Teenies

Forum Teenies

Und ab damit.... Wie wir Gymnasien sauber halten....

Thema: Und ab damit.... Wie wir Gymnasien sauber halten....

Liebes knödelchen, eigentlich ist dein Beitrag nur ein Aufhänger - dafür aber ein sehr passender. Du schreibst in deinem ersten Beitrag (ich zitiere hier nicht, sondern gebe frei wieder, daher bitte ich Fehler zu entschuldigen), dass nicht nur die Noten bitte schön entscheidend sein dürften und fügst noch so etwas hinzu wie "solche Schüler". Was soll ich daraus schließen, dass wir mit der sozialen Auslese in der Grundschule beim Übergang zum Gymnasium neben der Notengebung bitte auch Drogentest und Gesinnungsfragebogen bereit halten sollten. In meinem Umfeld (und ich bin schulnah) gibt es diverse Eltern, deren Kinder bis zu einem bestimmten Alter wahre Vorzeigeschüler waren, sozusagen klonbar für eine für dein Kind adäquate Schulumgebung. Dann, aus dem Nichts heraus, mit einem Schlag änderten sich diese. Und zwar, ohne dass die Eltern oder die Lehrer einen Anlass, einen Grund oder sonstige Anzeichen hätten bemerken können. Deine Sicherheit möchte ich nicht haben, dass mein Kind weder raucht, noch kifft, noch trinkt. Natürlich ist das Alter des Kindes bedenklich, natürlich ist es nicht "schön", wenn Kinder in dem Alter (und was ist mit denen darüber hinaus?) "diesen" Umgang haben. Nur wirst Du das niemals verhindern können. Du bist in der Pflicht, dein Kind darauf vorzubereiten. Oder wie machst Du das, wenn in deinem Bekanntenkreis ein Raucher, ein Trinker, ein Kiffer sind? Wahrlich ich kann mir vorstellen, dass auch hier eine soziale Auslese unbedingt ist. Wie dem auch sei: dein Beitrag ist ein einziger Vorwurf, ein An-den-Pranger-Stellen, infam und mit keinem Wort sozial orientiert. Es geht nur um die, denen schon die Fürsorge gilt. Der Rest ist sozialer Abfall... auf Real- oder Hauptschule damit! Es ist schon bedauerlich, dass den Andersdenkenden "gewünscht" wird, es doch auch mal mit so einem Fall zu tun zu haben. Habe ich, täglich treffe ich Menschen, die mir oder meinem Kind nicht gut tun. Aber dennoch ist es nicht meine Art diese Menschen aussortieren zu wollen. Was erwartest Du denn? Wie sieht deine ideale Lösung aus? Kind weg. Schön und gut. Was machst Du, wenn nächstes Jahr dein Kind raucht, ein Mädchen begrapscht, einen Mitschüler verprügelt, sich auf einer Schulfeier besäuft?? Läufst Du dann mit einem Plakat mit Bild deines Kindes durch die Schule und forderst die soziale Selektion? Wohl nicht, denn einmal gesinnungssauber, immer gesinnungssauber und damit auf ewig ein Fehltritt.... Kein Mensch fordert, dass man einfach nur zusieht. Aber ein Kind an den Pranger zu stellen und auch noch seinen kiffenden Bruder (wobei an Gymnasien rein statistisch am meisten gekifft wird, ist nämlich die Droge der INtellektuellen, weißt Du... wird jedenfalls unter den Jugendlichen so gesehen) anführst, um zu verdeutlichen, wie verloren das ganze ist, empfinde ich als infam. Daher stehe ich zu dem, was ich schrieb. Ich wünsche deinem Sohn, dass er viele, viele Menschen unterschiedlichster Couleur und Art kennen lernt. Auf der einen Seite sind sie alle Kinder (wenn sie die eigenen sind) und auf der anderen Seite schon Verbrecher (wenn's die anderen trifft). Irgendwann mal trifft's aber irgendwie die eigenen.... Und dann? Gruß, AyLe

Mitglied inaktiv - 16.03.2009, 14:27



Antwort auf diesen Beitrag

ayle, i love you. immer mehr und immer wieder!

Mitglied inaktiv - 16.03.2009, 14:50



Antwort auf diesen Beitrag

Super Beitrag AyLe. Gruß, Renate

Mitglied inaktiv - 16.03.2009, 14:58



Antwort auf diesen Beitrag

Danke Ayle, du hast es so wunderbar auf den Punkt gebracht! Ich danke dir! Franziska

Mitglied inaktiv - 16.03.2009, 15:10



Antwort auf diesen Beitrag

Hi kann mich deiner meinung nur anschließen,obwohl ich auch meine kinder irgendwie solange ich das beeinflussen kann vor allem"BÖSEN" fernhalte,aber toller beitrag ,danke. lg natalie

Mitglied inaktiv - 16.03.2009, 15:36



Antwort auf diesen Beitrag

Genial auf den Punkt gebracht! LG SPMFL

Mitglied inaktiv - 16.03.2009, 15:40



Antwort auf diesen Beitrag

Aufgrund dessen, was Knödelchen schreibt, glaube ich nicht, dass es sich hier um ein mehr oder weniger "normales" pubertäres Problem handelt, mit dem viele Kids in etwas späterem Alter zu schaffen haben. Ich glaube auch nicht, dass er mit Noten von 5 und 6 langfristig auf dieser Schule glücklich wird, im Gegenteil wird er so ja wohl noch mehr in seiner Rolle als Außenseiter und Versager festgeschrieben. Zudem sind Gymnasien meist sehr mangelhaft pädagogisch ausgestattet - es gibt keine Schulsozialpädagogen, die Lehrer haben meist nur ihr Fach studiert und von Pädagogik deutlich weniger Ahnung als Real- und Hauptschullehrer (weil die Politik eben davon ausgeht, dass man das an den Gymnasien aufgrund der im Normalfall etwas einfacheren Schüler eben auch nicht braucht). Feste Bezugspersonen in Form eines Klassenlehrers, der die Schüler in den meisten Fächern hat, sind hier auch nicht zu finden - die Lehrer kennen das einzelne Kind meist nur sehr geringfügig. Klar haben Gymnasien auch mit Problemkindern und Problemphasen bei Kindern umzugehen - aber ich sage dir ganz ehrlich: sie machen es in meinen Augen sehr unprofessionell und meist rein über Sanktionen (hab 2 Jungs auf dem Gym, die auch keine Engel sind, allerdings ohne die von Knödelchen bei dem Jungen beschriebenen Probleme). Vielleicht wäre der Junge ja objektiv betrachtet wirlich besser aufgehoben auf einer anderen Schule: bessere Noten und damit Zuwachs des Selbstwertgefühls, Fachkräfte, die sich wirklich um Problemverhalten kümmern, echte Ganztagsschule mit sinnvollen Freizeitangeboten ( gibt´s bei den Gyms auch nur gaaaanz selten - die Kinder sind hier in der Mittagspause meist völlig sich selbst überlassen - bei den meisten ja auch kein Problem). Und ein Instrumentarium, das auch auf langjähriger Erfahrung mit eben solchem Problemverhalten beruht. (Ich musste der Klassenlehrerin meines 9-Klässlers beim Elternabend erklären, was z.B. ein Auszeitraum ist und sie fragte UNS Eltern, was sie denn mit Störenfrieden im Unterricht tun könne). Bei Problemen in der Klasse werden Klassenfahrten abgesagt (ja , bei uns genauso wie bei Knödelchen - wo bleibt die Arbeit an der Klassengemeinschaft???) Engmaschige Pausenaufsicht gibt es ebenfalls nicht. 32 und mehr Kinder pro Klasse.... Also nochmal auf den Punkt gebracht: ich glaube aufgrund meiner bisherigen Erfahrung nicht, dass Gymnasien für den Umgang mit schwierigen Schülern ausgestattet und geschult sind und dass dem Jungen deshalb auf dem Gym wirklich geholfen werden kann. Und das war jetzt aus meinen Augen eine Aufnahme des IST-Zustandes, und natürlich nicht dessen, was ideal und richtig wäre. Es geht also wohl kaum drum, die Gymnasien von "solchen" Schülern freizuhalten, sondern darum, dass die Gymnasien eine bei solchen Schülern erforderliche Schülersozialarbeit gar nicht leisten können.

Mitglied inaktiv - 16.03.2009, 16:40