 nach der anderen nach Hause, gestern eine 6 in Mathe. Das einzige was ihn interessiert ist mit seinen Freunden Online Computerspiele zu spielen"
Wenn der Notenschnitt seine Versetzung gefährdet, wird er wohl sitzenbleiben und du kannst nur hoffen, dass er dann selber zur Besinnung kommt. Mich wundert, dass er die 1 1/2 Stunden Begrenzung am Tag mitmacht, ich habe meinen Sohn in dieser PC Phase als völlig stur und uneinsichtig erlebt. Allerdings hat sich bei uns diese "ich hock nur noch stundenlang vor dem PC" aufgelöst in "mit genau diesen Kumpels Partymachen ist noch viel besser" und geht jetzt über in "wow, beim Weggehen lernt man Mädchen kennen" 
. Ich befürchte aus eigener Erfahrung, du wirst letztendlich nicht viel ändern können. Strikt verbieten in diesem Alter geht? Macht mir keiner weis, der nicht auch einen sturen Teenager mit 16, 17 daheim hat. In der Theorie lässt sich sowas immer ganz super sagen, ich selber dachte früher auch immer, mit meinem Sohn kann man doch reden. Kann man eben in einer gewissen Phase NICHT. Da hilft wirklich nur: loslassen, selber in die Sch.. reiten lassen, aber natürlich helfen, wenn sie wieder raus wollen. Lass ihn die schlechte Noten bringen. ER muss es ausbaden. ER muss sitzenbleiben. ER muss dann mit einer neuen Klasse etc. zurechtkommen. Solange er mit seinen Freunden online spielt und nicht nur mit irgendwelchen Fremden, sprich, solange er offenbar ein soziales Netz hat, ist die Chance groß, dass demnächst einer auf die Idee kommt, zusammen was anderes zu machen, kann auch toll sein. Ich hatte bei meinem auch die Befürchtung, er wird irgendwann in seinem Zimmer versumpfen und jetzt ist es so, dass er ständig unterwegs ist, beim Sport, mit Freunden, beim Sport- und Musikverein. Gerade in dem Alter wird sich das ändern, vor allem, wenn das Interesse an Mädels erwacht.
Zusammengefasst. Ich glaube nicht, dass Verbote viel bringen. Lass ihn lieber seine eigenen (schlechten) Erfahrungen machen. Man kann einem Kind eben nicht alles abnehmen.
von
Jeanette40
am 29.01.2012, 11:07
Mach ihm klar, daß er sich zum Sommer hin für eine Lehrstelle bewerben muß, da du ihn zum Ende des Schuljahres hin von der Schule abmelden wirst, da er dafür offenkundig nicht geeignet ist.
von
hgmeier
am 29.01.2012, 16:14
Und du meinst er kümmert sich um eine Lehrstelle wenn er nicht mal die Schule auf die Reihe bekommt?
Glaub der Schuss geht nach hinten los.
Ich habe auch ein solches Exemplar,nur mein Sohn hat eine Lehrstelle und sollte mal langsam anfangen auf den Qualli zu lernen.
Seine Noten in der Schule sind gut da kann ich mich nicht beklagen.
Nur denkt er leider das es im Qualli genauso easy laufen wird
Egal was ich mache,sage usw... es geht zum einen Ohr rein und zum anderen raus.Gibt nur Streit und Ärger und zum Schluss noch geheule.
Selbst wenn ich ihm sein komplettes Zimmer ausräumen würde und ihn nicht mehr weg lasse es nutzt rein gar nichts.
Er weiß das wenn er durchrasselt,er seine Lehrstelle wahrscheinlich knicken kann aber richtig bewußt es ihm nicht.
Sie sind zwar schon sooooo "Erwachsen" und denken sie haben voll den Plan aber im Grunde genommen sind es immer noch Kinder.
Leider lassen sie sich nicht mehr lenken wie ein 3 Jähriger.
Wir haben nun ein Gespräch mit dem Lehrer vielleicht wäre das auch etwas für euch.
eventuell Ganztagsschule mit Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfe bis die Noten wieder besser sind.
Vielleicht nervt ihn das so das er von selber lernt.
Wünsch euch viel Erfolg
Steffi
von
Mama mal 5
am 29.01.2012, 20:47
>>Und du meinst er kümmert sich um eine Lehrstelle wenn
>>er nicht mal die Schule auf die Reihe bekommt?
Nein, nicht zwingend. Dann wird er halt ersatzlos von der Schule abgemeldet.
Hat man Glück und lebt in einem BL wo die Schulpflicht erst mit Vollendung des 18. Lebensjahres endet, darf er sich dann in einer Klasse (zumeist einer Berufsschule) rumplagen in der man Leute zusammengetrieben hat, die oft noch nicht einemal den HS-Abschluß gepackt bzw. in irgendeinen Job bekommen haben. Darauf wird er sich sicher freuen.
von
hgmeier
am 29.01.2012, 21:19
Ich vermute aber das er da dann noch mehr dicht macht und ihm das wirklich hinten vorbei geht.
Die Eltern strafen dann eher sich selber als das Kind.
Wäre ihm nämlich die Tragweite bewußt würde er langsam mal aufwachen
Lg
von
Mama mal 5
am 29.01.2012, 21:31
sehen aber vielleicht nicht, dass wir hier in Deutschland leider bereits genug Jugendliche haben, die, nachdem sie auf der Schule gescheitert sind, NICHT aufwachen, keine Lehrstelle kriegen, arbeitslos rumgammeln, und im schlimmsten Fall kriminell werden.
Also bleibt es eben doch wieder die Verantwortung von uns Eltern, diesen Absturz zu verhindern und sie so gut als möglich durch Schule / Ausbildung oder weiß der Geier was durchmanovrieren.
von
like
am 29.01.2012, 21:39
Nur das muß halt nicht immer das Gymnasium sein.
von
hgmeier
am 29.01.2012, 22:14
nur auf der Realschule kommt man mit einem hochpubertären Arbeitsverhalten auch nicht zu Potte und auf der Hauptschule finden sich dann bestimmt so viele "Interessengenossen", dass ein völliger Absturz umso wahrscheinlicher wird.
von
like
am 29.01.2012, 22:33
Kann zwar noch nicht aus eigener Erfahrung als Mutter sprechen, aber ein Bekannter war als Kind selber einmal dabei, auf die "schiefe Bahn" zu geraten, ungefaehr im selben Alter wie Dein Sohn.
Seine Eltern haben dann dafuer gesorgt, dass er ein Jahr aus dem deutschen Schulsystem herauskam, und ihn ins Ausland geschickt. Nach dem Jahr war er wie ausgewechselt. Er hat das Jahr, was er verpasst hatte, auf einer anderen Schule (in Deutschland) wiederholt und ein gutes Abitur gemacht und inzwischen studiert und eine gute Arbeitsstelle gefunden. Vielleicht hilft das auch bei Euch?
Gruss
FM
von
Foreignmother
am 01.02.2012, 15:11
