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Freiwillig G8?

Thema: Freiwillig G8?

Bei uns kommt heute ein großer Artikel in der Zeitung, dass hier in BW 72% der Eltern ein großes Problem haben mit G8. Angeregt wurde unter anderem in dem Artikel auch, G9 und G8 parallel anzubieten um den Eltern Wahlmöglichkeit zu lassen (was sicher nicht kommt). Jetzt mal hier die neugierige Frage: Wer WÜRDE denn von den Eltern hier freiwillig G8 wählen, wenn die Alternative G9 zur Verfügung stünde? Ich sicher nicht. In BW und Bayern ist der Zustand so nicht in Ordnung. In den östlichen Bundesländern, die teilweise schon jahrzehntelang das Modell haben, scheint man mit WIRKLICH entrümpelten Lehrplänen ganz gut zu fahren. Trotzdem stellt sich mir die Frage, warum man den Kindern 1 Jahr Bildung stehlen sollte, wenn es auch die Möglichkeit gibt ein Jahr länger und entspannter zu lernen. Bei Rente mit 67 bleibt ja noch genug Zeit, Geld zu verdienen.......

von like am 19.11.2010, 09:59



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Hallo, ich würde nie im Leben für mein Kind freiwillig das G8 wählen! Selbst die Lehrer, die ich kenne, haben damit ein Problem. Es bleibt keine Zeit, den Stoff nachzuarbeiten. Lernstoff kann nur angerissen werden und dann muss es das Kind schon beim ersten Mal 100%ig verstanden haben. Was meinst Du, wie oft wir hier zum Nachhilfelehrer mutieren, weil erschwerend noch hinzukommt, dass die Lehrer auf ihre neuen, ach so effektiven Lehrethoden schwören. Sie sollen sich den Stoff selber erarbeiten und dann ein Referat darüber halten. In Mathe verlief das letztens so katastrophal, dass die Lehrerin den Stoff des letzten Referates nochmal selber aufarbeiten musste. Katy hatte zum Glück wegen Krankheit gefehlt, so dass sie nur in den Genuss des durch die Lehrerin referierten Unterrichtsstoffes kam. Keine Chance also, sich etwas falsch einzuprägen. In Englisch wurden nicht genug Vokabeln gelernt, um nur ansatzweise gute Interpretationen schreiben zu können. Die Schüler sitzen vor englisch-deutsch Lexika und ringen um den richtigen Ausdruck. Wenn sie alle Worte gefunden haben, bleibt nicht mehr genug Zeit zum Schreiben. Die Liste könnte ich beliebig fortsetzen. Außerdem erschwert G8 unnötig den Übergang von der Real zum Gym. Übrigens, ein Gymlehrer aus der Nachbarschaft erzählte neulich, dass in zwei Jahren die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes in der EU anstünde. Was das bedeutet? An deutsche Arbeitsplätze können dann auch problemlos Bewerber aus EU-Staaten vermittelt werden. Unsere Kinder stehen nicht nur im Wettbewerb untereinander, sondern auch mit kids aus Frankreich, England, Skandinavien. Toll, und das mit dieser besch... Ausbildung. LG

von MamaMalZwei am 19.11.2010, 10:19



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" Wer WÜRDE denn von den Eltern hier freiwillig G8 wählen, wenn die Alternative G9 zur Verfügung stünde?" Wer sein Kind früheinschult und Klassen überspringen lässt, der wird natürlich auch G8 mit Kusshand nehmen.

Mitglied inaktiv - 19.11.2010, 10:27



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Aber wären für die überspringenden Kinder nicht Hochbegabten-Schulen die bessere Wahl? Bei Früheinschulung bin ich mir nicht so sicher - manche sind als Kindergartenkinder halt schon ziemlich weit, entwickeln sich dann aber in normalem Tempo weiter. Kenne einige ziemlich zeitig eingeschulte Kinder, die nun ähnliche Schwierigkeiten mit der Stofffülle und Paukerei haben, wie normal eingeschulte auch.

von like am 19.11.2010, 10:36



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Huhu, also unser Sohni stellt sich zwar ganz gut an mit G8, aber ich finde es für ihn UND uns schon echt stressig - kein Vergleich zu meiner Gymmi Zeit ! In der 6. zwei vokablellernintensive Sprachen, in Nebenfächern auch schon ständig Arbeiten, Hausaufgaben mit Projektcharackter und vorallem 2 mal die Woche Schule bis 16,45 Uhr, wobei Nachmittags nicht Kunst oder Sport sondern einmal Doppelstunde Deutsch und einmal Doppelstunde Mathe ist (an den Tagen will er nicht mal mehr zum Sport !) - ich finds echt krass ! G8 freiwillig - NEVER !! Mag sein, daß dann so ne "Pseudoelite" entstehen würde, wenn es an einer Schule diese beiden Möglichkeiten gäbe, gut fänd ich das ja auch nicht ... aber ich würde ganz klar als Zeichen G9 für meine Kinder wählen !! G8 gehört ganz einfach abgeschafft und der Lehrplan deutlich ausgemistet !!! Cosma

von cosma am 19.11.2010, 10:59



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Ich bin absolut dafür - aber in vernünftiger Form, d.h. entrümpelten und angepassten Lehrplänen. @Phase1 >Wer sein Kind früheinschult und Klassen überspringen lässt, der wird >natürlich auch G8 mit Kusshand nehmen. Das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun. Mal wieder eine dieser völlig unnötigen und unproduktiven Pauschalaussagen. Sicher gibt es Eltern, die ihr Kind überfordern, aber schule ICH mein Kind früh ein, mit knapp 6 Jahren, dann weil es lernen WILL, so viel, dass ich es zu Hause nicht mehr bremsen kann, sich den Schulstoff alleine anzueignen. Überspringt mein Kind eine Klasse - so what, was stört Dich daran? Eifersucht auf Kinder, die es angeblich (!) so leicht haben? Nicht jedes überdurchschnittlich begabte Kind ist ein Hochleister. Das klingt für mich wie Hohn, nachdem ich nicht nur bei meinem Sohn sondern auch bei anderen Kindern gesehen habe, was Unterforderung bei einem Kind bewirken kann (nicht muss!). Vermutlich hast Du noch nie ein 10jähriges Kind (oder jünger) kennengelernt, das ernsthaft mit Suizid droht, weil es ihm so schlecht geht. Dann lieber als Schüler auch mit mittelprächtigen Noten (Minderleister) springen, sich dann anstrengen dürfen und endlich wieder motiviert zu sein und die Lebensfreude zurückzufinden! In den weiterführenden Schulen beginnen sie zu pubertieren und wollen eine zeitlang u.U. nichts mehr; hier ist aber weder G8 noch G9 die Lösung sondern schlichtweg die Tatsche, dass die Pubertät irgendwann zu Ende sein wird. Ob sie dann immer noch Minderleister bleiben, immer noch Hochleister sind, kann sich in dieser Phase quasi monatlich ändern. Egal ob 8 oder 9 Jahre Gymnasium.

Mitglied inaktiv - 19.11.2010, 11:31



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"Das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun. " Ich kann nur aus meiner Erfahrung und meinem Umfeld heraus sprechen. Und da hat das Eine sehr wohl etwas mit dem Anderen zu tun. -> Einmal Hochleister, immer Hochleister. Dies ist bekanntlich eine ebensolche Konstante wie der IQ. Ändert sie sich, so ist man einem Trugschluss aufgesessen. "Überspringt mein Kind eine Klasse - so what, was stört Dich daran?" Nichts. Wo habe ich geschrieben, dass mich daran etwas stört? Du interpretierst zu viel. "Vermutlich hast Du noch nie ein 10jähriges Kind (oder jünger) kennengelernt, das ernsthaft mit Suizid droht, weil es ihm so schlecht geht." Ich habe sogar ein Kind kennengelernt, das nicht nur mit Suizid gedroht, sondern ihn durchgeführt hat. Aber das hatte nichts mit schulischer Unterforderung zu tun, sondern mit mangelnder Liebe und grausamer Überforderung durch das Elternhaus. Die hochbegabten Kinder, die mir bekannt sind, sind vom Sozialverhalten her ganz normale, glückliche Kinder, denen der Schulstoff immer außerordentlich leicht gefallen ist, was gegenwärtig immer noch der Fall ist und voraussichtlich auch in Zukunft der Fall sein wird, wenn nicht gravierende Schicksalsschläge wie Unfall, Tod oder Krankheit eintreten. Mehr kann ich dazu nicht sagen und habe es in meinem ersten Posting auch nicht.

Mitglied inaktiv - 19.11.2010, 13:58



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selbst wenn einem der Schulstoff leicht fällt.:hat man deshalb Lust und Motivation, dreimal die Woche erst nach 16 Uhr heimzukommen, dann noch Hausis zu machen, ein Referat vorzubereiten und Vokabeln zu lernen? Ich war ein Kind, das sich sehr leicht getan hat mit allem schulischem, aber meine Freizeit, meine Hobbys, Sport, Musik, Bücher lesen...das hätte ich nicht missen wollen, nur weil Schulstunden und Stoff von 9 Jahren in 8 untergebracht werden müssen. Mein Sohn in Klasse 8 hat jetzt das zweite Jahr keinen Kunstunterricht, weil er sonst noch einen Nachmittag mehr Unterricht hätte.. Also ICH erinnere mich recht gern an die Kunststunden und habe sie immer als sinnvollen und ausgleichenden Bildungsbestandteil im Gym erlebt.

von like am 19.11.2010, 14:56



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selbst wenn einem der Schulstoff leicht fällt.:hat man deshalb Lust und Motivation, dreimal die Woche erst nach 16 Uhr heimzukommen, dann noch Hausis zu machen, ein Referat vorzubereiten und Vokabeln zu lernen? Ich war ein Kind, das sich sehr leicht getan hat mit allem schulischem, aber meine Freizeit, meine Hobbys, Sport, Musik, Bücher lesen...das hätte ich nicht missen wollen, nur weil Schulstunden und Stoff von 9 Jahren in 8 untergebracht werden müssen. Mein Sohn in Klasse 8 hat jetzt das zweite Jahr keinen Kunstunterricht, weil er sonst noch einen Nachmittag mehr Unterricht hätte.. Also ICH erinnere mich recht gern an die Kunststunden und habe sie immer als sinnvollen und ausgleichenden Bildungsbestandteil im Gym erlebt.

von like am 19.11.2010, 14:59



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von like am 19.11.2010, 14:59



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Sie lernen eben nicht denselben Stoff- das würde ja auch gar nicht gehen. Mein Sohn hat jedes Halbjahr abwechselnd Kunst oder Musik, das finde ich persönlich völlig ausreichend. Für meinen Sohn müsste es allerdings beides nicht geben.... Meine Kinder möchten ihre Hobbies auch nicht missen und sie haben genügend Zeit für ihren Sport (Fußball) und je ein Instrument. Irgendwie scheinen manche Schulen einfach unfähig zu sein, G 8 vernünftig auszurichten. Mein Achtklässler kommt jeden Tag um 14 Uhr nach Hause, einmal in der Woche um 16 Uhr- aber an diesem Tag muss er sonst nichts machen (keine Hausaufgaben), er hat dann frei.

von Emmi67 am 19.11.2010, 16:43



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Sehe es ganz genauso wie like!

von Tathogo am 19.11.2010, 10:54



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Es kommt wirklich darauf an. Meine Tochter wurde auf einer Gesamtschule in G8 eingeschult. Ein Jahr später durften die Gesamtschulen wählen, ob sie G8 oder G9 anbieten wollen. Da unsere Schule bereits neue Bücher angeschafft hatte, bleib es bei G8. In der Nachbarstadt gibt es eine Gesamtschule, die wieder G9 anbietet. Es sind nur wenige Kinder, die dorthin wechseln, weil eben auch die Fahrtzeit zur Schule eine Rolle spielt. Die Leute, die es auf unserer Schule nicht schaffen, wechseln lieber später auf die berufliche Oberstufe in unserer Kreisstadt. Vorher zählt bei vielen eben auch die bessere Erreichbarkeit der Schule. Unsere Kleine geht in zwei Jahren in den gym Zweig unserer Schule. Sie wird ebenfalls G8 machen.

von celmin am 19.11.2010, 11:37



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Das ganze kann man nur noch systemkritisch beschreiben. Diejenigen, die über die Geldtöpfe für Bildung und Bildungssysteme entscheiden, schicken ihre Ableger auf elitäre Schulen und Unis, aus denen später auch die Führungseliten rekrutiert werden. Da stecken alle unter einer Decke, die Politiker, die Profs, die geldigen, die das "sponsern". Die Aufbruchstimmung in den 70ern, dass auch Arbeiterkinder an Bildung teilhaben dürfen, ist heute das Papier nicht wert, auf dem das mal angedacht war. Das G8 ist deshalb für mich nur ein Mittel zur Senkung der Bildungskosten. Sollen die Prollschraatzen doch schauen, wo sie bleiben. Who cares. Die geldigen finden immer Mittel und Wege, ihr noch so unfähiges Kind auf Schulen und Unis und später in Führungspositionen zu schicken. Alles abgekartet, das Spiel. G8 ist absoluter Müll und Teil des ungerechten Systems, das leider de facto nicht sehr demokratisch ist; auch wenns in den Gesetzen steht. Aber auch der ganze Maaaaster- und Bätscheller-Schrott. Die Kinder gehen als runde Tomate rein und kommen als viereckige raus. Keine Zeit zum Nachdenken. Das wird zwar auch mit den Kindern der geldigen gemacht (so mancher ist unglücklich auf seiner Eliteschule), aber die haben wenigstens Jobs später, und das Geld sowieso. was kommen wird? Irgendwann laufen die Fässer über, und die Barrikaden brennen.....

Mitglied inaktiv - 19.11.2010, 11:57



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Meine Kinder machen G8 (NRW), ich bin vollkommen zufrieden und würde das auch jederzeit wieder wählen. Wenn hier einige Schulen zurück auf G 9 umgestellt werden, würde ich meine Tochter trotzdem auf das Gymnasium ihrer Brüder schicken, das G 8 beibehält. Ich sehe das nicht als ein Jahr Bildung stehlen, sondern als ein Jahr Lebenszeit zusätzlich gewinnen. Außerdem liegt meinen Kindern ein zügiges Lerntempo besser. Es geht doch da nicht nur um die Zeit, die man hat, um Geld zu verdienen. Man kann ein soziales Jahr machen oder eine ausgedehnte Reise; falls man nach einem Jahr Studium noch mal das Fach wechseln möchte, ist man noch jung genug... Hier in NRW gibt es genügend Gesamtschulen, die mit G9 zum Abi führen, aber die Gymnasien mit G8 sind trotzdem überlaufen. Die Schule meiner Kinder bildet seit Jahren 5 fünfte Klassen mit je 30 Kindern und muss immer noch welche abweisen.

von Emmi67 am 19.11.2010, 12:27



Antwort auf Beitrag von Emmi67

Äh, wie gewinne ich ein Jahr Lebenszeit, wenn ich statt zur Schule zu gehen, was ja bei G9 schon recht locker war, eine Ausbildung mache oder ein Studium und dann entsprechend früher in den Beruf einsteige, aber auch bis zum Renteneintrittsalter (mind.) arbeiten muss? Ne, G8 hat für mich Null Vorteile. Die Einführung war in meinen Augen die Folge puren Aktionismusses. Man hätte besser mal überlegt, wie man die Ausbildung an Hauptschulen aufwerten könnte, statt die auch bis dato gute Gymnasialausbildung zu verschlimmbessern.

von Ebba am 19.11.2010, 15:08



Antwort auf Beitrag von Ebba

Wie gesagt, man kann z.B. vor dem Studium ein soziales Jahr machen oder reisen....je weniger Zeit man in der Schule absitzt, desto besser. Ein Studium wählt man der Neigung entsprechend, in der Schule muss man alles mögliche lernen, ob man will oder nicht. Auch G8 ist für meine Kinder recht locker. Der Achtklässler z.B. hat nur einen langen Schultag, an den anderen Tagen ist er um 14 Uhr zu Hause. Hausaufgaben macht er durchschnittlich weniger als eine Stunde pro Tag, mit zusätzlichem Lernen kommt er vielleicht auf 1,5 h Stunden durchschnittlich. An dem langen Tag gibt es überhaupt nichts auf. Dass mein Sohn relativ wenig Freizeit hat, liegt daran, dass er noch mehrmals wöchentlich zum Fußball geht, Konfiunterricht hat und Saxophon spielt, aber dafür kann ja die Schule nix.

von Emmi67 am 19.11.2010, 16:36



Antwort auf Beitrag von Emmi67

Ähhhhh....kann man das bei G9 nicht? Gibt's da eine Altersgrenze?Haben das die Jahrgänge davor nicht getan? Wer wenig Zeit in der Schule absitzen will, sollte vielleicht über die Hauptschule nachdenken. Die Jungs gewinnen im Vergleich zu früher doch nun eh schon über ein Jahr durch den wegfallenden BW-Dienst. Wo wollen wir denn hin im Leben? Endlich mal mit allem fertig sein? Wann ist man fertig? Eigentlich doch erst, wenn man in Rente ist - also mit demnächst 67- unabhängig davon, wie viel Zeit man bis dahin auf Schule, Uni etc. verbracht hat. Oder erst im Grab? Bin ich da dann mit G8 auch schneller?

von like am 19.11.2010, 17:06



Antwort auf Beitrag von Emmi67

Ich fand's nun nicht so schlimm zur Schule zu gehen. War ja, wie gesagt, recht lässig. Wir hatten viel Freizeit und meine Clique war auch da. Was will man mehr als Teenie. Wenn Schule für jemanden natürlich eher keine so guten Erinnerungen birgt, dann kann man die Zeit vielleicht schon als verloren ansehen. Für unsere Tochter ist G8 im Übrigen auch recht locker, d.h. sie hat leistungsmäßig überhaupt keine Schwierigkeiten. Dennoch würde ich ihr einfach mehr freie Zeit am Nachmittag wünschen Jetzt in der 7. hat sie zwei lange Nachmittage (bis 16.00 Uhr) Schule, in der 8. 3 Nachmittage. Dazu kommt das Vorbereiten von Referaten in Teamarbeit, was schon deswegen viel Zeit in Anspruch nimmt, weil man sich ja auch irgendwo treffen muss u. in der Klasse werden relativ häufig Referate gehalten. In diesem Halbjahr schon 3 oder 4. Dazu das Lernen von Vokabeln. HA gehen auch fix, aber sind ja nicht alles. Sie klagt nicht, ist glücklich und zufrieden, hat sicher auch genug Zeit für Freunde, Hobbies und Abhängen (außer vor Klausuren auf die sie sich generalstabsmäßig und ausführlich vorbereitet), dennoch hätte ich mir für sie ein noch entspannteres Schülerleben gewünscht.

von Ebba am 19.11.2010, 17:07



Antwort auf Beitrag von Ebba

Hallo, na klar gewinnst Du ein Jahr Lebenszeit - weil Du ja ein Jahr früher fertig bist... (lol) Aber selbst des Bundespräsidenten Töchterlein konnte diesen "Vorteil" nicht nutzen und drehte bereits eine Ehrenrunde... Ganz ehrlich: Wenn ich ein Jahr in der Welt herumreisen will, dann mache ich das auch nach G 9. Vielleicht hat das ja den Vorteil, dass ich dann schon etwas reifer und gesetzter bin und mich nicht mehr so leicht übers Ohr hauen lasse. Ein Freund meiner Tochter wollte für 1 Jahr in AUS, kam aber schon nach 8 Wochen zurück: Kein Job zu kriegen außer Feldarbeit bei 30 Grad im Schatten. Außerdem kaufte er ein schrottreifes Auto, das sein Geld nicht wert war und strandete damit in Cairns...Klar, das kann einem auch mit 20 passieren aber mit 18 ist es vielleicht doch etwas hart. Außerdem: Wenn de wirklich mit 5 eingeschult wirst und dann mit 17 fertig bist wegen unverbrauchter Schläue und Genialität dann haste zwar ein Abi, aber für den Mietvertrag Deiner Wohnung in der Studistadt musste Mama und Papa mitnehmen... LG

von MamaMalZwei am 19.11.2010, 17:13



Antwort auf Beitrag von Emmi67

Sorry,aber deine Argumentation finde ich komisch. Warum muss denn Schule (und Lernen) immer so furchtbar "negativ" dargestellt werden?? Durch G8 gewinnen die Kinder ein Jahr mehr Lebenszeit??? Was hast du denn bitte eine Einstellung zur Schule? Und warum kann man nicht nach G9 noch reisen und FSJ machen??Gibts da ne Altersgrenze? Meinen Kindern wird durch G8 nicht ein Jahr Lebenszeit geschenkt,sondern es wird ihnen jede Freude an entspanntem,fröhlichem und produktiven Lernen genommen-weil einfach nur der Lehrplan durchgeschliffen wird-alles andere bleibt auf der Strecke,das ist extrem Schade.

von Tathogo am 19.11.2010, 17:43



Antwort auf Beitrag von Emmi67

ich fand 13 Jahre zu lang und es hat mich genervt, ewig ´die Füße unter den Tisch` meiner Eltern strecken zu müssen. Ich hätte es auf keinen Fall als Zumutung empfunden, mit 18 meinen Schulabschluss (von finanzieller Unabhängigkeit reden wir da noch nicht!) zu machen. Gerade in der Oberstufe gab es soviele Luschen-Kurse und Gammelphasen, man hätte straffen können ohne Ende. Und nein, es wäre keine Alternative gewesen, einen Hauptschulanschluss zu machen und eine Lehre anzufangen - mir lag schon etwas an Bildung. Aber trotzdem, vor 25 auf eigenen Füßen zu stehen zu können, sehe ich als Chance, nicht als Zumutung!

von Daffy am 19.11.2010, 17:43



Antwort auf Beitrag von like

Ich finde es halt verführerisch, wenn man ein Ziel (Abi) jetzt auch schneller erreichen kann. Und es gibt natürlich keine Altersgrenze für Reisen oder soziales Jahr etc., aber im internationalen Vergleich waren die deutschen Studienabgänger bis jetzt meist älter und damit weniger konkurrenzfähig. Andere Länder schaffen es ja auch in kürzerer Zeit, warum wir nicht? Nur weil einige Schule bei der Umsetzung von G 8 offenbar unfähig sind, muss man es ja nicht gleich verteufeln. An unserer Schule wird explizit Wert darauf gelegt, dass die Schüler nicht überfordert werden und es klappt wunderbar. Es wird auch nicht gesiebt; die Erprobungsstufe haben 3 Schüler von 32 nicht geschafft, die 7. Klasse haben alle geschafft.

von Emmi67 am 19.11.2010, 18:24



Antwort auf Beitrag von Tathogo

Nein, im Gegenteil, ich stehe Schule sehr positiv gegenüber, aber schneller ein Studium beginnen zu können, finde ich eben noch besser; Lernen hört ja nicht nach der Schule plötzlich auf. Meine Kinder haben auch im G8 fröhliches, entspanntes, produktives Lernen- ich kann da einfach nichts Negatives finden. Unsere Schule hat das total gut umgesetzt und nimmt Rücksicht auf die Belange der Schüler. Dass andere Schulen da offensichtlich unfähig sind, dafür kann ich ja nichts. Als Besonderheit gibt es z.B. jetzt an unserer Schule die Möglichkeit, das Latinum schon am Ende der 9. Klasse zu erwerben (bei Latein ab Klasse 5). Das findet mein Sohn toll, weil er dann mit Latein aufhören kann, um sich mehr auf Griechisch zu konzentrieren, was ihm besser gefällt.

von Emmi67 am 19.11.2010, 18:32



Antwort auf Beitrag von Daffy

Genau- bei uns hätte man auch sehr viel straffen können. Besonders in der Mittelstufe gabs da so viel Leerlauf.... Ich finde Bildung auch sehr wichtig, aber man hört ja nach der Schule nicht auf, sich zu bilden- im Gegenteil, da gehts erst richtig los.

von Emmi67 am 19.11.2010, 18:35



Antwort auf Beitrag von MamaMalZwei

"Außerdem: Wenn de wirklich mit 5 eingeschult wirst und dann mit 17 fertig bist wegen unverbrauchter Schläue und Genialität dann haste zwar ein Abi, aber für den Mietvertrag Deiner Wohnung in der Studistadt musste Mama und Papa mitnehmen." Und nicht nur das. Die Vorstellung eine 17jährige oder auch einen 17jährige alleine in einer Großstadt wie zB Berlin studieren zu lassen lässt mir die Haare zu Berge stehen. Wir waren immerhin 2 Jahre älter, hatten aber auch noch ausreichend Flausen im Kopf.

von Ebba am 19.11.2010, 19:53



Antwort auf Beitrag von Emmi67

"deutschen Studienabgänger bis jetzt meist älter und damit weniger konkurrenzfähig." Diese Behauptung habe ich ja auch bis heute nicht nach vollziehen können, warum man weniger konkurrenzfähig sein sollte, wenn man sein Studium mit 24 statt mit 26 abschließt. Warum also? Vielleicht kann mir das ja mal jemand erklären.

von Ebba am 19.11.2010, 19:58



Antwort auf Beitrag von Ebba

Weil ein 26-jähriger mit 2 Jahren Berufserfahrung, Praktika oder ähnlichem natürlich lieber genommen wird als ein 26-jähriger, der gerade erst sein Studium beendet hat.

von Emmi67 am 19.11.2010, 21:32



Antwort auf Beitrag von Emmi67

Man könnte ja stattdessen auch den 28jährigen mit 2 Jahren Berufserfahrung nehmen. Ich sehe da noch immer keinen gravierenden Nachteil. Ist doch egal, ob man ein oder zwei Jahre früher beginnt zu arbeiten.

von Ebba am 19.11.2010, 22:42



Antwort auf Beitrag von Emmi67

Bist Du Dir sicher, was das Latinum angeht? Zwar beginnt die Oberstufe jetzt schon mit der 10, aber an den hiesigen örtlichen Schulen erwerben die Kinder (trotz Anfang in der fünf) das Latinum erst Ende der zehn. Wauwi

von wauwi am 20.11.2010, 07:35



Antwort auf Beitrag von wauwi

Ja, ganz sicher, weil uns die Schule bei einem Elternabend darüber informiert hat. Nicht alle Schulen machen wohl dabei mit- ich glaube, die Schule muss das auch erst beantragen. Wir sind hier in NRW. Die Schüler müssen am Ende der 9, meist in den Ferien, eine Prüfung machen, schriftlich und mündlich. Bestehen sie nicht, bekommen sie am Ende der 10. Klasse automatisch das Latinum. Diese Jahr war wohl das erste Mal an unserer Schule und alle Prüflinge bis auf einen haben wohl bestanden.

von Emmi67 am 20.11.2010, 12:07



Antwort auf Beitrag von Emmi67

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von wauwi am 20.11.2010, 14:41



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ich denke es kommt auch sehr auf die Schule an. Wir sind ja hier im bösen bayern:) Allerdings ist mein kind an einem Gymn. an dem garantiert kein Unterricht ausfällt. Jede Stunde die wegen Klassenfahrt des lehrers oder Erkrankung etc. ausfällt, wird von einem Ersatzfachlehrer gehalten und auch wirklich Unterricht gemacht. Die Schule hat das sehr gut im Griff. Wenn ich mir da ein nachbar-Gymn anschaue, dann wundert es mich nicht mehr, warum die mit dem G8 nicht hinkommen. Das Kind einer freundin geht da hin und bis dato (Stand letzter Donnerstag) sind bereits 27 Stunden ausgefallen. (lehrer auf Klassenfahrt, Erkrankt, Konferenz, Fortbildung usw.) rechnet man das hoch.....auf 8 Jahre.....haben die G7..... Wenn ich wählen könnte, dann hätte ich lena auf ein G9 geschickt. Sie ist noch sehr jung...macht mit 17 wenn alles gut geht ihr Abi.... So hat sie aber auch reichlich zeit mal ein jahr einen Austausch zu machen oder eine Ehrenrunde zu drehen...hat auch Vorteile:) Wer will schon mit 17 an die Uni? Da zählt ja noch nicht mal die Unterschrift... Lg reni

von Reni+Lena am 19.11.2010, 17:14



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...wenn ich es richtig verstanden habe, ist eure Gymnasialausbildung nun in 8 Jahre erledigt, sprich Abitur nach 8 Jahren Gym? Wenn dem so ist, dann würden mich die Unterschiede in den Lehrpläne interessieren, denn in Ö dauert das Gym "schon immer" 8 Jahre. Also 4 Jahre Unterstufe (dann wird gern in eine berufsbildende Schule gewechselt, die dann noch 5 Jahre dauert) und 4 Jahre Oberstufe.

von Schnecke71 am 19.11.2010, 17:20



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Hallo, mein Sohn kommt zwar auf dem G8 so einigermassen zurecht - aber jetzt in der 6. Klasse bereits 2x verpflichtender Nachmittagsunterricht + 1 Wahlfach nachmittags (von denen aber auch bis zur 10. Klasse 5 Wahlfächer gemacht werden müssen) - es ist schon anstrengend. Vorallem, da bei uns die Busverbindungen so schlecht sind, das er mit nachmittagsunterricht erst gegen 18 Uhr zuhause wäre. Gut schriftliche Hausaufgaben gibt es an den Tagen keine ... aber die machen ja nicht so viel aus, lernen muss man trotzdem. Momentan geht es mit abholen, aber ob das die ganze Schulzeit geht... Wenn wir die Wahl hätten, wäre das G9 für meinen Sohn vermutlich besser geeignet. So ganz überzeugt mich die Durchführung vom G8 in Bayern nicht. Und hinterher fragt doch eh keiner mehr wie lange man für´s Abi gebraucht hat. LG Dhana

von dhana am 19.11.2010, 18:23



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Hallo, ich kann ja noch nicht viel mitreden, da meine Tocher erst in der 5. Klasse (Bayern) ist. Allerdings scheint es da auch in Bayern große Unterschiede zu geben. Im Gymnasium meiner Tochter gibt es in der 6. und 7. nur einen Pflichtnachmittag. Meine Tochter hat jetzt in der 5. Klasse einen Nachmittag Schule, eine Woche eine Doppelstunde Deutsch-Intensivierung und die Woche drauf eine Doppelstunde Chor (so hat sie schonmal 2 von den 5 Stunden weg). Die Busverbindung ist so, dass sie bei 8 Stunden Unterricht um 16.15 Uhr und bei 10 Stunden Unterricht 17.45 Uhr zu Hause ist. Hausaufgaben gibt es an Pflichtnachmittagen nicht, aber die Vorbereitung für den nächsten Schultag bleibt natürlich. Bis jetzt ist das alles sehr gut zu schaffen und komischerweise haben hier die Gymnasium-Kinder genug Zeit für Verabredungen, während die Hauptschüler Massen an Hausaufgaben zu bewältigen haben. Viele Grüße Goldbear

von Goldbear am 20.11.2010, 07:51



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Also, wir haben uns bewußt und freiwillig für G8 entschieden (hier in RLP gibt es beides). Warum? Weil unserem Sohn das Lerntempo oft zu langsam ist. Weil es eben nicht zu ständigen Wiederholungen kommt. Und weil bei uns G8 nur als Ganztagesschulen angeboten wird mit einem vernünftigen Konzept. LG, Lucy

von lucy15 am 19.11.2010, 19:37



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Hi, Hier in NRW dürfen zukünftig 10Prozent der Gyms in einem Pilotprojekt zurück zu G9 gehen. Nur - das bringt den Schülern nicht mehr Lernzeit. Die zusätzliche Unterrichtszeit wird nämlich nicht für neue Inhalte genutzt werden, es bleibt nur mehr Zeit für betreute Hausaufgaben etc. Die Lehrpläne bleiben gleich. Übrigens wundere ich mich, dass oben jemand schreibt, dass sein Kind in NRW noch auf ein G9-Gym geht. Derzeit sollte es das eigentlich gar nicht geben : Gesamtschulen haben G9, Gymnasien G8. Das Pilotprojekt läuft nämlich erst noch an und wird auch nur zukünftige Jahrgänge betreffen. Wer jetzt in G 8 ist, bleibt es auch. Übrigens habe ich nicht den Eindruck, dass die Kinder sich in G8 überarbeiten, selbst die Hausaufgaben sind recht überschaubar. Dass man sich vor Klassenarbeiten selbständig vorbereiten muss, liegt nicht an G 8, sondern generell am Gym. Ich wage es, mich soweit herauszulehnen und zu behaupten, dass ein Kind, dass nicht für G8 geeignet ist, es auch nicht für G9 wäre. wauwi

von wauwi am 20.11.2010, 07:31



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Ich habe meine Gymnasium-Zeit sehr positiv erlebt, gerade weil ich so viel Freizeit hatte. Eventuelle Lehrläufe im Stundenplan oder Luschi-Stunden fand ich nicht störend sondern willkommen. Nachmittags ab 3 Freunde,Clique treffen. Gerne hätte ich für meinen Sohn auch eine so unbeschwerte Gym-Zeit. Vielleicht empfindet er seine Gym-Zeit eines Tages gar nicht so stressig wie ich das jetzt sehe, weil er es nicht anders kennt. Aber das kann ich ihn erst später mal fragen. Momentan ist bei uns wenig Luft für Löcher in die Luft starren, was an den viel Hobbies meines Sohnes liegt, die er bei fehlendem Nachmittagsunterricht eindeutig mehr pflegen könnte. (Er spielt 3 Instrumente und Fußball). Das ist natürlich nicht so üblich. Aber dennoch wäre es so, dass er mehr Zeit für sich hätte ohne Nachmittagsunterricht. Er beschwert sich nicht, lebt dieses Leben, möchte alle diese Hobbies auch lernen (sogar noch mehr, muss ihn bremsen). Aber ich persönlich fände es entspannter ohne Nachmittagsunterricht. Vor allem war es unnötig das Gym zu reformieren. Keiner hat danach geschriehen. Probleme gab es in Deutschland doch hauptsächlich mit schlechten Hauptschulen und überfüllten Uni-Räumen. Ersteres wurde hier in Bayern verbessert (Hauptschule heißt jetzt Mittelschule und hat ein, find ich, gutes Konzept bekommmen). Aber die Vorlesungssäle in den Universitäten sind nach wie vor überfüllt. Studenten sitzen auf den Treppen und Gängen. Da hätte man das Geld, das für Ausbau von G8 drauf gegangen ist, besser anlegen können. Das ist meiner Meinung nach voll daneben gegangen.

von wandi am 20.11.2010, 11:21



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Meine Tochter (14) nimmt an einem Bildungsprogramm teil, wo sie das Abitur nach 7 Jahren Gymnasium macht. Sie hat nach der 4. Klasse die Grundschule verlassen und auf dem Gymnasium die 8. Klasse übersprungen. Sie kommt mit dem Unterricht gut mit und ist nicht überfordert. Ich würde es auch wieder für sie wählen, weil es ihr entgegen kommt. Das kann bei anderen Teenies anders sein; für sie passt es, obwohl es nach meiner Auffassung alles andere als leicht ist. Wenn ich manchmal sehe, was sie mit 14 so bringen muss; ich hätte das nicht gekonnt in dem Alter. Aber es macht ihr Spaß, was für uns die Hauptsache ist. Die eingesparte Zeit sehe ich als Gewinn an. Sie wird nach der 10. Klasse, die sie jetzt besucht, ein Austauschjahr in den USA verbringen und danach mit der 11. Klasse hier weitermachen. Agnetha

von Agnetha am 20.11.2010, 14:57