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Ein interessanter Aspekt im Jugendweihe-Beitrag

Thema: Ein interessanter Aspekt im Jugendweihe-Beitrag

Auf der einen Seite reifen die Kinder körperlich sehr viel schneller als früher. Auf der anderen Seite nabeln sie sich viel später von den Eltern ab. Eine sehr interessante Schere, finde ich. Trini

Mitglied inaktiv - 24.09.2010, 08:20



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Ist mir auch schon oft aufgefallen. Daher kommt wahrscheinlich ein gut Teil der Orientierungslosigkeit der Gesellschaft. In Gesellschaften, wo es einen wirklichen Initationsritus gibt, ist man vorher Kind und nachher erwachsen. Das gibt viel Sicherheit, denke ich. Nach einer "Konfi" (was für mich eher eine Marmelade ist als ein Ritus) oder Weihe nimmt einen doch keiner ernster als vorher.

Mitglied inaktiv - 24.09.2010, 09:57



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dass wir Eltern trotz der früheren körperlichen Reife die Kinder immer heftiger bemuttern. Wenn ich hier lese oder im RL von Freunden/Bekannten höre, wegen was für Lappalien heutzutage Eltern in der Schule auflaufen, wie spät mache Leute ihren Kindern zutrauen, allein zu bleiben oder allein von A nach B zu kommen, wie lange Eltern ihre Kinder mit in den Urlaub nehmen . . . . . dann fühle ich mich uuuuuuuuuralt! Trini

Mitglied inaktiv - 24.09.2010, 11:26



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Ja, wenn dem "erwachsenen Gemeindeglied" (geiles Wort) der Hintern nachgetragen wird...

Mitglied inaktiv - 24.09.2010, 15:07



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Das mit der immer früheren Reife haben neuere Studien widerlegt. Gab es vor ein paar Wochen erst Artikel drüber in diversen Zeitschriften - ich habe im SPIEGEL und in der Süddeutschen über diese neueren Studien gelesen. Im Sonderheft "Pubertät" vom SPIEGEL wird aber tatsächlich darauf hingewiesen, daß es nicht gut ist, immer mehr Verantwortung von pubertierenden Kindern fernzuhalten - nach Ansicht mancher Wissenschaftler erzeugt das erst diese vielbeklagte Verantwortungslosigkeit. Nach dem Motto: Wenn ich schon nichts Vernünftiges machen darf, dann mache ich halt was Unvernünftiges. Ich fand das nachvollziehbar (und das Heft sowieso recht interessant). Also: Der erste Tei, stimmt nicht, der zweite Teil stimmt. Zumindest nach aktueller Erkenntnislage. Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 24.09.2010, 15:09



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Vielleicht reifen sie ja nicht wirklich körperlich früher aber die Medien reden es ihnen und uns ein. Wir haben doch hier auch neulich diskutiert, da fanden Mütter es normal, dass ihre 9jährige Tochter einen festen Freund hat und so. Und gleichzeitig wird eben Hotel Mama bis Mitte 30 entweder wirklich in Anspruch genommen oder auch nur so wahrgenommen von Gesellschaft und medien. Das Bild insgesamt ist einfach etwas schief.

Mitglied inaktiv - 24.09.2010, 15:16



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Nicht nur das erzeugt die Verantwortungslosigkeit. Ich denke, dass es viele Jugendliche auch einfach von ihren Eltern vorgelebt bekommen. Dann gibt es aber auch das andere Extrem, dass Kinder gar nicht mehr Kind sein dürfen, sondern früh auf Erwachsen sein gepolt werden. Das beginnt mit Beschäftigung nach Terminplan und endet im Verhalten, dass dann dem Alter gar nicht mehr angemessen ist. Dass meine Töchter schon körperlich reifer sind als ich, sehe ich auch nicht so. In ihrem Alter war ich schon weiter. Aber ich habe auch zu der Gruppe, die ohne Vater aufgwachsen sind, gehört.

Mitglied inaktiv - 24.09.2010, 15:28



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Nun ja, wenn ich mich recht erinnere war es EINE Mutter, die einen Freund mit 9 normal fand - und die hat hier auch ganz schön was auf den Deckel bekommen. Das würde ich nicht als repräsentativ bezeichnen. Aber ich bin bei Dir, daß Kindern und Jugendlichen generell zu wenig zugetraut wird. Ich stehe jeden Morgen an "meiner" Kreuzung und schüttele den Kopf über Viertklässler, die noch jeden Tag zu Schule gebracht werden, über Drittklässler, die ich noch nie ihren Ranzen hab tragen sehen und, ja, auch über Kindergartenkinder, die mit so einem albernen Elektroauto in den Kindergarten fahren - und wenn es bergauf zu langsam geht, schiebt die Mama. Ich erinnere mich auch an eine Studie, die vor einem Jahr oder so festgestellt hat, daß der Aktionsradius der Kinder sich in den letzten 30 oder 40 Jahren auf die Hälfte reduziert hat. Häufigstes Argument ist die Angst vor sexuellem Mißbrauch - der sich aber im gleichen Zeitraum ebenfalls stark reduziert hat (und zudem damals wie heute zu rund 70% im Umfeld, also im Bekannten- und Verwandtenkreis stattfinden).

Mitglied inaktiv - 24.09.2010, 15:37



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Man kann doch von körperlicher nicht auf geistige Reife schließen! Gerade wenn es um Sexualität bei Mädchen geht - ein früh entwickeltes Mädchen kann körperlich sehr ´frauliche` Signale aussenden, ohne eine Ahnung davon zu haben, was sie da tut. Gerade da ist es nötig zu schützen und zu behüten - trotz aller Aufklärung. Die Kinder sind unter Gleichaltrigen oder fremden Älteren auch lange nicht so selbstbewusst wie sie es zu Hause vermitteln wollen. Und wenn in EINEM entscheideneden Moment nicht das Selbstvertrauen und der Instinkt Oberhand behalten, sondern der Wunsch nach Anerkennung oder ´Dazugehörigkeit` kann das negative Konsequenzen für das ganze Leben haben. Die frühe Unabhängigkeit in den 60, 70ern hatte sicher auch etwas damit zu tun, das Kinder generell weniger respektiert und ihre Bedürfnisse weniger berücksichtigt wurden. Daher dann "Trau keinem über 30!" und der frühe Wunsch nach Abnabelung. Das hatte auch nicht unbedingt etwas damit zu tun, dass man unbedingt so weit war. Und mit 25 Jahren zu Hause zu wohnen, kann - muss aber nicht - auf Unselbstständigkeit hindeuten. Ein Studentenwohnheim ist nun auch nicht die gigantische Herausforderung. Genauso im Straßenverkehr - die Kinder waren allein unterwegs, ganz toll, so ´selbstständig`. Und es gab 10 mal soviele tote Kinder im Straßenverkehr wie heutzutage. Auch heute - die ´selbstständigen` Kinder, die ich mit Fahrrad, GoKart, Roller allein auf der Straße sehe, müssen sich darauf verlassen, dass die Autofahrer das Aufpassen für sie mitübernehmen. Wenn da mal ein Kind einen Fehler macht und der Erwachsene das nicht ausbügelt (oder womöglich selber einen Fehler macht)... tja. Ich bin für begleitete Selbstständigkeit., so wie beim Führerschein ab 17. Dinge ausprobieren, lernen - ja. Aber mit einem Erwachsenen an der Seite, der auf Fehler hinweisen oder in kritischen Situationen auch mal übernehmen kann.

Mitglied inaktiv - 25.09.2010, 14:58