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Vergesslichkeit

Thema: Vergesslichkeit

Ich werde hier grad bekloppt mit meinen 15,5 Jährigen. Er war immer zuverlässich und eigentlich pflegeleicht und eben auch Pflichtbewusst. Nun höre ich ständig : " ach Mama" Sachen die für die Schule zu einem bestimmten Termin abgegeben werden müssen, werden in den letzten Tagen- dann bis in die Nacht -erledigt. Und dann unter Stress und geheule- kannte ich bislang nicht, es wurde sonst immer alles gleich erledigt. Am schlimmsten ist aber die Vergesslichkeit. Ich mache mir da echt Sorgen, ob da was hintersteckt..Nicht das ich ihm Unrecht tue und er vielleicht krank ist. Gibt es Sowas? Vor den Ferien hat er sich die Kamera seines Bruders ausgeliehen. Ja er hat ihn mit ins Haus gebracht, ja ich hab ihn einmal kurz gesehen und noch gedacht" warum liegt der da" ........Ihn gebeten den wegzuräumen, seiddem ist er unauffindbar. Ich werde bekloppt, weiss schon nicht mehr wo noch suchen. Gestern auf der Arbeit ruft er mich an" wo ist mein GPS Gerät" . Ja wir hatten es uns geliehen zusammen mit seiner geocachausrüstung. Ich weiss aber das wir es ihm alles zusammen am Abend wieder gegeben haben. Alles andere ist auch da, nur das Gerät nicht. Gestern Abend sucht er sein Handy, was er morgens noch hatte...... unauffindbar. Wie oft er morgens seine Geldbörse mit Busfahrkarte sucht zähl ich schon nicht mehr...... Mich setzt das extrem unter Druck, weil der Tag dann schon stressig losgeht..... man was könnte das denn sein? Kennt das jemand? Sollte ich zum Arzt? Ich fühl mich echt grad völlig überfordert damit

von nicole812 am 02.11.2015, 10:00



Antwort auf Beitrag von nicole812

Hej Nicole! Du kannst natürlich mal Euren Arzt fragen, ob da Krankheit hintersteckt. Das kann Dir hier ohner Ausbildung und UNtersuchung ja niemand sagen! Hier in DK hält man - vor allem auch in Berufen,die mit Jugendlichen zu tun haben - so ein Verhalten für absolut normal. Nach einer absolut zuverslässigen Tochter bekamen wir Nr.2 Teenager ähnlich gestrickt wie Du es beschreibst, und ja, es bringt einen an den Rand der Verzweiflung. Da hilft nur - und auch wenn esm ir sehr, sehr schwerfiel, ich habe es ganz oft, für Dänen kaum sichtbar wie oft ich mich da zurücknehmen mußte - die dänische Methode: Die Verantwortung dafür an den Teenager zurückgeben. Es ists eine Schusseligkeit. Es sind seine Prioritäten. Es sind seine Fehler, also auch seine Konsequenzen. Und so gern wir die "Kinder" davor beschützen, wir helfen ihnen weitaus mehr, ihnen das nun klarzumachen: Mutter steht nicht dauernd als Retter vorher, neben und hinter bei Dir, sondern DU willst groß sein,dann sei es. Natürlich habe ich eirnnert -aber oft hatte dasdann den gegenteiligen Effekt und hat unser Verehältnis noch sehr verschlechtert, weil Kind glaubte, ich wolle ihm nur Böses, traue ihm nichts zu (was jabis zu einem gewissen Grad stimmte), sei dauernd hinter ihm her. Setzt Euch zusammen, mach ihm klar, daß seine Prioritäten weiterhin die Schule sein muß daß Ihr ihm helft, aber nicht mehr Gewehr bei Fuß steht. Daß er selber lernen muß, Verantwortung für sich, sein Leben und seine Sachen zu übernehmen. Und daß es Dich streßt, wenn Du dafür in die Pflicht genommen wirst: Das ist nicht (mehr) Dein Job. Wenn er einsieht - oder die nächsten "ich-muß-allein-Erfahrungen" ihn lehren, daß er Probleme damit hat, dann beredet gemeinsam Strategien, wie Ihr ihm helfen könnt und sollt - wie er sich selber erinnern kann, wie er selber systematischer werden kann. etc. Ich in immer noch nicht einig mit denen hier,die mir sagten: So ist das mit Teenagern ,das Gehirn tickt da anders. Plötzlich und unerwartet und für uns absolut unverständlich. Nein, mit allen nicht! Denn ich habe eine Tochter, die nicht so war. Umso schwerer fürdieandere,d ie eben doch in dieses Bild paßte, denn für vieleTeenager ist es so: Das Gehirin tickt plötzlich auch in praktischen Dingen anders, plötzlich und unerwartet auch für sie. Sie brauche Hilfe bei der Strukturierung, bei Hilfsmaßnahmen, "Gerüsten", an denen sie sich festhalten, orientieren, können - nicht bei der Suche, nicht bei der Aufregung, nicht bei der Schuldzuweisung, nicht... ich hoffe, es wird leichter -aber ich wünscheDir vielKraft Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 02.11.2015, 10:42



Antwort auf Beitrag von nicole812

Ha, das kenne ich alles. Sowohl von mir damals, als auch von meinen Kindern aktuell. Ich habe meine Berichte auch bis spät in die Nacht geschrieben (allerdings ohne Gejammere). Alles war immer pünktlich zum Abgabetermin fertig. Irgendwann hat ein Lernprozess eingesetzt, heute erledige ich alles möglichst frühzeitig. Allerdings muss ein Jugendlicher das wirklich erst lernen und seine Erfahrungen machen. Als Eltern kann man da höchstens unterstützen, aber abnehmen funktioniert nicht. Schusseligkeit ist in dem Alter oft Programm. Das Gehirn wird umgebaut, alte Verbindungen werden gekappt und durch neue ersetzt. Die Kinder sind dann wirklich total vergesslich und können eigentlich nichts dafür. Das dauert und kostet Nerven, ab es ist alles nur eine Phase, es geht alles vorbei,... ohmmm. Wenn du dich total unsicher fühlst, frage ruhig den Arzt. Aber hier sieht es nicht wesentlich besser aus, fühl dich getröstet (mein Mittlerer ist im gleichen Alter, wie deiner).

von lisi3 am 02.11.2015, 11:22



Antwort auf Beitrag von lisi3

Das kennen bestimmt ganz viele Eltern.In dem Alter macht das Gehirn einen riesen Entwicklungsschritt.Da ist nachmittags alles andere wichtiger,als Hausaufgaben.Die meisten sitzen bis spät am Abend vor ihren Aufgaben,weil sie vorher ,,keine Zeit" und Lust haben.Klingt ziemlich (Jugendlich)Normal.Wer hält da schon gern Ordnung und findet alles sofort.Warte mal ab,in ein paar Jahren ist alles wieder ganz anders und die meisten jungen Erwachsenen sehr ordentlich.Genau:Überlass ihm die Verantwortung mehr für so manche Dinge und Aufgaben!

von fsw am 02.11.2015, 14:35



Antwort auf Beitrag von nicole812

Hallo, ich finde dieses Verhalten auch normal, und zwar deshalb, weil ich selbst genauso war. Ich habe ALLES und jedes vergessen oder verloren: Ich habe meine Handtasche im Kino stehen lassen, den Hausschlüssel mehrfach verloren, meine Zahnspange gleich zweimal in der Dose auf dem Tablett bei McDonalds liegen lassen, wodurch sie dort im Müll landete. Ich habe vergessen, wenn schulfrei war (z. B. wegen Lehrerausflug, da stand ich dann als Einzige vor dem Schultor...), vergessen, dass eine Klassenarbeit geschrieben wurde, meine Schultasche zu Hause vergessen, so dass ich mir Papier und Kugelschreiber leihen musste. Die Liste könnte ich endlos fortsetzen. Meine Mutter bekam graue Haare. Letztlich hat sie aber das einzig Richtige getan: Mich meine Schusseligkeit allein ausbaden lassen, soweit das bei einem Teen ging. Geholfen hat aber sogar das nicht wirklich, ich war noch als Studentin so. Es ging erst weg, als ich angefangen habe, berufstätig zu sein. Es gab dann in relativ kurzer Zeit einen richtigen Wandel: Weil ich dort Verantwortung hatte und kleine Fehler recht große Folgen haben konnten, wurde ich sehr gewissenhaft und fast penibel. LG

von Bonnie am 03.11.2015, 09:15



Antwort auf Beitrag von nicole812

willkommen im Club...... Und wenn nicht wenigstens ich dank Elefantengedächtnis bei uns im Haushalt - als einzige! - alles wieder finden würde, bräuchten wir betreutes Wohnen.

von Nikas am 03.11.2015, 12:23



Antwort auf Beitrag von Nikas

ich hatte echt schon Sorgen. Das ist so neu für mich und eine riesen Umstellung, da er eben immer zuverlässig und Pflichtbewusst war. Das Handy ist übrigens wieder da...... Kamera ( nun fast 4 Wochen verschollen) interessiert ihn nicht, weil es ja nicht seine ist * grummel* Das Gps schiebt er mir in die Schuhe....... Danke für Eure Antworten

von nicole812 am 03.11.2015, 13:59



Antwort auf Beitrag von nicole812

oh das kenne ich auch, ich habe es dir gegeben oder ich habe es hier hingelegt, never war das so, aber Sohnemann ist überzeugt ich hoffe du kontrolliesrst vor dem Waschen den Jeans die Hosentaschen.

Mitglied inaktiv - 03.11.2015, 18:49



Antwort auf Beitrag von nicole812

Boah, ich hab auch so ein Exemplar, aber er wird erst (im Januar) 11. Das kann ja noch heiter werden! Wenn das bis 15 anhält. ....dreh ich durch.

von blumenfrau am 03.11.2015, 22:44



Antwort auf Beitrag von blumenfrau

Bis 15? Du bist aber optimistisch, seufz grummel:-/.

von lisi3 am 04.11.2015, 05:30



Antwort auf Beitrag von blumenfrau

Ich biete: einen 18-jährigen, der gleich in der ersten Woche an der Uni seinen gesamten Rucksack dort irgendwo stehen gelassen hat und nie mehr wiedergefunden hat....

von Emmi67 am 04.11.2015, 13:07



Antwort auf Beitrag von Emmi67

Der Kleine ist fast 14 da sind noch keine Anzeichen...... aber auch sonst keine pupertären Anzeichen. Das zumindest ging beim Großen schon mit 10 los.....

von nicole812 am 04.11.2015, 19:19



Antwort auf Beitrag von nicole812

"Pubertätsdemenz" nenn ich das , vergleichbar mit Schwangerschaftsdemenz

von Bookworm am 05.11.2015, 18:12



Antwort auf Beitrag von Bookworm

Oh Gott...und ich hatte die Hoffnung, dass das vergeht....meiner ist fast 11 und genauso!!! Schrecklich! Ich leide mehr wie er... er wird mal wirklich eine liebevolle und verständnisvolle Frau brauchen, weil ich find es grad ziemlich unerträglich, wenn er alles vergisst (Licht im Klo anlassen, Mütze/ Jacke irgendwo liegen gelassen, Schulbuch verloren...)

von Mariakat am 05.11.2015, 21:23



Antwort auf Beitrag von Emmi67

....sorry, dass ich jetzt laut gelacht habe... Du hättest ihn erst mal 2 Jahre um die Welt schicken sollen. Wie es ja heut üblich ist. Er wäre zwar nackt zurückgekommen, aber es wäre vielleicht eine Lehre gewesen.

von Nikas am 06.11.2015, 00:38



Antwort auf Beitrag von Mariakat

Mariakat, deshalb hat ja jeder Schulhausmeister eine "Reservatenkammer", mit der Du die Flüchtlingsunterkünfte in einem ganzen Bundesland versorgen könntest.

von Nikas am 06.11.2015, 00:40



Antwort auf Beitrag von Nikas

Wer weiß. Alleine um die Welt hätte er gar nicht gewollt, im Gegensatz zu seinem Bruder, der jetzt mit 16 schon Work&Travel in Australien plant. Beim Älteren bin ich schon froh, dass er es mit Bus und Bahn zur Uni schafft (wobei er am ersten Tag gleich von einem Studenten aus höherem Semester Hilfe bekommen hat)....

von Emmi67 am 11.11.2015, 20:08