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Unterrichtsstunden absitzen

Thema: Unterrichtsstunden absitzen

Mein Sohn 15 geht aufs Gym 10te. Seine Erstsprache ist Englisch, kann er demzufolge. Er muss am Englischunterricht teilnehmen, warum kann ich ihm auch nicht erklären. Gut, so sitzt er also ganz hinten mit seinem Laptop und programmiert. Er stört nicht, hat immer die HA, macht sonst nichts, verbessert auch nicht den Lehrer. In Mathe macht er das auch, wenn er es verstanden hat, da die Klasse meist länger mit dem topic beschäftigt ist. Nun darf er nicht mehr programmieren und soll aufpassen, weil sich der Englischlehrer beschwert hat. Generell ist Arbeiten mit Laptop erlaubt, wenn es sich auf den Unterricht bezieht. Er hat auch erlaubterweise all seine Aufzeichnungen auf dem PC, also keine Hefte. Wie kann man das aus Sicht eines Lehrers erklären. Er ist nicht gewillt sich dran zu halten, da er hier eine Regel ohne Begründung sieht und das nicht akzeptieren will. In besagten Fächern steht er auf 1 und würde halt lieber was Anderes tun, verständlich. Ich will aber auch nicht, dass er Ärger bekommt. Eigentlich ist er einsichtig, aber man muss es eben gut begründen.

von Cata am 01.10.2020, 19:02



Antwort auf Beitrag von Cata

Ich frage mich, wie er ohne mündliche Mitarbeit auf 1 stehen kann. Gerade in den Sprachen zählt das doch total viel. Als Lehrer würde mich das Desinteresse auch stören. Soll er sich doch mit weiterführenden Aufgaben befassen, Essays auf englisch schreiben oder so. Programmieren hat ja erstmal nichts mit dem Unterrichtsfach zu tun. Wenn dein Sohn ein Refer hält, würde es ihn doch auch stören, wenn ein Mitschüler, der sich in dem Thema schon auskennt, einfach am Laptop arbeitet. Zumindest könnte ich mir vorstellen, dass ihm das nicht gleichgültig wäre.

von Sonnenkäferchen am 01.10.2020, 19:40



Antwort auf Beitrag von Sonnenkäferchen

hallo, also ich verstehe den lehrer, es ist englisch, dann ist auch englisch. aber wie kann er ohne mitarbeit auf einer 1 stehen? unser sohn hat in einem fach auch nur einser geschrieben und hat aber eine 2 ins zeugnis bekommen wegen zu wenig aktiver mitarbeit. von daher, würde ich mich da eher dankbar ruhig verhalten.

von Alex2003 am 01.10.2020, 20:05



Antwort auf Beitrag von Cata

Finde ich auch unpassend, dass er da rum sitzt und sich nicht am Geschehen beteiligt. Gerade in der 10. Klasse besteht Englisch doch schon aus viel diskutierten und so. Da kann er sich doch bissl beteiligen und den anderen zuhören was sie zu einem Thema zu sagen haben. Alles andere wäre respektlos. Man kann auch Dinge mitmachen die man schon kann. Ich habe auch schon Mal unterrichtet und kann sagen, dass es sehr demotivierend ist, wenn da jemand drin sitzt der ständig was anderes macht. Mugi

von Mugi0303 am 01.10.2020, 20:38



Antwort auf Beitrag von Cata

Ich würde auch sagen, dass dein Sohn am Unterreicht zu beteiligen hat. Also wenn ich sein Lehrer wäre, dann würde ich ihm sicher keine 1 geben, wenn er immer was anderes macht. Was ist da für Qualität dann noch, der eine ist super gut in dem einen Fach, der andere in jenem und eben alle machen dann im Unterricht was anderes? Auch dein Sohn hat sich an Dinge zu halten und auch unangenehme Dinge auszusitzen. Sonst verdient er max meiner Meinung eine 3. Ist doch auch Respektlos den anderen Schülern gegenüber würde ich sagen die mit allem Mitarbeiten und vielleicht nicht so einfach eine 1 bekommen. Was hält ihn den zurück, wenn er ach so alles kann mal was vorzulesen oder sonstigen im Unterreicht mitzumachen? Und ein total anderes Fach in einem Gegenstand machen, das sträuben sich mir alle Haare. lg shelpy

von Shelpy am 01.10.2020, 21:06



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Es ist einfach eine Frage des Respekts gegenüber der Person ,die vorne spricht. Da gäbe es für mich keine Diskussion, Kind ist teil des Unterrichts und beteiligt sich bitte auch an diesem.

Mitglied inaktiv - 01.10.2020, 21:51



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Also, bei uns in den Höheren Schulen kann man sich (hier in Österreich nennt man de Module) anrechnen lassen, wenn man diese eben durch Prüfung oder andere Zeugnisse belegen kann. Dann ist man überhaupt bei uns von dem Modul befreit und da könnte dein Sohn dann machen was er möchte. Aber er müsste nicht mal in der Klasse sitzen, Er könnte da dann was anderes Belegen? Das wäre für mich der einzige Grund, warum man sich nicht am Unterricht beteiligen muss. Eben eine Prüfung des Stoffes, das zeigt, dass man es kann? Lg Shelpy

von Shelpy am 01.10.2020, 22:08



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lg

von Shelpy am 01.10.2020, 22:09



Antwort auf Beitrag von Shelpy

Geht leider hier nicht.

von Cata am 02.10.2020, 12:26



Antwort auf Beitrag von Cata

Hier macht die mündliche Mitarbeit 40 bis 50% der Note aus. Bei einem Schüler, der sich in die letzte Reihe setzt und schweigt, wäre die Note maximal 3. In der 10. Klasse wird doch nicht mehr auf Englisch bis 10 gezählt oder unregelmäßige Verben konjugiert. Meines Wissens werden ganz interessante Themen behandelt, z. B. über Australien gesprochen oder es wird Literatur gelesen und interpretiert. Da sollte sich dein Sohn durchaus angemessen am Unterricht beteiligen können. Wie die anderen schon sagten, empfinde ich ein solches Verhalten als respektlos dem Lehrer gegenüber. Da kommt ein bisschen Arroganz durch, so nach dem Motto "ich kann das eh besser als du". Im übrigen könnten sich dann auch alle deutschsprachigen Schüler im Deutschunterricht mit dem Laptop hinsetzen und programmieren. Deutsch können die nämlich. Silvia

von Silvia3 am 01.10.2020, 22:55



Antwort auf Beitrag von Cata

Hier werden in der Oberstufe Lektüren und Sachtexte gelesen und analysiert/diskutiert. Also das Gleiche wie im Fach Deutsch; nur auf Englisch. Deutsch können auch fast alle Schüler perfekt und daddeln dennoch nicht permanent am Computer. Deshalb verstehe ich nicht, warum dein Sohn meint, sich nicht beteiligen zu müssen. Das wirkt überhaupt nicht so reif, wie du ihn hier immer versuchst zu schildern, sondern zeichnet das Bild eines eingebildeten, ignoranten, faulen, unsozialen und verzogenen Teenies. Ohne mündlich mitzuarbeiten kann er auch nicht 1 stehen, denn die Note für mündliche Leistungen zählt in den meisten Bundesländern 50%.

von 3wildehühner am 02.10.2020, 02:07



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Hier würde die mündliche Note 60 Prozent ausmachen. Dein Sohn würde auf keinen Fall eine 1 hier erhalten. LG

von Maxikid am 02.10.2020, 05:59



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Er hat sich in den meisten Fächern schon für Präsentationen gemeldet. Einen Aufsatz in Englisch schreibt er nach dem Abendessen in einer Stunde, bekommt dann aber Punkte abgezogen, wenn er Wörter verwendet, die der Lehrer in dem Zusammenhang so nicht verwenden würde, um dann wieder mit dem Lehrer zu diskutieren. Über Mitarbeit beschwert sich keiner, die sind froh, wenn er sich nicht meldet, da sich dann die Klasse entspannt zurücklehnt, da das Unterrichtskonzept dann hinfällig ist. Er wird angehalten nichts beizutragen. Privat hat er zu den meisten Lehrern kein schlechtes Verhältnis. Man hat ja online Kontakt und kann da durchaus viel diskutieren.

von Cata am 02.10.2020, 13:02



Antwort auf Beitrag von Cata

...... da dein Sohn ohne mündliche Beteiligung trotzdem eine 1 hat. Das wäre hier ausgeschlossen! Ich kann das Dilemma verstehen. Es ist langweilig, wenn man nichts Neues lernen kann und seine Zeit absitzen muss. Befriedigend ist das nicht. Und trotzdem sollte man in einer 10.Klasse verstanden haben, dass es nicht immer nur um einen selber geht. Mein Teengroß war in Klasse 10, der rechte Arm des Mathelehrers. So war meinem Teen nicht ganz so langweilig und er sammelte noch Sozialpunkte für sein Portfolio. Ihr solltet zusammen mit dem Lehrer reden und dann am Ende Euch auf eine gewisse Art der Machbarkeit einigen. Respekt von beiden Seiten. Lohnt sich immer.

von Caot am 02.10.2020, 07:45



Antwort auf Beitrag von Cata

aus den schon genannten Gründen. Ich setzt aber noch einen drauf: es entbehrt nicht einer gewissen Überheblichkeit zu meinen, dass man schon nett ist, den Lehrer nicht zu korrigieren und zu meinen, man wäre eh so gut, dass man im Englisch-Unterricht sich lieber mit anderen Dingen beschäftigt. Wenn er doch so gut ist, sollte er eher mit gutem Beispiel vorangehen und sich beteiligen. Ich finde es extrem unfair den anderen Schülern gegenüber, dass er das mündlich nichts tut oder offenbar? nichts tun muss. Es geht hier schließlich um eine Sprache - da sollte das gesprochene Wort doch auch in die Bewertung mit einfließen. Sorry, aber hier eine Extrawurst zu verlangen finde ich überheblich.

von cube am 02.10.2020, 08:46



Antwort auf Beitrag von cube

“Sorry, aber hier eine Extrawurst zu verlangen finde ich überheblich.“ Puuhh, weißt du wie unglaublich qualvoll eine dauerhafte und massive Unterforderung sein kann? Überforderten Kindern wird viel selbstverständlicher eine “Extrawurst“ zugebilligt, zum Glück wenigstens das. Wäre nur schön, wenn man den Schnelllernern gegenüber ähnlich tolerant wäre und nicht immer die totale Anpassung erwarten würde. Wenn man eine zielführende Exzellenzförderung mit guter Binnendifferenzierung nicht hinbekommt, kann man die kognitiv völlig unausgelasteten Kinder wenigstens “in Ruhe“ lassen.

von Maca am 02.10.2020, 09:16



Antwort auf Beitrag von Maca

Ist er denn unterfordert? Wenn er sich mündlich nicht beteiligen muss, ist das ja eher schwer zu beurteilen ob seine Argumentationen zu zB Texteninterpretationen in sich schlüssig sind oder seine Ausdrucksweise tatsächlich so gut. Würde er Extra-Aufgaben bekommen - auch ok. Aber nichts tun müssen bzw. sich lieber mit anderen Dingen beschäftigen finde ich eben für die übrigen Schüler nicht so prall. Davon ab: ich hatte selber in der Klasse einen Mitschüler, zweisprachig in den USA aufgewachsen. der stand in E nicht automatisch 1. Unserem Lehrer war damals viel zu viel Umgangsprache/Slang drin und das entsprach eben nicht den Anforderungen, die in Klasse x Gym Deutschland zu erfüllen waren. Ja, er musste sich erst mal umgewöhnen und tatsächlich eben auch mündlich zeigen, dass es ihm nicht latte ist, was der Lehrer da vorne erzählt/verlangt. ich habe es tatsächlich noch nie erlebt, dass sich jemand so gar nicht beteiligen muss und das ok ist, weil er ja eh so gut ist. Pädagogisch finde ich das eher daneben - sowohl für ihn als auch für die Mitschüler. Da kann man aber sicher dem Lehrer auch einen Vorwurf machen, dass er eben nicht für Extra-Aufgaben sorgt.

von cube am 02.10.2020, 09:32



Antwort auf Beitrag von cube

“ich habe es tatsächlich noch nie erlebt, dass sich jemand so gar nicht beteiligen muss und das ok ist, weil er ja eh so gut ist.“ Und das ist bedauerlich und zeigt die fehlende Flexibilität in unserem Schulsystem, sowie die allgemeinen Vorbehalte gegenüber Schülern, die sehr weit überdurchschnittlich begabt sind. Gute Binnendifferenzierung wäre notwendig, solange diese nicht flächendeckend eingesetzt wird, ist es natürlich einfacher, Anpassung zu erwarten. Inwieweit der Sohn von Cata unterfordert ist, kann ich nicht beurteilen. Mir ging es nur darum, dass es nicht prinzipiell verwerflich ist, eine “Exzrawurst“ zu verlangen.

von Maca am 02.10.2020, 09:43



Antwort auf Beitrag von Maca

Ja, ich geb dir ja recht, dass es mehr Differenzierung bedarf. Aber das kann ja keine Begründung dafür sein, sich dann halt mal gar nicht beteiligen zu müssen. Aktuell ist es eben so, wie es ist. Nach deiner Argumentation bräuchten die Schüler, die mal gezeigt haben, dass sie 1er-Kandidaten sind, eigentlich gar nicht mehr zum Unterricht kommen und nur noch die Klausuren/Arbeiten schreiben. Ist ja nicht zuzumuten, sich unter dem eigenen Niveau zu beteiligen ;-) Meinst du nicht, dass die schwächeren Schüler davon profitieren könnten, wenn sich überdurchschnittlich gute Schüler auch beteiligen würden? Ich denke, es würde eher eine Bereicherung sein. Wie gesagt: den Lehrer bitten, ihm dann eben entsprechende Aufgaben zu geben. War bei uns in D-LK auch so - da wurde dann den entsprechenden Schülern eben noch die eine Zusatzfrage tiefergehender Art zum Text gestellt. Wer sich gar nicht beteiligte, weil er meinte, er wäre ja so gut, konnte sich warm anziehen.

von cube am 02.10.2020, 09:56



Antwort auf Beitrag von Maca

Eigentlich geht es weder das was das Kind macht (absolutes Desinteresse), noch was der Lehrer macht (nicht differenzieren). Provokativ sitzt dann das Kind und programmiert mit null Interesse am Stoff. Dafür bekommt es noch eine 1. Schwierig, schwierig, schwierig. Hier ist der Lehrer sauer, Kind auch. Statt nun aber das Kind zum Lehrer geht, gegebenenfalls die Mutter ums Gespräch bittet, sind die Fronten verhärtet. Zumindest lese ich das so aus dem Ausgangspost heraus. Wenn man jetzt noch bedenkt, das @cata gerne immer Extrawürste hätte, betrachte zumindest ich, die Problematik aus einer ganz anderen Richtung. Weiterhin geht das Kind in eine 10. Klasse und nicht in eine 2. oder 3. wo x-mal die selben Übungen dran kommen. Ich persönlich erwarte soziale Kompetenz von einem 15-jährigen und ein einbringen im Unterricht, wenn nicht für sich selbst, dann zumindest für die, die Hilfe brauchen. Das geht - sah ich an meinem 15-jährigen 10.Klässler. Sich hinzustellen und die Arme zu verschränken empfinde ich als Ignoranz und auch eine Art Bockigkeit, Begabung hin, Unterforderung her. Und ganz eigentlich verstehe ich die Problematik eh nicht. Catas musikalisch begabtes Kind, was in diversen Orchestren und Theatern spielt, sollte doch ganz genau wissen, wie soziales Engagement und Einbringen, auch bei Unterforderung, läuft.

von Caot am 02.10.2020, 10:18



Antwort auf Beitrag von cube

“Nach deiner Argumentation bräuchten die Schüler, die mal gezeigt haben, dass sie 1er-Kandidaten sind, eigentlich gar nicht mehr zum Unterricht“ Nee, da haben wir gerade wohl unterschiedliche Vorstellungen darüber, um was es hier geht. Dass leistungsstarke Schüler sich sozial und unterstützend verhalten sollten, empfinde ich als selbstverständlich. Allerdings rede ich eher von sehr hoch - bzw. höchstbegabten Kindern / Jugendlichen, weil ich den Eindruck hatte, dass das Kind der TE allgemein in diese Kategorie fällt? Solche Schüler sind sehr schwer (für alle Seiten passend) zu integrieren und der klassische Rückzug ist nichts ungewöhnliches. Außerdem hat das dann meist nichts mit Arroganz zu tun, sondern die Differenzen im Leistungsvermögen sind einfach zu groß. WENN ein solches Kind es schafft, sich anzupassen, den Unterricht bereichend voranzubringen und daraus Befriedigung und Bestätigung erlangt, ist das toll aber erwarten kann man das, meinem Empfinden nach, nicht. An unserer Schule haben diese Kinder viele Möglichkeiten. Sie können teilweise vom Unterricht befreit werden, um an Projekten zu arbeiten, an außerschulischen Förderprogrammen teilzunehmen, sie dürfen in Mathe an modifizierten Aufgabenstellungen aus der Begabtenförderung arbeiten ( und erhalten sogar ein individuelles Feedback), in den Sprachen und Geisteswissenschaften wird recht gut binnendifferenziert und sie erhalten teilweise komplett abweichende Aufgabenstellungen, Teilnahme am Juniorstudium wird ausdrücklich forciert und unterstützt...... ... Sie haben auch ein Recht auf Entfaltung im Bildungssystem und sind nicht nur dafür da, andere mitzuziehen.

von Maca am 02.10.2020, 10:32



Antwort auf Beitrag von Caot

“ Ich persönlich erwarte soziale Kompetenz von einem 15-jährigen und ein einbringen im Unterricht, wenn nicht für sich selbst, dann zumindest für die, die Hilfe brauchen.“ Das sehe ich anders. Eigentlich sollte qualitativ hochwertige Binnendifferenzierung selbstverständlich angeboten werden. Ich finde es ehrlich gesagt schlimm, dass begabte Schüler darum betteln müssen oder sich gar kognitiv zurücknehmen und anpassen sollen. Nicht alle fitten und sehr fitten Schüler sind intrinsisch motiviert, sozial und hilfsbereit. Wenn sie das sind, ist das super und alle profitieren von ihrem Engagement. Sind sie es nicht, finde ich es unfair, das moralisch zu bewerten. Das darf auch nicht dafür instrumentalisiert werden, ihre Bedürfnisse zu ignorieren. „Der bekommt keine Extras, der ist nicht hilfsbereit genug.“

von Maca am 02.10.2020, 10:50



Antwort auf Beitrag von Maca

….von Hochbegabung oder gar Höchstbegabung las ich in @Catas Posts noch nichts. Ich darf natürlich gerne korrigiert werden.

von Caot am 02.10.2020, 10:51



Antwort auf Beitrag von Maca

Über den Sohn von der TE kann ich nix sagen. Ich beziehe mich allgemein auf die Bedürfnisse von Schülern, die kognitiv sehr weit vom Durchschnitt abweichen.

von Maca am 02.10.2020, 10:52



Antwort auf Beitrag von Caot

Na ja, so selten ist das nicht. Auf dem Gymnasium wird durchschnittlich in jeder Klasse eines sitzen und wenn sie sozial sind, fallen sie auch nicht unangenehm auf. Nun gut, Spekulation. Aber von dem, was ich von Cata hier mal gelesen habe, würde das in meiner Wahrnehmung zutreffen. Dass ihre Art triggert ist klar aber das heißt ja nicht, dass ihr Sohn keine Probleme ( eben auch durch Unterforderung) haben darf.

von Maca am 02.10.2020, 11:19



Antwort auf Beitrag von Maca

Das sehe ich anders. Aus eigener Erfahrung mit meiner Tochter: 1. Klasse ging noch, 2. Klasse extrem unterfordert im Unterricht - mit der Klassenlehrerin eine gute Lösung gefunden, da Tochter nicht überspringen wollte. 3. und 4. Klasse auch gute Lösung mit dem Lehrer gefunden. Parallel geguckt, dass sie sich sozial weiterentwickelt, sportlich sich betätigt im Teamsport, hat vieles ausprobiert und einfach mal viel draußen ist. 5. Klasse Gym Bayern bis Klasse 7 - fast nur 1er. Da sie für die Schule nie viel machen musste, hat sie sich in der Schule engagiert. Hat viele Freunde. Ende der 7. Klasse hat sie beschlossen, die Klasse zu überspringen, von G9 ins G8. Seit 2 Wochen ist sie jetzt in der 9. Klasse. Corona Tests geschrieben, 1er mit fast voller Punktzahl bis auf Bio 3. Durch ihre bescheidene Art ist sie in der neuen Klasse gut aufgenommen worden. Nach Elternabend am Mittwoch lobte im 4-Augen Gespräch die Klassenlehrerin ihre bescheidene Art. Warum erzähle ich das alles hier? Nicht um anzugeben. Sicherlich hatte ich viel Glück bisher gehabt, dass meine Tochter viel Unterstützung von Lehrern erhalten hat. Diese Unterstützung fiel nicht vom Himmel, wir haben es immer im offenen und konstruktiven Gespräch mit den Lehrern erarbeitet. Lösungen im Sinne meiner Tochter UND der Klassengemeinschaft. Dass Einzelförderung in einer Regelschule im normalen Unterricht nicht möglich ist, ist uns klar. Und unserer Tochter immer beigebracht, bescheiden und respektvoll zu bleiben. Daher, ja ich weiß wie es ist ein unterfordertes Kind daheim zu haben. Nur jeder geht anders damit um

von manira am 03.10.2020, 14:06



Antwort auf Beitrag von Maca

Ich frage mich, ob die TE/Kind mit dem Englischlehrer im Vorfeld gesprochen hat, um einen Ansatz zu finden. Es geht nicht dass man um die Differenzierung betteln muss, aber vielleicht mal aktiv auf die Schule/Lehrer zuzugehen? Mein Eindruck ist, dass das Kind der TE einfach für sich entscheiden hat während des Unterrichts zu programmieren- ohne Rücksprache. Die TE scheint diesen Aspekt auch nicht zu reflektieren. Besonders zielführend scheint mir die Vorgehensweise nicht - den größten Nachteil hat das Kind.

von manira am 03.10.2020, 14:21



Antwort auf Beitrag von Cata

Warum sind hier alle so garstig? Warum triggert die Beschreibung eines unterforderten Schülers derart? Offensichtlich darf man solche Probleme nicht ansprechen. Ich nehme an , dass ein Überforderungspost mit sehr viel mehr Wohlwollen und Verständnis aufgenommen worden wäre. @Cata, könnt ihr nicht offen mit der Lehrkraft sprechen und gegebenenfalls ein Arbeiten an Alternativprojekten aushandeln? Z.b. eine Vorbereitung für die Teilnahme an Wettbewerben? Darauf lassen sich die Lehrer meiner Kinder immer ein. Bundeswettbewerb Informatik läuft doch gerade.......

von Maca am 02.10.2020, 09:05



Antwort auf Beitrag von Maca

Ich finde die Unterforderung in Englisch in de 10 Klasse auch seltsam. In Mathe weniger, da ist halt ein bestimmtes Thema dran und wird durchgekaut und geüt. Ich denke eher, dass er Textanalysen, Literatur etc. halt nicht so mag. Meine Tochter ist nicht Muttersprachlerin in Englisch, hat aber nachgewiesenermaßen muttersprachliches Niveau und macht natürlich trotzdem im Englischunterricht mit. Es ist ja nicht so, dass die anderen Schüler gerade ihre ersten Wörter lernen, bei meiner Tochter wurden in der 10 Klasse unter anderem auch Times-Artikel gelesen und diskutiert. Das ist jetzt nicht unbedingt Anfängerniveau. LG Inge

von IngeA am 02.10.2020, 09:16



Antwort auf Beitrag von IngeA

Ich weiß ja nicht wie der Unterricht dort stattfindet und wie die Klasse so zusammen gesetzt ist, aber aus meiner Sicht geht es doch nicht nur darum den schwerfälligsten Schülern zum xten Mal if-Clauses und Dreisatz zu erklären. Ein guter Unterricht und ein angeregtes/anregendes Miteinander kann doch nur stattfinden, wenn sich auch die stärkeren Schüler und Schülerinnen beteiligen. Da hat jedes Kind, das sich vermeintlich langweilt doch eine Mitverantwortung für den Unterricht. Und wer mit den Matheaufgaben schnell durch ist, kann dann vom Lehrer Aufgaben einfordern, die ihn fordern. Ich erinnere mich in den meisten Schulfächern an Diskussionen, an denen nur noch ein Bruchteil der Kinder teilnahmen. Aber genau das macht dann auch die Einserkandidaten aus. Das mag im Englischunterricht in Klasse 5/6 anders gewesen sein. Von daher kann ich gut verstehen, dass der Lehrer da jetzt mal ein anderes Arbeiten einfordert.

von Geisterfinger am 02.10.2020, 09:31



Antwort auf Beitrag von IngeA

“Ich denke eher, dass er Textanalysen, Literatur etc. halt nicht so mag.“ Auf welchem Niveau wird das denn in Klasse 10 besprochen? Es fällt manchen Schülern schwer, das interpretative Abstraktionsniveau auf das allgemeine Klassenvermögen herunterzuschrauben.

von Maca am 02.10.2020, 09:31



Antwort auf Beitrag von Geisterfinger

“Ein guter Unterricht und ein angeregtes/anregendes Miteinander kann doch nur stattfinden, wenn sich auch die stärkeren Schüler und Schülerinnen beteiligen“ Das klappt nur, wenn die Leistungsschere nicht allzu sehr auseinanderklafft. Sonst geht der schön anregende Klassendiskurs ausschließlich auf Kosten der Begabten.

von Maca am 02.10.2020, 09:37



Antwort auf Beitrag von Geisterfinger

Seh ich auch so. Ich war selber in Deutsch sehr gut. Vor allem auch schriftlich. Deswegen hätte ich aber niemals einfach auch mündlich eine 1 bekommen ohne mich nicht entsprechend zu beteiligen. Im Gegenteil wurde von den 1er-Kandidaten erst recht verlangt, mündlich zu zeigen, dass sie diese 1 auch verdient haben. Und durch ihre Beteiligung ja nun auch den schwächeren Schülern helfen. Hat auch etwas mit Vorbildfunktion zu tun.

von cube am 02.10.2020, 09:38



Antwort auf Beitrag von Maca

Ja, meiner Tochter auch. Aber dann haben er und sie etwas woran sie arbeiten können. Und wenn das dann doch nicht gelingt, und die anderen Schüler sie nicht verstehen, steht da vorne noch ein Lehrer, der das erklären kann. LG Inge

von IngeA am 02.10.2020, 10:17



Antwort auf Beitrag von IngeA

“Aber dann haben er und sie etwas woran sie arbeiten können.“ Sich kognitiv zu reduzieren ist aber nicht erstrebenswert.

von Maca am 02.10.2020, 10:35



Antwort auf Beitrag von Maca

Nein, aber sich für andere verstänlich ausdrücken. Ein Arzt wird einem erkrankten Kollegen sein Leiden auch anders erklären als einem Hilfsarbeiter ohne Abschluss. LG Inge

von IngeA am 02.10.2020, 10:37



Antwort auf Beitrag von Maca

In der 10. Klasse eines Gymnasiums gehen die Leistungen in Englisch normalerweise nicht meilenweit auseinander. Da wird Lektüre gelesen und Textanalyse gemacht. Interessiert den Cata-Sohn wahrscheinlich nicht, also zieht er sich auf "ich bin Muttersprachler" zurück und daddelt am Computer. Dass das den Lehrer nicht erfreut, kann ich verstehen. Außerdem kann man von einem Schüler dieser Altersklasse erwarten, dass er seine persönlichen Empfindsamkeiten zumindest auf Aufforderung hinten anstellt und so tut, als ob ihn das interessiert, was der Lehrer da vorne macht. Konfrontation ist doch da wohl völlig fehl am Platze. Silvia

von Silvia3 am 02.10.2020, 11:08



Antwort auf Beitrag von IngeA

Einem Schüler, der einen sehr, sehr differenzierten Zugang zur Literatur hat und über sehr komplexe interpretative Fähigkeiten verfügt, wird es schwerfallen, sich klassenkompatibel auszudrücken. Ohne die Komplexität zu reduzieren, wird das kaum gelingen. Die Anpassung sehr begabter Menschen wird automatisch immer mit Sozialverhalten/ Sozialkompetenz gleichgesetzt. Eine sehr normzentierte Ansicht. “Ein Arzt wird einem erkrankten Kollegen sein Leiden auch anders erklären als einem Hilfsarbeiter ohne Abschluss.“ Der Arzt tauscht sich beruflich und fachlich eher nicht mit dem Hilfsarbeiter aus und ist auch nicht gezwungen, im Arbeitskontext ausschließlich mit diesem zu kommunizieren. Er hat seine Kollegen. Wen hat ein (durch fehlende Passung ausgegrenzter) Schüler?

von Maca am 02.10.2020, 11:35



Antwort auf Beitrag von IngeA

Einem Schüler, der einen sehr, sehr differenzierten Zugang zur Literatur hat und über sehr komplexe interpretative Fähigkeiten verfügt, wird es schwerfallen, sich klassenkompatibel auszudrücken. Ohne die Komplexität zu reduzieren, wird das kaum gelingen. Die Anpassung sehr begabter Menschen wird automatisch immer mit Sozialverhalten/ Sozialkompetenz gleichgesetzt. Eine sehr normzentierte Ansicht. “Ein Arzt wird einem erkrankten Kollegen sein Leiden auch anders erklären als einem Hilfsarbeiter ohne Abschluss.“ Der Arzt tauscht sich beruflich und fachlich eher nicht mit dem Hilfsarbeiter aus und ist auch nicht gezwungen, im Arbeitskontext ausschließlich mit diesem zu kommunizieren. Er hat seine Kollegen. Wen hat ein (durch fehlende Passung ausgegrenzter) Schüler?

von Maca am 02.10.2020, 11:35



Antwort auf Beitrag von Maca

normENzentriert sollte das eigentlich heißen

von Maca am 02.10.2020, 12:11



Antwort auf Beitrag von Maca

Naja, er regelt seine Sachen schon gern selber. Ich muss auch sagen, dass das letzte halbe Jahr gezeigt hat, dass manche auch ohne Frontalunterricht gut zurecht kommen. Bei seiner Schwester ist ganz klar, dass Schule besser ist. Mein Sohn kommt zuhause gut klar, lernt hervorragend alleine, kann auch was gefordert wird. Seine Klassenlehrerin meint, er sei begabt, ich soll ihn testen lassen, es gäbe Schulen für "solche" Kinder. ADS (oder wie das heist, woran ich eh nicht glaube) hätte er bestimmt auch, nur weil er sich nicht konform verhält. Ich find ihn ganz normal, tun Ja Eltern immer. Er bereut inzwischen, dass er nicht damals, als die Lehrer es empfohlen hatten, ein oder zwei Schuljahre übersprungen hat. Damals hatten wir drüber besprochen, er wollte mit seinen Freunden bleiben. Um den Unterricht jetzt nicht zu stören, trifft er sich nach der Schule mit den Physik oder Chemielehrern um für ihn lebenswichtige Probleme zu klären, aber die wollen ja auch heim. Das mit dem Respekt hab ich ihm auch erklärt. Sein Standpunkt ist, er ginge zur Schule um etwas zu lernen. Wenn das nicht gewährleistet ist, bräuchte er nicht zur Schule. Dann möge man ihn Vorträge halten lassen oder Hausaufgaben geben, aber nicht erwarten, dass er seine Zeit vergeudet. Er kann sich dann online Vorträge der Professoren von Harvard anschauen, das sei effektiver. Leider ist kein Lehrer begeistert, wenn er sowas gesagt bekommt. Mir fällt dazu auch nicht viel ein. Beliebt macht er sich da nicht.

von Cata am 02.10.2020, 12:43



Antwort auf Beitrag von Maca

Er hat ja eben erst das Gymnasium gewechselt, hat schon extra musische Förderung und ist bis 16:00 gern in der Schule. Ich wäre auch dafür ihn in Englisch zu prüfen und dann für den Rest des Schuljahres zu befreien. So lief das bei meiner Großen in den USA. Deutschland ist anders, dafür macht er aber hier auch Abi und nicht nur Highschool Abschluss. Klar hält er gern Vorträge, wird aber eben ungeduldig, wenn in Mathe drei Wochen das Selbe dran ist. Dann arbeitet er das Buch durch, bringt sich Integralrechnung bei und langweilt sich den Rest des Schuljahres. In Technologie ist das auch so, er kann ja programmieren und kennt drei Programmiersprachen. Die Lehrer lassen ihn gerne eine Presentation ausarbeiten, meinen aber dann, die Anderen müssen auch drankommen. Gibts einen Wettbewerb, Konzert etc. ist er der Erste, der sich einträgt. Er tritt super gern auf, trägt gern vor. Da sind die Lehrer schon genervt. Von mangelnder Mitarbeit kann man also nicht sprechen.

von Cata am 02.10.2020, 12:54



Antwort auf Beitrag von Maca

Das Niveau in der 10.Klasse Gymnasium (hier in NRW das erste Jahr der Oberstufe) ist sehr hoch. Es werden Lektüren und Sachtexte behandelt. Meine Töchter konnten zu dem Zeitpunkt problemlos Bücher auf Englisch lesen und gucken zum größten Teil Serien auf Englisch. Ich würde also die Behauptung aufstellen, dass es kein Problem für die meisten Mitschüler ist, dem Muttersprachler zu folgen.

von 3wildehühner am 02.10.2020, 12:59



Antwort auf Beitrag von Maca

Ich finde es ist trotzdem ein Unterschied, ob der Schüler sich hinsetzt und einfach was anderes macht, oder ob man vorher versucht eine bessere Lösung zu finden. "Einem Schüler, der einen sehr, sehr differenzierten Zugang zur Literatur hat und über sehr komplexe interpretative Fähigkeiten verfügt, wird es schwerfallen, sich klassenkompatibel auszudrücken." Ein Schüler der sich im mathematisch kognitiven Bereich sehr schwer tut muss sich trotzdem bemühen halbwegs mitzukommen. Dass einem begabten Schüler es nicht leicht fällt sich auf das Niveau der anderen einzulassen will ich nicht bestreiten, ich hab selbst so eine zu Hause. Aber da sollte man trotzdem dran arbeiten, auch wenn es schwer fällt. Ein (EIN!) Problem für viele begabte Schüler ist eben auch, dass ihnen beim Lernen alles zufliegt und dass sie es schlicht und einfach nicht gewohnt sind sich etwas wie eben z. b. klassenkompatible Ausdrucksweise erarbeiten müssen (EIN Problem deshalb, weil ich mir dessen durchaus bewusst bin, dass es sich um eine sehr vielschichtige Problematik handelt, sowohl.beim betroffenen Kind als auch gesellschaftlich). Es hilft aber eben auch nichts immer nur die Stärken noch stärker zu machen, aber bei dem was die Schüler später in der Zusammenarbeit im Berufsleben brauchen, nicht zu fördern. Schule ist eben mehr als Wissensvermittlung. Und diese jetzigen Schüler müssen später mit diesen nicht so begabte Menschen trotzdem zusammenarbeiten. Dass das Kind momentan untefordert ist mag sein, da muss sicher auch eine Lösung her, aber die Lösung kann dem Kind auch was abverlangen. "Ich hab da keine Lust drauf" ist sicher nicht die geeignete Lösung LG Inge

von IngeA am 02.10.2020, 13:06



Antwort auf Beitrag von Geisterfinger

Er hat schon nebenbei Physikaufgaben zum Einschicken von der technischen Universität. Die bekommt er alle 6Wochen zum Durcharbeiten. Er bereitet sich auf Jugend musiziert vor und nimmt mit seinen amerikanischen Kumpels an einem Science Projekt online teil, leider nachts. Für ihn ist der meiste Unterricht vergeudete Zeit. Coronaferien fand er genial. Gern hat er Ethik, weil er gern diskutiert, Sport und Chor. In Englisch und Mathe sitzt er seine Zeit nur ab. Er programmiert ja nicht in Geschichte oder Französisch, sondern echt nur in einzelnen Fächern, die er eh kann.

von Cata am 02.10.2020, 13:12



Antwort auf Beitrag von Cata

Dann solltet ihr ihn vielleicht eher in ein Gymnasium mit besonderer Begabtenförderun schicken. LG Inge

von IngeA am 02.10.2020, 13:13



Antwort auf Beitrag von Cata

Gut, das sieht nach klassischer HB aus. Lass ihn testen, dann habt ihr eine objektive Grundlage und man kann eure Forderungen nicht einfach so abschmettern. Ich kann verstehen, dass dein Sohn im Unterricht auch für sich etwas rausnehmen möchte. Gelingende Binnendifferenzierung hängt aber, meiner Erfahrung nach, viel mehr von der Persönlichkeit der Lehrkraft als vom Konzept an sich ab. Und wenn das so ist, kann man mit einem Testergebnis vielleicht eher eine partielle Unterrichtsbefreiung erwirken als ohne.

von Maca am 02.10.2020, 13:18



Antwort auf Beitrag von Cata

Wenn er gerade erst das Gymnasium gewechselt hat, verstehe ich nicht, warum er bei der bestehenden Problematik nicht direkt in die 11.Klasse gesprungen ist. Denn die Freunde hat er doch verlassen, so dass dieses Argument nicht mehr zählt. Oder gefällt er sich eventuell auch in dieser „Sonderrolle“?

von 3wildehühner am 02.10.2020, 13:33



Antwort auf Beitrag von Maca

Auf Kosten des Begabten? Meinst du, er muss den Diskurs alleine schmeißen? Das wäre doch auch ok! Dann lernt er wenigstens was. Und die anderen vielleicht auch, nämlich von ihm. Ich bin im Übrigen sehr für Binnendifferenzierung - im Zweifel soll er englische Essays auf Uni-Niveau über das aktuell behandelte Thema schreiben, wenn er das denn kann, aber bitte nicht Informatik oder Computerspiele. Oder er kann eine Klasse überspringen, oder zumindest in Englisch eine höhere Klasse besuchen (selektiv wahrscheinlich coronatechnisch schwierig, ok). Ich denke, wenn jemand so begabt ist, dass er so viel besser ist als die anderen, und ein Unterrichtsgespräch daher nicht mehr zustande kommt, weil ihn keiner mehr versteht, dann sollte er lernen, sich so auszudrücken, dass sich das ändert. Das nennt sich Vorbereitung aufs Leben. Und warum sollte er nicht den Lehrer verbessern? Ok, manche Lehrer mögen das nicht, aber dann kann er seinen Gehirnschmalz ja darauf verwenden, wie er das sozial akzeptabel doch hinbekommt. Auch das ist Training für's Leben. Wenn Du meinst, dass die Beiträge der anderen so langweilig für den armen Begabten sind, dann kann er doch mitdiskutieren und die andere auf gute Ideen bringen. Zugegeben ist das in einem Stadium, in dem es noch vor allem um Grammatik geht, vielleicht schlechter möglich, aber das ist in der 10. Klasse doch langsam vorbei. Und auch da kann er seinen Mitschülern erklären, wie es geht und ggf. mit ihnen üben. Zur mündlichen Note: Ich habe gelernt, dass z.B. in Bayern mündlich nicht die Mitarbeit im Unterricht ist, sondern unangekündigte Schulaufgaben/Tests, Referate und so was. finde ich zwar unlogisch, aber so käme es hin, wenn er denn geruht, bei sowas mitzumachen. P.S. Maca, Du hast schon recht, dass auch Begabte gefördert werden sollten, aber doch nicht über innere Distanzierung vom Unterricht, sondern über besonders interessante Aufgaben.

von zweizwerge am 02.10.2020, 13:47



Antwort auf Beitrag von Maca

Ne, eben nicht, bitte hohes Niveau abliefern! Besser für den Schüler, den Lehrer und die anderen Schüler im Übrigen auch. Hohes Niveau in verständlich...

von zweizwerge am 02.10.2020, 13:51



Antwort auf Beitrag von IngeA

“Ich finde es ist trotzdem ein Unterschied, ob der Schüler sich hinsetzt und einfach was anderes macht, oder ob man vorher versucht eine bessere Lösung zu finden.“ Ich habe das jetzt nicht als Ignoranz und/ oder Provokation wahrgenommen, sondern als Reaktion eines Schülers auf den überhaupt nicht eingegangen wird. Man kann eine gezielte Förderung nicht für alle persönlichen Belange leisten, das ist mir klar aber man könnte sich gegenseitig entgegen kommen. Da ist es von Vorteil, wenn die mächtigere Seite signalisiert, dass sie aufgeschlossen ist. An der Schule meiner Kinder ( stinknormales G8) würde Catas Sohn bei den engagierteren Lehrern beweisen müssen ( z.b. durch schriftliche Hausarbeit und mündliches Abprüfen), dass er die Leistungsanforderungen in vollem Umfang erfüllt und wäre dann frei, um die Zeit anderweitig zu nutzen. Wettbewerbsvorbereitungen werden äußerst gerne unterstützt. Mein kleiner brainy ist wenig ehrgeizig, sehr zurückhaltend, bescheiden und genügsam. Wir hatten bisher immer das Glück, dass er und wir während seiner Schulzeit sehr bedürfnisorientiert und aufmerksam begleitet wurden. Lehrer, die von sich aus fördern bzw. fordern, modifizierte Aufgaben anbieten, Klassensprünge selbstverständlich unterstützen, motivieren, animieren und grundsätzlich eine Haltung zeigen, die Begabung ( unabhängig vom Naturell des Schülers) wertschätzt, sind großartig. Erst aus dieser Unterstützung und Wertschätzung heraus, hat mein sehr spezielles und weniger sozial orientiertes Kind sich zu einem hilfsbereiten Teamplayer entwickeln können. Er ist im Juni 14 geworden, in der 11. Klasse und alle finden das völlig normal. Der umgekehrte Ansatz: -erst anpassen, abliefern, und sich konstruktiv im Untericht einbringen-, um sich dann irgendwann individuelle Beschulung zu verdienen, hätte vermutlich nicht geklappt.

von Maca am 02.10.2020, 13:56



Antwort auf Beitrag von Cata

Ich verstehe das immer nicht! Begabt bin ich doch nicht erst ab Klasse 10? Warum habt Ihr beim Schulwechsel nicht die Stufe erhöht, wenn Schule für dein Kind kein Problem ist? Warum thematisiert Ihr Differenzierung nicht? 3 Wochen Unterrichtsstoff zu einem Thema? Gibt es hier nicht. Teilweise werden hier 2 Themen in einer Doppelstunde besprochen - neue wohlgemerkt. Was fällt den Lehrern auf? Laufen die alle mit Scheuklappen durch die Gegend? Springen? Andere Schule mit Begabtenförderung? Juniorstudierender? Warum komme ich bei deinen Posts immer das Gefühl, dass Andere Schuld an etwas sind und man Euch gefälligst verstehen muss. Ich werde da diesen diffusen Eindruck nicht los. Ich hab immer das Gefühl, dass Ihr auf etwas wartet und wenn es nicht kommt, der Andere schuldig ist. Ja, Schule ist es jedem Schüler schuldig zu differenzieren. Aber was macht Ihr um der dann ja allgemeinen Problematik zu begegnen? Sich mit dem Laptop hinzusetzen und zu warten ist keine Lösung. Dein Kind könnte in die Kursstufe springen. Da hocken Gleichgesinnte im Mathe Leistungskurs, den man auch noch vertiefen kann. Englisch wird hier Lyrik interpretiert, eine ganz andere Hausnummer als Vokabeln zu lernen.

von Caot am 02.10.2020, 14:14



Antwort auf Beitrag von Maca

Hoffentlich den Lehrer. Ich denke auch, dass die alten Lehrer des hier betroffenen Schülers sich da offensichtlich nicht mit Ruhm bekleckert haben. Aber es ist doch zu begrüßen, dass die neuen Lehrer das evtl. anders sehen. Und der Arzt muss natürlich schon mit dem Hilfsarbeiter reden, auch wenn er privat keinen anlass dazu hat... aber auch der Hilfsarbeiter wird mal krank. auch sonst im Leben ist es von Vorteil, wenn man sich auch außerhalb von Unis verständlich machen kann.

von zweizwerge am 02.10.2020, 15:18



Antwort auf Beitrag von Cata

So wie du deinen Sohn beschreibst wird er noch ziemliche Probleme bekommen wenn er Pech hat mit den Lehrern. Und ja ich würde ihn auf ADS testen lassen denn mein Sohn hat es und mir kommen da ganz viele Ähnlichkeiten vor und die meisten Lehrer können mit diesem Verhalten nicht umgehen bzw. Wollen oder verstehen es nicht und man eckt ganz schön an ohne es zu wollen. Gruß Yvonne

von YvonneG am 02.10.2020, 15:38



Antwort auf Beitrag von Silvia3

das Niveau von unterirdisch bis fließend reichen, sehe ich bei der Klasse meiner Tochter. Es gibt mehrere Schüler, die regelmäßig "it gives" nutzen für "dort gibt es" und ähnliches, ist kein Scherz.

von Tini_79 am 03.10.2020, 16:29



Antwort auf Beitrag von Cata

Tut mir leid, trotzdem finde ich es komplett respektlos, dort gelangweilt rumzusitzen und etwas anderes z machen. Das würde mich, wenn ich Lehrer wäre, auch extrem stören. Ich verstehe die Lehrer nicht, wenn sie dann eine gute Mitarbeitsnote geben. Das ist auch ungerecht den anderen Schülern gegenüber, die sich bemühen, denn es wird auch die Quantität bewertet. Die Unterrichtszeit wäre nicht vergeudet, wenn er sich einbringen würde. Außerdem ist es vielleicht nicht verkehrt, zu lernen, dass man manchmal auch Dinge tun muss, die keinen Spaß machen.

von Emmi67 am 03.10.2020, 22:08



Antwort auf Beitrag von Cata

Hi, nunja, er entscheidet aber nicht was und wie er in der Schule lernt. Dafür gibt es Lehrpläne an die auch ER sich zu halten hat. Un die Lehrer geben vor was zu "lernen" ist. DAS ist genau das was er LERNEN muss (zu akzeptieren). Bei ihm scheint die Sozialkompetenz das größte ausbaufähige Lernfeld u sein.... um es mal so zu formulieren. Das wird übergreifend gelehrt. Da ist "zweidimensionales Denken" gefragt. Und: Regeln können sich ändern, die Kunst ist es, auch das zu akzeptieren zu lernen. Erkläre ihm dass es bei Schule nicht nur um theoretische Wissensvermittlung geht, sondern u die ganze "experience". Soft skills sind immens wichtig später und gerade im Englischunterricht hat er Zeit und Muße sich darin zu üben. Denn auch das wird er später brauchen: dass er sozialkompatibel ist. In Deutschland noch viel mehr als in den USA. In den USA wird jedem einzelnen noch viel eher sein passendes Süppchen gekocht, in D ist das weniger der Fall. Er könnte sicher ADS-Tendenzen haben, aber ich sehe ihn auch tendenziell im Spektrum...Gerade wenn er so selektiv und eher empathielos agiert. Das ist Ferndiagnostik der feinsten Art, sehe es einfach als Anregung. LG aus MA D

von desireekk am 05.10.2020, 19:32



Antwort auf Beitrag von Cata

DIe deutschen Schüler müssen doch Deutsch auch machen, die können auchnicht einfach irgendwas programmieren. Ich versteh das Problem nicht !

von bea+Michelle am 02.10.2020, 09:38



Antwort auf Beitrag von bea+Michelle

Hallo Bea+Michelle, naja, aber im Englischunterricht in Deutschland geht es aber nicht um das selbe Niveau wie im Deutschunterricht... In der 10. Klasse Deutsch ist doch was ganz anderes dran als in Englisch. Zum Cata-Sohn: Es ist eine Frage des Respekts und des Grundsatzes. Das mag er "verstehen" oder nicht. Mein Sohn hatte in den USA Deutsch... und ich habe darauf bestanden dass jede Hausaufgabe gemacht wird und auch die Mitarbeit im Unterricht erfolgt. Ich verstehe, es ist etwas mühsam, wenn jeder um ihn herum radebrecht, die richte Zeit such, ein Vokabel langsam hervorkramt...und er gedanklich schon das ganze Thema alleine mit sich selbst durchdiskutiert hat. ABER das wird ihm noch viele Mal so im Leben gehen. Dass er er innerlich auf andere "warten" muss. Für ihn geht es im Englisch-Unterricht nicht um die Beherrschung der Sprache, sondern um seine Selbstbeherrschung. UND er wird vor ca. 2 Jahren in den USA scher noch nicht Shakespeare durchgenommen haben oder sich in der iriischen und britischen Kultur auskennen. Wie gesagt, er wird im Englischunterricht eben nicht primär die Sprache lernen müssen, sondern Sozialkompetenz und zur Not sogar Leidensfähigkeit/Frustrationstoleranz. Das sind Softskills die später im Leben absolut verlangt werden und an denen er hier perfekt arbeiten kann! VG D

von desireekk am 05.10.2020, 02:50



Antwort auf Beitrag von Cata

Beteiligt sich dein Sohn denn mündlich? Das habe ich jetzt in den vielen Beiträgen nicht gefunden. Gerade im Fach Englisch läuft doch vieles mündlich, da wird doch auch schon zu Themen diskutiert etc. Seine Klassenkameraden können ja auch von seinen Formulierungen und seiner Aussprache profitieren, wenn er sich beteiligt? Wenn er das macht und sich halt ausklinkt, wenn die anderen irgendwelche Grammatik lernen, würde ich versuchen, noch mal mit dem Lehrer zu sprechen.

von kanja am 02.10.2020, 11:05



Antwort auf Beitrag von kanja

Gern, wenn er darf. Seine Lehrer in der alten Schule meinten, er müsse sich zurückhalten, weil er den Unterricht an einen Punkt bringt, der vom Lehrer nicht beabsichtigt wird. Viele Lehrer müssen seine Fragen erst nachlesen und dann später beantworten, was ok ist, aber googeln könne er dann auch selber. Er erwartet nicht, dass ein Lehrer alles weiß und stellt manche Fragen genau deswegen, da der Lehrer total aus dem Konzept kommt. Darüber haben wir auch gesprochen, und er versteht .nun auch, dass das nicht gut ist.

von Cata am 02.10.2020, 13:25



Antwort auf Beitrag von Cata

Mit "Beteiligen" meinte ich jetzt nicht, dem Lehrer Fragen zu stellen, sondern sich an allgemeinen Diskussionen zu beteiligen, sich melden und eine Antwort geben - ganz normale Dinge.

von kanja am 02.10.2020, 13:45



Antwort auf Beitrag von Cata

Dann solltet ihr euch mal mit allen Beteiligten zusammen setzen. Klingt für mich alles eher "komisch". Meiner Tochter auf einem 0-8-15-Gym ohne besondere Begabtenförderung hat bislang noch keiner den Mund verboten oder sie dazu angehalten sich am Unterricht weniger zu beteiligen. Entweder ist das eine "Null-Bock-Schule" oder deinem Sohn gefällt es durchaus auch den Unterricht ein wenig aufzumischen. Ist ja nicht so, dass man seine Fragen und Beiträge nicht gezielt vom Unterrichtstoff weg steuer könnte. Dein Sohn scheint ja durchaus jemand zu sein, der sich gern selbst darstellt und den Mitschülern wird das auch gefallen, wer sieht nicht gern den Lehrer schwitzen. LG Inge

von IngeA am 02.10.2020, 13:53



Antwort auf Beitrag von Cata

Ok, ich hatte vor meinen vorherigen Antworten nicht gelesen, dass die Lehrer ihn dazu aufgefordert haben, sich mündlich zurückzuhalten. Aber vielleicht gibt es auch einen Unterschied zwischen zurückhalten (keine Fragen stellen, um den Lehrer aus dem Konzept zu bringen) und gar nicht mitmachen? Aber ich verstehe, dass das manchmal schwer zu differenzieren sein mag. Auf jeden Fall war das aber an der anderen Schule, und dieser Lehrer scheint sich vor der Herausforderung nicht zu fürchten. Aber im Ernst, ich verstehe nicht, warum Dein Sohn nicht einen Jahrgang (oder 2) überspringt. Wenn er in der Vergangenheit Gründe hatte, das nicht zu tun, dann sollte er das vielleicht neu bewerten. Er scheint ja in mehreren Fächern deutlich über dem Klassenniveau zu sein, und in der Oberstufe spielen dann evtl. Gründe wie "dann sind alle anderen größer als ich" meiner Erfahrung nach eine geringere Rolle, weil man sich da sowieso seine Gruppe besser aussuchen kann. Ich persönlich habe gute Erfahrungen mit dem Überspringen gemacht, damals übrigens auch von 10. 2. Halbjahr, in 11, 2. Halbjahr. Die Schule hat in den Jahren danach regelmäßig Kinder überspringen lassen. das scheint hier für alle Beteiligten das Beste.

von zweizwerge am 02.10.2020, 14:06



Antwort auf Beitrag von Cata

Hallo, ich glaube, da gibt‘s vielleicht ein paar Dinge, die man verstehen muss. Dann kannst Du sie auch Deinem Sohn besser erklären: 1. Dass man eine Sprache spricht, heißt nicht, dass man viel über diese Sprache weiß. Zum Beispiel über ihre Grammatik oder über bekannte Literatur in dieser Sprache. Ich habe es an der Uni z. B. erlebt, dass sogar Muttersprachler ein Studium in ihrer eigenen Sprache (Spanisch) nicht bestanden haben. Sie hatten nämlich weder von Grammatik noch von Literatur eine Ahnung. Weiteres Beispiel: Wenn es reichen würde, dass man sehr gut Deutsch kann, gäbe es ja auch keinen Deutschunterricht. Hier lernt man aber, wie die Sprache syntaktisch und semantisch aufgebaut ist, wie sie funktioniert und welche Regeln es gibt. Man lernt außerdem etwas über deutsche Literatur, ihre Epochen, die verschiedenen Textarten und deren Funktionen usw. Es gibt aber auch die Sprachwissenschaft mit Morphologie, Syntax und Semantik. Es gibt die Neurolinguistik (wie entsteht Sprache im Gehirn?). Es gibt die Wurzeln der Sprache: das Indogermanische, das Germanische, das Althochdeutsche, das Mittelhochdeutsche und die Entstehung des Hochdeutschen. All das gibt es auch für das Englische, und ein klein wenig erstes Wissen über diese Dinge schulen das Verstehen (auch von anderen Fremdsprachen) und das analytische Denken. 2. Wenn es okay wäre, sich bei Langeweile oder guten Noten auszuklinken aus dem Unterricht und sich anderweitig zu beschäftigen, gäbe es bald keinen Unterricht mehr. Der eine würde fernsehen, der nächste Ohrwärmer stricken, und ein weiterer würde in der letzten Bankreihe den Grill anwerfen und ein paar Steaks draufknallen. Unterricht heißt nunmal auch: zuhören, mitmachen, sich mit dem Fach beschäftigen, was gerade dran ist. Und wenn Dein Sohn hier so gut ist, kann er durch seine wertvollen Beiträge die Diskussion in der Klassengruppe bereichern. Nicht umsonst zählt die mündliche Mitarbeit ja 50 Prozent. Ich finde, das kannst Du ihm eigentlich sehr gut erklären. LG

von Lillimax am 02.10.2020, 14:56



Antwort auf Beitrag von Cata

Ich kann mir das jetzt so kaum vorstellen. Bei meiner Tochter war der Englischunterricht in der Oberstufe dem Deutschunterricht sehr ähnlich (Literaturinterpretationen usw. ), das ist doch auch für einen Muttersprachler nicht ohne Herausforderung. Zumal für US-Amerikaner, weil das dort im Unterricht eher wenig gemacht wird. Sie musste auch eine Facharbeit in Englisch schreiben, da gab es die gleichen Anforderungen, als hätte sie sie in Deutsch geschrieben. Meine Tochter ist keine Muttersprachlerin, spricht aber fließend und weitgehend akzentfrei (war ein Jahr in den USA). Sie musste aber für ein "sehr gut" noch ordentlich arbeiten. Da war nichts mit am Laptop chillen. So eine Szenenanalyse von Shakespeare o.ä. ist doch auch für ein Muttersprachler kein Klacks. Ich hatte selber mal vier Jahre lang zwei Muttersprachler in meinem Englischunterricht in der Grundschule. Die haben ordentlich mitgearbeitet. Die hätten jetzt auch nicht am Laptop chillen können.

von Sabri am 02.10.2020, 16:02



Antwort auf Beitrag von Sabri

Dazu fällt mir noch ein, als meine Tochter in der 11 war, hatte sie in ihrem Englischkurs einen Austauschschüler aus dem USA. Sie hat sich mit ihm angefreundet. Sie kam damals gerade frisch aus den USA und er auch. Er war ein paarmal bei uns. Wir haben auch über den Englischunterricht gesprochen (ich gebe auch Englischunterricht). Und es war nicht so, dass es für ihn alles total locker war. Vor allem, weil er in den USA kaum Interpretationen schreiben und diskutieren musste. Er hatte auch glaube ich keine "Eins" in Deutschland in Englisch.

von Sabri am 02.10.2020, 16:10



Antwort auf Beitrag von Cata

Wir leben im Ausland. Mein Kind ist deutsch Muttersprachler. KInd hat seit letztem Schuljahr Deutsch in der Schule (das wahr scheinbar auch mehr von der Schule gewollt als Franzoesisch als 2. Fremdsprache). Letztes Jahr hat Kind im Deutschunterricht ab und zu Schuelern im 2. Lehrjahr Deutsch geholfen (die Deutschstunden der beiden Klassen wurden extra parallel gelegt).Dieses Jahr duerfen die Schueler die Klasse nicht verlassen. Kind darf nicht mal einer Mitschuelerin, die neu in der Klassse ist und letztes Jahr kein Deutsch hatte, helfen. Kind nimmt jetzt ganz normal am Deutschunterricht teil. Wir hatten zwar letztes Jahr die Erlaubnis der Schulleitung, dass Kind sich im Untericht mit einem weiterfuehrenden Deutschbuch beschaeftigen darf, aber ich glaube der Lehrer ist darueber nicht informiert worden und ich glaube Kind moechte das auch nicht.

von germanit1 am 02.10.2020, 16:10



Antwort auf Beitrag von Cata

Wenn das Überspringen der Klasse nicht klappt evtl eine Schule aussuchen die begabungsbezognen Unterricht anbietet das machen einige Private auch gibts Internate für Hochbegabte. Ehtlich - wenn ich Lehrer wäre würd eich es auch nicht wollen dass Kinder hinten sitzen und andere Dinge tun, evtl. wäre ich dann noch gewillt ihm Sonderaufgaben zu geben hier sind Muttersprachler manchmal helfend eingesetzt Dinge parallel mit Schwächeren zu erarbeiten - aus dem Unterricht raus darf kein Muttersprachler ! dagmar

von Ellert am 02.10.2020, 22:03



Antwort auf Beitrag von Cata

Zum Ausgangspost kann ich leider nichts beitragen, da habe ich auch keine Idee, zumindest keine zündende. Klar, anpassen, mitdiskutieren... aber das hat er ja schon versucht, schätze ich. Aber ich wollte noch den Unterschied zwischen dem Unterricht in Fremdsprachen und in der Muttersprache einbringen. Hier in München gibt es ein Gymnasium, das für entsprechende Schüler muttersprachlichen Englischunterricht anbietet anstatt der Fremdsprache Englisch. Wahrscheinlich wäre so etwas besser für Catas Sohn gewesen. Hier der Link, da ist es auch ganz gut erklärt: https://albert-einstein-gymnasium.com/modellprojekt-ausbildung-in-zwei-muttersprachen/ Und hier als Zitat: "Ausgangslage An den Gymnasien in Bayern werden Kinder mit einer nichtdeutschen Muttersprache nicht ausreichend gefördert. Es geht ein erheblicher Kompetenzschatz an Fremdsprachen verloren, der in unserer globalisierten Welt von hohem Wert ist. Ziele Schüler/innen mit Englischkenntnissen auf Muttersprachenniveau sollen nicht Englisch für Anfänger besuchen müssen und damit erworbene Kompetenzen wieder verlieren. Vielmehr sollen sie auf Muttersprachenniveau gefördert werden. Zielgruppen von Schülerinnen und Schüler • Deutsche Rückwanderer, die längere Zeit eine englischsprachige Schule im Ausland besucht haben und dort hervorragende Kenntnisse erworben haben. • Kinder in gemischtsprachigen Familien, in denen neben Deutsch als zweite Muttersprache Englisch gesprochen wird. Maßnahmen Die erste Fremdsprache (21 Wochenstunden von 5 bis 10) wird durch die zweite Muttersprache Englisch ersetzt. Dieser Unterricht wird auf dem Niveau einer Muttersprache geführt und orientiert sich an den Lehrplaninhalten des Faches Englisch im englischen Sprachraum. Zusätzlich sollen Inhalte aus Geschichte, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur des englischen Sprachraumes akzentuiert werden. Der Unterricht wird von einer muttersprachlichen Lehrkraft gehalten werden. Fazit Der Unterricht in Englisch auf muttersprachlichem Niveau ist eine zusätzliche Förderung dieser Schülergruppen. Die Qualität der Sprachausbildung wird insgesamt erhöht. Bedingungen Es handelt sich um ein Pilotprojekt, das bis zur 10. Jahrgangsstufe durchgeführt werden soll. Eine Garantie für die Einrichtung und die Fortführung kann nicht gegeben werden. Der Zugang zu diesem Modellprojekt wird nach den vorgelegten Dokumenten und ggf. nach einer mündlichen Eingangsprüfung nach dem Probeunterricht durch die Schule entschieden." Ende des Zitats. Es stimmt eben nicht, dass der Fremdsprachenunterricht in höheren Klassen dem muttersprachlichen Unterricht 1:1 entspricht. Da ist das Niveau schon noch mal anders. Und deshalb ist auch die Argumentation nicht stimmig, die deutschen Muttersprachler (-innen) dürften ja auch nicht am Rechner daddeln während des Unterrichts...

von Rucolaendivie am 02.10.2020, 22:23



Antwort auf Beitrag von Cata

In der 10. Klasse lernt man doch gar nicht mehr die Sprache, da treten Grammatik und Vokabeln doch schon stark in den Hintergrund. Da beginnt man doch auch im Englischunterricht mit der Textanalyse. Und selbst wenn dein Sohn das perfekt beherrschen sollte, so könnte er sich dann doch an den Diskussionen im Unterricht beteiligen. Könnte mit guten Beiträgen die Diskussionen bereichern. Ich als Lehrerin würde da nicht auf diesen Input verzichten wollen. Ich würde an deiner Stelle das Gespräch suchen mit dem Lehrern und überlegen, wie dein Sohn sich da gut einbringen kann... Wenn er wirklich weiterhin noch ausgeklinkt bleiben darf und sein eigenes Ding machen darf, so würde ich als Englischlehrer darauf bestehen, dass es etwas mit der Sprache zu tun hat, sprich zB ein englisches Buch lesen (der Lehrer kann ja zB Tipps geben, welche Literratur da auch schulischen Ansprüchen genügt) und dazu dann Aufgaben erledigen, zB Buchvorstellung oder Summary oder ähnliches.... Ich meine, die Deutschen Schüler müssen ja auch am Deutschunterricht teilnehmen obwohl sie die Sprache schon beherrschen ;).

von kuestenkind68 am 03.10.2020, 13:11



Antwort auf Beitrag von Cata

Jeweils passend zum Thema. Kurzgeschichte, Blogartikel, Dialog, Zeitungsartikel zum Thema xyz, was auch immer gerade dran ist. Auch wenn der Lehrer das nicht liest, der Prozess des Schreibens allein übt schon ungemein. Oder er macht mal eine Fehlersammlung - immer wiederkehrende Fehler, die deutsche Muttersprachler im Englischen machen und stellt das dann seinen Mitschülern zur Verfügung. Er ist schlau - ihm wird was einfallen, was Bezug zum Englischunterricht hat. In Mathe könnte er Beweise finden. Oder Anwendungsbeispiele aus der Physik durchrechnen. Solange keine aktive Mitarbeit von ihm verlangt wird und er dennoch eine 1 bekommt, gibt es doch Möglichkeiten. Hier wäre das eine 3 (Einsen in den Klassenarbeiten vorausgesetzt.).

von Petra28 am 06.10.2020, 14:02