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keine Lehrer für Chemie

Thema: keine Lehrer für Chemie

an der Gesamtschule unserer Tochter. Die eine Lehrerin ist schwanger und der anderer Lehrer wird jetzt operiert. Bei uns werden die Kinder nach der 8.Klasse in Chemie in E+G Kurse getrennt. Wie das funktionieren soll, weiß auch noch niemand. Es betrifft insgesamt die Klassen 8-10. Bei der Schulpflegschaft meinte der Direktor, dass es keine Chemielehrer mehr gibt. Es gibt 124 Schulen in die suchen und warum sollte ein Lehrer dann an eine Gesamtschule mitten im Ruhrgebiet gehen?!?! Als Vertretungslehrer würden sie alles nehmen. Egal ob Quereinsteiger, Leute aus dem Berufsleben oder Studenten, die erst ein Examen haben und die Zeit noch überbrücken müssen bis zum Refrendariat. Und nächstes Halbjahr verschäft sich die Personalsituatin weiter, weil einige Lehrer in den Vorruhestand gehen und 2 Lehrerinnen neu schwanger sind. lg gretchen

Mitglied inaktiv - 17.09.2009, 19:25



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Willkommen in der Realität! Es gibt nicht mehr genug Lehrer! Und Fachlehrer schon mal gar nicht. Es ist zum verrückt werden, auch bei meiner Tochter, die grade die 2. Klasse besucht ist es so. Grad heute morgen ist ihrer Lehrerin krank, die Klasse wird dann auf andere Klassen aufgeteilt und muss still arbeiten. Unterrichtseffekt gleich null! Nur muss man auch sehen, das jene Quereinsteiger, die vielleicht viel Spaß an der neuen Tätigkeit haben würden einfach schlechter bezahlt werden. Schon zu meiner Schulzeit bestanden die selben Probleme in den "Randfächern" wie Chemie, Physik, Erdkunde und auch Geschichte und Politik. Ich habe da sehr wenig Unterricht genossen und muss mir alles, was ich benötige, weil es als absolute Grundlage gilt selber aneignen. Aber was bleibt? Nix! Die Schulen können das Problem nicht lösen, wo keine Bewerber sind, können auch keine Stellen besetzt werden. Beide Schulen meiner Kids leiden unter diesem Problem. Die große Tochter hat mal wieder eine Vertretungslehrerin, die für ein Halbjahr an die Schule gekommen ist. Auch nicht grade prickelnd! gruß

Mitglied inaktiv - 18.09.2009, 08:57



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Das war bei uns letztes jahr mit französisch so. sie die sie hatten ging in rente, dann kam ein ersatz, die aber in der probezeit gekündigt hatte. dann hatte sich jemadn beworben, aber das sie aus NRW kam und wir NDs sind durfte sie nicht(warum auch immer) das ende vom Lied, es kam die lehrerin nochmal die eigentlich schon in Rente war lg bea

Mitglied inaktiv - 18.09.2009, 09:30



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ist doch überall so - evtl. dass Grundschulen davon ausgenommen sind - aber weiterführende Schulen gehen immer am nicht vorhandenen Limit. Mein Großer hatte in der 5. auf dem Gym kein Bio - weil die Lehrerin das ganze Schuljahr krank war. Jetzt hat diese Woche wieder die Schule angefangen und bereits wieder 4 Fehlstunden für meinen jetzt 6. Klässler auf dem G8 4 weitere Lehrer sind länger Krank zu den von vor den Ferien 3 Kranken Lehrern - bin ja mal gespannt, wie das weitergeht. Gruß Birgit

Mitglied inaktiv - 18.09.2009, 09:12



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In Chemie mag es ja evtl. noch stimmen, dass keine Bewerber da sind (wer geht schon nach einem Chemiestudium in den Lehrdienst, wenn hochdotierte Posten in der Industrie warten?), aber im sonstigen Lehrerbereich, besonders Grundschule, stimmt das einfach nicht mit den "Lehrern, die nicht da sind". Es gibt tausende arbeitslose Lehramtsbewerber, die aber halt nicht genommen werden, da weiterhin am Schulsystem (und an der Polizei - auch so ein Thema - http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,649096,00.html) gespart wird. Allerdings müsste recht problemlos möglich sein, Chemie ein Jahr (in den unteren Klassen) fachfremd lehren zu lassen - an Hauptschulen etc. eh gang und Gäbe (und auch in anderen Berufen muss man sich ja ständig Neues aneignen), warum soll das im Bedarfsfall nicht auch an anderen Schulen gehen - eben auch wieder nur, weil insgesamt zu wenig Lehrer eingestellt sind. Im Prinzip hilft nur, an der Politik was zu ändern - nächste Woche sind ja Wahlen - aber wen wählen wir da bloß????

Mitglied inaktiv - 18.09.2009, 12:02



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Nein, es gibt nicht genügend Lehrer, gerade in den Mangelfächern. Kann man leider wenig gegen machen... außer vielleicht sich für das Lehramt stark machen, auf dass es wieder attraktiver wird... LG sun

Mitglied inaktiv - 18.09.2009, 12:27



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sprich Naturwissenschaften. Aber ansonsten eben nicht - besonders nicht im Grundschulbereich. Kenne einige arbeitslose Lehrerinnen persönlich, die händeringend nach einer Stelle suchen, aber nicht genomen werden. Gleichzeitig gehen die Schulen aber immer gleich auf dem Zahnfleisch und die anderen Lehrer müssen es mit Überstunden auffangen, wenn mal ein Lehrer krankheitsbedingt oder so für länger ausfällt. Zumindest hier in BaWü ist es so.

Mitglied inaktiv - 18.09.2009, 13:32



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Deswegen gibt es in Rheinland-Pfalz in der Orientierungsstufe einfach das Fach "Nawi" (Naturwissenschaften). Da unterrichtet dann ein Biolehrer (natürlich mit Schnellmerker-Zusatzausbildung) Bio-Chemie-Physik im ganzheitlichen Konzept. Neee, anfangs klang das für mich toll, ganz nach nem sinnvollen Konzept: Wenn wir das Auge durchnehmen, dann eben auch Lichtbrechung etc. Aber die Realität lässt leider darauf schließen, dass es sich bloß um eine Notlösung handelt, um den Lehrermangel zu vertuschen. Es gibt bei uns an der Schule (über 100 Lehrkräfte) keinen einzigen Nawi-Lehrer in der Orientierungsstufe, der Chemie oder Physik als Fach hätte.

Mitglied inaktiv - 18.09.2009, 12:51



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Chemiker werden in der Industrie ziemlich gut bezahlt, da ist kein Anreiz da, Beamter zu werden. Silvia

Mitglied inaktiv - 18.09.2009, 20:03



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Hallo, das war an meiner Schule früher auch nicht anders! Da waren Chemielehrer auch Mangelware - wir hatten genau zwei. Und die beiden, die da waren, waren ziemlich ätzend, was zu Folge hatte, dass viele Schüler (ich selbst auch), selbst wenn sie anfangs interessiert und neugierig waren, das Fach bald sehr stiefmütterlich behandelten und irgendwann völlig "abschalteten". Da unsere Stadt ein großer Standort der chemischen Industrie ist, hat man versucht, Chemiker aus der Praxis als "Behelfslehrer" aus der Industrie quasi als Nebenjob anzuwerben mit ein paar Wochenstündchen. Meistens waren das natürlich auch wieder Leute, die irgendeinen Bezug zur Schule hatten, z. B. selber Kinder als Schüler dort (also wurde es de facto mal wieder auf engagierte Eltern oder sonstige engagierte Menschen abgewälzt, die sich dazu berufen fühlten, der Jugend was beizubringen). Mein Vater war selber Chemiker und er war von meinen Chemielehrern (den echten Chemielehrern, ich selber hatte keine Neben-Job-Aushilfslehrer), die ich im Unterricht hatte, absolut nicht begeistert, wenn er auf dem Elternsprechtag mit denen zu tun hatte. Er sagte auch immer, dass zu seiner Studienzeit diejenigen Studienkollegen, die fachlich in Chemie am wenigsten drauf gehabt hatten, dann irgendwann auf Lehramt umgeschwenkt haben. Wie es an der Schule meiner Tochter bezüglich Chemielehrer aussieht, weiß ich noch nicht wirklich, weil meine Tochter erst nächstes Jahr (in der 7. Klasse) Chemie bekommen wird. Ich hege aber die vage Hoffnung (hoffentlich nicht zu Unrecht), dass die Schule - da sie auch ein MINT-Zentrum ist und damit regelmäßig in der Presse erscheint (die PR diesbezüglich funktioniert also schon mal) und meine Tochter dort auch eine MINT-Klasse besucht, es sich nicht leisten kann, gerade in diesen Fächern einen Lehrermangel aufzuweisen - schon gar nicht an einem der größten Chemiestandorte Deutschlands. Dafür hatten wir den Lehrermangel im letzten Schuljahr im 1. Halbjahr in Kunst - der vorgeschriebene Kunstunterricht wurde daher nur im 2. Halbjahr der 5. Klasse erteilt. Fand ich jetzt nicht sooo schlimm, aber ideal ist es natürlich auch nicht. Schließlich ist das eine allgemeinbildende Schule, also darf kein Bereich zu kurz kommen. Dieser Lehrermangel wurde dann im 2. Halbjahr durch die Einstellung neuer Lehrer behoben. Seitdem kommt meine Tochter wieder in den Genuß des Kunstunterrichtes. Aber immerhin hatte die Klasse meiner Tochter bis jetzt ohne Unterbrechung schon das 3. Halbjahr Musikunterricht! Den hatte ich auf dem Gymnasium ÜBERHAUPT NICHT, weil damals auch keine Lehrer dafür da waren - jahrelang nicht! Irgendwo hakt es also anscheinend immer ... es hat sich nicht wirklich viel verändert. Viele Grüße Sylvia

Mitglied inaktiv - 18.09.2009, 20:42



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Bei uns fehlen Lehrer für Deutsch und Englisch. Mein Sohn, 7. Klasse, Gym, hat einen 21 !!-jährigen Englischlehrer und die Deutschlehrerin ist ebenfalls eine Studentin- Das sind noch nicht mal Referendare, aber sie stehen allein in der Klasse, zwischen den Stunden bekommen sie allerdings Hilfe von den Kollegen der Parallelklassen.

Mitglied inaktiv - 20.09.2009, 21:39



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hier auch: keine chemielehrer meine kinder haben schon den gedanken chemielehrer zu werden - da ja überall gebraucht und scheinbar sicherer job.... *aha* - na ja, schauen wir mal - ich habe chemie gehasst! von mir haben sie das sicher nicht.

Mitglied inaktiv - 23.09.2009, 23:10



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ich meine: erst einmal durchs latein quälen - wer weiß was das noch wird. das wählt er mit sicherheit nach der 8ten ab, wenn er´s denn bis dahin schafft

Mitglied inaktiv - 23.09.2009, 23:12