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Geschrieben von leopold28 am 15.03.2020, 1:40 Uhr

Streit mir Kindern/ der Kinder um Medienzeit lösen?

Hallo, ich bin Vater zweier Jungs un Alter von 14 und 10 Jahren. Mein Großer ist ein ziemlicher Technikjunkie und nutzt jede freie Minute, um irgendwie zu zocken. (Egal ob Handy oder PC, tlw. Ca. 6,5 Stunden pro Tag).

Mein jüngerer ist da ein sehr ruhiger, der sich da weniger für interessiert. Eigentlich galt die Regel, dass, bevor gezockt wird, erst die Hausaufgaben und kleinere Dinge im Haushalt zu erledigen sind, und dass nicht mehr als 3 bzw. 1,5 Stunden pro Wochentag damit vetbracht werden, aber der Große hält sich nicht so wirklich daran und erledigt die Aufgaben entweder gar nicht oder am frühen Morgen, sein Schlaf leidet darunter.

Der Jüngere Bruder hat verständlicherweise auch (er ist etwas schüchterner und sein Bruder sehr selbstsicher und tritt sehr stark nach außen auf.) genervt, dass er trotz klarer Absprache wenn ich arbeiten muss, oft wenig, bis gar nicht, und sonst nur durch einen Anschiss meinerseits ein wenig spielen kann, da der große häufig gleichzeitig mit ihm oder sogar noch ein wenig eher aus der Schule nach Hause kommt, oder es ausnutzt, dasd der Jüngere sich pflichtgemäß an die Schularbeiten setzt, die dann am Ende auch besser und strukturierter aussehen und ihm den PC besetzt oder ihndurch Druck verdrängt. Auch mehrere Gespräche führten zu keinem Ergebnis, auch ein leichtes Nachgeben meinerdeits, da nie aif Minuten zu achten war erfolglosen. Der Große sagte, ich solle mich um meine Dinge kümmern, ihn nicht bevormunden und mich "verpissen". Daraufhin habe ich gesagt, dass er dringend etwas ändern muss und möchte am Wochenende nochmals das Gespräch suchen. Ich überlege daher , hier technisch einzugreifen, da ich nicht immer anwesend sein kann und dem Großen den Zugang zum PC und zu Spieleapps zeitlich begrenze und ansonsten nur Nachrichten, und Telefon funktionieren. Soll ich dem jüngeren Sohn, der sich an alle Regeln hält, auch einrichten? Ich denke nicht, um ihn positiv zu verstärken. Ist das Vorgehen überhaupt sinnvoll? Ich überlege, das Zocken dem Großen zunächst zu sperren, um ihm klar zu machen, dass das nicht selbstverständlich ist. Lohnt sich das? Wie kann ich den Konflikt zwischen den Brüdern lösen?

 
7 Antworten:

Re: Streit mir Kindern/ der Kinder um Medienzeit lösen?

Antwort von AKAM am 15.03.2020, 9:53 Uhr

Hallo,

ich würde unbedingt was ändern. Möglichst aber im ruhigen Gespräch mit den beiden, sonst verhärten sich die Fronten. Ein Einzelgespräch mit dem Großen über seinen Umgangston (du sollst dich verpissen) würde bei mir ganz oben auf der Liste stehen.

Wegen des Zockens würde ich wohl dazu übergehen, dass nur noch gespielt werden kann, wenn du zu Hause bist, da es ja auf Vertrauensbasis nicht so gut geklappt hat. Danach kann man weitersehen und vielleicht mit technischen Einschränkungen arbeiten. Dann aber für beide Kinder gleichermaßen, sonst gibt es nur noch mehr Streit.

Generell besteht bei technischen Einschränkungen aber immer auch die Gefahr, dass der Große dem Kleinen dessen Zockzeit einfach "wegnimmt".

Generell würde ich deutlich machen, dass es jederzeit vorübergehend eine komplette Sperre geben kann, wenn es zu Streit kommt oder sie sich nicht an deine Vorgaben halten.

LG
Anja

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Re: Streit mir Kindern/ der Kinder um Medienzeit lösen?

Antwort von Silvia3 am 15.03.2020, 12:58 Uhr

Also, wenn dein Kind zu dir sagt, dass du dich "verpissen" sollst, dann ist bei der Erziehung wohl grundsätzlich etwas schief gelaufen.

Davon abgesehen wäre spätestens bei dieser Bemerkung bei mir der Ofen aus. D. h. PC gäbe es erst einmal gar nicht mehr. WLAN kann man über die Kindersicherung einschränken. Die restliche Zeit kann er nutzen, um über sein Verhalten nachzudenken.

Bei mangelnder Kooperation würde ich Gefälligkeiten, wie Fahrdienste oder ähnliches einschränken.

So ein Verhalten ist absolut unakzeptabel. Aber wie gesagt, da liegt wohl mehr im Argen als nur undiszipliniertes PC-Spiel.

Silvia

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Re: Streit mir Kindern/ der Kinder um Medienzeit lösen?

Antwort von leopold28 am 16.03.2020, 0:39 Uhr

Ich habe heute noch einmal gedacht, eine letzte Chance zu geben und noch einmal ein Gespräch zu suchen. Da das nicht geklappt hat, ist jetzt erstmal Handy und Computer einkassiert, bis wir eine Lösung haben, die ich auch jederzeit kontrollieren kann. Der Kleine spielt ab jetzt unter Aufsicht, aber wie gesagt, da habe ich keine Probleme. Und ich habe auch gesagt, dass nach diesem Ton meine Bereitschaft irgendwie nachzugeben sehr reduziert ist. Ich habe allerdings nicht den Eindruck, dass der Ton sonst im Alltag genauso hart ist. Computer und Co scheinen wohl schon fast zum Zwang ausgeartet zu sein, sodass hier die Reizschwelle ganz besonders gering ist. Solche "Gefälligkeiten" sind - allerdings aus anderen Gründen, ich möchte die Selbstständigkeit fördern und habe beruflich nicht immer Zeit - recht selten.

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Re: Streit mir Kindern/ der Kinder um Medienzeit lösen?

Antwort von leopold28 am 16.03.2020, 0:40 Uhr

Ich bin da am Überlegen, wie sich alles entwickelt...

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Re: Streit mir Kindern/ der Kinder um Medienzeit lösen?

Antwort von leopold28 am 16.03.2020, 0:49 Uhr

Hallo,

leider war bei einem heute geführten Gespräch keinerlei Einsicht vorhanden, sodass ich ihm erstmal Handy und Computer eingezogen habe (erstmal auf längere Zeit, bis wir eine Lösung gefunden haben, die ich kontrollieren kann). Der kleine spielt unter Aufsicht.
Warum würdest du sagen, es gäbe nur mehr Streit, wenn der kleinere keine Sperre bekäme. Er hält ja seine Zeiten ein und überschreitet diese nicht. Er weiß natürlich auch, dass ihm das gleiche droht, wenn er nicht kooperiert.

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Re: Streit mir Kindern/ der Kinder um Medienzeit lösen?

Antwort von AKAM am 16.03.2020, 16:06 Uhr

Hallo,

woher weißt du, dass der Kleine seine Zeiten immer einhält, wenn du nicht immer da bist?
Ich finde es gut, wenn er nur zocken kann, wenn du da bist, er ist immerhin erst 10. Und auch bei ihm wird es über kurz oder lang vielleicht anders, wenn du ihm zu viel freie Hand lässt.

Ich habe es so verstanden, dass ihr einen PC habt und der Große den Kleinen nicht an den PC lässt. Wenn der Große jetzt gar keine PC-Zeit hat, der Kleine aber schon, wie willst du dann verhindern, dass der Große sich dransetzt und den Kleinen nicht spielen lässt?

In jedem Fall ist es gut, dass du das so konsequent durchgezogen hast. Es gibt im Netz Richtlinien, wie viel Medienzeit für Kinder in welchem Alter angemessen ist, vielleicht kannst du dich daran etwas orientieren:
https://www.schau-hin.info/grundlagen/medienzeiten-feste-bildschirmzeiten-fuer-kinder-vereinbaren
https://www.internet-abc.de/eltern/familie-medien/die-wichtigsten-fragen/wie-lange-darf-das-kind-vor-dem-bildschirm-sitzen/

Man muss das natürlich ein bisschen an die eigene Situation anpassen. Was ich aus persönlicher Erfahrung wichtig finde: Dass die Kinder nicht jeden Tag zocken, weil sie dadurch auch gezwungen sind, sich mal anders zu beschäftigen, und sich nicht ans Zocken gewöhnen als wäre das ein tägliches Ritual wie Zähne putzen.

Dann kommt noch hinzu: Machen deine Jungs auch noch anderes in ihrer Freizeit? Also Sport, Freunde treffen, rausgehen?

LG
Anja

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Re: Streit mir Kindern/ der Kinder um Medienzeit lösen?

Antwort von leopold28 am 16.03.2020, 23:34 Uhr

Ich weiß es natürlich nicht 100%, aber ich vermute es doch sehr stark, da er sich a) sehr stark auf die Schule konzentriert und da auch konsequent täglich wiederholt und seine Aufgaben macht, das schafft man nicht so in wenigen Minuten. Er hatte mir sogar vorgeschlagen, dass wir jedes Fach auf einen kleinen Umschlag schreiben, indem Fragen zum aktuellen Stoff stehen, die ich immer wieder (und das machen wir jetzt fast jeden Tag) abfrage und die Fehlerquote ist sehr gering. Ein solches Wissen legt man sich nicht in kurzer Zeit zu. Außerdem treibt er regelmäßig Sport, ob er mit Freunden kicken geht, oder regelmäßig Joggen geht (aufgrund seines leichten Asthmas hat er angefangen und ist jetzt leidenschaftlich dabei, ab und an begleitet ihn auch ein Kumpel oder ich nehme mir Zeit.) Zum Teil kann man das über feste Termine nachvollziehen, zum Teil auch daran, dass meine ausrangierte, da veraltete, Laufuhr Start und Endzeit sowie die Kilometer mitschreibt. Da reicht die Zeit kaum, andererseits bin ich oft schon zu Hause, wenn er von seiner Aktivität kommt. Mit Freunden ist bei ihm (jetzt wegen des Virus nicht, aber sonst schon) regelmäßig Party, ob bei uns, oder dort.

Das fehlt beim Großen deutlich mehr, und hat sich in den letzten Monaten deutlich zurückgeschraubt. Ab und zu trifft er sich mit Freunden, aber das ist extrem selten. Der Computer nimmt halt fast sein ganzes Leben ein. Das zu sagen, ist nicht mal das größte Problem, auch weil ich ab und an doch zu Hause bin und das mitbekommen hat, bzw. er das zugibt. Das Problem ist eher die Reaktion, dass er so die Einstellung hat: "ist mir doch egal, halt du dich da raus, es ist doch mein Leben". Da würde ich ihn gerne etwas zurückholen, dass er sein Leben nicht versaut.

Ich kann es nicht ausschließen, dass der Große den kleinen dazu zwingen würde, seine Zugangsdaten herauszugeben, allerdings glaube ich nicht daran. Und wenn jeder seine eigene Zeitbegrenzung hätte, ggf. per Software dürfte auch nichts passieren.
Der Kleine spielt tatsächlich echt kurz, hatte heute und gestern mal genau hingesehen während der Aufsichtszeit, gestern ca. 45 Minuten, heute 30. Da hätte ich auch kein Problem, wenn es am Ende der Woche mit Kumpels etwas länger ist. Sport findet jetzt zuhause statt, das wird beibehalten. Der Große war tatsächlich heute - ich war nicht so lange auf Arbeit - etwas unruhig und hat auch mehrfach gefragt, ob er die Geräte bekommen kann, was ich natürlich klar abgelehnt habe.

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