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Diagnose erst Geistig und dann Lernbehindert

Thema: Diagnose erst Geistig und dann Lernbehindert

Sehr geehrte Damen und Herren hier, ich Mutter aus Leidenschaft und muss hier mein Leid klagen. Meine Tochter hat sich schon immer etwas langsamer entwickelt. Meine Tochter hat, hat die 1. Klasse 2-mal wieder holt, weil sie in Mathematik nicht zurechtkam, aber die anderen Fächer gingen noch als sie die 1. Klasse das 2. Mal wieder holt hat musste sie leider auf eine Förderschule und dort wurde auch Intelligenz Test gemacht dabei kam raus das sie am Grenzbereich der geistigen Behinderung wäre ich aber so wirklich nie den Eindruck hatte, sie hat mir verschwiegen, dass sie Probleme in der Schule hatte und Schwierigkeiten mit meinem noch Mann hatte und hatte so gar keine Lust auf den Test das habe ich erst viel später erfahren! So gut so weit sie vertauscht ständig die Zahlen in Mathematik und macht Leichtsinnsfehler, darauf hin sind wir nochmal zu einem Psychologen und der hat in einem Gutachten geschrieben, dass sie Lernbehindert ist. Darauf hin haben wir einen Schwerbehindertenausweis machen lassen beim zuständigen Amt und haben alle beide Unterlagen eingereicht, darauf hin hat sie 50 Prozent bekommen. Das ist aber schon lange her und jetzt ist sie 28 Jahre schon und selbst Mutter, sie kommt mit allem alleine zurecht und ist selbständig, sie hat auch vor der Geburt normal auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt gearbeitet, nur sie hat keinen Abschluss gemacht und keine Ausbildung, weil sie gemobbt wurde und hat alles abgebrochen. Meine Frage ist, ob das zu voreilig war, ob sie überhaupt Lernbehindert ist und ob die 50 Prozent gerecht fertigt sind. Ich meine, sie kommt mit allem alleine klar, nur dass sie immer noch die Zahlen in Mathematik vertauscht und Leichtsinnsfehler macht. In Deutsch war sie so einigermaßen gut und in den anderen Fächern auch, ich muss dazu sagen das Lehrangebot auf der Förderschule nicht so groß war, ich selbst kann nicht so gut Deutsch, aber sie kann besser schreiben wie ich. Meine Frage, hätte ich nochmals ein Gutachten machen lassen sollen, oder kann meine Tochter selbst nochmal ein Gutachten erstellen lassen? Ich habe mich informiert zu dem Thema lernbehindert und finde nicht das sie Lernbehindert ist. Andere Menschen denken, sie wäre auf der Realschule gewesen, weil sie sich so gut ausdrückt. Vielen Dank für eure Antworten und Entschuldigung wen es nicht richtig auf Deutsch geschrieben ist.

von Hundi1963 am 10.05.2022, 21:16



Antwort auf Beitrag von Hundi1963

Welchen Vorteil hättest Du heute/hätte Deine Tochter heute, wenn es diese 50% Schwerbehinderung nicht hätte? (Wenn jemand 2x die erste Klasse wiederholt, in einem IQ-Test im Grenzbereich zur geistigen Behinderung ist (egal ob sie gerade Lust hatte oder nicht) und ein psychologisches Gutachten Lernbehinderung attestiert, dann liegt schon eine bedeutende Einschränkung vor, m.E)

von Lavendel79 am 10.05.2022, 22:08



Antwort auf Beitrag von Hundi1963

Früher war man halt viel schneller dabei, aKinder als Behindert abzustempeln und in entsprechenden "Schulen" zu verstecken. Heute werden zum Einen Intelligenztests bei GS-Kindern seltenst alleine beurteilt, sondern eher imZusammenhang mit einigen anderen Tests. Dazu würden bei Problemen inMathe oder Schreiben/Lesen Tests bzg. Dyskalkulie oder LRS gemacht. Es ist also eher die Frage, ob sie mit den heutigen Einsichten und Fördermöglichkeiten überhaupt so abgestempelt worden wäre. Schade, wenn sie genau dadurch eben nicht den möglichen Abschluss, Ausbildung etc gemacht hat. Jetzt aber diesen Behindertenstatus zu ändern, wäre ja eher von Nachteil. Sie hat dadurch finanzielle/steuerliche Vorteile, die dann entfallen würden. Wenn sie aber meint, dass sie damals falsch beurteilt wurde und den Drive hat, sollte sie jetzt! (noch ist sie jung genug) zusehen, über die Erwachsenenbildung einen vernünftigen Abschluss nachzuholen und/oder eine Ausbildung zu machen. Irgendwann wird auch sie mal Rente beziehen - und die wird dann eher nicht so prall ausfallen. Ohne Abschluss/Ausbildung wird sie ja eher nicht so dolle bezahlte Jobs haben - DAS wird ihr hinterher auf die Füße fallen. Also ja, sie kann nochmal ein Gutachten erstellen lassen - aber wenn, dann eher mit dem Hintergedanken, auf Basis eines besseren Ergebnisses einige Dinge nachzuholen und ihre Situation zu verbessern. Ansonsten wäre es eher dumm, die Vorteile des Behindertenstatus jetzt aufheben zu lassen.

von cube am 11.05.2022, 08:42



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Vielen Dank für die Antwort Meine Tochter hat viele Probleme mit dem Behindertenausweis Sie wurde sogar auf ein Praktikum in die Behindertenwerkstätten geschickt vom Jobcenter. Sie hat 2 Jahre als Reinigungskraft gearbeitet bis ihr Vertrag ausgelaufen war und dann wurde sie Schwanger. Und dort wurde sie nicht genommen, weil sie zu gut ist, momentan hat sie wieder ein Job bekommen als Reinigungskraft. Sie macht sich große Sorgen, ob sie später mal ein Nachteil davon hat. Ihr Schwerbehindertenausweis ist auch unbefristet und es liegt ein 12 Jahre alte Gutachten vor und ein 9 Jahre altes Gutachten.

von Hundi1963 am 11.05.2022, 11:22



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Vielen Dank für die Antwort Meine Tochter hat viele Probleme mit dem Behindertenausweis Sie wurde sogar auf ein Praktikum in die Behindertenwerkstätten geschickt vom Jobcenter. Sie hat 2 Jahre als Reinigungskraft gearbeitet bis ihr Vertrag ausgelaufen war und dann wurde sie Schwanger. Und dort wurde sie nicht genommen, weil sie zu gut ist, momentan hat sie wieder ein Job bekommen als Reinigungskraft. Sie macht sich große Sorgen, ob sie später mal ein Nachteil davon hat. Ihr Schwerbehindertenausweis ist auch unbefristet und es liegt ein 12 Jahre alte Gutachten vor und ein 9 Jahre altes Gutachten.

von Hundi1963 am 11.05.2022, 11:24



Antwort auf Beitrag von Hundi1963

Hallo, warum möchtest Du gern, dass die Behinderung aufgehoben wird? Hat der Behindertenausweis denn Nachteile für Deine Tochter? Vielleicht leidet sie unter dem Status als Behinderte. Dann könnte sie diesen Status beim Amt sicher auflösen und rückgängig machen. Vielleicht leidet sie aber auch nicht darunter. Falls es ihr gutgeht, würde ich die Sache eher ruhen lassen. Ich glaube, dass sie anscheinend nur eine leichte Einschränkung hat, und das ist doch gut. Ein Rückblick auf die Schule bringt doch heute nichts mehr, das ist „kalter Kaffee“. Versuche, nicht rückwärts zu schauen, sondern vorwärts. LG

von Lillimax am 11.05.2022, 08:45



Antwort auf Beitrag von Hundi1963

Was hindert die Frau heute daran, einen Abschluss oder Ausbildung zu machen? Was früher war oder nicht ist doch völlig egal.

von memory am 11.05.2022, 09:54



Antwort auf Beitrag von Hundi1963

Du kannst da nichts mehr machen, denn deine Tochter ist volljährig. Oder steht sie unter Betreuung und du wurdest als Betreuerin bestellt? Wenn sie möchte, kann sie jederzeit einen Schulabschluss nachholen und/oder einen aktuellen IQ-Test durchführen lassen. Du kannst sie unterstützen oder ermutigen.

von Pamo am 11.05.2022, 11:19



Antwort auf Beitrag von Hundi1963

Welchen Schulabschluss hat sie denn? Vllt wäre es auch eine Option einen Ausbildungsplatz zu suchen In vielen Bereichen wird doch händeringend gesucht, ggf vorher über ein Praktikum? Ansonsten spricht auch nichts dagegen in der Erwachsenenbildung einen Schulabschluss nachzuholen

von Kerstin123 am 11.05.2022, 15:21



Antwort auf Beitrag von Hundi1963

Was bringt es denn deiner Tochter, wenn sie noch ein Gutachten machen lässt? Warum kommst du jetzt auf die Idee, wo sie doch schon erwachsen ist und offenbar gut im Leben zurecht kommt? Oder ist die fehlende Ausbidlung ein Problem? Vielleicht kann sie ja jetzt noch eine Ausbildung machen? Für junge Mütter gibts doch auch viele Programme. Da solltet ihr mal mit den entsprechenenden Stellen Kontakt aufnehmen und euch informieren... Ansonsten. Solche Dinge sollte deine erwachsene Tochter doch selbst entscheiden... Hast du mit ihr überhaupt schon darüber gesprochen? Vielleicht hat sie gar nicht das Bedürfnis das zu tun? Und wenn es dich jetzt im Nachinein so umtreibt, dann solltest du schauen, wie du damit klar kommst und vielleicht erst mal mir ihr sprechen, was sie so denkt und möchte. Mit 28 bist du nämlich einfach nicht mehr zuständig...

von kuestenkind68 am 11.05.2022, 15:50



Antwort auf Beitrag von Hundi1963

Wenn sie mit ihren Problemen hadert, dann kann sie doch jederzeit zum Psychologen gehen. Es gibt auch IQ-Tests für Erwachsene. Oder sie macht den nächst möglichen Schulabschluss nach. HS-Abschluss z.B. bei den Volkshochschulen oder anderen alternativen Einrichtungen bei ihr vor Ort. Eventuell das Jobcenter um Unterstützung bitten. Was mal früher war, ist jetzt egal. Deine Tochter ist erwachsen. Sie muss die Dinge in die Hand nehmen.

von Caot am 11.05.2022, 18:08



Antwort auf Beitrag von Hundi1963

Hallo, ich kann Dich gut verstehen, Deine Tochter scheint ja Nachteile im Jobcenter zu haben, und das ist nicht gut. Daher würde ich etwas unternehmen. Deine Tochter kann bei der Behörde, wo der Behinderten-Ausweis ausgestellt wurde, einen Widerruf aussprechen. Sie muss dann dort sagen, dass die Sachlage sich geändert hat, dass eine Heilung eingetreten ist, weil die Einschränkung, die sie als Jugendliche hatte, sich herausgewachsen hat. Manche Behörden heben den Behinderten-Status dann unbürokratisch auf, es ist einen Versuch wert. Falls das nicht klappt, ist die Alternative, den Prozentsatz zu senken, z. B. von 50 auf 20 Prozent, das ist immer möglich, falls die erste Möglichkeit nicht klappt. Das Amt (also der Staat) ist generell eher froh darüber, weil der Behindertenstatus ja Geld kostet (Vorteile für Behinderte werden vom Staat finanziert). Ich würde das unbedingt versuchen. Anrufen, Sachlage schildern („Es geht um den Behindertenstatus“) und einen Besprechungstermin ausmachen. LG

von Bonnie am 12.05.2022, 08:10