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Tochter hat kein Interesse an der Schule

Thema: Tochter hat kein Interesse an der Schule

Hallo, meine Tochter (12) 7.Klasse Gymnasium hat immer weniger Interesse an der Schule. Ihre Noten sinken immer weiter ab. Wenn eine drei kommt bin ich schon glücklich. Vierer und fünfer sind an der Tagesordnung. Sie ist genervt wenn man fragt ob sie bereits gelernt hat. Im Moment versuche ich mich zurückzuhalten, in der Hoffnung das sie demnächst kapiert das sie etwas tun muss, sie ansonsten parkt. In der Grundschule musste sie nie was tun, hatte eigentlich immer nur einser - ich denke das war das Problem. Sie hat nie gelernt zu lernen. In der fünften Klasse war es schon nicht besonders gut, sechste auf dem gleichen Niveau. Habt ihr irgendwelche Tipps? Mache mir natürlich Gedanken und Sorgen. Sie selbst fühlt ich gut an der Schule bzw. in der Klasse. Hat viele Freundinnen. Jungs werden auch langsam interessant. laus

von laus77 am 04.12.2016, 17:26



Antwort auf Beitrag von laus77

Da fallen mir viele Sachen ein. Was sagt sie selbst zu ihrer (fehlenden) Motivation? KANN sie lernen? Hat sie irgendwie, irgendwann lerntechniken gezeigt bekommen? Falls nicht, ist deine Zurückhaltung nämlich fehl am Platz. Hilfst DU ihr, den zu lernenden Stoff zu strukturieren? Nur fragen, ob gelernt wurde, ist meist zu wenig. Vor allem, wenn es gerade nicht so gute Noten gab. Das kann leicht zu einem Teufelskreis führen, den man schnellstmöglich unterbrechen sollte. Ihr könnt gemeinsam anschauen, was zu lernen ist und überlegen, wie und wann man das am besten macht. Bei einer schulaufgabe natürlich rechtzeitig vorher, damit man den Stoff einteilen kann. Beim Lernen selbst musst du gar nicht daneben sitzen. Du kannst ihr anbieten, sie abzufragen.

von kanja am 04.12.2016, 17:41



Antwort auf Beitrag von kanja

Meine Tochter ist auch 12 und musste erst lernen, zu lernen. Viele Tips bekamen sie in der Schule, aber ich schaue auch immer mal wieder mit ihr die Unterlagen durch, wenn ein Test in einem Nebenfach ansteht, höre Vokabeln ab, oder bei Klausuren schauen wir auch zusammen. Ich denke, in dem Alter sind sie oft noch damit überfordert, ganz alleine verantwortlich zu sein.

von Birgit 2 am 04.12.2016, 20:12



Antwort auf Beitrag von laus77

Das kannte ich von meiner Tochter auch. Hab sie (auch wenn es schwer war) mal gelassen. Daraufhin hatte sie eine Nachprüfung und musste die ganzen Ferien lernen. Hatte dann auch Nachhilfe in ihren Ferien. Das fand sie nicht so toll. Die nächsten Schuljahre verliefen auch nicht toll, aber sie lernte dann immer so, dass sie zu Schulschluss positiv war. Mittlerweile macht sie eine Lehre (eine die sie sich selbst ausgesucht hat und ich nicht mitgeredet habe). Sie lernt in der Berufsschule brav und ist wieder eine der besten. Daneben macht sie Lehrer mit Matura. Denke in der Pupertät ist es schwierig, aber wenn sie dann wissen für was sie lernen wird's wieder einfacher. Gute Nerven wünsche ich dir!

von clarence am 05.12.2016, 09:57



Antwort auf Beitrag von laus77

Jeder einen Schokokrampus (oder Nikolaus?). Die bekommen sonst von Oma,... auch immer noch was. Ev. noch irgendeine Kleinigkeit - muss heute erst schauen.

von clarence am 05.12.2016, 10:00



Antwort auf Beitrag von laus77

Meine Tochter hatte auch so eine Phase: Absolut keine Lust auf Schule, absackende Noten. Zuerst habe ich mit ihr zusammen Hausaufgaben gemacht und gelernt, aber das hat uns Beide genervt, sie schrie nur herum, ich schrie dann auch, sie warf mit Bleistiften nach mir, am Ende mussten wir beide lachen (meistens...). Es ging jedenfalls so nicht mehr. Wir haben sie dann gefragt, wie sie das Lernen am liebsten handhaben möchte. Sie erkärte: allein und eigenverantwortlich. Mein Mann und ich haben gesagt, dass das okay ist, wir uns das aber erst einmal sechs Monate anschauen werden. Und wir sie nur in Ruhe lassen, wenn es in dieser Zeit allein klappt, dass sie uns aber fragen soll, wenn sie beim Lernen etwas nicht versteht. Das klappte im Laufe der Wochen erstaunlich gut. Sie fing an, selbst zu lernen und kam mit Fragen zu uns, wenn sie in Mathe oder englischer Grammatik etwas nicht verstand. Seitdem gingen die Noten aufwärts. Auch die Null-Bock-Phase ging vorbei. Jetzt ist mein Sohn in diesem Alter, und auch er lernt nicht gerade mit Enthusiasmus. Er braucht - im Gegensatz zu meiner Tochter damals - sehr viel Coaching und will das auch. Es ist okay für ihn, er wünscht sich diese Unterstützung. Jedes Kind ist also anders. Ich würde jetzt ein Familiengespräch mit Deiner Tochter ansetzen, unbedingt auch mit Deinem Partner - denn Dein Meckern nimmt sie vermutlich nicht mehr allzu ernst, das hört sie ja ständig. Eine Familienkonferenz macht da mehr Eindruck. Erklärt ihr, dass definitiv gelernt werden muss. Fragt sie aber, wie sie das handhaben will. Ob sie möchte, dass Du mit ihr lernst, was in diesem Alter ja wirklich noch sinnvoll sein kann. Oder ob sie allein lernen möchte. Wenn sie allein lernen will, setzt einen zeitlichen Rahmen, in dem sie zeigen muss, dass das klappt. Wenn die Noten sich dann verbessern, umso besser. Wenn sie sich nicht verbessern, würde ich das Lernen reglementieren: Kein Hobby, kein Internet, kein Handy-Daddeln, bis die Aufgaben gemacht sind und Du sie auch kontrolliert hast. Fester Lernplan für Klassenarbeiten: vier Tage vorher gemeinsam den Stoff anschauen und täglich ein Paket davon üben. So mache ich das bei meinem Sohn, und es klappt gut. Es kann sein, dass Deine Tochter mit der Eigenständigkeit noch überfordert ist. Dann reicht es nicht, sie zu fragen, ob sie schon gelernt hat. Sondern dann muss man sich mit ihr zusammen hinsetzen, schauen, was ansteht und mit ihr üben. LG

von Hexhex am 05.12.2016, 10:04